Berufsunfähig oder erwerbsunfähig?

Früher in Rente: Drei Krankheiten sind der häufigste Grund

  • Natalie Hull-Deichsel
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Was tun, wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann? Bei bestimmten Erkrankungen können Sie früher aufhören zu arbeiten.

Dieser Umstand kann grundsätzlich jeden treffen: Aufgrund von Erkrankung nicht mehr berufstätig sein zu können. In Deutschland sind ca. 1,8 Millionen Menschen erwerbsunfähig, jeder Vierte berufsunfähig. Sind Sie aufgrund von Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr in der Lage, einem Beruf nachzugehen und noch zu jung für die Altersrente, können Sie staatliche Hilfe durch Erwerbsminderungsrente beantragen.

Früher in Rente: Drei Krankheiten sind der häufigste Grund

Früher in Rente gehen mit Erwerbsminderung ist nicht selten aus gesundheitlichen Gründen erforderlich aufgrund von körperlichen oder psychischen Leiden. (Symbolbild)

Mittlerweile plant jeder dritte Berufstätige in Deutschland, nach Jahren der regulären Berufszeit früher als mit 65 oder 67 Jahren in Rente zu gehen. Doch es gibt auch etliche Menschen in Deutschland, die weit früher in Rente gehen müssen, weil beispielsweise eine schwere Erkrankung sie dazu zwingt. Ist es auch Ihnen nicht mehr möglich, über sechs Stunden pro Tag einer Arbeit nachzugehen? Dann sind Sie bereits erwerbsunfähig und haben Anspruch auf eine staatliche Leistung der gesetzlichen Rentenversicherung: die Erwerbsminderungsrente.

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Sollten Sie von folgenden Erkrankungen betroffen sein und dadurch keine berufliche Tätigkeit mehr ausüben können, stellt die Erwerbsminderungsrente eine echte Hilfe und finanzielle Entlastung dar.

Nicht mehr arbeiten: Erwerbsminderungsrente bei Depressionen

Depressionen und psychische Erkrankungen gehören mittlerweile zu den meistgenannten Gründen, wenn es um die Beantragung einer vorzeitigen Rente geht. Laut des Versicherungsunternehmens „Cosmos Direkt“ zählten psychische Erkrankungen bereits im Jahr 2020 zu den häufigsten Ursachen einer Erwerbsminderungsrente.

Depression: Mit zehn Lebensmitteln die Psyche stabilisieren

Äpfel
Nährstoffe beeinflussen unseren Gehirnstoffwechsel und sorgen für ein Gleichgewicht der Botenstoffe Noradrenalin, Dopamin und Serotonin. Sie regulieren körperliches Wohlbefinden, Glücksgefühle, Stressempfinden oder die Stimmung. Deshalb ist für Patienten mit Depression eine gesunde Ernährung mit entzündungshemmenden Lebensmitteln, vielen wichtigen Nährstoffen und guten Fetten wichtig. Sie kann dem Körper dabei helfen, die Balance wiederherzustellen. Äpfel liefern beispielsweise Bausteine für die Herstellung von Noradrenalin und können so die Psyche unterstützen. © Dieter Heinemann/IMAGO
Ananas
Noradrenalin ist vor allem in Stresssituationen wichtig. Es sorgt dafür, dass man sich aufmerksam und leistungsfähig fühlt. Ananas kann bei der Herstellung von Noradrenalin helfen und somit die Psyche unterstützen. © photo-poster/IMAGo
Hafer
Wenn es um Noradrenalin geht, dann kann auch Hafer bei der Produktion des Neurotransmitters und bei der Linderung von Depressionen helfen. Das Getreide liefert die nötigen Bausteine für seinen Aufbau. Hafer und Haferflocken sind außerdem glutenarm und gleichzeitig deutlich nährstoffreicher als alle anderen Getreidearten. © Timmary/IMAGO
Bananen
Bananen liefern nicht nur Bausteine für den Aufbau von Noradrenalin, sondern fördern auch die Produktion von Dopamin. Der Neurotransmitter ist auch als „Botenstoff des Glücks“ bekannt. Ein Mangel an dem Glückshormon kann zu den Ursachen einer Depression zählen. © OZMedia/IMAGO
Paprika
Paprika ist voll von Vitamin C, welches das Immunsystem stärkt, die Aufnahme von Eisen in den Blutkreislauf verbessert und antioxidativ wirkt. Es senkt somit nicht nur das Risiko für Krebs, sondern kann auch die Produktion von Dopamin anregen und bei Depressionen helfen. © algae/IMAGO
Karotten im Supermarkt
Genauso wie Bananen und Paprika können auch Karotten die Produktion von Dopamin fördern. Sie unterstützen jedoch nicht nur bei Depressionen, sondern stärken auch das Immunsystem und können eine Erhöhung des Cholesterinspiegels im Blut verhindern. © Ute Grabowsky/photothek.de/IMAGO
Avocado
Avocados schmecken nicht nur gut, sondern sind ebenfalls förderlich für die Produktion von Dopamin.  © imago stock&people/IMAGO
Mandeln
Auch Serotonin zählt zu den Botenstoffen, die unter anderem unsere Stimmung oder unser Stressempfinden regulieren. Mandeln können dafür sorgen, dass Ihr Serotoninspiegel ansteigt. © Science Photo Library/IMAGO
Eine Frau isst ein Stueck Schokolade.
Dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil von über 80 Prozent ist gut für Ihren Serotoninspiegel. Zudem hat sie einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System und eignet sich für Abnehmwillige. © Thomas Trutschel/photothek via www.imago-images.de
Feigen
Zu guter letzt zählen auch Feigen zu den Stimmungsaufhellern unter den Lebensmitteln. Auch sie können den Serotoninspiegel anheben. © Sevablsv/IMAGO

Die Symptome einer Depression können sehr unterschiedlich sein, angefangen von schwerer Antriebslosigkeit bis hin zu Schlafstörungen und Schmerzen. Wenn Betroffene sich aufgrund ihrer körperlichen und geistigen Einschränkungen nicht mehr imstande fühlen, zu arbeiten, ist es notwendig, dies von einem Arzt und medizinischem Gutachter bestätigen und attestieren zu lassen. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für den Antrag auf Erwerbsminderungsrente.

Aufhöhren zu arbeiten: Erwerbsminderungsrente wegen Krebserkrankungen

Gefolgt von psychischen Erkrankungen wie Depressionen sind Krebserkrankungen und ihre Folgen ein weiterer Grund für Menschen, erwerbsunfähig zu werden. Darmkrebs beispielsweise ist eine Ursache, da auch immer mehr junge Menschen davon betroffen sind. Menschen, die aufgrund von Krebs und Geschwüren belastende Therapien und Medikamente verordnet bekommen, sind in der Folge davon häufig langfristig körperlich und psychisch nicht mehr leistungsfähig.

Erwerbsminderungsrente: Rückenprobleme wie Bandscheibenvorfall

Menschen, die an Erkrankungen und Störungen am Bewegungsapparat leiden, haben grundsätzlich auch Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Osteoporose, Arthrose und Arthritis sowie ein klassischer Bandscheibenvorfall zählen zu den Krankheiten, welche in der Regel die Voraussetzungen für eine frühe staatliche Rente erfüllen.

Früher in Rente: erwerbsunfähig oder berufsunfähig?

Für den Anspruch auf Erwerbsminderungsrente gibt es mehrere Voraussetzungen: zum einen medizinische Gründe wie Krankheiten oder Unfälle, zum anderen versicherungsrechtliche Voraussetzungen wie die Mindestbeitragsjahre.
Zunächst einmal gilt es zwischen der Erwerbsminderungsrente und Berufsunfähigkeitsrente zu unterscheiden. Letzteres ist eine private Versicherung, die zur individuellen Vorsorge abgeschlossen wird. Können Sie langfristig weniger als 50 Prozent ausschließlich in Ihrem bisherigen Beruf arbeiten, gelten Sie als berufsunfähig. Eine Erwerbsminderungsrente ist als staatliche Leistung der gesetzlichen Rentenversicherung zu verstehen und greift, wenn Betroffene weniger als sechs Stunden pro Tag jeglicher beruflichen Tätigkeit nachgehen können.

Das Thema Rente und jeweiliges Eintrittsalter wird in Deutschland seit Jahren heiß diskutiert. Grundsätzlich gehen die Meinungen weit auseinander, ob Menschen länger arbeiten sollen, nur weil sie im Durchschnitt länger leben. Länger leben beinhaltet auch ein höheres Risiko, chronische Erkrankungen und Entzündungen wie Arthrose zu entwickeln. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (49, SPD) lehnt die Forderung von Ökonomen ab, dass Arbeitnehmer zukünftig bis 70 Jahre noch arbeiten. Die Tendenz und der Wunsch vieler Deutsche geht eher dahin, früher in Rente zu gehen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © BDS/Imago

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