Erste Warnsignale

Krebs rechtzeitig erkennen: Welche Symptome Erwachsene und Kinder im Frühstadium einer Krebserkrankung zeigen

  • Juliane Gutmann
    VonJuliane Gutmann
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Viele Krankheiten machen sich sofort bemerkbar, zum Beispiel ein grippaler Infekt. Doch Krebs sorgt oft erst im späteren Krankheitsstadium für Beschwerden. Welche Symptome Sie ernst nehmen sollten.

Die Nase läuft, der Hals schmerzt, man fühlt sich schlapp: Anzeichen, dass Viren den Weg in den Körper gefunden haben. Dieser reagiert in der Regel sofort und bekämpft die Krankheitserreger. Dieser Gegenangriff sorgt für typische Krankheitsanzeichen. Das Immunsystem hat Antikörper mobilisiert, die bei gesunden Menschen die meisten florierenden Krankheiten im Land erfolgreich bekämpfen können.

Doch nicht bei jeder Krankheit sind unsere Selbstheilungskräfte genug. Entarten und mutieren Zellen, kann es zu bösartigen Gewebswucherungen, auch Tumore genannt, im Körper kommen. Je nachdem, wo sie im Körper entstehen, ist die Rede von Lungenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Prostatakrebs bis hin zu Brustkrebs. Alle Krebsarten haben gemeinsam, dass die Heilungschancen höher sind, wenn sie frühzeitig erkannt werden. Denn haben die Tumore erst einmal gestreut, sich also durch Metastasierung im Körper ausgebreitet, wird die Therapie schwieriger.

Das Tückische: Viele Krebsarten bleiben lange unentdeckt, weil sie sich entweder durch unspezifische Symptome äußern oder lange gar keine Beschwerden verursachen. Daher sind Untersuchungen beim Arzt zur Krebsfrüherkennung so wichtig.

Wann kommt es bei Krebs zu Symptomen?

Oftmals beginnen gesundheitliche Probleme aufgrund einer Krebskrankheit erst, wenn der Tumor wächst, auf Nerven oder Organe drückt oder sich Metastasen in anderen Regionen des Körpers bilden.

Was sind Metastasen?

Metastasen sind Tochtergeschwulste oder Krebsabsiedlungen eines bösartigen Tumors, die in die Lymphknoten oder in andere Organe gelangt sind, informiert das Universitätsspital Zürich.

Es gibt verschiedenste Auslöser von Kopfschmerzen. Stress und Verspannungen zählen dazu. In manchen Fällen können die Schmerzen aber auch ein Symptom einer Krebserkrankung sein.

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Krebs bei Erwachsenen: Welche Symptome Sie zum Arzt führen sollten

Bei aggressiv und schnell wachsenden Tumoren steigt das Risiko, dass sich innerhalb kurzer Zeit Symptome zeigen. Oftmals sind Anzeichen von Krebs eher unspezifisch und lassen die Betroffenen vermuten, dass eine andere Krankheit sie auslöst. Fieber etwa wird als Anzeichen eines viralen Infekts gedeutet.

Wenn folgende Symptome neu auftreten, nicht wieder verschwinden oder sogar schlimmer werden, sollten Sie dies ärztlich abklären lassen, informiert die Krankenkasse AOK:

  • Fieber
  • Nachtschweiß
  • Gewichtsverlust ohne ersichtliche Ursache 
  • Verdauungsprobleme wie Verstopfung, Durchfall oder Veränderung des Stuhls
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Blut im Stuhlgang, im Sputum oder im Urin
  • Blutungen aus der Scheide außerhalb der Periode
  • Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen
  • Schluckstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Tastbare Knoten in der Brust oder an anderen Stellen des Körpers
  • Anhaltender Husten und Heiserkeit
  • Veränderungen im Mund wie Geschwüre
  • Hautveränderungen wie blutende Knoten, neu aufgetretene oder sich verändernde Muttermale
  • Neu aufgetretene Schmerzen ohne erkennbare Ursache

    Gelbfärbung der Augen oder der Haut
  • Blässe

    Neurologische Auffälligkeiten wie Sprachstörungen, Koordinationsprobleme oder Sehstörungen

Krebserregende Viren: Diese Erreger können Krebs auslösen

Herpesvirus
Das Epstein-Barr-Virus (EBV) zählt zur Gruppe der Herpesviren. Dem Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) zufolge gilt als sicher, dass eine Infektion mit EBV zur Entstehung von B-Zell-Lymphomen beitragen kann, einer bösartigen Erkrankung von B-Lymphozyten. Mit Lymphom werden in der Medizin bösartige Tumoren des lymphatischen Systems bezeichnet. In Tumoren von T-Lymphozyten (T-Zell-Lymphome) konnte das Epstein-Barr-Virus ebenfalls nachgewiesen werden, so das dkfz. © Imago
Das Magenbakterium Helicobacter pylori
Das Magenbakterium Helicobacter pylori soll das Risiko in sich bergen, Magenkrebs zu fördern. Das Pikante daran: Etwa ein Viertel der deutschen Bevölkerung trägt es bereits in sich. Helicobacter soll Magengeschwüre begünstigen, welche sich dann zu Krebs ausweiten können. Allerdings ist eine Behandlung in den meisten Fällen mit einer Kombination aus Antibiotika und Magensäureblockern äußerst erfolgreich. © dpa
HIV: Eine Frau hat sich eine rote Schleife angeheftet
Die rote Schleife soll das Thema Aids und HIV in die Mitte der Gesellschaft rücken. Eine Infektion mit sogenannten HI-Viren (humane Immundefizienzviren) kann die Krankheit Aids auslösen. Menschen mit Aids sind häufiger von Krebs betroffen, vermutlich aufgrund ihres geschwächten Immunsystems, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum informiert.  © Oliver Berg/dpa
Impfausweis
Hepatitis B fördert Leberentzündungen. Auch diese können sich zu Leberkrebs weiterentwickeln. Allerdings können Sie sich gegen diesen Hepatitis-Typ beim Hausarzt impfen lassen. © Martin Wagner/Imago
Hepatitis C Viren
Gegen Hepatitis-C-Viren gibt es unglücklicherweise (noch) keinen Impfstoff. Die aggressiven Erreger zählen zu den häufigsten Ursachen für Leberkrebs. Wie das Deutsche Krebsforschungszentrum informiert, werden Hepatitis-C-Viren inzwischen aber auch mit weiteren Tumorarten in Zusammenhang gebracht: Auch Krebs der Gallenwege sowie das Multiple Myelom könnten durch eine Infektion begünstigt werden, heißt es.  © CAVALLINI JAMES/Imago
HPV (Humane Papillomviren)
Humane Papillomviren (HPV) sind meist ungefährlich - doch es gibt Arten, die krebserregend wirken und Gebärmutterhalskrebs auslösen sollen. Zudem stehen sie im Verdacht, Anal- oder Peniskrebs zu begünstigen. Allerdings gibt es auch hier eine sehr effektive Schutzimpfung, die gegen alle HPV-Typen helfen soll. © CAVALLINI JAMES/Imago

Krebs bei Kindern: mögliche Warnsignale

Viele kindliche Tumoren schreiten schnell voran, heißt es in einer Studie des Münchner Klinikums rechts der Isar. Warnsignale für Krebserkrankungen im Kindesalter sollten Medizinern auch deshalb bekannt sein, weil mit fortgeschrittenem Krankheitsstadium auch intensivere Therapien Anwendung finden müssen, die vermehrt zu Nebenwirkungen und Spätfolgen führen, heißt es weiter.

„Die häufigsten Warnsignale sind Knochenschmerzen, Blässe, Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen sowie Weichteil- bzw. Lymphknotenschwellungen“ informieren die Studienautoren im Fachmagazin Monatsschrift Kinderheilkunde. „Die Kunst ist es, unter den häufigen, scheinbar banalen Symptomen die seltenen, aber ernsten Differenzialdiagnosen zu finden“, heißt es weiter.

Welche möglichen Krebs-Anzeichen bei Kindern ärztlich abgeklärt werden müssen, fassen die Studienautoren und das Portal Kinderkrebsinfo zusammen:

  • Fieber
  • Blässe
  • Erbrechen
  • Erschöpfter Zustand, keine Lust zu spielen
  • Konzentrationsschwäche
  • Wachstums- und Entwicklungsverzögerungen
  • Gewichtsverlust
  • Örtliche Schwellungen und Schmerzen (zum Beispiel Lymphknoten‎schwellungen bei Lymphom‎en, Kopfschmerzen beim Hirntumor‎)
  • Sehstörungen
  • Bewusstseinsstörungen, Lähmungen, Krampfanfälle
  • Knochenschmerzen

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Javier Sánchez Mingorance/Imago

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