Tumor vorbeugen

Brustkrebs verhindern: Welche sechs Risikofaktoren Frauen beeinflussen können

  • Natalie Hull-Deichsel
    VonNatalie Hull-Deichsel
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Neben der Veranlagung spielen auch Übergewicht, Schwangerschaft und Stillen eine bedeutende Rolle bei Brustkrebs. Selbst die Periode kann Einfluss nehmen.

Brustkrebs ist laut der Deutschen Krebsgesellschaft mit über 70.000 Neuerkrankungen in Deutschland die am häufigsten diagnostizierte Krebserkrankung bei Frauen. Die Erkrankung tritt häufiger in der linken Brust auf. Bei frühzeitiger Erkennung und adäquater Behandlung besteht in der Regel eine gute Heilungschance. Trotzdem verlieren jedes Jahr über 17.000 Frauen ihr Leben aufgrund von Mammakarzinomen. Umso wichtiger ist es, dass Frauen die Risikofaktoren kennen, von denen einige positiv beeinflusst werden können, und regelmäßig Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen.

Brustkrebs verhindern: Sechs Risikofaktoren können positiv beeinflusst oder gar verhindert werden

Sport und Bewegung helfen, Übergewicht zu vermeiden. Wer Übergewicht reduziert, senkt auch das Risiko für Brustkrebs.

Nachfolgende beeinflussbare Faktoren, alleine oder zusammen genommen, können das Brustkrebsrisiko erhöhen. Das bedeutet gleichzeitig, dass ein Vermeiden die Gefahr für ein Karzinom reduzieren kann:

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Erhöhtes Krebsrisiko: Elf Lebensmittel begünstigen das Tumor-Wachstum

Wurst
Verarbeitetes Fleisch und Fleischwaren werden von der „Weltgesundheitsorganisation (WHO)“ als krebserregend eingestuft. Verarbeitet bedeutet in diesem Fall, dass es sich um Fleisch handelt, das durch Salzen, Fermentieren, Räuchern oder Pökeln haltbar gemacht wird, wie Salami, Schinken oder Würstchen. Gepökelte, geräucherte und einge­salzene Fleisch­produkte erhöhen pro 50 Gramm das Risiko auf Darmkrebs um 18 Prozent. © CSH/Imago
Zucker
Ein hoher Zuckerkonsum kann nicht nur Entzündungsprozesse im Körper sowie Diabetes Typ 2 und Rheuma fördern. Zucker begünstigt Übergewicht und Adipositas, was das Krebsrisiko erhöhen kann. Zu hohes Körpergewicht zählt bei Darmkrebs, Schilddrüsenkrebs, Leberkrebs, Magenkrebs sowie Gallenblasenkrebs zu einem der größten Risikofaktoren. Laut der „Weltgesundheitsorganisation (WHO)“ erhöht Übergewicht das Risiko für mindestens 13 Krebs­formen. Die Wahr­scheinlich­keit, eine von diesen zu entwickeln, steigt ab einem Body-Maß-Index (BMI) über 25. Bekannt ist, dass Krebszellen sich durch die Energie von Zucker noch eher entwickeln und vermehren. Sie nehmen bis zu zehnmal mehr Zucker auf als normale Körperzellen. Laut „Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)“ sollte jeder Mensch nicht mehr als 50 Gramm Zucker pro Tag verspeisen. Doch es zeigt sich, dass im Durchschnitt jeder Bundesbürger täglich ca. 93 Gramm Zucker – pro Jahr nahezu 34 Kilogramm – aufnimmt. Versteckte Zucker sind auch in industriell hergestellten Produkten enthalten, von denen man es zunächst nicht vermuten würde, beispielsweise Tiefkühlpizza, Kraut- und Fleischsalat sowie Tomatensuppe. © Science Photo Library/Imago
Burger
Fertig-Burger enthalten häufig neben Zucker auch Transfette, die zu einer Gewichtszunahme führen können, welches wiederum das Krebsrisiko erhöht. Doch auch ein selbstgemachter Burger mit Grillfleisch kann Gefahren bergen: Wenn Fett beim Grillen vom Fleisch in die Glut tropft, entstehen krebserregende Stoffe wie Benzpyren und Amine, die sich über den Rauch und die Hitze mit dem Fleisch verbinden. Benzpyren wird der Gruppe der sogenannten polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) und Amine der Gruppe der heterozyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (HAA) zugeordnet. Beide gelten als Auslöser für Magen- und Darmkrebs. Sie werden im Körper zu Molekülen umgebaut, die in die Darmzellen eindringen. Dort können sie Veränderungen im Erbgut, sogenannte Mutationen bewirken, welche dann zu bösartigen Tumoren heranwachsen können, wie die „Deutsche Krebsgesellschaft“ berichtet. Wer sich für die Grillzeit wappnen möchte, sollte am besten eine Folie zwischen Grillgut und Glut legen. Die gefährlichen Kohlenstoffe können letztlich durch Räuchern oder Rösten entstehen, beispielsweise neben gegrilltem Fleisch auch in geräuchertem Fisch, geröstetem Kaffee oder verbrannter Salami auf der Pizza. © JuriEber/Imago
Pommes frites
Durch das Frittieren entsteht in Pommes Frites der chemische Stoff Acrylamid, der in Tierversuchen als krebserregend eingestuft wurde. „Bei hoher Dosis schädigt es zudem die Nerven“, bekräftigt Dr. Susanne Weg-Remers vom Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums. Acrylamid ist natürlicherweise in stärkehaltigen Lebensmitteln enthalten, die durch Braten, Backen oder Rösten sowie der industriellen Verarbeitung bei über 120 Grad Celsius gefertigt werden. Zudem werden Pommes häufig in gehärtetem Fett frittiert, wodurch Transfette entstehen, die Übergewicht fördern können und somit das Risiko für eine Krebserkrankung steigen lassen. © foodandmore/Imago
Kartoffelchips
Die meisten lieben es: Abends beim Filmschauen Chips knabbern. Doch nicht nur wegen der gesünderen Inhaltsstoffe sollte man lieber zu den Nüssen greifen. Wie Pommes Frites werden auch industriell verarbeitete Kartoffelchips häufig in gehärtetem Fett frittiert. Dabei entstehen Transfette, die Übergewicht fördern, wodurch das Krebsrisiko signifikant steigt. Zudem bildet sich beim Frittieren der chemische Stoff Acrylamid, der durch das „Deutsche Krebsforschungszentrum“ als krebserregend eingestuft wird. © Zoonar.com/monticello/Imago
Pizza
Tiefkühlpizza kann als Geschmacksträger Zucker und zudem Transfette enthalten. Bislang gibt es keine eindeutig wissenschaftlichen Nachweise darauf, dass ein hoher Zuckerkonsum das Krebsrisiko steigen lässt, so die „Deutsche Krebshilfe“. Allerdings begünstigt Zucker eine Krebserkrankung insofern, als man dadurch eher übergewichtig werden kann – und Übergewicht erhöht das Risiko für 13 verschiedene Krebsarten. Gleiches gilt für Fette, insbesondere gehärtete Fette wie Transfette. Es ist nicht nachgewiesen, dass Transfette das Krebsrisiko erhöhen. Jedoch sollen sie dazu beitragen, das Sättigungsgefühl zu beeinflussen, wodurch das Risiko für Übergewicht und demnach Krebs steigt. © Bernd Schmidt/Imago
Rotes Schweinefleisch
Die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)“ empfiehlt, wöchentlich nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Fleischwaren zu verzehren. Insbesondere rotes Fleisch soll krebserregend wirken können. Denn das Häm-Eisen im roten Fleisch, vornehmlich in Rind und Schwein, könnte das Erbgut schädigen und die Zellteilung fördern. Eine schnelle Zellteilung kann die Entstehung von Darmkrebs, Prostatakrebs sowie Bauchspeicheldrüsenkrebs begünstigen. © Imaginechina-Tuchong/Imago
Hot-Dogs im Brötchen werden mit Senf garniert.
Die beliebten Hot Dog-Würstchen enthalten Nitrate, was an sich für den Körper nicht gefährlich ist. Kritisch wird es, wenn Nitrate in Nitrit oder Nitrosamine umgewandelt werden. Beide Stoffe gelten als krebserregend. Das passiert, sobald Nitrate gleichzeitig mit proteinreichen Speisen aufgenommen werden. Neben Hot Dogs kann dies ebenfalls bei Pizza Salami der Fall sein. Das Nitrat der Salami und die Proteine des Käses können sich leicht zu Nitrosaminen umwandeln. © picture alliance/dpa/Johannes Schmitt-Tegge
Croissants
Industriell hergestellte Backwaren wie Croissants enthalten häufig Transfette, die bei regelmäßigem Verzehr Arterienverkalkung, Schlaganfall und Herzinfarkt zur Folge haben können. Transfette stehen außerdem im Verdacht, Entzündungen im Körper zu begünstigens. Zudem fördern die gehärteten Fette Übergewicht und Adipositas, was als einer der entscheidenden Risikofaktoren für Darmkrebs, Magenkrebs, Leberkrebs, Speiseröhrenkrebs, Brustkrebs, Gebärmutterschleimhautkrebs, Schilddrüsenkrebs, Nierenzellkrebs, Eierstockkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Gallenblasenkrebs sowie Multiples Myelom gilt. © hojo/Imago
Zwei Donuts auf einem Teller
Donuts enthalten wie Pommes und Chips nicht selten das krebserregende Acrylamid sowie Transfette. Neben der hohen Menge an Zucker tragen auch die gehärteten Transfette zu Übergewicht und Adipositas bei, was wiederum die Gefahr einer Tumorerkrankung ansteigen lässt. © Tobias Becker / echo24.de
Bavaria, Germany - 02 February 2023: Krapfen, pancakes or doughnuts with powdered sugar on a wooden table *** Krapfen, P
Auch die vielerorts in Deutschland beliebten Krapfen enthalten den chemischen Stoff Acrylamid, der mit einem erhöhten Risiko für eine Krebserkrankung verbunden ist. Ein regelmäßiger Verzehr von Gebäck wie Krapfen, das ungesunde Mengen der Transfette und Zucker aufweist, fördert Übergewicht und erhöht in der Folge das Krebsrisiko. © Bihlmayerfotografie/Imago

Brustkrebs verhindern: Etwa ein Viertel der Erkrankungen wäre durch gesünderen Lebensstil vermeidbar

Neben den verschiedenen Risikofaktoren, die gemäß der Deutschen Krebsgesellschaft nicht oder schwer beeinflussbar sind, ist es auch ein ungesunder Lebensstil, der zu einem Teil der Brustkrebsneuerkrankungen führt. Abgesehen von Rauchen und Alkoholkonsum spielt die Ernährung eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Essen Frauen viel tierische Fette, steigt der Östrogenspiegel und damit auch das Risiko, Brustkrebs zu entwickeln. Forscher sehen einen Zusammenhang darin, da in asiatischen Ländern – in denen nur wenig tierische Fette konsumiert werden – eine sehr viel geringere Brustkrebshäufigkeit zu beobachten ist. Übergewichtige Frauen (BMI > 25 kg/m2) entwickeln zudem häufiger Brustkrebs, da im Fettgewebe Hormone gebildet werden, die den Östrogenspiegel ebenfalls ansteigen lassen. Doch auch Untergewicht (BMI < 18,5 kg/m2) stellt ein erhöhtes Risiko für ein Mammakarzinom dar, so die Deutsche Krebsgesellschaft weiter.

Der Oktober ist Brustkrebs-Monat

Jedes Jahr im Herbst soll mittels bundesweiter Aktivitäten auf die gefürchtete Erkrankung „Brustkrebs“ und die Situation von Betroffenen sowie deren Angehörigen aufmerksam gemacht werden.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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