Richtig sparen

Geld anlegen fürs Alter: Was Sie mit 30 über Finanzen wissen sollten

  • Larissa Strohbusch
    VonLarissa Strohbusch
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Die Rente ist schneller da, als Ihnen lieb ist und das Sparbuch leerer, als Sie erwartet haben: Damit Sie später genügend Geld haben, sollten Sie frühzeitig sparen.

Mit dem Alter kommen oft auch die Sorgen: Wird das Geld in der Rente reichen? Viele Menschen haben Angst vor der Altersarmut – und das nicht unbegründet. Gerade Frauen verlassen sich in Geldangelegenheiten häufig auf andere und stehen später mit halbvollen Taschen da. Damit das nicht passiert, sollten Sie bereits im Alter von 30 Jahren ein solides Wissen zum Thema Finanzen haben. Aber keine Panik: Auch wer erst später anfängt zu sparen, ist nicht verloren.

Gerade für junge Menschen ist es oft schwer einzuschätzen, was sie in der Rente benötigen werden.

Die Zehnerregel entscheidet, wie viel Geld Sie im Alter brauchen

Wie viel Geld brauche ich im Alter? Ist das, was ich bereits gespart habe, genug? Gerade für junge Menschen ist es oft schwer einzuschätzen, was sie in der Rente benötigen werden. Viele nehmen Geldangelegenheiten auf die leichte Schulter oder sind zu optimistisch, dass die staatliche Rente allein ausreichen wird. Experten setzen dagegen auf die Zehnerregel: Die besagt, dass man zum Eintritt der Rente das Zehnfache seines letzten Jahresgehalts gespart haben sollte. Demnach müsste ein Durchschnittsverdiener mit 67 rund 500.000 Euro angelegt haben. Für viele Menschen ist das allerdings völlig unrealistisch. 

Sparen für die Altersvorsorge: So viel müssen Sie zurücklegen

Wie beginnen Sie also damit, Ihr Geld richtig zu investieren? Grundsätzlich gilt erstmal: Hören Sie nur auf Ihre Eltern, wenn diese nachweislich Ahnung haben. Denn wer vor 20 Jahren mit dem Sparen begonnen hat, ist heute vielleicht schon lange nicht mehr auf dem neuesten Stand. Mit dem guten alten Sparbuch erhalten Sie sich jedenfalls höchstens noch einen Notgroschen – im schlimmsten Fall verliert das Geld in der Inflation sogar an Wert. Stattdessen gibt es für jeden Typ eine individuelle Anlagestrategie. Kleiner Tipp am Rande: In wertvolle Münzen zu investieren, das ist meist eher keine gute Idee.

Als Faustregel gilt, dass Sie monatlich zehn bis 15 Prozent Ihres Nettogehalts anlegen. Bei 2.000 Euro netto sind das jeden Monat 200 Euro. In einem Jahr sparen Sie damit also 2.400 Euro, in fünf Jahren kommen schon 12.000 Euro zusammen, in 30 Jahren erhalten Sie 72.000 Euro. Geschickt investiert, tun die Zinsen und Zinseszinsen ihr Übriges. So schaffen Sie es schließlich, Ihre Rentenlücke zu schließen. Sie haben keine 30 Jahre mehr Zeit? Es ist nie zu spät, um mit dem Sparen anzufangen. Jetzt reichen zehn Prozent pro Monat aber möglicherweise nicht mehr aus, damit Sie später Ihren Lebensstandard aufrechterhalten können. 

Wie Sie für die Zukunft vorsorgen, welche Vorräte und Utensilien Sie im Ernstfall daheim haben sollten und wie Sie sich mithilfe Ihres Gartens einfach selbst versorgen können – all das erfahren Sie im Vorsorge-Newsletter von Merkur.de .

Geld sparen: Tipps, wie es gelingen kann

Wer sparen will, sollte erstmal wissen, wie viel er eigentlich ausgibt. Ein Haushaltsbuch finden gerade junge Menschen erstmal wenig attraktiv – es hilft aber ungemein, sein Geld im Blick zu behalten. Dabei müssen Sie sich nicht mit Kleinigkeiten verzetteln. Die einfache 50-30-20-Regel hat sich als sinnvoll erwiesen. Dabei müssen Sie Ihre Ausgaben nur nach zwei Kategorien einteilen: Brauche ich das dringend zum Leben oder ist es verzichtbar? 50 Prozent Ihres Nettoeinkommens planen Sie dabei für Grundbedürfnisse ein, dazu gehören Miete, Essen, Versicherungen und so weiter. 30 Prozent dürfen Sie für die schönen Dinge des Lebens ausgeben: Freizeitaktivitäten, neue Kleidung oder andere Wünsche. Die letzten 20 Prozent werden angelegt. Sie verbrauchen mehr als 50 Prozent Ihres Gehalts für Grundausgaben? Dann ist es an der Zeit, sich genau anzugucken, wohin Ihr Geld geht.

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Madame Moneypenny gibt Tipps: Zehn Geldregeln von der Finanzexpertin

Familie beim Kuscheln auf dem Sofa.
Regel 1: Legen Sie sich einen Notgroschen für unvorhergesehene Kosten bzw. Ereignisse zurück. Die Höhe des gesparten Notfallgelds sollte laut Madame Moneypenny drei Monatsgehälter betragen. Damit Sie selbst und die Menschen, die von Ihnen finanziell abhängig sind – wie zum Beispiel Ihre Kinder – im Ernstfall gut versorgt sind.  © Joseffson/Imago
Frau am Strand beim Surfen.
Regel 2: Sparen Sie nicht am falschen Ende. Insbesondere Gesundheit, Sport und Ernährung sollten einen hohen Stellenwert haben. © ingimage/Imago
Gitarrenkoffer mit Geldspenden.
Regel 3: Wenn Sie Geld spenden möchten – egal ob dem Musiker in der Fußgängerzone oder Organisationen, die Ihnen am Herzen liegen – legen Sie dafür maximal 10 Prozent Ihres Gehalts fest. 30 Prozent sollten Sie Madame Moneypenny zufolge investieren, zum Beispiel in ETFs. (Symbolbild) © Vladimir Gerdo/Imago
Frau mit Laptop auf dem Sofa und Stift in der Hand.
Regel 4: Auch in Sachen Bildung bzw. Weiterbildung wird nicht gespart. Egal, ob Buch oder Online-Kurs: seinen Horizont zu erweitern lohnt sich immer. © Bonninstudio/Imago
Frau in Bekleidungsgeschäft hält Pullover, der auf einem Kleiderbügel hängt, in der Hand.
Regel 5: Qualität schlägt Quantität – das Beste gewinnt. Wenn Madame Moneypenny die Wahl zwischen zwei Dingen hat, setzt sie auf Qualität. Das ist auch nachhaltig, wenn man qualitativ hochwertige Produkte besonders lange nutzen kann. (Symbolbild) © ingimage/Imago
Zwei Menschen sitzen in einem Restaurant.
Regel 6: Seien Sie großzügig – zu anderen, aber auch zu sich selbst. Tun Sie sich selbst etwas Gutes und machen Sie anderen eine Freude, indem Sie sie beispielsweise zum Essen einladen. © ANTHONY PHOTOGRAPHY/Imago
Menschen im Büro.
Regel 7: Verdienen Sie so viel, dass Sie sich aussuchen können, mit welchen Menschen Sie zusammenarbeiten. Sehr viel Lebenszeit verbringen Sie vermutlich mit Arbeiten. Deshalb sind das Arbeitsumfeld und nette Kolleginnen und Kollegen sehr wichtig. © Angel Santana Garcia/Imago
Junge Frau liegt auf dem Sofa.
Regel 8: Sparen Sie nicht an Komfort und Bequemlichkeit, machen Sie sich Ihr Leben so einfach und schön wie möglich. Denn man hat nur eines, und das ist auch noch begrenzt.  © Xavier Lorenzo/Imago
Mann und Frau trinken Wein im Restaurant.
Regel 9: Achten Sie im Restaurant nicht auf den Preis, sondern genießen Sie das gute Essen. Bestellen Sie, wonach Ihnen der Sinn steht und verbringen Sie eine schöne Zeit. © Monkey Business 2/Imago
Wecker liegt auf Euroscheinen.
Regel 10: Apropos Zeit: Da diese wertvoller als Geld ist, sollten Sie Ihre Zeit nicht im Verhältnis 1:1 gegen Geld tauschen. © Berit Kessler/Zoonar.com/Imago

Das Sparen fällt Ihnen immer noch schwer? Vielleicht verändert Cash Stuffing Ihren Blick auf Ihre Finanzen: Bei dieser Methode stecken Sie zum Beginn des Monats Ihr verfügbares Budget bar in Umschläge. Ist der Wünsche-Umschlag leer, ist bis zum nächsten Monat Schluss mit Restaurant-Besuchen.

Übrigens: Wer Geld spart, sollte auch nicht auf Betrugsmaschen hereinfallen. Die Verbraucherzentrale und die Polizei warnen vor Schneeballsystemen, durch die Menschen ihr Erspartes verlieren können.

Rubriklistenbild: © Oleksandr Latkun/imageBROKER/MAGO/

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