Inflation

Das erwartet Verbraucherinnen und Verbraucher in Bezug auf die Lebensmittelpreise 

  • Janine Napirca
    VonJanine Napirca
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Alles ist teurer geworden. Auf Grundnahrungsmittel kann man jedoch nicht verzichten – wie die Zukunft vermutlich aussehen wird.

Die Inflation macht auch vor Lebensmitteln in deutschen Supermärkten nicht Halt. Während Spanien die Mehrwertsteuer von vier Prozent bei Grundnahrungsmitteln komplett gestrichen und bei Öl und Teigwaren von zehn auf fünf Prozent gesenkt hat, wie die Tagesschau berichtete, wissen viele Deutsche nicht mehr, wie sie ihre Einkäufe bezahlen sollen – und ein Ende der Preissteigerungen bei Lebensmitteln ist nicht in Sicht. Aktuell wird zudem eine folgenschwere Erhöhung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie diskutiert.

Inflation: Welche Lebensmittel sind von den Teuerungen betroffen?

Nicht nur Butter, Speiseöle und Fette sind deutlich teurer geworden, auch Getreideprodukte wie Mehl, Nudeln oder Brot und auch Milchprodukte wie beispielsweise Quark oder Sahne sind einem Berichte der Verbraucherzentrale zufolge im Preis gestiegen. Besonders tragisch für Geringverdienende, Rentnerinnen und Rentner, Studierende sowie Arbeitslose sind die Preissteigerungen bei Grundnahrungsmitteln. Dem Bericht nach sind aber auch Fleischprodukte deutlich teurer geworden und auch Tiefkühlware kostet mehr als noch vor einem Jahr. Gemüse und Obst unterliege laut der Verbraucherzentrale allerdings den bekannten Preisschwankungen und seien auf Saison und Witterungsverhältnisse zurückzuführen.

Konnte der Einkaufswagen im Supermarkt früher noch üppig befüllt werden, müssen heute viele Menschen jeden Cent zweimal umdrehen.

Teurer: Ursachen der Preissteigerungen von Lebensmitteln

  • Steigende Energiekosten und Rohstoffkosten durch den Krieg gegen die Ukraine
  • Steigende Kosten für Futtermittel und Dünger
  • Arbeitskräftemangel und Anhebung des Mindestlohns

Auch der Vorwurf der sogenannten „Gierflation“ durch große Nahrungsmittelkonzerne stehe einem weiteren Bericht der Tagesschau zufolge im Raum. Verbraucherschützer befürchten demnach, dass Konzerne ihre Marktmacht ausnutzen könnten, um die Preise für Lebensmittel unverhältnismäßig zu erhöhen. Die Bild hat zu diesem Thema mit dem Rewe-Chef Peter Maly ein Interview geführt: „Wir streben wieder einen Normalzustand an, was auch immer das neue Normal sein wird. Wir müssen weg z. B. von billigem Fleisch. Wenn man sich etwas gönnt, dann muss das auch von einer besseren Qualität sein,“ sagt Peter Maly, der Vorstand von Rewe.

Wir streben wieder einen Normalzustand an, was auch immer das neue Normal sein wird. Wir müssen weg z. B. von billigem Fleisch. Wenn man sich etwas gönnt, dann muss das auch von einer besseren Qualität sein.

Peter Maly, Vorstand von Rewe

Immer mehr Kundinnen und Kunden würden statt Markenprodukte Eigenmarken kaufen. Soll man sich in Zeiten von Corona noch einen guten Wein oder einen leckeren Schinken gegönnt haben, können sich viele Menschen das heute einfach nicht mehr leisten, so Maly.

Extra-Einkommen: Nebenjobs in Branchen, wo Mitarbeiter gefragt sind

Lächelnde Geschäftsfrau.
Die Jobplattform Zenjob hat in einer früheren Untersuchung ausgewertet, wie viel Studenten oder Nebenjobbende bei welchen Nebenjobs verdienen können. Das Unternehmen hatte dazu insgesamt 797.000 Nebenjobs zwischen 2019 und 2021 in 36 Städten ausgewertet. Vergleichsweise gut bezahlt waren demnach die Bürokräfte. Die durchschnittlichen Stundenlöhne lagen laut dem im Februar 2022 veröffentlichten „Zenjob-Jobspiegel“ für Büroaushilfen damals bei 13,28 Euro. © JOSEF/Westend61/Imago
Jemand hält einen Geldbeutel mit Geldscheinen in der Hand
Danach folgten die Kuriere. Die durchschnittlichen Stundenlöhne für entsprechende Fahrerjobs lagen der Auswertung zufolge bei damals 13,20 Euro. © Bihlmayerfotografie/Imago
Jemand zapft Bier aus einem Hahn.
Noch immer werden Mitarbeiter in der Gastronomie zum Teil händeringend gesucht. Zum Zeitpunkt der Auswertung (30. Dezember 2021) lag der Stundenlohn für den Job als Kellnerin oder Kellner bei im Schnitt 12,90 Euro.  © Axel Heimken/dpa (Archivbild)
Symbolbild - Sparen
Auch auf Messen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich mit einem Nebenjob etwas hinzuzuverdienen. Für Hosts oder Hostessen beziehungsweise einen entsprechenden Promoter-Job lag der durchschnittliche Stundenlohn der Auswertung zufolge bei damals 12,80 Euro. © Daniel Karmann/dpa
Mitarbeiter an der Supermarktkasse
Wer sich mit einem Nebenjob etwas hinzuverdienen will, findet Job-Angebote auch bei Supermärkten. Zum damaligen Zeitpunkt lag, wie die Auswertung gezeigt hatte, der Stundenlohn für einen Kassiererjob bei im Schnitt 12,70 Euro.  © Sven Hoppe/dpa
Auswertung mit einem Tachenrechner und Rotstift
Welche Nebenjobs finden sich noch? Bei Inventurjobs konnte man zum Zeitpunkt mit im Durchschnitt 12,50 Euro Stundenlohn rechnen... © Zoonar.com/stockfotos-mg/Imago
Eine Person hält einen Geldbeutel in der Hand.
... und bei Jobs als Kommissioniererin oder Kommissionierer mit einem Stundenlohn von damals durchschnittlich 12,10 Euro, wie die Auswertung zu den Nebenjobs ergeben hatte.  © Patrick Pleul/dpa
Eine Person hält eine Geldbörse.
Bei der Suche nach einem Zusatzjob kommt es nicht nur auf den Bruttoverdienst an. © Fotostand/K. Schmitt/Imago
Frauenhand mit Stempel mit der Aufschrift 520 Euro Minijob
Hält man bestimmte Verdienst- und Zeitgrenzen ein – etwa bei einem Mini- oder Saisonjob – kann das schlussendlich netto mehr bringen als ein Zweitjob mit höherem Bruttogehalt und längerer Arbeitszeit, heißt es in einem Bericht der dpa zum Thema. © blickwinkel/McPHOTO/K. Steinkamp/imago
Auswertung Umsatzstatistik Rotstift Auswertung Umsatzstatistik Rotstift Copyright: xZoonar.com/stockfotos-mgx 19629224
Vorab sollte man also klären, was nach Abzug von Steuer- und Sozialabgaben vom Zweitjob am Ende übrig bleibt. © Zoonar.com/stockfotos-mg/Imago

Wie werden sich die Preise für Lebensmittel in Zukunft entwickeln?

Es ist nicht leicht, Zukunftsprognosen zu formulieren. Die Verbraucherzentrale geht allerdings davon aus, dass das Preisniveau von Nahrungsmitteln nicht wieder auf das von vor 2019 sinken wird. Perspektivisch müsse man damit rechnen, künftig einen höheren Anteil des Einkommens für Lebensmittel auszugeben. Dem Bericht nach werde sich die Ernährungsarmut verschlimmern und bis in die Mittelschicht hinein reichen, sofern keine politischen Maßnahmen ergriffen werden.

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Rewe-Chef Maly zeigte sich im Bild-Interview hingegen hoffnungsvoller: „Wir sehen, dass es jetzt eine Stabilisierung gibt. Deswegen glaube ich schon, dass es eine Entspannung gibt. Viel hängt vom Ukraine-Krieg ab. Stichwort Weizen-Exporte. Und der Preissicherheit bei Energie. Ich glaube, wir werden einen Trend erleben, dass sich das Ganze zumindest mal stabilisiert.“ Wie Sie bei Energie und Lebensmittel jetzt schon Kosten einsparen können, erfahren Sie hier.

Rubriklistenbild: © Bihlmayerfotografie/Imago

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