Armutsgefährdungsgrenze 

Knapp bei Kasse: Mit welchem Einkommen man bereits als „arm“ gilt

  • Anne Hund
    VonAnne Hund
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Viele kennen das Gefühl, jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen. Für eine grobe Einschätzung, ab wann die Grenze zur Armut überschritten wird, gib es verschiedene Berechnungen.

Knapp bei Kasse zu sein, dieses Gefühl ist vielen Menschen in Deutschland nicht fremd. Die gestiegenen Preise verstärken die Probleme für viele Betroffene – wenn das Einkommen parallel nicht entsprechend steigt. Ab wann gilt man hierzulande eigentlich als „arm“? Wer unter diesen Begriff fällt, ist nicht einheitlich festgelegt, wie das Portal stuttgarter-zeitung.de berichtet. Die amtliche Statistik gebe jedoch zumindest einen Eindruck davon, ab welchen Einkommensstufen man als „armutsgefährdet“ gelte.

Unter welchem Nettoeinkommen gilt man als „arm“?

Knapp bei Kasse zu sein, dieses Gefühl kennen viele Menschen. (Symbolbild)

Die aktuellsten Zahlen lieferte das Statistische Bundesamt dem Bericht zufolge für das Jahr 2021. „Demnach lag die Schwelle für eine alleinlebende Person bei 1.148 Euro netto im Monat, wobei Gehälter und Sozialleistungen mitgezählt werden“, so das Portal. Je nach Bundesland gebe es gewisse Unterschiede – „in Baden-Württemberg liegt die Armutsgefährdungsgrenze beispielsweise bei 1.220 Euro und damit rund 200 Euro höher als in Thüringen“.

„Allerdings gibt es für die genaue Berechnung der Einkommensgrenzen verschiedene Methoden“, heißt es zur Einordnung ebenfalls in dem Bericht. Selbst innerhalb des genannten Mikrozensus, einer jährlichen Befragung von Haushalten aus ganz Deutschland, gebe es unterschiedliche Erhebungen zum Einkommen. Für Haushalte mit mehreren Personen (etwa mit mehreren Einkommen oder zum Beispiel beim Bezug von Kindergeld) werde dabei ein „Haushalts-Nettoeinkommen“ angenommen.

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Nutzen Sie Pauschbeträge wie die Pendlerpauschale. Letztere können Sie immer angeben, egal ob Sie zu Fuß oder mit dem Auto zur Arbeit kommen. Dafür gibt‘s 35 Cent pro Kilometer (ab 2022: 38 Cent). © Imago/Sabine Gudath
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Auch mit der Homeoffice-Pauschale von 5 Euro pro Tag (max. 600 Euro im Jahr) lassen sich Steuern sparen. Vorausgesetzt, Sie kommen über die Werbungskostenpauschale von 1.000 Euro im Jahr. © Imago/Tanya Yatsenko
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Geben Sie Handwerkerkosten unbedingt in der Steuererklärung an – damit sparen Sie bares Geld. © IMAGO/Achim Duwentäster
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Krankheitskosten wie Brillen, Medikamente und Behandlungskosten werden vom Finanzamt berücksichtigt, sofern sie die Zumutbarkeitsgrenze überschreiten. © Westend61/Imago

Schwelle für das relative Armutsrisiko in Deutschland im Jahr 2021

Auf EU-Ebene werde eine andere Methode benutzt, „um die Mitgliedsländer miteinander vergleichen zu können“, heißt es in dem genannten Bericht der Stuttgarter Zeitung (Stand: 10. Februar) zudem. „Hier liegt die Schwelle für das relative Armutsrisiko für Deutschland im Jahr 2021 bei 1.251 Euro netto im Monat für eine alleinlebende Person.“

Aber, so der allgemeine Hinweis in dem Beitrag: Generell gebe es keine Definition von Armut, die Einkommensgrenzen seien „bestenfalls eine grobe Schätzung“.

Viele Menschen mit geringem Einkommen haben einen Anspruch auf Wohngeld. Betroffene Familien können zudem Kinderzuschlag beantragen – hier ist Höchstbetrag des Zuschlags für Familien mit geringem Einkommen zum 1. Januar auf 250 Euro angestiegen.

Rubriklistenbild: © Bihlmayerfotografie/Imago

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