Entspannte Kindererziehung
Erziehungsstil Panda-Eltern: Wie Freiraum und Vertrauen Kinder erfolgreich machen
VonJudith Braunschließen
Maria Wendelschließen
Im Gegensatz zu Helikopter- und Rasenmäher-Eltern greifen Panda-Eltern nur ein, wenn es nötig ist. Das Ergebnis: erfolgreiche, selbstbewusste Erwachsene.
Ein neuer Typ von Eltern ist aufgetaucht, der sich von den bekannten Helikopter-, Rasenmäher- und U-Boot-Eltern unterscheidet: die sogenannten Panda-Eltern. Im Gegensatz zu den überfürsorglichen Erziehungsstilen, die von Pädagogen und Experten kritisiert werden, ermöglichen Panda-Eltern ihren Kindern ausreichend Freiraum zur persönlichen Entwicklung. Die Autorin, Journalistin und Lehrerin Esther Wojcicki, die diese Methode entwickelt hat, belegt den Erfolg ihres Ansatzes mit ihren eigenen Kindern: Zwei ihrer drei erwachsenen Töchter sind CEOs, die dritte ist Professorin.
Panda-Eltern schenken Kindern Vertrauen und Freiraum
Pandabären gelten allgemein als faul. In Bezug auf die Erziehung bedeutet dies jedoch lediglich, dass Panda-Eltern entspannt sind und ihren Kindern genügend Freiraum lassen. „Panda-Mütter sind nicht faul. Was sie tun, ist, Kindern Gerüste zu geben, damit sie sich frei entfalten können. Anstatt immer einzugreifen, hilfst du nur, wenn sie es brauchen“, erklärt Wojcicki gegenüber dem britischen Online-Magazin Dailymail. Im Unterschied zu den strengen Erziehungsrichtlinien der Helikopter-Eltern führen Panda-Eltern ihre Kinder eher sanft.
Sie greifen so wenig wie möglich ein, kombinieren sanfte und strenge Methoden und bieten „ein perfektes Verhältnis zwischen kuschelig und Krallen“. Panda-Eltern drängen ihre Kinder nicht in eine bestimmte Richtung, sondern begleiten sie. Im Gegensatz zu den sogenannten Rasenmäher-Eltern würden sie nie auf den Gedanken kommen, die Hausaufgaben ihrer Kinder zu machen.
Es geht vielmehr darum, Kompromisse zu finden. „Lassen Sie die Kinder zwei Stunden spielen – eine Stunde mit Apps, die Sie gut finden und in der anderen können sie spielen, was sie wollen“, rät die Journalistin. Wojcickis Erziehungsstil ermutigt Kinder zudem, Verantwortung zu übernehmen. Daher spielt das Vertrauen in das Kind eine wichtige Rolle.
Panda-Erziehungsstil: Vertrauen ist das Wichtigste
„Dass Allerwichtigste für ein Kind ist, dass ihm vertraut wird. Denn dann vertraut es auch sich selbst. Wenn du niemanden hast, der an dich glaubt, der dir etwas zutraut, dann bist du immer ängstlich“, sagte Wojcicki in einem Interview mit Zeit Online im Jahr 2019. Sie kritisiert auch das Schulsystem. Ihrer Meinung nach mangelt es an Freundlichkeit gegenüber den Kindern. „Kinder machen vieles falsch, sie lassen Sachen fallen, verschütten sie, kleckern. Die meisten Fehler werden in der Schule gemacht. Aber Schule ist nicht freundlich, sie ist sogar sehr gemein. Wenn du es beim ersten Mal falsch machst, dann bekommst du gleich eine schlechte Note.“ Die Erziehung von Helikopter-Eltern kann daher oft zu Überforderung und Angst vor dem Versagen bei Kindern führen.
Rubriklistenbild: © Mareen Fischinger/IMAGO


