Ikea als Vorbild

Mini-E-Auto für 10.000 Euro: Schwedisches Start-up will mit Zweisitzer Städtebild prägen

  • Simon Mones
    VonSimon Mones
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Mit einem Mini-Elektroauto für 10.000 Euro will das schwedische Start-up Luvly ganz groß rauskommen. Ausgerechnet Möbel-Gigant Ikea dient dabei als Vorbild.

Geschichten, die in Schweden ihren Anfang nehmen, enden nicht selten im großen Erfolg. So legte Abba eine Weltkarriere hin und auch Ikea ist weltweit ein Hit. Warum sollte das also nicht auch mit einem Elektroauto gelingen, zumal dann, wenn es gerade einmal 10.000 Euro kostet. Das dachte sich auch das Start-up Luvly (Light Urban Vehicle) und ließ sich dabei von Ikea inspirieren.

Mini-E-Auto für 10.000 Euro: Schwedisches Start-up will mit Zweisitzer Städtebild prägen

Aber keine Panik: Der Micro-Stromer muss nicht wie die Möbel der Schweden selbst zusammengebaut werden. Stattdessen diente Ikea eher als Vorbild in Sachen Verpackung und Produktion. Denn das Elektroauto von Luvly wird in Einzelteilen hergestellt und transportiert.

Der Luvly O wird in Einzelteilen hergestellt und transportiert.

Zusammengebaut wird der Luvly O dann in kleinen Fabriken in den Zielmärkten. Für den Heimatmarkt in Schweden reicht etwa eine 2.000 Quadratmeter große Fabrik, wie t3n.de berichtet. Die Ikea-Methode hat einen entscheidenden Vorteil: In einen Container passen so die Einzelteile für 20 Micro-Elektroautos von Luvly – statt ein bis maximal vier normal großer Stromer. Außerdem soll die Produktion so umweltfreundlicher und schneller sein.

Mini-E-Auto für 10.000 Euro: Akku in einer Stunde aufgeladen

Der Luvly O soll dabei nur das erste von vielen Modellen sein. Das Produktionsprinzip bleibt dabei das gleiche. Der Mini-Stromer der Schweden ist zudem noch ein echtes Leichtgewicht. Grade einmal 380 Kilogramm bringt er auf die Waage. Ein besonderer Clou: Der Akku ist zweigeteilt und lässt sich herausnehmen. So kann dieser bequem an der Steckdose in den eigenen vier Wänden geladen werden.

Neun Mikro-Elektroautos, die perfekt für die Stadt sind

Opel Rocks-e
Opel Rocks-e: Mancher dürfte sich fragen, ob das überhaupt noch ein vollwertiges Auto ist. Gesetzlich ist er es wie alle Kleinstwagen nicht. Wer ihn fahren will, benötigt lediglich die Führerscheinklasse AM. Somit kann er schon ab 15 Jahren bewegt werden. Der Elektromotor leistet 8 PS und beschleunigt den Mini-Stromer auf 45 km/h. Mehr geht nicht. Die 5,5-kWh-Batterie reicht für eine Reichweite von 75 Kilometern. Danach muss der 2,41 Meter lange Opel Rocks-e für rund vier Stunden an die Steckdose. Kostenpunkt: rund 8.000 Euro © Opel
Renault Twizzy
Renault Twizy: Der kleine Franzose ist so etwas wie der Opa unter den Mikro-Elektroautos. Schon seit 2012 ist der Twizy in der Modellpalette von Renault zu finden. Mit 2,34 ist er etwas größer als Rocks-e und Ami. Statt nebeneinander nehmen die zwei Insassen hintereinander Platz. Seitenscheiben gibt es nur als Zubehör. Preislich geht es ab 11.450 Euro los. Wie die größere Version fahren will, benötigt jedoch einen richtigen Führerschein. Die Reichweite gibt Renault mit 90-100 Kilometern an. © Renault
City Transformer CT1
City Transformer CT1: Auch in Israel hat man die Mikro-Elektroautos für sich entdeckt. Der CT1 vom Start-up City Transformer macht seinem Namen dabei alle Ehre. Denn die Spurweite des Mini-Stromers lässt sich anpassen. Angetrieben wird er von zwei Elektromotoren an der Hinterachse. Das Start-up verspricht bis zu 180 Kilometer Reichweite und eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h. Wer den CT1 vorbestellt, zahlt 13.000 Euro, später soll er dann 16.000 Euro kosten. © City Transformer
Das Elektroauto e.GO Life
e.Go Life: Mit seinen 3,3 Metern ist der e.Go Life im Vergleich zu den andren Mini-Stromern fast schon ein Riese. Der 77 PS starke Elektromotor ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. In der Stadt soll er bis zu 206 km weit kommen. Kombiniert liegt die Reichweite bei 139 Kilometern. Wegen der Insolvenz von e.Go im Sommer 2020 wurde der Life zeitweise nicht gebaut. Dasd Geschäft wurde aber von der Next.E.Go Mobile SE übernommen. Mit dem e.wave X steht auch schon ein Life-Nachfolger bereit. © Marius Becker/dpa
Microlino 2.0.
Microlino 2.0: Von 1955 bis 1962 baute BMW das Leichtfahrzeug Isetta. Bis heute ist der Kleinstwagen Kult und feiert nun sein Comeback. Zumindest ähnelt der Microlino 2.0 der Isetta sehr. Angeboten wird der Mikro-Stromer in drei Batterieversionen mit 95, 175 und 230 km Reichweite. Der 20 PS starke Elektromotor beschleunigt das nur 450 Kilogramm schwere Mobil auf 90n km/h. Mit 14.990 Euro ist der Microlino jedoch nicht grade billig. © Arnulf Hettrich/Imago
Elaris Pio
Elaris Pio: Mit 2,81 Meter Länge bleibt dieser Elektro-Zwerg noch unter der Drei-Meter-Marke. In diesem Bereich verschwimmen die Grenzen zwischen Mikro-Auto und Pkw. In Sachen Antrieb befindet sich der Pio jedoch bei den Mikro-Stromern. Grade einmal 49 PS leistet der Elektromotor. Der Akku kommt auf 27 kWh und reicht für 225 Kilometer. Preislich liegt der Pio bei 21.900 Euro. © Elaris
FreZE Nikob EV
FreZE Nikob EV: In China ist der Elektro-Zwerg unter dem Namen Wuling Hongguang Mini EV bereits sehr erfolgreich. Damit das auch in Europa der Fall ist, brauchte es neben einem neuen Namen auch mehr Sicherheit und Energieeffizienz. Heißt: ESP, Airbags, neue Räder und eine LED-Beleuchtung. Angeboten wird das Nikob EV mit einer 13,8-kWh-LFP-Zelle mit 200 km Reichweite. Kosten soll das kleine Elektroauto 16.000 Euro. © Wulling
Elektrofrosch Bob Four
Elektrofrosch Bob Four: So ganz weiß man ja nicht, was dieses Gefährt sein möchte. Offiziell handelt es sich bei dem Elektrofrosch Bob Four um einen Kabinenroller. Entsprechend ist bei 45 km/h Schluss. Rund 100 Kilometer soll der Elektrofrosch kommen und das für grade einmal 8.990 Euro. Neben dem Bob Four hat Elektrofrosch noch weitere Mikromobile im Angebot.  © Elektrofrosch
Ari 802
ARI 802: Mit 2,22 fällt der Ari 802 sehr klein aus. Mit 643 Kilogram ist er zudem auch noch sehr leicht. Daher reichen 10 PS auch um den Kleinstwagen auf Tempo 80 zu bringen. In den Versionen 252 und 452 sind nur 25 beziehungsweise 45 km/h drin. Die Reichweite gibt Ari mit 120 bis 250 Kilometern an. Preislich schlägt der Ari 802 mit 10.990 Euro zu Buche.  © Ari

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Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Nach einer Stunde soll der Akku dann wieder vollgeladen sein und genug Strom für eine Reichweite von bis zu 100 Kilometern bieten. Schneller als 90 km/h fährt der kleine Elektroflitzer aber nicht. Und auch der Kofferraum fällt mit 267 Litern knapp aus. Für den Alltag in der Stadt sollte das jedoch reichen und genau dafür ist der Luvly O gedacht. Neu ist die Idee eines Stromers im Ikea-Stil aber nicht. Schon 2021 stellte ein Student ein entsprechendes Konzept vor. Ob der Micro-Stromer zum Erfolg wird, muss sich erst noch zeigen. Immerhin soll der BYD Seagul in China für unter 10.000 Euro verkauft werden.

Rubriklistenbild: © Luvly

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