Laut ADAC

Pünktlich zum Weihnachtsurlaub: Spritpreise steigen schon wieder

  • Simon Mones
    VonSimon Mones
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Der Sinkflug der Spritpreise in Deutschland ist vorbei: Zum Start der Weihnachtsferien wird vor allem Diesel schon wieder spürbar teurer.

Update vom 23. Dezember, 16:25 Uhr: Erstmals seit Mitte Oktober ist der Preis für Diesel wieder gestiegen. Wie der ADAC festgestellt hat, verteuerte sich ein Liter um drei Cent auf durchschnittlich 1,804 Euro. Auch Benzin ist teurer geworden, allerdings in geringerem Umfang. Danach kostet ein Liter Super E10 im Schnitt 1,661 Euro – ein Plus von 0,8 Cent. Während sich der Benzinpreis im Bereich einer Normalisierung befindet, ist Diesel laut ADAC davon noch weit entfernt. Obwohl der Selbstzünder-Sprit mit gut 20 Cent geringer besteuert wird als Super E10, kostet er aktuell 14,3 Cent mehr.

Pünktlich zum Weihnachtsurlaub: Spritpreise steigen schon wieder

Der Ölpreis ist mit etwa 80 US-Dollar im Vergleich zur Vorwoche nahezu unverändert und kann somit kaum der Grund für die aktuelle Verteuerung sein – eher schon die erwartete Reisewelle über die Weihnachtsferien. Experten haben daher schon vor einiger Zeit dazu geraten, den Tank ein paar Tage vor oder nach den Feiertagen zu füllen.

Erstmeldung vom 8. Dezember 2022, 11:32 Uhr: Die Inflation sorgt aktuell dafür, dass das Leben in Deutschland spürbar teurer wird. In vielen Bereichen sind die Kosten 2022 deutlich gestiegen, es gibt jedoch auch Ausnahmen von der Regel: Die Spritpreise sinken seit Wochen immer weiter. Der Preisrückgang hat sich jedoch deutlich abgeschwächt.

Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Auswertung des ADAC. Im bundesweiten Durchschnitt kostete der Liter Super E10 demnach 1,729 Euro und damit einen Cent weniger als noch in der Vorwoche. Diesel verbilligte sich ebenfalls um einen Cent und schlug mit 1,833 Euro zu Buche.

Tanken wird wieder teurer (Symbolfoto).

Spritpreise sinken weiter: Super fast so günstig wie Mitte August

Damit ist Benzin etwa wieder auf dem Preisniveau von Mitte August, als die Steuerlast durch den Tankrabatt deutlich reduziert war. „Diesel kostet sogar weniger als während des gesamten Zeitraums des Tankrabatts (Juni bis August)“, erklärt der ADAC auf seiner Homepage.

Zehn Autos mit Verbrennungsmotor, die wir vermissen werden

Audi TT
Audi TT: Einst als Kernmodell der Marke Audi betrachtet, wird der als Coupé und Roadster gebaute Kompakt-Sportler keinen Nachfolger bekommen. Das liegt auch an der mittlerweile schleppenden Nachfrage für die Design-Ikone. Ein vergleichbarer Stromer wird völlig anders aussehen. Bis Ende des Jahres ist der TT aber noch ab 39.700 Euro bestellbar. © Audi AG
Mercdes-Benz A-Klasse
Mercedes A-Klasse: Der Kompaktwagen passt nicht mehr in das neue Konzept von Mercedes-Benz, vor allem hochpreisige Limousinen, SUV und Sportwagen anzubieten. Das überzeugende Konzept der frühen A-Klasse, möglichst viel Platz in einem kompakten Auto zu schaffen, würde dabei gut ins Elektro-Zeitalter passen – ist mittlerweile aber ohnehin verwässert. Noch gibt den Basis-Benz ab 28.393 Euro zu kaufen.  © Mercedes-Benz
Porsche 718 Boxster
Porsche 718 Boxster: Zwar kämpft Porsche weiterhin für den Verbrennungsmotor, aber überleben wird der langfristig wohl nur im 911. Boxster und Cayman werden 2025 erst auf Wunsch, später wohl grundsätzlich elektrifiziert. Dabei bieten gerade die Versionen mit Sechszylinder-Boxer fast schon elektrische Tugenden wie Laufruhe und Durchzugskraft – bei (für Sportwagen) hoher Reichweite und geringem Gewicht. Aktueller Preis: ab 60.061 Euro. © Daniel Wollstein/Porsche
Jeep Wrangler
Jeep Wrangler: Als purer Verbrenner ist die Off-Road-Ikone schon jetzt nicht mehr lieferbar. Der Plug-in-Hybrid wird so lange laufen, wie er darf, aber den Sprung in die Elektro-Ära nicht schaffen. Ein Nachfolger mit Akku dürfte ähnlich modernisiert daherkommen wie der aktuelle Land Rover Defender, aber dank seiner E-Motoren immerhin überragende Gelände-Eigenschaften bieten. Mit 77.500 Euro ist der Klassiker mittlerweile zum Luxus-Auto geworden. © Stellantis
VW Golf Cabrio
VW Golf Cabrio: Im Grunde vermissen wir ihn jetzt schon, nämlich seit 2016. Der offene VW T-Roc kann den Charme des offenen Kompaktwagens, der seine Karriere als „Erdbeerkörbchen“ mit Henkeln startete, nicht ersetzen. Das wird wohl auch für ein elektrisches Cabrio auf Basis des VW ID.3 gelten – wenn ein solches überhaupt kommt, was angesichts der schwächelnden Nachfrage für offene Autos eher zweifelhaft ist. © VW
Fiat 500
Fiat 500: Während die aktuelle Version des Kleinwagens ausschließlich als Elektroauto produziert wird, ist auch der etwas kleinere Vorgänger derzeit noch bestellbar. Im Stellantis-Konzern ist dessen Aus aber beschlossen. Dabei ist gerade die sparsame Hybrid-Version mit 70 PS ein ökologisch sinnvolles Angebot etwa für jene, die partout kein Elektroauto möchten – etwa Städter, die keine schnelle Lade-Möglichkeit haben. Noch ist der Verbrenner ab 15.501 Euro bestellbar. © Stellantis
Mercedes-Benz SLC 300
Mercedes SLC: Der kompakte Roadster startete – als erstes Cabrio mit Falt-Hardtop – unter dem Namen SLK. Nun beendete nicht der Elektro-Boom, sondern die Nachfrage-Flaute seine Karriere als Frauenversteher. Im künftigen Luxus-Stromer-Portfolio von Mercedes sind solche gerade noch bezahlbaren Fahrspaß-Modelle schon gar nicht vorgesehen.  © Mercedes-Benz
Lamborghini Huracan
Lamborghini Huracán: Die italienische VW-Tochter sperrte sich lange gegen die Elektrifizierung, aber kommt natürlich auch nicht drumherum. Der pure, weder von Hybrid noch Turbo verwässertre V10-Saugmotor des Huracán wird seinen Platz als einer der Höhepunkte des Verbrenner-Zeitalters bekommen. Seine 640 PS würden Elektromotoren zwar mit deutlich weniger Aufwand erreichen, aber sei´s drum: Dass es solche Autos nicht mehr geben wird, ist ebenso vernünftig wie schade. Preis: ab 190.274 Euro. © Charlie Magee
BMW Z4
BMW Z4: Ja, er lebt noch! Anders als Mercedes-Benz führt BWM seinen Mittelklasse-Roadster weiter, eine Kooperation mit Toyota machts möglich. Doch auch wenn BMW weiter Verbrenner bauen will, ist ein Nachfolger alles andere als gesichert. Wenn wir uns irren und es künftig einen Z4 mit (wie bei BMW üblich) Verbrenner- und Elektro-Option geben wird: umso besser. Wer sich darauf nicht verlassen mag, muss mindestens 46.200 Euro investieren. © BMW
Tina Ruland auf Opel Manta
Opel Manta: Eigentlich hatten wir den Manta ja schon als Eighties-Unikum abgehakt. Dann weckte Opel mit der Ankündigung eines elektrischen Mantas die Fantasie: Ein zweitüriges, leichtes Coupé, mit genügend Reichweite für den Ausflug in die Diskothek (so hießen Clubs früher) und zum Baggersee, das wäre doch ein schönes Stück Anarchie zwischen all den effizienten, vernünftigen Stromern. Doch heraus wird wieder nur das übliche Akku-SUV kommen, an das ein Marketing-Genie den Manta-Schriftzug klebt. Umso mehr werden wir den Echten vermissen. © Rights Managed/Imago

Ein Grund für den Preisrückgang ist eine spürbare Entspannung am Rohölmarkt. Ein Barrel Rohöl der Sorte Brent kostete vor einer Woche rund 85 US-Dollar, kletterte zwischenzeitlich auf 87 Dollar, um bis auf knapp unter 80 Dollar abzusacken. Der Ölpreis trotz damit dem anstehenden Öl-Embargo der EU gegen Russland und der reduzierten Fördermenge der OPEC+. Und auch der im Vergleich zum US-Dollar starke Euro lässt die Preise für Diesel und Benzin sinken.

Spritpreise sinken weiter: Diesel immer noch viel zu teuer

Trotz der positiven Entwicklung der Spritpreise in Deutschland ist der ADAC noch immer nicht zufrieden. Laut dem Automobilklub zahlen die Autofahrer an den Tankstellen immer noch zu viel: „Insbesondere Diesel ist immer noch extrem teuer.“ Trotz der um über 20 Cent geringeren Steuerlast kostet der Kraftstoff immer noch rund zehn Cent mehr als Super E10.

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Ob sich der seit sieben Wochen anhaltende Preisrückgang weiter fortsetzt, ist jedoch unklar. Dennoch können Autofahrer weiter sparen: Der ADAC betont, dass die erste Tankstelle nicht immer die günstigste sein muss. Daher ist es ratsam, die Spritpreise vorher mittels einer App zu vergleichen. Fahrer von Benzinern empfiehlt der Automobilklub zudem zu Super E10, statt dem teureren E5-Kraftstoff zu greifen – sofern dies möglich ist. Auch ein Blick auf die Uhr kann helfen, denn hier liegt besonders viel Potenzial zum Sparen. So kosteten Diesel und Benzin in den Morgenstunden am meisten. Abends zwischen 18 und 20 Uhr sowie 21 und 22 Uhr ist es indes am günstigsten.

Rubriklistenbild: © Oliver Berg/dpa

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