Niederlande, Dänemark und Co.

Neuwagenkauf im EU-Ausland: Mit Reimporten sparen Sie viel Geld

  • Simon Mones
    VonSimon Mones
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Neuwagen sind teuer und rar. Wer jedoch bei der Ausstattung kompromissbereit ist, kann mit Reimporten aus dem EU-Ausland viel Geld sparen.

Wer sich aktuell einen Neuwagen kaufen will, braucht starke Nerven, denn noch immer wartet man auf viele Modelle ewig. Die wenigen Fahrzeuge, die bei den Händlern auf den Höfen stehen, sind zudem noch extrem teuer. Wer aber bei der Ausstattung kompromissbereit ist, kann dennoch ein Schnäppchen machen. Das Zauberwort heißt EU-Reimport.

Im Ausland kann das gleiche Modell nämlich bis zu 30 Prozent weniger kosten als auf dem deutschen Markt. Der Grund dafür sind die niedrigeren Nettopreise. Ist der Neuwagen noch nicht zugelassen, fallen keine nationalen Steuern an und es bleibt nur der Nettopreis übrig. Erst in Deutschland werden bei Anmeldung mit 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig.

Neuwagenkauf im EU-Ausland: Mit Reimporten sparen Sie bares Geld

„Es lohnt sich also, die Mehrwertsteuersätze der einzelnen Länder zu vergleichen“, betont der ADAC auf seiner Homepage. Einige Länder haben sich bereits als besonders günstige Kaufländer erwiesen:

  • Dänemark
  • Niederlande
  • Griechenland
  • Spanien
  • Portugal
  • Finnland
  • Teilweise lassen sich auch in Belgien und Frankreich Schnäppchen machen.

Neuwagenkauf im EU-Ausland: Ausstattungen können sich unterscheiden

Wichtig ist dabei, auf die Ausstattung zu achten. Denn auch diese kann sich von den Angeboten in Deutschland unterscheiden. Von der Modellbezeichnung lässt sich daher nicht immer zuverlässig auf die Ausstattung schließen. „Vergleichen Sie daher die ausländischen Prospekte und Preislisten mit denen deutscher Vertragshändler“, rät der ADAC.

Ein Auto aus der EU kann bis zu 30 Prozent günstiger sein als in Deutschland.

Auch sonst lohnt ein direkter Preisvergleich, auch wenn die Rabatte bei den Autohändlern nur noch gering ausfallen. Mit etwas Flexibilität lässt sich aber auch hier Geld sparen. Geht es nach den Herstellern, sind die Händlerrabatte bald ohnehin Geschichte. Die grundsätzliche Technik und Qualität der Autos unterscheidet sich aber dank europaweit einheitlicher Normen übrigens nicht. Und auch die Werksgarantie ist europaweit gültig.

Neuwagenkauf im EU-Ausland: Vertrag muss in Landessprache sein

Ist die Entscheidung zum Kauf eines EU-Importautos gefallen, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man kauft das Fahrzeug selbst im Ausland oder bei einem Händler der sich auf Reimporte spezialisiert hat. Allerdings ist die erste Option die aufwendigere, da man sich selbst um die Überführung kümmern muss und vor einigen juristischen Hürden steht.

Top 10: Das sind die meistgebauten Autos aller Zeiten

BWM 3er-Reihe
Platz 10: BMW 3er-Reihe. 16 Millionen mal wurde BMWs beliebte Mittelklasse seit 1975 gebaut – in mehreren Karosserievarianten wie dem im Foto gezeigten Kombi Touring, und auch als Cabrio. Der BMW 3er wird aktuell in siebter Generation produziert, und auch bald voll elektrifiziert. Die Erfolgsstory kann also weitergehen. © Fabian Kirchbauer/BMW
Ford Model T
Platz 9: Ford Model T. Längst Geschichte, doch mit 16,5 Millionen produzierten Einheiten noch immer in den ewigen Top 10. Die 1908 vorgestellte „Tin Lizzie“ startete 1910 auf dem weltweit ersten Fließband in die Serienproduktion, und hielt mit nur wenigen Modifikationen (zu denen auch ein Panzer gehörte) und der Mono-Farbe schwarz bis 1927 durch. © Joseph Sohm/Imago
Lada 1200
Platz 8: Lada 1200. Oder Schiguli. Oder VAZ 2101. Der klassische russische (oder sowjetische) Pkw war unter vielen Namen bekannt und brachte es von 1966 bis 2007 auf 17,3 Millionen Einheiten. Er basierte auf dem Fiat 124, wies aber eine robustere Karossiere und weniger Komfort auf. © National Motor Museum/Imago
Toyota Hilux
Platz 7: Toyota Hilux. Der Pick-up-Truck ist vor allem in den USA begehrt, was für mittlerweile über 18 Millionen gebaute und verkaufte Exemplare reicht. Seit 1968 schätzen ihn seine Fahrer als robustes Allwege-Gefährt, auf dessen Pritsche afrikanische Warlords auch mal ein Maschinengewehr installieren. Derzeit ist die achte Generation unterwegs. © Toyota
VW Käfer
Platz 6: VW Käfer. Etwa 21,5 Millionen mal wurden VW 1200 und andere Versionen produziert, bis zum Wachwechsel durch den VW Golf war der originale Käfer hierzulande der Bestseller – aber auch in aller Welt beliebt. Entstanden aus dem 1938 für das Nazi-Reich entwickelten KdF-Wagen, wurde der VW noch 2003 in Mexiko produziert. © Gottfried Czepluch/Imago
Honda Civic
Platz 5: Honda Civic. In Europa nur ein weiterer VW-Golf-Gegner, ist dieser Kompaktwagen in den USA und in Japan seit Jahrzehnten ein Megaseller. Seit 1972 wurden über 27,5 Millionen Einheiten produziert, derzeit steht Generation Nummer elf bei den Händlern. © Honda
VW Passat Variant
Platz 4: VW Passat. Vielleicht etwas überraschend, aber auch der brave Mittelklassewagen hat es seit seinem Debüt 1973 auf über 30 Millionen Exemplare gebracht – allerdings inklusive der deutlich anderen US-Version. In Europa dominiert klar die Kombi-Variante, die neunte Generation ab 2023 wird es als Stufenheck gar nicht mehr geben. © Ingo Barenschee/VW
VW Golf
Platz 3: VW Golf. Auch wenn der gefühlt ewige Liebling der Deutschen derzeit gegen Tesla und den internen Konkurrenten T-Roc zu kämpfen hat: An über 35 Millionen produzierten Autos seit 1974 muss man erst mal vorbeikommen. Ob die derzeit aktuelle achte Generation noch einen Nachfolger bekommt, ist allerdings unsicher. Als elektrischer ID. Golf könnte der Inbegriff des Kompaktwagens aber trotzdem weiterleben. © Martin Meiners/VW
Ford F-150
Platz 2: Ford F-Serie. In den USA ist Pick-up-Truck Ford F-150 aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken, er und seine noch größeren F-Brüder verkörpern perfekt den American Way of Driving. Die elektrische Version Lightning beschert dem seit 1948 über 40 Millionen mal gebauten Nutz- und Lifestyle-Laster weiteren Zulauf. © Mark Phelan/Imago
Toyota Corolla
Platz 1: Toyota Corolla. Was den Deutschen der VW Golf ist, das ist für Amerikaner, Japaner und viele Europäer der Toyota Corolla. Seit 1966 wurden über 50 Millionen dieses Kompaktwagen gebaut, seine zwölfte Generation ist mittlerweile auch als Cross-Version zu haben. Das Maximum der Elektrifizierung ist allerdings ein Plug-in-Hybrid. © Slavko Midzor/Imago

„Für den Vertrag gilt in der Regel das Recht des Kauflands. Halten Sie darin Preis, Ausstattung und Übergabetermin schriftlich fest. Wichtig ist, dass im Kaufvertrag auch der Begriff ,Neufahrzeug´ erwähnt wird“, erklärt der ADAC. Da dieser in der Landessprache ist, sollte man die Sprache beherrschen oder jemand zum Übersetzen mitnehmen. Bei der Übergabe unbedingt die üblichen Fahrzeugpapiere wie den Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung Teil I) und die Kaufrechnung im Original mitgeben lassen. Die Zulassungsstellen in Deutschland akzeptieren keine Kopie. Gleiches gilt auch bei einer Polizeikontrolle. Über die Onlinezulassung lässt sich bei der Anmeldung jedoch zumindest Zeit sparen.

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Wer seinen Traumwagen bei einem Anbieter für EU-Reimporte gefunden hat, sollte zunächst prüfen, ob es dieser auch wirklich ein Händler ist und kein Vermittler, wie t-online.de schreibt. Sollte es sich um einen Vermittler handeln, ist der Verkäufer im EU-Ausland der Vertragspartner. Entsprechend gilt auch hier Landesrecht. Ansonsten läuft der Kauf genauso so ab wie bei einem Autohändler. Nur eben mit dem Unterschied, dass der Neuwagen nicht aus Deutschland kommt.

Rubriklistenbild: © Sven Simon/Imago

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