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VW-Chef Thomas Schäfer hält Touchfunktion für Fehler: „Hat viel Schaden angerichtet“
VonSimon Mones
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Die Touch-Bedienelemente von Volkswagen sind bei den Kunden alles andere als gut angekommen. Das weiß auch Markenchef Thomas Schäfer und gelobt Besserung.
Der Kunde ist König. Diesen Leitspruch prägte der US-amerikanische Geschäftsmann Harry Gordon Selfridge für sein Kaufhaus an der Londoner Oxford Street. 1909 prangte dieses Motto dann in großen Lettern an den Schaufenstern. Und auch bei Volkswagen nimmt man sich die Meinung der Kunden sehr zu Herzen und setzt nach der Dauerkritik an den Touchscreens und berührungsempfindliche Flächen.
Dass die echten Knöpfe wieder ins Cockpit des Wolfsburger Autobauers zurückkehren, ist längst bekannt, bis es so weit ist, dauert es aber noch etwas. Beim Facelift des ID.3 müssen die VW-Fahrer mit den Schiebereglern vorliebnehmen. Und auch beim Tiguan mangelt es an Bedienelementen. Die am häufigsten kritisierten Elemente, einschließlich der unbeleuchteten Schieberegler für die Klimasteuerung und der haptischen Lenkradtasten – wurden jedoch entfernt, und auf der Mittelkonsole wurde ein neuer Drehregler für den schnellen Zugriff auf Fahrmodus und Lautstärkeeinstellungen installiert.
Volkswagen hat gründlich analysiert
Dabei handelt sich um einen Teil der Maßnahmen, mit denen Volkswagen auf die Kritik der Kunden eingehen will, wie Markenchef Thomas Schäfer im Gespräch mit Autocar. Das unter seinem Vorgänger und Ex-Konzern-Boss Herbet Diess eingeführte Innenraum-Konzept habe seiner „definitiv viel Schaden angerichtet“.
Schäfer ergänzt: „Wir hatten frustrierte Kunden, die nicht frustriert sein sollten.“ Deshalb habe man sich die Zeit genommen, um systematisch alle Funktionen zu analysieren, die ein Kunde normalerweise nutzt. „Wir haben sie geordnet. Welche sind die wichtigsten? Welche sollten Tasten sein? Welche müssen auf dem Bildschirm angezeigt werden? Erste Ebene, zweite Ebene, dritte Ebene? Und wohin greifen Sie intuitiv, wenn Sie das Licht einschalten wollen?“, erklärt der VW-Chef.
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Bedienkonzept von Volkswagen soll wieder intuitiv sein
Schäfer will zudem dafür sorgen, dass in der Modell-Palette von Volkswagen bestimmte Übereinstimmungen gibt. Wenn einmal ein funktionierender Ansatz gefunden wurde, soll sich dieser nicht mit dem Nachfolger eines Modells wieder ändern. „Wenn man es einmal hat, sollte man es nicht mehr anfassen. Lasst es verdammt noch mal. Verwirren wir unsere Kunden nicht jedes Mal, wenn ein neues Modell herauskommt und etwas völlig anders ist“, sagt der VW-Chef.
Es solle dann lediglich optimiert und das Geschaffene in die Zukunft gebracht werden. Die Knöpfe sollen jedoch da bleiben, wo sie waren. „Bei Volkswagen waren wir immer dafür bekannt, dass man im Auto sitzt und sofort weiß, wo alles ist, intuitiv“, betont Schäfer. Und so soll es auch wieder sein. Als Blaupause für das neue Innenraumkonzept der Wolfsburger dürfte dabei die Studie des ID.2 dienen.