Statt im Portemonnaie

Führerschein auf dem Smartphone: App macht’s möglich

  • Simon Mones
    VonSimon Mones
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Die Smartphone-App Verimi ermöglicht es, den Führerschein auf dem Smartphone zu speichern. Bei einer Polizeikontrolle reicht das aber nicht aus.

Es ist ein Problem, das wohl viele Menschen kennen: Der Platz in der Geldbörse ist beschränkt, doch neben dem Personalausweis und zahlreichen Karten muss auch noch der Führerschein mit. Manchmal wird es dann eng. Abhilfe schafft da beispielsweise die Möglichkeit, mit dem Handy zu bezahlen. Wer aber Geld abheben will, muss immer noch zur Giro- oder Kreditkarte greifen. Warum nicht also den Führerschein daheim lassen und stattdessen im Smartphone speichern?

Führerschein auf dem Smartphone: App machts möglich

Klingt verboten, ist aber tatsächlich möglich. Neben dem digitalen Führerschein lässt sich beispielsweise auch der Personalausweis digital speichern. Möglich wird das mithilfe der App Verimi, in der sich neben Ausweisdokumenten auch die Impfzertifikate hinterlegen lassen und nun eben auch eine digitale Version der Fahrerlaubnis, wie das Verbraucherportal chip.de berichtet.

Dank einer App kann man den Führerschein legal am Smartphone speichern. (Symbolbild)

Die App ermöglicht es den Nutzern, sich bequem und sicher bei Verimi-Partner einzuloggen und sich dort digital auszuweisen und Verträge digital zu unterschreiben. Auch eine digitale Zahlung ist über die Smartphone-Anwendung möglich. Von den Behörden wird die Verimi-App allerdings noch nicht akzeptiert.

Bußgeldkatalog: Mit welchen Geldstrafen Verkehrssünder rechnen müssen

Streit um Tempolimit für Ortsdurchfahrt
Zum 9. November 2021 ist der neue Bußgeldkatalog in Kraft getreten. Wer innerorts 16 bis 20 Stundenkilometer zu schnell fährt und geblitzt wird, zahlt statt wie früher 35 nun 70 Euro. © Sebastian Gollnow/dpa
Wer außerorts 16 bis 20 km/ zu schnell fährt und erwischt wird, zahlt statt früher 30 nun 60 Euro, auch hier gilt: je schneller, desto teurer. In vielen Fällen – also bei den Stufen der Geschwindigkeitsüberschreitungen – handelt es sich um eine Verdopplung der Bußgelder.
Wer außerorts 16 bis 20 km/ zu schnell fährt und erwischt wird, zahlt statt früher 30 nun 60 Euro, auch hier gilt: je schneller, desto teurer. In vielen Fällen – also bei den Stufen der Geschwindigkeitsüberschreitungen – handelt es sich um eine Verdopplung der Bußgelder. © Uwe Anspach/dpa
 Auch die vorschriftswidrige Nutzung von Gehwegen, Radwegen und Seitenstreifen durch Fahrzeuge wird teurer. Verstöße werden statt mit bis zu 25 Euro mit bis zu 100 Euro Geldbuße geahndet. M
Auch die vorschriftswidrige Nutzung von Gehwegen, Radwegen und Seitenstreifen durch Fahrzeuge wird teurer. Verstöße werden statt mit bis zu 25 Euro mit bis zu 100 Euro Geldbuße geahndet. (Symbolbild) © Arne Dedert/dpa
Manche Verstöße würden entsprechend auch für Radfahrer teurer, wie der ADFC mit Blick auf den neuen Bußgeldkatalog erläuterte.
Manche Verstöße würden entsprechend auch für Radfahrer teurer, wie der ADFC mit Blick auf den neuen Bußgeldkatalog erläutert hatte. Dies gelte dann, wenn Radfahrer vorschriftswidrig auf einem Gehweg fahren.  © Paul Zinken/dpa
Der allgemeine Halt- und Parkverstoß wird anstatt wie früher bis zu 15 Euro mit einem Verwarnungsgeld bis zu 55 Euro geahndet. (Archivbild/Symbolbild)
Der allgemeine Halt- und Parkverstoß wird anstatt wie früher bis zu 15 Euro mit einem Verwarnungsgeld bis zu 55 Euro geahndet. (Archivbild/Symbolbild)  © Swen Pförtner/dpa
Wer unberechtigt auf einem Schwerbehinderten-Parkplatz parkt, muss mit einem Bußgeld von 55 statt wie früher 35 Euro rechnen.
Wer unberechtigt auf einem Schwerbehinderten-Parkplatz parkt, muss mit einem Bußgeld von 55 statt wie früher 35 Euro rechnen. © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
Wer auf die Idee kommt, eine amtlich gekennzeichnete Feuerwehrzufahrt zuzuparken oder ein Rettungsfahrzeug zu behindern, muss mit 100 Euro Bußgeld rechnen.
Wer auf die Idee kommt, eine amtlich gekennzeichnete Feuerwehrzufahrt zuzuparken oder ein Rettungsfahrzeug zu behindern, muss mit 100 Euro Bußgeld rechnen. (Archivbild/Symbolbild) © Sebastian Gollnow/dpa
Wer keine Rettungsgasse bildet, muss mit einem Bußgeld zwischen 200 und 320 Euro sowie einem Monat Fahrverbot rechnen.
Wer keine Rettungsgasse bildet oder die sogar selbst zum schnelleren Vorankommen mit dem Auto nutzt, muss mit einem Bußgeld zwischen 200 und 320 Euro sowie einem Monat Fahrverbot rechnen.  © Patrick Seeger/dpa
Polizei-Kontrollaktion zu Drogen und Alkohol
Lkw-Fahrer, die gegen die neu eingeführte Pflicht verstoßen, mit dem Lastwagen beim Rechtsabbiegen innerorts nur mit Schrittgeschwindigkeit zu fahren, werden mit 70 Euro zur Kasse gebeten. (Archivbild/Symbolbild)  © Julian Stratenschulte/dpa
Die Geldbuße für das Verursachen von unnötigem Lärm und einer vermeidbaren Abgasbelästigung sowie dem belästigenden unnützen Hin- und Herfahren wird von bis zu 20 Euro auf bis zu 100 Euro angehoben.
Auto-Poser aufgepasst: Die Geldbuße für das Verursachen von unnötigem Lärm und einer vermeidbaren Abgasbelästigung sowie dem belästigenden unnützen Hin- und Herfahren wird von bis zu 20 Euro auf bis zu 100 Euro angehoben.  © Patrick Pleul/dpa

Heißt im Klartext: Der Führerschein kann zwar legal auf dem Smartphone gespeichert werden, muss aber dennoch weiter im Portemonnaie mitgeführt werden. Bei einer Polizeikontrolle muss er nach wie vor als Karte vorgelegt werden, ansonsten droht ein Bußgeld.

Führerschein auf dem Smartphone: App der Bundesregierung scheitert

Ganz neu ist die Idee eines digitalen Führerscheins jedoch nicht. Ein entsprechendes Projekt vom ehemaligen Verkehrsminister Andreas Scheuer (48, CSU) scheiterte jedoch 2021 krachend. Dabei war das Pilotprojekt „ID Wallet“ von den Nutzern von Beginn an stark nachgefragt.

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Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Doch genau das erwies sich als Problem und war letztlich einer der Sargnägel für den Führerschein auf dem Handy. Denn die App war nicht in der Lage, die Vielzahl an Anfragen zu verarbeiten, was bei den meisten Nutzern für viel Frust sorgte. Hinzu kamen weitere Probleme und Kritik von Sicherheitsexperten des Chaos Computer Clubs, sodass die App ID Wallet im Oktober 2021 eingestellt wurde. Seither ist es still um das Projekt geworden.

Rubriklistenbild: © Ole Spata/dpa

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