Geplant ab 2027

Batteriepass für E-Autos: Digitales EU-Zertifikat soll Akku-Leben transparenter machen

  • Sebastian Oppenheimer
    VonSebastian Oppenheimer
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Details zu den in Elektroautos verbauten Batterien lassen sich aktuell nur schwer herausfinden. Mit dem EU-Batteriepass soll sich das in spätestens vier Jahren ändern.

Wer ein Auto mit Verbrennungsmotor kauft, der kann einfach die Haube öffnen und einen Blick darauf werfen. Ins Innere eines Motors zu schauen ist natürlich mit viel Aufwand verbunden – jedoch lässt sich von außen schnell feststellen, was für ein Aggregat für Leistung sorgt ist. Bei Elektroautos ist das nicht so einfach: Deren Batterien sind zumeist im Fahrzeugboden verbaut – doch was genau drinsteckt und wie der aktuelle Zustand ist, lässt sich nicht ohne weiteres herausfinden. Das Problem: Batterien sind das mit Abstand teuerste Bauteil eines E-Autos – ist der Akku defekt, bedeutet das oft einen wirtschaftlichen Totalschaden. Mit einem sogenannten Batteriepass will die EU ab 2027 nun mehr Transparenz in Bezug auf die Akkus schaffen.

Batteriepass für E-Autos: Digitales EU-Zertifikat soll Akku-Leben transparenter machen

Das digitale Zertifikat soll den Käufern von neuen und auch gebrauchten E-Autos einen einfacheren und vor allem auch umfassenden Blick auf die verbaute Batterie ermöglichen. Auf der Hannover Messe hat nun ein Konsortium von elf Unternehmen und Institutionen einen konkreten Ausblick auf den Batteriepass gegeben. Die dort präsentierten Vorschläge sollen als Basis für die Umsetzung der EU-Batterieverordnung dienen.

Der EU-Batteriepass soll ab 2027 für mehr Transparenz bei E-Auto-Akkus sorgen. (Symbolbild)

Batteriepass für E-Autos: Digitale Dokumentation eines Akku-Lebens

Im Prinzip handelt es sich um eine Dokumentation des Lebens einer Batterie: Von der Herstellung über die Nutzung hin bis zum Recycling. Daten zu Inhaltsstoffen beziehungsweise deren Gewinnung sollen genauso enthalten sein wie technische Daten – etwa die Kapazität. Aber auch dynamische Daten sollen erfasst werden – wie beispielsweise der „Gesundheitszustand“ der Batterie.

Das sind die zehn meistgebauten Elektroautos Europas

Ein Renault Zoe
Platz 10 – Renault Zoe: Der französische Stromer ist inzwischen schon etwas in die Jahre gekommen, dennoch gehört der Renault Zoe auch im Jahr 2022 noch zu den meistproduzierten Elektroautos Europas. © Renault
Ein Audi e-tron
Platz 9 – Audi e-tron: Der erste reine Stromer von Audi gehört auch 2022 zu den meistgebauten E-Autos in Europa. Das Foto zeigt die Sportback-Variante. © Audi
Mehrere Tesla Model Y in Grünheide
Platz 8 – Tesla Model Y: Für den europäischen Markt wird das Tesla Model Y in der Gigafactory in Grünheide bei Berlin gebaut – und es reicht für den achten Platz im Produktions-Ranking. © IMAGO/Jochen Eckel
Ein Audi Q4
Platz 7 – Audi Q4: Ein weiterer Audi gehört zu den meistproduzierten E-Autos Europas: Der Q4 wird wie einige weitere Stromer des VW-Konzerns in Zwickau gefertigt. © Audi
Ein Hyundai Kona
Platz 6 – Hyundai Kona: Ein Koreaner hat es ebenfalls unter die zehn meistproduzierten E-Autos Europas geschafft – der Hyundai Kona wird im tschechischen Hyundai-Werk in Nosovice gebaut. © Hyundai
Ein Peugeot e-208
Platz 5 – Peugeot e-208: Mit dem Peugeot e-208 hat es ein Fahrzeug aus dem Stellantis-Konzern auf den fünften Platz geschafft. © Peugeot
Ein Skoda Enyaq
Platz 4 – Skoda Enyaq: 50.765 Einheiten des Skoda Enyaq verließen im Jahr 2022 das Werk in Tschechien – das reicht für den vierten Platz im europäischen Elektroauto-Produktionsranking. Das Foto zeigt die RS-Version des Stromers. © Skoda
Ein VW ID.3
Platz 3 – VW ID.3: Die Elektro-Kompaktlimousine VW ID.3 wird in Zwickau gebaut – 52.229 Exemplare rollten im Jahr 2022 dort vom Band. © Volkswagen
Ein VW ID.4
Platz 2 – VW ID.4: Auch den zweiten Platz belegt ein Volkswagen – der ebenfalls in Zwickau produzierte ID.4 wurde 63.685 Mal gebaut. © Volkswagen
Ein Fiat 500e
Platz 1 – Fiat 500e: 66.325 Exemplare des italienischen Stromers liefen 2022 in Mirafiori vom Band – damit war er das meistgebaute E-Auto Europas. © Fiat

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Batteriepass für E-Autos: Audi und BMW gehören zum Konsortium

Teil des Konsortiums sind unter anderem Audi, BMW, BASF sowie der Elektrotechnik-Verband VDE. Ob der Batteriepass irgendwann einmal Batterie-Checks für gebrauchte Elektroautos ersetzen kann, wie sie aktuell verschiedene Prüforganisationen anbieten, ist noch nicht klar. Verschiedenste Faktoren können einer Batterie zusetzen, beispielsweise häufiges Laden an der Schnellladesäule belastet den Akku ähnlich wie hohe Temperaturschwankungen. Die Daten aus dem Batteriepass könnten allerdings nicht nur Endverbrauchern das Leben erleichtern, sondern beispielsweise auch Kfz-Werkstätten und Wiederverwertern.

Rubriklistenbild: © NurPhoto/Imago

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