Extreme Unterschiede
„Einfach nur dreist“: Sprit an Autobahntankstellen laut ADAC teils massiv überteuert
VonSebastian Oppenheimerschließen
Wer an Autobahntankstellen tankt, zahlt teilweise massive Aufschläge von bis zu knapp 70 Cent je Liter Sprit. Laut ADAC sei das „einfach nur dreist.“
Ein Urlaub reißt zumeist ein ordentliches Loch in die Kasse. Doch nicht nur die Kosten für Hotel und Verpflegung gehen ins Geld – auch die Fahrt mit dem Auto ist zumeist nicht ganz billig. Wer auf dem Weg zum Ziel mehrere Länder durchquert, sollte auf jeden Fall auch die Mautkosten im europäischen Ausland mit einkalkulieren. Auf der Fahrt München bis nach Split kann man durchaus mit mindestens 132 Euro an Gebühren rechnen. Dazu kommen noch die Kosten für den Sprit: Nach Möglichkeit vermeiden sollte man das Tanken an Autobahntankstellen – die Preisaufschläge auf die „normalen“ Spritpreise sind gewaltig.
Tanken bei der Autobahntankstelle: Diesel teils bis zu 55 Cent teuer als etwas abseits
Der ADAC hat die Preise für Benzin und Diesel von 40 Autobahntankstellen mit denen der jeweils nächstgelegenen Tankstelle abseits der Autobahn verglichen. Die Preisunterschiede? Teils extrem: Tatsächlich mussten die Kunden an einer Autobahntankstelle 69,9 Cent für den Liter Super E10 mehr bezahlen als an der nächstgelegenen Tankstelle abseits der Autobahn. Bei einer 50-Liter-Tankfüllung bedeutet das Mehrkosten in Höhe von rund 35 Euro. Auch der Diesel lag bei jener Autobahntankstelle noch satte 55,8 Cent je Liter über dem Preis der etwas abseits gelegenen Tankstelle.
Abseits der Autobahntankstelle tanken: 50-Liter-Tankfüllung Benzin im Schnitt 20 Euro günstiger
Den Berechnungen des Automobilklubs zufolge lässt sich jede Menge Geld sparen, wenn man zum Tanken von der Autobahn abfährt. Im Durchschnitt betrug der Aufpreis direkt an der Autobahn 41,7 Cent je Liter Super E10 – somit wurden für einen 50-Liter-Tank im Schnitt 20,86 Euro weniger fällig, wenn man sich für eine Abfahrt entschied. Die Ersparnis bei Diesel betrug im Schnitt immer noch 17,96 Euro für einen 50-Liter-Tank, der durchschnittliche Autobahn-Aufschlag lag bei 35,9 Cent je Liter.
Spritschleudern der Autogeschichte: 43,5 Liter auf 100 Kilometer




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ADAC zeigt kein Verständnis für extreme Preisaufschläge: „Das ist einfach nur dreist!“
Beim Automobilklub gibt es für diese Preispolitik kein Verständnis. Ein paar Cent Aufschlag entlang der Autobahnen sei nachvollziehbar – aber „für das Ausmaß der in unserer Stichprobe festgestellten Preisaufschläge fehlt mir jedoch jedes Verständnis“, erklärte ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand. „Das ist einfach nur dreist!“
Die Experten empfehlen deshalb, bereits vor der Fahrt zu tanken – nach Möglichkeit Abends, denn dann ist der Sprit in der Regel am günstigsten, speziell zwischen 21 und 22 Uhr. Um auf der Fahrt günstig zu tanken, lohnt es sich eine Spritpreis-App zu nutzen, so kann man rechtzeitig eine günstige Tankstelle ansteuern.
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