Autobahn 2 jetzt durchgehend dreispurig
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Ein YouTuber hat einen Unfall auf der Autobahn aufgenommen, an dem er selbst beteiligt war.

Wer ist schuld?

Autofahrer nimmt eigenen Autobahn-Unfall auf - er war mit 240 km/h unterwegs

  • Sophia Adams
    VonSophia Adams
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Ein deutscher YouTuber hat sich gefilmt, als es zu einem Autounfall kam. Verletzt wurde niemand. Die Zuschauer sind sich aber unschlüssig, wer schuld ist.

In Ländern wie Russland sind sogenannte „Dash-Cams“ weit verbreitet. Fahrer installieren sie hinter der Frontscheibe, um unter anderem Beweismaterial vorlegen zu können, falls es zu einem Unfall kommt. Gelegentlich laden Personen die Aufnahmen ihrer Fahrten aber auch im Internet hoch, falls sich kuriose oder außergewöhnliche Dinge auf der Strecke ereignet haben.

In Deutschland hingegen ist diese Praxis nicht sehr üblich, weshalb es weniger Videos von Autofahrten* im Netz gibt. Meist haben deutsche Autofahrer, die sich mit Kameras ausstatten, von Vornherein das Ziel, das Videomaterial im Internet zu teilen. So geschehen etwa im Fall des YouTubers Carpool of Eren: Womöglich wollte er ein weiteres YouTube-Video aufnehmen, als er plötzlich in einen Autounfall verwickelt wurde.

YouTuber nimmt Unfall auf der Autobahn auf - und stellt Videoclip ins Netz

Den Clip hat er dem Netz auch nicht vorenthalten. Zu sehen ist darin, wie Carpool of Eren mit einem VW auf der äußersten linken Autobahnspur unterwegs ist. Nachdem er an einem Schild zur Aufhebung des Tempolimits vorbeifährt, schießt die Geschwindigkeitsanzeige in die Höhe. Am Ende hat er circa 240 km/h erreicht, als es zum Unfall kommt: Ein Skoda will unmittelbar vor dem YouTuber auf die linke Fahrbahn wechseln. Der VW-Fahrer wiederum bremst zwar ab, streift den Spurwechsler aber mit dem Seitenspiegel.

In der Videobeschreibung erwähnt Carpool of Eren, dass sich niemand verletzt habe. Lediglich die Autokarosserie beider Wägen hätte gelitten.

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Unfall auf YouTube veröffentlicht - doch wer ist eigentlich schuld?

Trotz des deutlichen Videobeweises sind sich die Kommentatoren unter dem Video unschlüssig, wer nun eigentlich die Schuld an dem Unfall trägt. Zwar dürfe der Skoda nicht einfach ohne zu schauen auf eine andere Spur wechseln, doch der YouTuber habe sich gleichzeitig nicht an die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h gehalten, erwähnt ein Zuschauer: „Auch wenn es kein Tempolimit gibt, kann die Versicherung dir eine Mitschuld geben, falls du schneller als 130 km/h Richtgeschwindigkeit fährst.“

Ein Szenario, das aber nicht immer zutrifft: In manchen vergangenen Gerichtsurteilen wurde eine Überschreitung der Richtgeschwindigkeit nicht zwangsläufig als Grund gesehen, eine Mitschuld festzustellen. Das hängt allerdings stets vom Einzelfall ab.

In einem späteren Video spricht Carpool of Eren noch einmal über den Nachgang des Unfalls und erwähnt, dass ihm von der Versicherung des Skoda-Fahrers zumindest bislang noch keine Teilschuld vorgeworfen wurde. Ob es dazu noch kommt, wird sich zeigen.

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Filmen im Auto - Darum sollten Sie davon absehen

Obwohl Dash-Cams auch hierzulande erhältlich sind, sollten Sie vom Filmen während der Autofahrt absehen, falls Sie der Vorgang zu sehr ablenkt und sich dadurch die Unfallgefahr erhöht. Das Filmen mit Smartphones ist grundsätzlich verboten und kann laut dem Bußgeldkatalog bis zu 100 Euro Strafe und einen Punkt in Flensburg nach sich ziehen beziehungsweise sogar bis zu 200 Euro und zwei Punkte in Flensburg, falls es durch die Handy-Nutzung zu einem Unfall kommt. (soa) *tz.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

Video: Russische Dash Cams

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Das Wichtigste zum Thema Stau

Meist sind es nur Sekunden, die plötzlich einen Mega-Stau verursachen. "Oft genug bremsen Autofahrer vor Autobahnwegweisern, weil sie sich unsicher sind oder doch nochmal hecktisch auf die Karte schauen", weiß Verkehrsforscher Michael Schreckenberg von der Universität Duisburg-Essen. Deswegen rät der Experte: Trotz Navigationssystem - vor Reisebeginn einen Blick auf die gute alte Straßenkarte zu werfen.
Meist sind es nur Sekunden, die plötzlich einen Mega-Stau verursachen. "Oft genug bremsen Autofahrer vor Autobahnwegweisern, weil sie sich unsicher sind oder doch nochmal hecktisch auf die Karte schauen", weiß Verkehrsforscher Michael Schreckenberg von der Universität Duisburg-Essen. Deswegen rät der Experte: Trotz Navigationssystem - vor Reisebeginn einen Blick auf die gute alte Straßenkarte zu werfen. © dpa
Nachtfahrten bieten Vorteile: "Es sind weniger Lkws auf den Straßen und viele Fahrer trauen sich in der Dunkelheit auch nicht zu fahren", weiß Schreckenberg. Wer mit den Kindern in den Urlaub fährt, könne sich nachts zudem über mehr Ruhe im Auto freuen. "Und die große Hitze bleibt einem auch erspart." Eine Nachtfahrt sei jedoch nur etwas für ausgeruhte Fahrer.
Nachtfahrten bieten Vorteile: "Es sind weniger Lkws auf den Straßen und viele Fahrer trauen sich in der Dunkelheit auch nicht zu fahren", weiß Schreckenberg. Wer mit den Kindern in den Urlaub fährt, könne sich nachts zudem über mehr Ruhe im Auto freuen. "Und die große Hitze bleibt einem auch erspart." Eine Nachtfahrt sei jedoch nur etwas für ausgeruhte Fahrer. © dpa
Vorausschauendes Fahren ist Trumpf: "Genügend Abstand zum Vordermann sorgt dafür, dass plötzliches Bremsen selten von Nöten ist", so der Stauforscher. Dadurch wird nicht nur Stillstand auf der Autobahn vermieden, das Auto verbraucht auch weniger Sprit.
Vorausschauendes Fahren ist Trumpf: "Genügend Abstand zum Vordermann sorgt dafür, dass plötzliches Bremsen selten von Nöten ist", so der Stauforscher. Dadurch wird nicht nur Stillstand auf der Autobahn vermieden, das Auto verbraucht auch weniger Sprit. © dpa
Beim Thema "Reißverschlussverfahren" sind viele deutsche Autofahrer offenbar überfordert: "Als vor 40 Jahren das System eingeführt wurde, funktionierte es ganz gut. Aber mittlerweile haben es die Leute scheinbar wieder verlernt", bedauert der Verkehrsexperte. Wichtig sei es, bei Spurverengungen erst ganz zum Schluss die Fahrbahn zu wechseln, alles andere wirkt sich Schreckenbach zufolge kontraproduktiv aus.
Beim Thema "Reißverschlussverfahren" sind viele deutsche Autofahrer offenbar überfordert: "Als vor 40 Jahren das System eingeführt wurde, funktionierte es ganz gut. Aber mittlerweile haben es die Leute scheinbar wieder verlernt", bedauert der Verkehrsexperte. Wichtig sei es, bei Spurverengungen erst ganz zum Schluss die Fahrbahn zu wechseln, alles andere wirkt sich Schreckenbach zufolge kontraproduktiv aus. © dpa
Spurwechsel zwecklos: Laut Schreckenberg bringt es nichts, bei zähflüssigem Verkehr die Fahrbahn zu wechseln: "Es ist sogar absolut hinderlich für den Verkehrsfluss. Die Menschen haben immer das subjektive Gefühl, der restliche Verkehr sei stets schneller. Wir haben das ausführlich getestet: Als Kolonnenspringer hat man am Ende kaum eine Minute gewonnen und stattdessen erhöhten Stress."
Spurwechsel zwecklos: Laut Schreckenberg bringt es nichts, bei zähflüssigem Verkehr die Fahrbahn zu wechseln: "Es ist sogar absolut hinderlich für den Verkehrsfluss. Die Menschen haben immer das subjektive Gefühl, der restliche Verkehr sei stets schneller. Wir haben das ausführlich getestet: Als Kolonnenspringer hat man am Ende kaum eine Minute gewonnen und stattdessen erhöhten Stress." © dpa
Umfahrungen lohnen sich meist nicht: "Nur bei Vollsperrung sollte man von der Autobahn abzufahren. Stau hat immer noch eine bestimmte Geschwindigkeit, mit der man weiter voran kommt", so Schreckenberg. Navigationssysteme würden gerne übereifrig Ausweichrouten empfehlen, die dann genauso überlastet seien. "Folgen der Empfehlung ihres Navis nur 10 Prozent der Fahrer, kommt auch dort der Verkehr zum Erliegen."
Umfahrungen lohnen sich meist nicht: "Nur bei Vollsperrung sollte man von der Autobahn abzufahren. Stau hat immer noch eine bestimmte Geschwindigkeit, mit der man weiter voran kommt", so Schreckenberg. Navigationssysteme würden gerne übereifrig Ausweichrouten empfehlen, die dann genauso überlastet seien. "Folgen der Empfehlung ihres Navis nur 10 Prozent der Fahrer, kommt auch dort der Verkehr zum Erliegen." © dpa
Wer sich einem Stauende nähert, sollte umgehend den nachfolgenden Verkehr durch Einschalten der Warnblinkanlage aufmerksam machen. Nach einem Urteil des Landgerichts Memmingen kann dem Fahrer bis zu 25 Prozent Haftung auferlegt werden, sollte es im Stau zu einem Auffahrunfall wegen nicht eingeschaltetem Warnblinker kommen.
Wer sich einem Stauende nähert, sollte umgehend den nachfolgenden Verkehr durch Einschalten der Warnblinkanlage aufmerksam machen. Nach einem Urteil des Landgerichts Memmingen kann dem Fahrer bis zu 25 Prozent Haftung auferlegt werden, sollte es im Stau zu einem Auffahrunfall wegen nicht eingeschaltetem Warnblinker kommen. © dpa
Kommt der Verkehr zum Erliegen, sollte rechtzeitig der Motor abgestellt werden. Der Umwelt zuliebe, und auch dem eigenen Auto: So vermeiden Sie, dass Ihr Wagen mit einem leeren Sprittank oder überhitzten Kühler selbst zum Verkehrshindernis und Stauverursacher wird.
Kommt der Verkehr zum Erliegen, sollte rechtzeitig der Motor abgestellt werden. Der Umwelt zuliebe, und auch dem eigenen Auto: So vermeiden Sie, dass Ihr Wagen mit einem leeren Sprittank oder überhitzten Kühler selbst zum Verkehrshindernis und Stauverursacher wird. © dpa
"Autofahrer machen viel zu selten eine Pause. Im Urlaubsverkehr kommt es aber in der Regel nicht auf eine Stunde an", meint der Experte. Es gehe ja nicht darum, als Erster anzukommen, sondern entspannt an sein Reiseziel zu gelangen. Deswegen einfach mal Rasten. "Mit Stress auf der Straße versaut man sich nur gleich den Urlaubsstart."
"Autofahrer machen viel zu selten eine Pause. Im Urlaubsverkehr kommt es aber in der Regel nicht auf eine Stunde an", meint der Experte. Es gehe ja nicht darum, als Erster anzukommen, sondern entspannt an sein Reiseziel zu gelangen. Deswegen einfach mal Rasten. "Mit Stress auf der Straße versaut man sich nur gleich den Urlaubsstart." © dpa
Wenn nichts mehr vorwärts geht, müssen die Autofahrer eine Rettungsgasse bilden. Jede Hilfe sollte den Unfallort schnell erreichen können. Die Rettungsgasse ist immer zwischen der äußersten linken und der zweiten Spur von links zu bilden, ganz gleich wie viele Fahrstreifen vorhanden sind. In der Mitte liegt sie nur bei einer zweispurigen Fahrbahn. Der Standstreifen dient übrigens nur dazu, liegen gebliebene Fahrzeuge aufzunehmen.
Wenn nichts mehr vorwärts geht, müssen die Autofahrer eine Rettungsgasse bilden. Jede Hilfe sollte den Unfallort schnell erreichen können. Die Rettungsgasse ist immer zwischen der äußersten linken und der zweiten Spur von links zu bilden, ganz gleich wie viele Fahrstreifen vorhanden sind. In der Mitte liegt sie nur bei einer zweispurigen Fahrbahn. Der Standstreifen dient übrigens nur dazu, liegen gebliebene Fahrzeuge aufzunehmen. © dpa
An die sicherste Methode, um Stau und Stress mit dem Urlaubsauto zu umgehen, denken nur wenige Reisende: Mit dem Autoreisezug können viele hundert Kilometer zurückgelegt werden, ohne auch nur einen einzigen Stau zu erleben. Bucht man zu bestimmten Zeiten, ist die Kombination aus Straße und Gleis unter Umständen sogar günstiger.
An die sicherste Methode, um Stau und Stress mit dem Urlaubsauto zu umgehen, denken nur wenige Reisende: Mit dem Autoreisezug können viele hundert Kilometer zurückgelegt werden, ohne auch nur einen einzigen Stau zu erleben. Bucht man zu bestimmten Zeiten, ist die Kombination aus Straße und Gleis unter Umständen sogar günstiger. © dpa