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Auto mit Seil abschleppen: Wie geht es richtig?

  • Simon Mones
    VonSimon Mones
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Beim Abschleppen eines Autos mit einem Seil gibt es vieles zu beachten. Wir verraten, wie es richtig geht.

Eine Autopanne ist immer ärgerlich. Besonders bitter ist es jedoch, wenn die Fahrt nicht mehr weiter geht und man abgeschleppt werden muss. Das kann etwa durch einen Abschleppwagen erfolgen oder auch in Eigenregie mit einer Abschleppstange oder einem Seil. Dabei gilt es jedoch einiges zu beachten.

„Grundsätzlich ist es nur erlaubt, ein Auto abzuschleppen, wenn das Fahrzeug vor Ort nicht mehr repariert werden kann – wie zum Beispiel bei Defekten in der Elektronik oder auch beim Auslaufen von Kühlflüssigkeit“, stellt der ADAC klar und rät zu einer starren Stange. Diese halte den Abstand stets gleich und verhindere, dass der Hintermann auffährt. Durch die verringerte Bremskraft ist das schnell passiert.

Abschleppseil darf nicht länger sein als fünf Meter

Zudem sollte das abzuschleppende Fahrzeug nicht deutlich größer und schwerer als das Zugfahrzeug sein. Während des Abschleppvorgangs muss der Schlüssel in der ersten Stufe stecken, da sonst das Lenkradschloss einrasten kann.

Das Abschleppseil muss die ganze Zeit gespannt bleiben.

Fällt die Wahl auf das Seil, ist es wichtig, dass dieses nicht länger als fünf Meter ist. Auch eine Kennzeichnung, dass es zum Abschleppen geeignet ist, muss vorhanden sein. Ist das der Fall, kann es in den Abschleppösen befestigt werden. Die Mitte muss mit einem roten Fähnchen gekennzeichnet werden – das gilt auch für die Abschleppstange.

Auto mit Seil abschleppen: Abbiegen per Handzeichen anzeigen

Sobald es ans Abschleppen geht, ist es wichtig, dass beide Autos die Warnblinkanlage aktiviert haben. Richtungswechsel müssen daher per Hand angezeigt werden. Bei Dunkelheit muss auch die Beleuchtung eingeschaltet werden. „Bei einem defekten Auto gilt immer: Zündschlüssel auf die erste Stellung drehen, Gang raus und Handbremse lösen“, schreibt der ADAC. Bei einer Automatik muss der Wahlhebel auf N stehen. Zudem darf das Fahrzeug nur wenig Kilometer gezogen werden. Hier ist es also sinnvoller, einen Abschleppwagen zurufen. Gleiches gilt auch für Elektroautos, diese dürfen nicht abgeschleppt werden.

Bis zu 2.200 Kilo Anhängelast: E-Autos, die ordentlich was schleppen können

Ein Volvo C40 Recharge Pure Electric.
Platz 10 – Volvo C40 Recharge Pure Electric: Zugegeben der Name ist etwas sperrig. Doch als Lastenesel taugt auch der Elektro-SUV der Schweden allemal. 100 Kilogramm Stützlast und eine maximale Anhängerlast von 1800 Kilogramm befördern den Volvo C40 Recharge Pure Electric in die Top 10. © Volvo
Ein Fisker Ocean.
Platz 9 – Fisker Ocean: Wie viele Hersteller von Elektroautos ist auch Fisker noch eine junge Marke. Mit dem Ocean will man Tesla die Kunden abjagen. Dabei könnte auch helfen, dass der Elektro-SUV ein richtiges Zugtier ist. Die maximale Anhängerlast liegt bei satten 1815 Kilogramm. Allerdings kostet die Anhängerkupplung 1780 Euro extra. © Fisker Inc.
Genesis GV70 Electrified.
Platz 8 – Genesis GV70 Electrified: Auch dieser SUV beweist, dass Elektroautos in der Lage sind, schwere Anhänger zu ziehen. Mit 180 Kilogramm Stützlast ist der Genesis GV70 ganz weit vorne. Die maximale Anhängerlast beträgt 1.800 Kilogramm. © Richard Parsons/Genesis
Ein BMW i7.
Platz 7 – BMW i7: Wer Luxus pur möchte, der ist beim 7er-BMW genau richtig. Seit der neuen Generation gibts es die Limousine auch rein elektrisch und die lässt sich im Zweifel auch vor einen Anhänger spannen. Die maximale Anhängelast liegt bei 2000 Kilogram, die maximale Stützlast bei 80 Kilogramm. Für die Anhängerkupplung werden jedoch 1350 Euro Aufpreis fällig. © Fabian Kirchbauer/BMW
Nio EL7
Platz 6 – Nio EL7: Auch die Chinesen machen keine halben Sachen. Die Anhängerkupplung ist beispielsweise bereits serienmäßig dabei. Die maximale Anhängerlast des EL7: 2000 Kilogramm. © Nio
Nio ET7
Platz 5 – Nio ET7: Wie der EL7 kann auch die Elektro-Limousine bis zu 2000 Kilogramm ziehen. Und auch die Anhängerkupplung gibt es ohne Zuzahlung. © Nio
Polestar 3
Platz 4 – Polestar 3: Die Volvo-Tochter baut ihre Modellpalette immer weiter aus. Natürlich darf da auch ein sportlicher Elektro-SUV nicht fehlen. Mit einer maximalen Anhängerlast von 2200 Kilogramm und 100 Kilogramm Stützlast ist der Polestar 3 fast ein Allround-Talent. Die 1.400 Euro für die Anhängerkupplung schmerzen allerdings doch etwas. © Stefan Isaksson/Polestar
Volvo EX90
Platz 3 – Volvo EX90: Auf dem Podium folgt ein weiterer Elektro-Schwede. Die maximale Anhängerlast des EX90 liegt bei 2200 Kilogramm, die Stützlast bei 100 Kilogramm. Für die optionale Anhängerkupplung verlangt Volvo zusätzliche 1190 Euro. © Volvo
BMW iX
Platz 1 – BMW iX: Die maximal 2.500 Kilogramm Anhängerlast des Bayers sind unangefochtene Spitze. Bei der Stützlast spielt der iX mit 100 Kilogramm ebenfalls ganz vorne mit. Über das Design lässt sich – typisch BMW – jedoch streiten. © Uwe Fischer/BMW

Im besten Fall vereinbaren sie vorher noch Verständigungszeichen oder kommunizieren über die Freisprecheinrichtung ihres Handys miteinander. Sobald es losgeht, muss das Zugfahrzeug langsam anfahren. Das Abschleppseil sollte bereits vorher gespannt werden und bleiben. Wegen des geringen Abstands sollte der Fahrer des abzuschleppenden Fahrzeugs zudem immer bremsbereit sein. Es besteht Kollisionsgefahr!

Auto mit Seil abschleppen: ADAC rät nicht schneller als 50 km/h zufahren

„Eine Höchstgeschwindigkeit gibt es nicht. Es empfiehlt sich aber, langsam zu fahren, denn bei Motorausfall arbeiten Lenk- und Bremshilfe sowie die Getriebekühlung nicht“, betont der ADAC. Mehr als 50 km/h sollten jedoch nicht überschritten werden. Bei einem Abschleppseil ist es aber ratsam, nicht schneller als 30 km/h zu fahren.

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Abschleppen auf der Autobahn ist im Übrigen nur erlaubt, wenn die Pannen auch dort passiert ist. Sie muss an der nächsten Ausfahrt sofort verlassen werden, anderenfalls droht ein Bußgeld von 20 Euro. „Auch wer mit einem defekten Auto im Schlepptau auf die Autobahn auffährt, muss mit 20 Euro Geldbuße rechnen“, betont der ADAC. Ansonsten ist es ratsam, den kürzesten Weg zur Werkstatt zu wählen.

Rubriklistenbild: © Steinach/Imago

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