Ladestationen für E-Autos

ADAC testet Wallboxen für E-Autos: Große Unterschiede bei Preis und Ausstattung

  • Alina Wagner
    VonAlina Wagner
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Der ADAC hat acht Wallboxen verschiedener Autohersteller getestet – Funktion, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit standen im Fokus. Erfahren Sie, welche Modelle überzeugen.

Mit einer Wallbox zu Hause oder am Parkplatz gibt es für Fahrer von Elektroautos keine Angst mehr vor dem Liegenbleiben. Im umfassenden Test 2023 bewertete und prüfte der ADAC die Wallboxen verschiedener Autohersteller. Darunter Produkte der Hersteller BMW, Ford, Hyundai, Mercedes, Peugeot, Tesla, Volvo und Volkswagen. Wir geben Ihnen in unseren Ratgeber zusätzliche hilfreiche Empfehlungen und Tipps für den Kauf einer Wallbox.

Was ist eine Wallbox?

Eine Wallbox ist eine Ladestation für Elektrofahrzeuge (EVs) und Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEVs). Sie wird in der Regel an einer Wand oder einem Pfosten an einem Parkplatz oder in einer Garage installiert. Die Wallbox dient als Schnittstelle zwischen dem Stromnetz und dem Fahrzeug, um eine sichere und effiziente Aufladung zu ermöglichen. Wer sein E-Auto beispielsweise nur oder vornehmlich an Schnellladesäulen lädt, kann damit sogar dem Akku schaden. Und weil der Akku mit Abstand das teuerste Bauteil eines E-Autos ist, empfehlen Experten grundsätzlich vor dem Kauf eines gebrauchten Elektroautos einen Batterie-Check.

Eine Wallbox ermöglicht Ihnen einfaches Laden des Elektrofahrzeugs von zu Hause. (Symbolbild)

Die Wallbox bietet eine schnellere Ladezeit im Vergleich zum Laden an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose. Sie ist speziell für den privaten oder gewerblichen Gebrauch entwickelt und bietet verschiedene Ladeleistungen, je nach Modell. Die Ladeleistung wird in Kilowatt (kW) angegeben und bestimmt, wie schnell das Fahrzeug geladen wird.

Wie viel kostet eine Wallbox?

Die Kosten einer Wallbox können je nach Modell, Marke, Ladeleistung und zusätzlichen Funktionen variieren. Im Allgemeinen liegen die Preise für eine Wallbox zwischen 500 und 2000 Euro. Einfachere Modelle mit grundlegenden Funktionen können am unteren Ende der Preisspanne liegen, während besser ausgestattete Modelle mit höherer Ladeleistung und zusätzlichen Funktionen am oberen Ende der Preisspanne liegen. Die Kosten für die Wallboxen aus dem ADAC-Test liegen zwischen 500 Euro (Tesla) und 999 Euro (Volvo).

ADAC Wallbox Test 2023 – Anforderungen an moderne Wallboxen

Um im Test Bestnoten zu erzielen, muss eine Wallbox nicht nur funktionssicher sein, sondern auch eine umfangreiche Ausstattung und hohe Benutzerfreundlichkeit bieten. Für viele Verbraucher reicht es heute nicht mehr aus, ihr Elektroauto einfach und zuverlässig zu laden. Sie erwarten zusätzlich die Möglichkeit, über eine Smartphone-App auf eine Ladehistorie zuzugreifen und den aktuellen Ladezustand sowie die verbleibende Ladedauer angezeigt zu bekommen. Dies sollte nicht nur in unmittelbarer Nähe von Fahrzeug und Wallbox über Bluetooth, sondern auch aus der Ferne über das Internet möglich sein. Nach folgenden Kriterien bewertet der ADAC die Testprodukte:

  • Sicherheit
  • Funktion
  • Ausstattung
  • Lieferung und Montage
  • App

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ADAC-Wallbox Testurteile 2023 im Überblick

Alle acht getesteten Wallboxen erzielten ein gutes Ergebnis, ohne Ladeabbrüche oder Sicherheitsprobleme. Es gibt jedoch Unterschiede in Ausstattungsumfang und Preisen. Schon ab 500 Euro sind gut funktionierende Wallboxen erhältlich, für diejenigen, die auf digitalen Bedienungskomfort verzichten können.

Testsieger: Hyundai Wallbox Pulsar Plus mit der ADAC Note 1,8

  • Preis: 911 €
  • Ultra kompakte Wallbox
  • Zuverlässig und sicher
  • Beste App im Test
  • Echtzeiteinstellung des Ladestroms möglich

Mercedes-Benz Wallbox mit einer Gesamtnote von 1,9

  • Preis: 990 €
  • Integriertes Mobilfunk-Modem mit SIM-Kartenslot

Peugeot ePro Full Wallbox mit einer Gesamtnote von 1,9

  • Preis: 899 €
  • Integriertes Mobilfunk-Modem mit SIM-Kartenslot
  • Display mit Informationen zur aktuellen Ladeleistung, Energieabgabe, Ladedauer und Vernetzungsstatus.

Keine der getesteten Produkte wiesen Sicherheitsmängel oder technische Probleme beim Laden auf. Daher erhielten alle acht Modelle die Gesamtnote „gut“. Die günstigsten Boxen im Test, der Gen3 Wall Connector von Tesla für 500 Euro und der VW ID.Charger für 569 Euro verfügen nicht über eine Smartphone-App und landeten so am Ende der Rangliste. (Platz 6 und 8) Auch die rund 1.000 Euro teure Wallbox von Volvo besitzt trotz ihres hohen Preises keine App – sie landete auf dem vorletzten Platz.

Fachgerechte Installation von Wallboxen – Kosten und Leistung

Aufgrund der deutlich höheren Leistung im Vergleich zu herkömmlichen Steckdosen dürfen Wallboxen nur von Fachbetrieben installiert werden. Die Kosten für die Installation variieren stark. Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke schätzt die Preisspanne auf 1.000 bis 2.500 Euro, einschließlich des Kaufs, der Lieferung und der Installation der Wallbox durch den Fachbetrieb. Die Gesamtkosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Kabellänge, erforderlichen Wanddurchbrüchen und eventuellen Erdarbeiten. Zusätzlich unterscheiden sich die Kosten für Arbeitsstunden je nach Region erheblich. Der Fachbetrieb übernimmt auch die Anmeldung oder Genehmigung der Wallbox.

Elektroautos: Die zehn beliebtesten Modelle in Deutschland

BMW i3
Platz 10: BMW i3. Schon seit 2013 auf dem Markt, und immer noch recht beliebt: 12.178 BMW i3 wurden 2021 neu zugelassen. Trotzdem läuft die Produktion des City-Stromers mit knapp 300 Kilometern Reichweite nach insgesamt 250.000 Einheiten dieses Jahr ohne Nachfolger aus. Preis: ab 39.000 Euro. © BMW
Fiat 500
Platz 9: Fiat 500. Das aktuelle Modell des Kleinstwagens, auch als Fiat 500e oder Fiat 500 Elektro bezeichnet, wird ausschließlich als E-Auto angeboten. 2021 fand er 12.516 Kunden. Je nach Akku-Größe schafft der kleine, aber charakterstarke Cityflitzer aus dem Stellantis-Konzern 190 bis über 300 Kilometer. Preis: ab 26.790 Euro. © Fiat/Stellantis
VW ID.5
Platz 8: VW ID.4. Die Crossover-Variante des braven Grundmodells ID.3 mit größerem Innenraum und etwas Off-Road-Fähigkeit wurde im vergangenen Jahr 12.734 mal zugelassen. Die Reichweite der Top-Version gibt VW reichlich optimistisch mit 518 Kilometern an. Preis: Ab 46.515 Euro. © Ingo Barenschee/VW
Skoda Enyaq iV
Platz 7: Škoda Enyaq iV. Der technische Ableger des VW ID.3 und ID.4 auf der MEB-Plattform ist mit 4,65 Metern etwas länger, und erfüllt somit das übliche Marken-Image als Alternative für die Familie. 13.026 Käufer und Leasingnehmer überzeugte das E-SUV mit offiziell bis zu 500 Kilometern Reichweite. Preis: ab 46.515 Euro. © Skoda Auto a.s.
Hyundai Kona Elektro
Platz 6: Hyundai Kona Elektro. Im Gegensatz zum neuen Ioniq 5 bietet Hyundai den seit Kona mit verschiedenen Antriebsversionen an, das seit 2018 verkaufte Elektroauto brachte es auf 17.240 Neuzulassungen. Die Motoren leisten 136 oder 204 PS, die Reichweite beträgt maximal 484 Kilometer. Preis: ab 35.650 Euro.  © Hyundai
Smart EQ fortwo Edition Bluedawn smart EQ fortwo edition bluedawn: stylish and electrifying eye-catcher
Platz 5: Smart EQ Fortwo. Wie beim BMW i3 ist auch das Ende des Elektrozwergs besiegelt. Künftig kommen die Elektroautos aus China und als größere SUV daher. Das Original fand trotz seiner mickerigen Reichweite von offiziell 153 Kilometer noch 17.413 Abnehmer. Preis: ab 21.940 Euro. © Mercedes-Benz AG
Renault Zoe
Platz 4: Renault Zoe. Beim Crashtest versagte die aktuelle Version des französischen City-Stromers (null Sterne!), aber mit 24.736 Neuzulassungen war er hierzulande durchaus beliebt. Dank bis zu 395 Kilometern maximaler Reichweite eignet er sich auch für längere Trips. Preis: ab 33.140 Euro. © Renault
VW ID.3
Platz 3: VW ID.3. Das Grundmodell des „Modularen E-Antriebs-Baukastens“ des VW-Konzerns gilt längst als elektrischer VW Golf, auch wenn sich manch Stromer-Fan einen etwas aufregenderen Auftritt gewünscht hätte. Europaweit brachte es der ID.3 mit seinen offiziell bis zu 553 Kilometern Reichweite schon auf über 100.000 Verkäufe, auf Deutschland entfielen 26.693 Zulassungen. Preis: ab 36.960 Euro. © VW
VW e-Up
Platz 2: VW e-Up. Seine große Beliebtheit führt zu seinem größten Nachteil: Immer wieder ist der kleine, 30.797 mal zugelassene Stromer ausverkauft, was letztendlich auch zu einer kräftigen Preissteigerung führte. Bis zu 260 Kilometer Reichweite gehen für diese Größe ok. Preis: ab 26.895 Euro. © VW
Tesla Model 3
Platz 1: Tesla Model 3. Das Einstiegsmodell des Elektroauto-Pioniers sicherte sich mit 35.262 Neuzulassungen klar die Pole-Position, und schaffe es wochenweise sogar an die Spitze der Gesamt-Charts aller Pkw. Die Reichweite beträgt laut Werksangabe bis zu 547 Kilometer. Preis: ab 52.965 Euro. © Tesla

Gibt es staatliche Förderungen für Wallboxen?

Aktuell ist der KfW-Fördertopf für privat installierte Wallboxen leer, und es ist kein Anschlussprogramm geplant. Es gibt jedoch noch vereinzelte Programme auf Länder- oder kommunaler Ebene. Beispielsweise fördert das Land Baden-Württemberg den Einbau von Wallboxen, wenn diese den Strom über eine private Photovoltaikanlage beziehen. Auch die Stadt Düsseldorf und die Stadtwerke Mainz bieten Förderungen für Wallboxen an.

Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redakteurin Alina Wagner sorgfältig überprüft.

Rubriklistenbild: © Panthermedia/Imago

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