ADAC-Auswertung

Elektroautos sind oftmals günstiger als Benziner oder Diesel

  • Simon Mones
    VonSimon Mones
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Elektroautos sind teurer als Verbrenner? Stimmt nicht! Immer öfter sind die Stromer unterm Strich günstiger als Diesel oder Benziner. Das zeigt eine Auswertung des ADAC.

Rund um das Elektroauto gibt es zahlreiche Mythen, von denen nur die wenigsten wirklich stimmen. Viele Skeptiker behaupten oftmals, dass die Stromer deutlich teurer sind, als ein vergleichbarer Verbrenner. Doch der Preisunterschied wird immer geringer, nicht selten ist das Elektroauto unterm Strich sogar günstiger als ein Diesel oder Benziner. Das zeigt eine Auswertung des ADAC.

Der Automobilklub hat dafür die vollständigen Kosten der aktuell in Deutschland erhältlichen Fahrzeugmodelle verglichen. Neben den Kosten für Sprit und Strom wurden auch der Wertverlust des Autos sowie Wartungskosten, Steuer und Versicherung berücksichtigt. Dafür hat der ADAC eine Haltungsdauer von fünf Jahren und eine jährliche Fahrleistung von 15.000 Kilometer zugrunde gelegt.

Mittelklasse-Elektroautos schlagen Verbrenner bei Preis und Kilometerkosten

Dabei gilt grundsätzlich: Je höher die Anschaffungskosten, desto geringer ist der Unterschied bei Preis und Vollkosten von Elektroauto und Verbrenner. Insbesondere in der Mittelklasse liegt der Kostenvorteil demnach ganz klar aufseiten der Stromer. Selbst dann, wenn mit 80 Cent pro Kilowattstunde ein sehr hoher Strompreis und mit 1,50 Euro ein eher niedriger Spritpreis für Diesel angesetzt wird.

Unterm Strich ist ein ID.3 günstiger als ein VW Golf.

Nach Abzug des Umweltbonus von aktuell 6.750 Euro – dieser sinkt jedoch in den nächsten Jahren – ist der VW ID.3 (untere Mittelklasse) in der Anschaffung 2.000 Euro günstiger als der Golf 1.5 eTSI. Der Kilometerpreis der Elektroautos liegt laut ADAC bei 56 Cent. Der Golf kostet pro Kilometer 59,2 Cent.

Das sind die zehn meistgebauten Elektroautos Europas

Ein Renault Zoe
Platz 10 – Renault Zoe: Der französische Stromer ist inzwischen schon etwas in die Jahre gekommen, dennoch gehört der Renault Zoe auch im Jahr 2022 noch zu den meistproduzierten Elektroautos Europas. © Renault
Ein Audi e-tron
Platz 9 – Audi e-tron: Der erste reine Stromer von Audi gehört auch 2022 zu den meistgebauten E-Autos in Europa. Das Foto zeigt die Sportback-Variante. © Audi
Mehrere Tesla Model Y in Grünheide
Platz 8 – Tesla Model Y: Für den europäischen Markt wird das Tesla Model Y in der Gigafactory in Grünheide bei Berlin gebaut – und es reicht für den achten Platz im Produktions-Ranking. © IMAGO/Jochen Eckel
Ein Audi Q4
Platz 7 – Audi Q4: Ein weiterer Audi gehört zu den meistproduzierten E-Autos Europas: Der Q4 wird wie einige weitere Stromer des VW-Konzerns in Zwickau gefertigt. © Audi
Ein Hyundai Kona
Platz 6 – Hyundai Kona: Ein Koreaner hat es ebenfalls unter die zehn meistproduzierten E-Autos Europas geschafft – der Hyundai Kona wird im tschechischen Hyundai-Werk in Nosovice gebaut. © Hyundai
Ein Peugeot e-208
Platz 5 – Peugeot e-208: Mit dem Peugeot e-208 hat es ein Fahrzeug aus dem Stellantis-Konzern auf den fünften Platz geschafft. © Peugeot
Ein Skoda Enyaq
Platz 4 – Skoda Enyaq: 50.765 Einheiten des Skoda Enyaq verließen im Jahr 2022 das Werk in Tschechien – das reicht für den vierten Platz im europäischen Elektroauto-Produktionsranking. Das Foto zeigt die RS-Version des Stromers. © Skoda
Ein VW ID.3
Platz 3 – VW ID.3: Die Elektro-Kompaktlimousine VW ID.3 wird in Zwickau gebaut – 52.229 Exemplare rollten im Jahr 2022 dort vom Band. © Volkswagen
Ein VW ID.4
Platz 2 – VW ID.4: Auch den zweiten Platz belegt ein Volkswagen – der ebenfalls in Zwickau produzierte ID.4 wurde 63.685 Mal gebaut. © Volkswagen
Ein Fiat 500e
Platz 1 – Fiat 500e: 66.325 Exemplare des italienischen Stromers liefen 2022 in Mirafiori vom Band – damit war er das meistgebaute E-Auto Europas. © Fiat

Klein- und Kleinstwagen bleiben teurer als Verbrenner

Eine ähnliche Entwicklung zugunsten der Stromer sei demnach auch in der klassischen Mittelklasse zu beobachten, erklärt der ADAC. In der oberen Mittelklasse ist derweil noch der Diesel die kostengünstigere Wahl. In der Oberklasse haben wiederum die Elektroautos die besseren Karten.

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Bei Klein- und Kleinstwagen sehen die Stromer dafür kein Land. Selbst bei einem günstigen Strompreis von 40 Cent sind die Verbrenner auch bei Spritpreisen von zwei Euro noch immer günstiger. Wer sich beispielsweise einen Opel Corsa zulegt, zahlt für die Verbrenner-Version einen Listenpreis von 18.280 Euro. Als Elektroauto ist das Modell mit 36.395 Euro fast doppelt so teuer. Der Grund: Bei kleineren Autos wirkt sich die teure Batterie stärker auf den Kaufpreis aus als bei größeren Modellen. Die Werte, die der ADAC ausgerechnet hat, können allerdings je nach Fahrzeug oder der Höhe der gewährten Rabatte deutlich abweichen.

Derweil wird Tesla mit zwei E-Neuheiten die Schlagzahl erhöhen - und die sollen „alles bisherige weit übertreffen“.

Rubriklistenbild: © Volkswagen

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