Koalitionsgespräche

Finanzpaket von Union und SPD: Karlsruhe lehnt Eilanträge ab – Sondersitzung gesichert

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Live-Ticker zum Finanzpaket: Die Tage der Entscheidung stehen an. Während Bayern nachgibt, will ein prominenter CDU-Abgeordneter will nicht zustimmen.

Update, 21.43 Uhr: Das Bundesverfassungsgericht hat weitere Eilanträge gegen die für morgen geplante Sitzung im Parlament abgelehnt. Der zweiten Sondersitzung des alten Bundestags zum Finanzpaket von Union und SPD steht damit nichts mehr im Weg. Das teilte das höchste Gericht in Karlsruhe am Montagabend mit. Darunter waren Anträge von Bundestagsabgeordneten von AfD, Linke, FDP und dem BSW.

In der Abwägung wäre der Schaden aus Sicht des Gerichts höher, wenn eine einstweilige Anordnung erginge und die Sondersitzung des Bundestags gestoppt würde – der Antrag aber in der Hauptsache keinen Erfolg hätte. Der Eingriff in die Autonomie des Parlaments wäre dann erheblich. Ob der Ablauf des Gesetzgebungsverfahrens die Abgeordnetenrechte verletzt hat, soll ungeachtet der Eilentscheidung jeweils in der Hauptsache geklärt werden. Schon am Freitag hatte das Gericht mehrere Anträge gegen die einberufenen Sondersitzungen des alten Bundestags verworfen.

Nach der Finanzeinigung: SPD-Fraktionschef Klingbeil und Unionsfraktionschef Merz.

Finanzpaket: Bayern will im Bundesrat für Grundgesetzänderung stimmen

Update, 18.42 Uhr: Bayern will im Bundesrat der Grundgesetzänderung für das geplante milliardenschwere Finanzpaket von Union und SPD zustimmen. Darauf hätten sich CSU und Freie Wähler in einer Sitzung des Koalitionsausschusses verständigt, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) bei einem gemeinsamen Statement mit Freie-Wähler-Fraktionschef Florian Streibl in der Staatskanzlei in München.

Update, 17.50 Uhr: Bei einer Probeabstimmung zum geplanten Milliardenpaket von Union und SPD hat es bei der Grünen-Fraktion mehrere Abweichler gegeben. Laut Teilnehmerkreisen gab es eine Enthaltung und eine unentschiedene Person. Die Grüne Canan Bayram kündigte zudem gegenüber dem RND ihr „Nein“ an. „Wir schränken künftige Parlamente mit dem Schuldenpaket in ihren Möglichkeiten zu stark ein“, sagte sie dem RND.

Update, 17.02 Uhr: SPD-Abgeordneter Ralf Stegner schließt Sozialkürzungen bei einer möglichen schwarz-roten Koalition vorerst aus. „Die SPD wird zu pauschalen Kürzungen bei Sozialleistungen nicht bereit sein“, sagte Stegner dem Tagesspiegel. Die SPD ist in einer guten Verhandlungsposition mit der Union. „Wir haben zwar nur 16 Prozent, die Union hat aber auch nur 28 Prozent“, erklärte der SPD-Abgeordnete. Gerade in diesen Zeiten, in denen viele Menschen materielle Sorgen hätten, „können wir nicht bei Geringverdienern oder Familien sparen“, sagte der frühere SPD-Vizechef weiter. Natürlich müsse die künftige Regierung sparen – es komme aber darauf an, wie.

„Es ist absurd zu glauben, beim Bürgergeld ließen sich viele, viele Milliarden sparen“, sagte Stegner: „Das wird nicht möglich sein, denn wir müssen Gesetzen und der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes folgen.“ Die CDU hatte im Wahlkampf damit geworben, dass sich mit einer Reform des Bürgergelds viel Geld im Bundeshaushalt einsparen ließe. Eine weitere rote Linie zog Stegner auch bei der inneren Sicherheit. „Ein Sparkurs bei den Sicherheitsbehörden wäre den Bürgerinnen und Bürgern nicht zu vermitteln“, sagte er.

Bundestagswahl 2025: Von „Tünkram“ bis zum „Tor zur Hölle“ – denkwürdige Zitate aus dem Wahlkampf

Bundestag - Vertrauensfrage
„Fritze Merz erzählt gern Tünkram“ – SPD-Kanzler Scholz am 16. Dezember zu Vorwürfen von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU), der Amtsinhaber sei bei Debatten auf EU-Ebene passiv und melde sich nicht zu Wort. „Tünkram“ ist Plattdeutsch und bedeutet dummes Zeug oder Unsinn. © Michael Kappeler/dpa
Olaf Scholz, Wahlparteitag SPD
„Manch einer hat uns schon abgeschrieben. Das kann unsere sozialdemokratische Partei mit über 160 Jahren Kampferfahrung aber überhaupt nicht beeindrucken.“ – SPD-Ko-Chefin Saskia Esken (rechts) beim Parteitag am 11. Januar in Berlin zu den schwachen Umfragewerten für die Sozialdemokraten und der Hoffnung auf eine Aufholjagd bis zur Wahl. © Imago
Nach Todesfahrt auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg-Rechte Proteste
„Wenn es dann Remigration heißen soll, dann heißt es eben Remigration.“ – AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel beim Parteitag am 11. Januar in Riesa zur Aufnahme des umstrittenen Begriffs in das Wahlprogramm, der im rechten Spektrum für die massenhafte Ausweisung von Menschen mit Migrationshintergrund steht. © dpa
AfD-Bundesparteitag in Riesa
„Wenn wir am Ruder sind, wir reißen alle Windkraftwerke nieder. Nieder mit diesen Windmühlen der Schande!“ – AfD-Kanzlerkandidatin Weidel beim Parteitag am 11. Januar in Riesa. © Sebastian Kahnert/dpa
Habeck liest aus seinem neuen Buch
„Ich war nicht gut in Rechtschreibung früher und hatte einen leichten Schlag in Richtung Legasthenie.“ – Der Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck räumt am 12. Januar ein, als Schüler eine Rechtschreibschwäche gehabt zu haben. Habeck thematisierte bei der „Wahlarena“ des „Mannheimer Morgen“ in Mannheim seine Schulzeit und persönliche Schwächen. © Kay Nietfeld/dpa
Wahlplakate in Wiesbaden - SPD
„Es gibt, glaube ich, keinen Kanzler in der Bundesrepublik, der sich so im Detail in Gesetze eingemischt hat, damit sie pragmatisch werden.“ – Olaf Scholz zieht am 13. Januar eine positive Bilanz seines Wirkens als Regierungschef. „Es sind unglaublich viele Entscheidungen getroffen worden, die ohne meine Intervention gar nicht zustande gekommen wären“, sagte er den NRW-Lokalradios. © Arne Dedert/dpa
Nach tödlichem Angriff in einem Park in Aschaffenburg
„Das Maß ist endgültig voll.“ – Unions-Kanzlerkandidat Merz am 23. Januar nach dem Messerangriff von Aschaffenburg auf eine Kindergartengruppe mit zwei Toten, den ein Geflüchteter aus Afghanistan begangen haben soll. © Daniel Vogl/dpa
Demo gegen Rechts - Berlin
„Ich gucke nicht rechts und nicht links. Ich gucke in diesen Fragen nur geradeaus.“ – Merz am 24. Januar bei der Ankündigung, für Anträge zur Verschärfung der Migrationspolitik im Bundestag auch eine Mehrheit mit AfD-Unterstützung zu tolerieren. Die Menschen sehen das kritisch und gehen auf die Straße. © Christophe Gateau/dpa
Demonstration zur Migrationspolitik - Berlin
„Die Brandmauer bröckelt.“ – Die AfD-Fraktion am 29. Januar im Online-Dienst X zur bisher geltenden Abgrenzung der CDU von der in Teilen als rechtsextremistisch eingestuften Partei, nachdem erstmals mit ihrer Hilfe ein Unionsantrag eine Mehrheit im Bundestag erhalten hat. © Sebastian Gollnow/dpa
209. Bundestagssitzung: Heidi Reichinnek, Linke
„Allen politischen Differenzen zum Trotz hätte ich mir niemals vorstellen können, dass eine christlich-demokratische Partei diesen Dammbruch vollzieht und mit Rechtsextremen paktiert.“ – Die Vorsitzende der Linken im Bundestag, Heidi Reichinnek, am 29. Januar im Bundestag in ihrer viral gegangenen Rede zum mit AfD-Stimmen verabschiedeten Unionsantrag. © Imago
Bundestag - Regierungserklärung
„Und deshalb, finde ich, kann ich ihm nicht mehr trauen.“ – Kanzler Olaf Scholz über das Verhalten von Friedrich Merz am 29. Januar 2025. Das sei „wahrscheinlich ein ganz bedeutender Tag in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ gewesen, sagte Scholz in der ARD-Sendung „Maischberger“. Die Union habe einen Konsens aufgekündigt, den es die ganze Nachkriegsgeschichte über unter den Demokraten in Deutschland gegeben habe.  © Kay Nietfeld/dpa
Demonstration fuer die Brandmauer und gegen die CDU
„Für falsch halte ich es, (…) sehenden Auges erstmalig bei einer Abstimmung im Deutschen Bundestag eine Mehrheit mit den Stimmen der AfD zu ermöglichen.“ – Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) kritisiert am 30. Januar das Vorgehen von Merz. © Matthias Gränzdörfer/Imago
Wahlkampf Grüne - Berlin
„Tun Sie es nicht, Herr Merz.“ – Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck appelliert am 28. Januar eindringlich an Unionsfraktionschef Friedrich Merz, keine gemeinsame Sache mit der AfD zu machen.  © Christoph Soeder/dpa
Sitzung, Bundestag, Plenum
„Das Tor zur Hölle können wir noch gemeinsam schließen.“ – SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich am 31. Januar in der Bundestagsdebatte über eine angekündigte Zustimmung der AfD auch zu einem Migrationsgesetz der Union. Dieses scheiterte aber letztlich auch an fehlender Unterstützung aus der Union. © Bernd Elmenthaler/Imago
Bundestag
„Ich bin mit mir persönlich sehr im Reinen, dass wir es wenigstens versucht haben.“ – Merz am 31. Januar nach dem Scheitern seines Gesetzentwurfs zur Verschärfung der Migrationspolitik im Bundestag, obwohl auch dieser von den AfD-Abgeordneten geschlossen unterstützt wurde. © Kay Nietfeld/dpa
Nach tödlichem Angriff in Aschaffenburg - Trauerfeier
„Diese Woche hat die Union klargemacht, dass es ihr ernst ist. Und damit ist die Glaubwürdigkeit auch eines neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz enorm gestiegen.“ – CSU-Chef Markus Söder sieht am 2. Februar die Position der Union nach den umstrittenen Abstimmungen zur Migrationspolitik im Bundestag deutlich gestärkt.  © Daniel Vogl/dpa
Bundesparteitag der CDU - Friedrich Merz + Markus Söder
„Mit den Grünen ist kein Richtungswechsel und keine Koalition möglich.“ – CSU-Chef Markus Söder anlässlich des CDU-Parteitags am 3. Februar auf X. © Imago
Wahlkampf – ZDF-Livesendung "Schlagabtausch"
„Wie dumm kann man sein zu sagen, man macht Sanktionen, um Russland zu schaden. Am Ende schaden wir vor allem unserer Wirtschaft.“ – BSW-Chefin Sahra Wagenknecht am 6. Februar in einer ZDF-Wahlrunde zu ihrer Forderung nach einer Wiederaufnahme der Gaslieferungen aus Russland. © Christoph Soeder/dpa
Scholz und Merz im TV-Duell
„Wir können auf die FDP keine Rücksicht nehmen.“ – Merz am 7. Februar, nachdem er mögliche Wähler der in Umfragen weiterhin schwächelnden FDP aufgerufen hat, ihre Stimme der Union zu geben. © Kay Nietfeld/dpa
FDP Bundesparteitag
„33 oder 31 Prozent für die CDU machen keinen Unterschied, aber vier oder sechs Prozent für die FDP ändern maßgeblich das Gefüge in der Bundesrepublik.“ – FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner reagiert beim Sonderparteitag in Potsdam am 9. Februar auf die Aussage von Merz. © Michael Kappeler/dpa
Scholz und Merz im TV-Duell
„Was ist Bubatz?“ – Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz kann am 9. Februar mit dem Begriff „Bubatz“ nichts anfangen. Auf dem Live-Streaming-Portal Twitch antwortete Merz nach dem TV-Duell bei ARD und ZDF mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) auf die Frage, ob „Bubatz“ legal bleibe: „Bleibt was legal?“ Daraufhin entgegnete die Moderatorin: „Bubatz“. Merz’ Replik: „Was ist Bubatz?“ Die Moderatorin: „Gras.“ Merz sagte dann: „Also wenn Sie meinen, Cannabis, dann sage ich: Nein, wir wollen das wieder korrigieren.“ © Kay Nietfeld/dpa
Kundgebung "Brandmauer statt Brandstiftung"
„Friedrich Merz tritt an, Europa zu Grabe zu tragen“ – Kanzler Scholz am 11. Februar in der letzten Plenardebatte des Bundestags vor der Wahl mit Blick auf Merz’ Pläne, Geflüchtete an den Grenzen zu den EU-Nachbarn zurückzuweisen. © Fabian Sommer/dpa
TV-Runde im Bundestagswahlkampf
„Weil ich dieses animalische Grunzen der AfD-Fraktion voraussehen konnte, möchte ich einordnen, worüber wir reden, wenn wir Klimaschutz sagen.“ – Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck reagiert in einer Rede im Bundestag am 11. Februar auf Zwischenrufe der AfD, nachdem er den Klimaschutz als drängendste Aufgabe der Zukunft bezeichnet hat. © Kay Nietfeld/dpa
Bundestag
„Wir werden möglicherweise miteinander reden müssen.“ – Unions-Kanzlerkandidat Merz wendet sich in seiner Plenarrede am 11. Februar im Bundestag an die SPD – und nimmt dabei eine mögliche Koalitionsoption für die Zeit nach der Wahl in den Blick. © Kay Nietfeld/dpa
ZDF-Sendung "Klartext"
„Wenn sich die Menschen zurückziehen, dann ist es vorbei mit Deutschland. (…) Demokratie ist kein Zuschauersport, es geht nur, wenn Menschen sich bei den Wahlen engagieren.“ – Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck am 13. Februar in der ZDF-Sendung „Klartext“ auf den Kommentar eines Zuschauers hin, der erklärt hatte, er wisse nicht mehr, was er wählen solle. © Michael Kappeler/dpa

Brantner mahnt Union und SPD: Trotz Sondervermögen sollen Strukturreformen umgesetzt werden

Update, 15.40 Uhr: Grünen-Parteichefin Franziska Brantner hat angemahnt, Strukturreformen bei dem geplanten Milliardenpaket von Union und SPD nicht links liegenzulassen. „Wir haben hier die große Aufgabe, Deutschland wieder auf die Überholspur zu bringen.“

Update, 15.03 Uhr: Der bayerische Wirtschaftsminister und Chef der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, glaubt nicht, dass seine Partei die Zustimmung Bayerns zu den geplanten Milliardeninvestitionen aufhalten kann. Man habe „eh keine Chance“, so Aiwanger laut der Augsburger Allgemeinen bei einem Starkbierfest am Wochenende in Neuburg. „Auch wenn das völliger Wahnsinn ist: Die CSU kann auch ohne uns im Bundesrat zustimmen“, so Aiwanger.

SPD bereitet Abstimmung über Koalitionsvertrag mit CDU und CSU vor

Update, 14.12 Uhr: Sobald sich SPD und Union auf einen Koalitionsvertrag geeinigt haben, sollen die Mitglieder der Sozialdemokraten innerhalb von zehn Tagen über diesen entscheiden. Laut Generalsekretär Matthias Mirsch können alle SPD-Mitglieder teilnehmen, die bis zum nächsten Sonntag (23. März) in die Partei eingetreten sind.

Update, 13.34 Uhr: Linken-Co-Chefin Ines Schwerdtner hat die Bereitschaft ihrer Partei zur Verhandlung über eine Reform der Schuldenbremse auch im neuen Bundestag hervorgehoben. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, betonte Schwerdtner jedoch, dass die Schuldenbremse abgeschafft werden solle. Das von SPD, Grünen und Union gemeinsam geplante Finanzpaket sei jedoch kritisch zu betrachten.

Mirsch spricht von positiven Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD

Update, 13.02 Uhr: Matthis Mirsch, SPD-Generalsekretär, hat den bisherigen Verlauf der Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU als positiv bewertet. „Die Verhandlungen haben sehr konstruktiv begonnen“, so Mirsch nach einer Sitzung des SPD-Parteipräsidiums am Montag in Berlin. Er glaube, dass man den gesteckten Zeitplan einhalten könne und kommenden Montag in die Phase der Arbeitsgruppen-Beratungen eintreten könne.

Update, 11.40 Uhr: Auch aus den Reihen der FDP-Fraktion kommen neue Eilanträge gegen den für Dienstag geplanten Parlamentsbeschluss über das milliardenschwere Finanzpaket vor das Bundesverfassungsgericht. Wie es aus der Fraktion heißt, werden die Abgeordneten Florian Toncar, Otto Fricke und Thorsten Lieb einen entsprechenden Antrag einbringen.

Haßelmann zuversichtlich zu Votum der Grünen bei Finanzpaket

Update, 10.50 Uhr: Die künftige Koalition braucht die Grünen, um im alten Bundestag das Grundgesetz zu ändern. Fraktionschefin Britta Haßelmann ist zuversichtlich, dass ihre Fraktion die Einigung von Union und SPD mitträgt. Bereits am Freitag habe es sehr viel Zuspruch gegeben, sagte Haßelmann im ZDF-„Morgenmagazin“. „Und abstimmen werden wir dann heute darüber“, fügte sie hinzu. 

Update, 10.00 Uhr: Mitglieder der AfD-Bundestagsfraktion haben erneut einen Eilantrag vor dem Bundesverfassungsgericht gegen den für morgen geplanten Parlamentsbeschluss über das milliardenschwere Finanzpaket gestellt. Ein AfD-Sprecher begründete den Schritt gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters damit, dass der Haushaltsausschuss des Bundestages keine Expertenanhörung zugelassen habe.

Merz sieht Abstimmung über Finanzpaket zuversichtlich entgegen

Update, 9.20 Uhr: Friedrich Merz hat sich mit Blick auf die entscheidende Abstimmung zum Schuldenpaket im Bundestag zuversichtlich gezeigt, dass die erforderliche Zweidrittelmehrheit zustande kommt. „Ich denke ja, es wird knapp, aber es wird gehen“, sagte er in der ARD. Es gebe aber in allen drei Fraktionen von CDU/CSU, SPD und Grünen noch Überzeugungsarbeit zu leisten.

Update, 7.40 Uhr: Mehrere Abgeordnete wollen das milliardenschwere Finanzpaket von Union, SPD und Grünen noch per Eilantrag in Karlsruhe stoppen. So erhob die parteilose Abgeordnete Joana Cotar nach eigenen Angaben zum zweiten Mal Einspruch in Karlsruhe und beantragte, die Abstimmung zu verschieben. Das Verfassungsgericht bestätigte den Eingang. Mit demselben Ziel wollen drei FDP-Abgeordnete einen Eilantrag in Karlsruhe stellen. Sie argumentieren, die Beratungszeit für das Schuldenpaket reiche nicht aus. Die Verfassungsrichter hatten am Freitag bereits mehrere Anträge verworfen

Update, 5.35 Uhr: Bundestag und Bundesrat stehen vor spannenden Sitzungen: Gibt es die nötige Zweidrittelmehrheit für das milliardenschwere Finanzpaket von Union, SPD und Grünen? Ein Teil der Antwort liegt in München. Mit den sechs Stimmen aus Bayern wäre die Zustimmung im Bundesrat sicher. Allerdings zeigten sich die im Freistaat mit der CSU regierenden Freien Wähler zuletzt skeptisch. Am Montagnachmittag trifft sich dem Vernehmen nach der Koalitionsausschuss, um über das Abstimmungsverhalten Bayerns im Bundesrat zu beraten. Söder hat bereits klar gemacht, wie Bayern entscheiden wird:

Gehen Sie davon aus, dass es an Bayern sicher nicht scheitern wird.

Markus Söder sagt in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“ die Zustimmung seines Bundeslands zum geplanten Finanzpaket zu.

Entscheidende Tage für geplantes Finanzpaket

Update vom 17. März, 5.00 Uhr: Es wird eine spannende Woche in der Berliner Politik: Morgen soll der Bundestag das geplante milliardenschwere Finanzpaket beschließen, das Union, SPD und Grüne ausgehandelt haben. Am Freitag folgt der Bundesrat. Mehrere Abgeordnete wollen das Vorhaben aber noch per Eilantrag in Karlsruhe stoppen. Sollten sie Erfolg haben, würde auch die Grundlage für die geplante schwarz-rote Koalition mit dem wahrscheinlichen Kanzler Friedrich Merz (CDU) wanken. 

Merz macht keine Zeitangaben zum Finanzpaket

Update, 22.23 Uhr: CDU-Chef Friedrich Merz hat trotz des geplanten Schuldenpakets in Milliardenhöhe die Notwendigkeit von Einsparungen auch im Bundeshaushalt betont. „Wir werden in den öffentlichen Haushalten Bund, Länder und Gemeinden auch zu Einsparungen kommen müssen“, sagte der Kanzlerkandidat der Union am Sonntagabend im ARD-„Bericht aus Berlin“. Er fügte hinzu: „Die Spielräume sind nicht größer geworden.“

Zum Zeitplan für eine neue Bundesregierung machte der Kanzlerkandidat der Union keine neuen Angaben. „Wir sind noch nicht am Ende der Diskussion. Wir sind auch noch nicht bei einem Termin“, sagte Merz. Es lägen noch „sehr schwere Gespräche“ auch über nötige Reformen vor Union und SPD. Merz will sich bis Ostern zum Kanzler wählen lassen, das wären etwas mehr als 50 Tage nach der Wahl.

Söder versichert: Ja aus Bayern zu Finanzpaket

Update, 20.55 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat die Zustimmung seines Bundeslands zum geplanten Finanzpaket mit historischen Milliardenkrediten zugesagt. „Gehen Sie davon aus, dass es an Bayern sicher nicht scheitern wird“, sagte der CSU-Chef in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“. Später betonte er fast wortgleich: „Gehen Sie mal davon aus, dass Bayern am Ende zustimmen wird.“ 

Die Frage, ob er bereit wäre, für das Finanzpaket seine Regierungskoalition mit den Freien Wählern in München zu opfern, beantwortete Söder nicht. „Wir werden miteinander nochmal reden“, kündigte er an. Am Montag soll es dem Vernehmen nach eine Sondersitzung des Koalitionsausschusses von CSU und Freien Wählern geben.

Finanzpaket-Einigung: Merz will jetzt über Einsparmöglichkeiten reden

Update vom 16. März, 19.10 Uhr: CDU-Chef Friedrich Merz erwartet nach der Einigung auf ein milliardenschweres Kreditpaket nun schwierige Koalitionsgespräche mit der SPD. „Wir werden vor allen Dingen jetzt über Reformen und über Einsparmöglichkeiten im Bundeshaushalt sprechen müssen. Die Spielräume sind nicht größer geworden“, sagte der voraussichtlich künftige Kanzler in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin

„Wir werden sparen müssen. Wir werden erhebliche Reformen in diesem Lande durchsetzen müssen“, kündigte Merz an. Das sei die wirkliche Bewährungsprobe der Zusammenarbeit von Union und SPD. „Die wirklich schwierigen Gespräche stehen uns alle noch bevor“, sagte der 69-Jährige.

Ex-CDU-General Czaja widerspricht Merz-Finanzpaket

Erstmeldung: Berlin – Der ehemalige CDU-Generalsekretär Mario Czaja will dem schwarz-roten Finanzpaket zur Aufnahme neuer Milliardenschulden am Dienstag im Bundestag nicht zustimmen. „Ich habe meiner Fraktion gegenüber zum Ausdruck gebracht, dass ich dieser Grundgesetzänderung nicht zustimmen kann“, sagte der scheidende Berliner Bundestagsabgeordnete dem Nachrichtenportal „ThePioneer“. Diese sei „nicht generationengerecht, und die Begründungen, die dafür herangezogen werden, sind nicht redlich“. 

„Ich hätte das mir nicht vorstellen können, dass wir in so kurzer Zeit eine so wichtige Zusage, die wir bei der Bundestagswahl getroffen haben, nicht mehr bereit sind, umzusetzen“, sagte Czaja. Eine „solch grundlegende Änderung zu dem, was man vor der Wahl gesagt hat, nach der Wahl umzusetzen, ist ein sehr hoher Vertrauensverlust in die demokratische Mitte“, warnte er.

Finanzpaket-Plan von CDU-Chef Friedrich Merz: Czaja warnt vor einem Verlust an Vertrauen

Er führte aus: „Wir haben immer klar zum Ausdruck gebracht und unser Kanzlerkandidat Friedrich Merz ebenso: Wir müssen zunächst an der Dysfunktionalität des Staates arbeiten.“ Man brauche eine Staatsreform und müsse „den aufgeblähten Staatsapparat abbauen“.

Wenn dieser Prozess abgeschlossen sei, könne man auch über eine notwendige Reform der Schuldenbremse sprechen. „Aber eben am Ende und nicht am Anfang.“ Er spüre, „dass viele in der CDU/CSU-Fraktion mit sehr großen Bauchschmerzen in den kommenden Dienstag gehen“. 

Union und SPD hatten sich bei ihren Gesprächen zur Bildung einer neuen Bundesregierung auf eine Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben und ein 500 Milliarden Euro schweres, kreditfinanziertes Sondervermögen für Investitionen verständigt. Die nötigen Grundgesetzänderungen sollen noch vom alten Bundestag beschlossen werden, bevor sich das neue Parlament konstituiert. Nach hartem Ringen haben die voraussichtlichen künftigen Koalitionäre dazu eine Einigung mit den Grünen erzielt.

Czaja war Anfang 2022 Generalsekretär geworden, als Merz die Führung der Bundes-CDU übernahm. Im Sommer 2023 wechselte Merz den früheren Berliner Sozialsenator dann gegen den Wirtschaftspolitiker Carsten Linnemann aus. Bei der Bundestagswahl im Februar verpasste Czaja den Wiedereinzug ins Parlament. (bb/dpa)

Rubriklistenbild: © Bernd von Jutrczenka/dpa