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Wird Russland kriegsmüde? Umfrage deutet mögliche Wende im Ukraine-Krieg an
VonSophia Lother
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Bona Hyun
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Russland zeigt sich bereit für Verhandlungen im Ukraine-Krieg – unter gewissen Bedingungen. Indes scheint davon auch die Bevölkerung nicht abgeneigt.
Update von Mittwoch, 01.11.2023, 14.01 Uhr: Schwindet Wladimir Putins Rückhalt in der russischen Bevölkerung? Zumindest scheint sich die Kriegsmüdigkeit unter den Russinnen und Russen zu vertiefen. Eine neue Umfrage des russischen Levada Centers ergab nun, dass 70 Prozent der Befragten Friedensverhandlungen mit der Ukraine unterstützen würden – sollte Putin sich dafür entscheiden. Allerdings: Wenn Russland sich dazu entschließe, die annektierten Gebiete an die Ukraine zurückzugeben, sprachen sich für ein solches Szenario nur noch 34 Prozent aus. Fast die Hälfte der Studienteilnehmenden würde, könnten sie in die Vergangenheit reisen und einen Ukraine-Krieg verhindern, genau dieses tun.
Zuletzt hatte auch Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu angedeutet, dass Russland Verhandlungen zumindest in Betracht zieht. Er pochte dennoch auf „notwendigen Voraussetzungen“, die von der USA und dem Westen geschaffen werden müssten (siehe Erstmeldung).
Schoigu warnt den Westen im Ukraine-Krieg - und nennt Russlands Bedingungen für Gespräche
Erstmeldung von Montag, 30.10.2023: Moskau – Klare Drohung aus Moskau: Der Krieg in der Ukraine könnte sich nach Ansicht des Kreml auch ausweiten. Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu hat dem Westen vorgeworfen, den Konflikt ständig eskalieren zu wollen. Es bestehe die Gefahr eines direkten militärischen Zusammenstoßes zwischen Atommächten mit katastrophalen Folgen, warnte Schoigu auf einem Militärforum in China. Um über ein Ende des Ukraine-Kriegs zu verhandeln, müssten jedoch bestimmte Bedingungen erfüllt werden.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
Krieg in der Ukraine: Russland warnt vor Eskalation – und nennt dem Westen Verhandlungsbedingungen
Schoigu betonte, dass es unter anderem wichtig sei, gleichberechtigte Beziehungen zwischen allen Atommächten im UN-Sicherheitsrat zu gewährleisten. „Falls die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden, sind wir zu politischen Gesprächen bereit – sowohl über eine Beilegung des Ukraine-Konflikts als auch über eine Koexistenz mit dem Westen“, sagte Schoigu laut der russischen Nachrichtenagentur tass.ru. Jedoch sieht Schoigu diese Voraussetzungen bislang nicht gegeben.
„Fruchtbare Verhandlungen in diesem Bereich sind unwahrscheinlich, solange der Westen nicht seine Politik ändert, die eine strategische Niederlage Russlands anstrebt“, sagte Schoigu. Der Minister warf zudem den NATO-Ländern vor, sie würden einen Rüstungswettlauf im Asien-Pazifik fördern, indem sie ihre Militärpräsenz sowie die Häufigkeit und den Umfang von Militärübungen dort erhöhten. Die US-Streitkräfte würden den Informationsaustausch mit Tokio und Seoul über Raketenstarts nutzen, um Russland und China abzuschrecken, sagte Schoigu.
Ende des Ukraine-Kriegs? Schoigu nennt Bedingungen – Lukaschenko strebt Friedensgespräch mit Putin an
Russland und die Ukraine stecken laut Lukaschenko in einem militärischen Patt und müssen verhandeln. „Es gibt genug Probleme auf beiden Seiten“, alles sei „ernsthaft festgefahren: Niemand kann etwas tun und seine Position substanziell stärken“, sagte er in einem Video-Interview auf der Website der staatlichen Nachrichtenagentur Belta in Minsk: „Wir müssen uns an den Verhandlungstisch setzen.“ Während eines Treffens mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in Minsk gab Präsident Lukaschenko bekannt, dass er beabsichtigt, in wenigen Tagen ein Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu führen.
Verhandlungen im Ukraine-Krieg – Putin und Selenskyj zeigen bislang bedingt Bereitschaft
Seit Beginn des Krieges gibt es Bemühungen, Russland an den Verhandlungstisch zu bekommen. Russlands Präsident Putin hatte bislang nur seine Bereitschaft zu Verhandlungen bekräftigt und die USA gefordert, die Ukraine zu Verhandlungen zu drängen. Die ukrainische Seite zeigte sich nur bedingt offen für Gespräche mit Russland.
Eine besonders große Bereitschaft zeigte Selenskyj an Gesprächen, wenn es um die annektierte Halbinsel Krim ging. Selenskyj sieht laut Sicherheitsexperten jedoch nur eine Verhandlungslösung für die Krim, nachdem die russische Armee die Halbinsel verlassen hat. Die annektierte Krim gilt neben Bachmut und Akijiwka mittlerweile zu einem der am schwersten umkämpften Orte im Ukraine-Krieg. Die Befreiung der Krim wird als Hauptziel der ukrainischen Gegenoffensive gewertet. (bohy)