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Beben bei den Grünen: Baerbock verzichtet auf Spitzenposten
VonFranziska Schwarz
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Die grüne Spitzenpolitikerin Annalena Baerbock gibt für ihren Rückzug in der kommenden Legislaturperiode „persönliche Gründe“ an.
Berlin – Außenministerin Annalena Baerbock (Die Grünen) hat sich „aus persönlichen Gründen“ dafür entschieden, auf eine führende Position in der neuen Bundestagsfraktion ihrer Partei nach der Bundestagswahl zu verzichten. Das berichtet der Spiegel, dem der entsprechende Brief Baerbocks an ihre Fraktion und ihren Landesverband vorliegt.
Seit 2008 habe sie bei den Grünen politische Verantwortung getragen, schreibt die 44-jährige Baerbock. „In all dieser Zeit habe ich immer alles gegeben.“ Und weiter: „Zugleich hatten diese intensiven Jahre auch einen privaten Preis. Daher habe ich mich aus persönlichen Gründen entschieden, erst einmal einen Schritt aus dem grellen Scheinwerferlicht zu machen und mich für kein führendes Amt in der Bundestagsfraktion zu bewerben.“
Ihren Sitz im Bundestag hat Baerbock bereits angenommen. Beim Parteivorstand steht keine Wahl an. Baerbock betont: „Auch wenn die Rollen sich ändern, ist dies kein Abschied.“
Ehe-Aus bei Baerbock – Familie wohnt weiter gemeinsam in Potsdam
Im November hatten Baerbock und ihr Ehemann Daniel Holefleisch ihre Trennung bekanntgegeben. Für die beiden Töchter, die heute 9 und 13 Jahre alt sind, möchten beide weiter gemeinsam sorgen. Auch im gemeinsamen Zuhause in Potsdam wollte die Familie weiter wohnen.
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Baerbock zieht sich von Spitzenposten zurück: Sorge um die Familie
In einer über mehrere Jahre geführten Interview-Serie, die das Zeit-Magazin im Januar veröffentlichte, schilderte Baerbock die Belastungen, die das Amt als Außenministerin für ihre Familie mit den beiden Töchtern bedeutete. Im Juli 2023 berichtete sie, ihre Kinder hätten zwischendurch auch Sicherheitsschutz benötigt. Sie habe sich gefragt: „Wie viel kann ich meiner Familie zumuten?“
Im September schilderte Baerbock dem Zeit-Magazin einen Vorfall mit einem Stalker, den eine ihrer Töchter miterleben musste. „Und natürlich schwirrt da wieder die Sorge, dass richtig was kaputtgeht oder schon kaputtgegangen ist“, sagte sie damals.
Baerbock will nicht Fraktionschefin werden: Sie und Habeck prägten die Grünen
Bereits am Tag nach der Bundestagswahl hatte Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck seinen Rückzug aus der ersten Reihe angekündigt. Baerbock, die ihn als Spitzenkandidatin unterstützt hatte, ließ sich mehr Zeit. Mit Habeck als Co-Parteichef hatte Baerbock die Partei zwischen 2018 und 2022 breiter aufgestellt: Die Grünen sollten zu einer Art Volkspartei mit mehreren möglichen Koalitionspartnern werden.
Auch nach ihrem Wechsel in Ministerämter blieben Baerbock und Habeck die dominierenden Köpfe ihrer Partei. „Wir haben heute fast 100.000 Mitglieder mehr als Anfang 2018, dem Zeitpunkt an dem Robert Habeck und ich als Bundesvorsitzende gewählt wurden. Wir regieren weiter erfolgreich in sieben Bundesländern“, schreibt sie.
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Annalena Baerbock: Die erste Kanzlerkandidatin der Grünen
Als erste Kanzlerkandidatin ihrer Partei hatte Baerbock die Grünen 2021 in den Bundestagswahlkampf geführt. Auf einen verpatzten Wahlkampf folgte ein Ergebnis, das im Vergleich zu den Umfragen einige Monate zuvor bescheiden ausfiel. Ihr Buch wurde nach Plagiatsvorwürfen schließlich nicht mehr gedruckt. In der Ampel-Regierung mit SPD und FDP wurde Baerbock Außenministerin und setzte auf feministische Außenpolitik, zum Stolz vieler Parteifreunde. Bei Parteitagen stritt sie für die von vielen Grünen kritisierte EU-Asylreform und setzte sich durch. (dpa/frs)