Ein Trump ist dabei

Donald Trump Jr. und Freundin vertreten seinen Vater bei der TV-Debatte

  • Daniel Dillmann
    VonDaniel Dillmann
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Donald Trump schwänzt die TV-Debatte der Republikaner, schickt aber seinen Sohn mitsamt Lebensgefährtin - und einem speziellen Auftrag.

Update vom 24. August 2023, 16.35 Uhr: Nach der Fernsehdebatte der Republikaner gab Fox News Donald Trump Jr und Marjorie Taylor Greene keinen Zutritt zum „Spin Room“, wo Kandidat:innen mit der Presse sprechen konnten. Zuvor hatte es laut The Daily Beast bereits Hinweise darauf gegeben, dass sie ohne Donald Trump selbst keinen Zugang bekommen würden. Donald Trump Jr regte sich gegenüber Reportern auf: „Sie halten Leute davon ab, eine richtige politische Diskussion zu haben“. Fox News würde versuchen, die anderen Kandidaten zu „pushen“ und Trump zu schaden. Auch Marjorie Taylor Greene machte sich Luft und schrieb auf X, sie sei zensiert worden. Donald Trump hatte sich der Debatte freiwillig entzogen und stattdessen mit Tucker Carlson gesprochen.

TV-Debatte der Republikaner – ohne Donald Trump

Erstmeldung vom 22. August 2023: Milwaukee - Es ist der inoffizielle Start in die US-Wahl 2024. Am Mittwochabend (23. August) werden die aussichtsreichsten Kandidaten (und eine Kandidatin) der Republikaner in einer TV-Debatte des Senders Fox News aufeinandertreffen. Ihr Ziel ist dasselbe: die Nominierung der Partei für die Präsidentschaftswahl 2024.

Nicht dabei sein wird der aktuelle Favorit aller Umfragen, Donald Trump. Der ehemalige Präsident hatte seine Teilnahme bereits abgesagt. Versuche der Führungsriege von Fox News, ihn umzustimmen, scheiterten offenbar. Stattdessen soll Trump dem bei Fox News in Ungnade gefallenen Moderator Tucker Carlson ein Interview gegeben haben. Das Gespräch sei bereits aufgezeichnet, berichtet der US-Sender NBC, und werde parallel zur TV-Debatte auf Fox News auf Carlsons Twitter/X-Kanal ausgestrahlt.

Donald Trump Jr nach der Debatte

TV-Debatte auf Fox News ohne Donald Trump auf der Bühne

In Abwesenheit von Donald Trump werden aller Voraussicht nach mehrere Kandidaten und eine Kandidatin um die Gunst der Wählerschaft bei den Vorwahlen in den USA buhlen. Darunter befinden sich gleich mehrere Personen mit direktem oder indirektem Bezug zum ehemaligen Präsidenten. Wer genau teilnehmen wird, scheint nicht klar zu sein. Laut dem Nachrichtenportal Politico haben neben Trump neun Personen die Anforderungen erfüllt, um an der Debatte teilzunehmen.

  • Mike Pence: Donald Trumps ehemaliger Vizepräsident.
  • Vivek Ramaswamy: Unternehmer und politischer Quereinsteiger.
  • Nikki Haley: Ehemalige, von Donald Trump eingesetzte UN-Botschafterin.
  • Tim Scott: Senator des US-Bundesstaates South Carolina.
  • Chris Christie: Ehemaliger Gouverneur des US-Bundesstaates New Jersey.
  • Doug Burgum: Gouverneur im Bundesstaat Dakota.
  • Ron DeSantis: Gouverneur im Bundesstaat Florida.
  • Asa Hutchinson: Ehemaliger Gouverneur des Bundestaates Arkansas.
  • Perry Johnson: Geschäftsmann und Politik-Neuling.

Unabhängig davon, wie viele Leute wirklich auf der Bühne von Fox News erscheinen werden, der Ex-Präsident wird nicht dabei sein. Doch ganz ohne einen Trump muss auch die Präsidentschaftsdebatte der Republikaner nicht auskommen. Laut Informationen des rechtskonservativen Portals Daily Caller wird Donald Trump Jr., der ältestes Sohn des ehemaligen Staatsoberhaupts, in Milwaukee dabei sein. Unterstützt wird Trump von seiner Langzeit-Lebensgefährtin Kimberly Guilfoyle „Wir freuen uns darauf, alle unsere Freunde am Mittwoch in Milwaukee zu sehen, um Präsident Trump zu unterstützen. Wir sind zuversichtlich, dass die Wähler im Jahr 2024 das Establishment ablehnen und Präsident Trump mit einem Erdrutschsieg erneut nominieren werden“, sagten Trump Jr. und Guilfoyle dem Daily Caller.

Weg frei für Trump: Haley steigt aus US-Vorwahlkampf aus

Donald Trump will wieder US-Präsident werden
Nun ist es raus: Donald Trump will 2024 erneut als US-Präsident antreten. Dann wird der Milliardär aus New York 78 Jahre alt sein. Trump hatte das Amt 2017 bis 2021 inne, verlor 2020 aber die Wahl und musste auf eine zweite Amtszeit verzichten. Die soll nun im dritten Anlauf gelingen. Trump wäre erst der zweite Präsident in der Geschichte der USA, dem ein solches Comeback gelingen würde. © Andrew Harnik/dpa
Nikki Haley tritt als US-Botschafterin bei der UN zurück und 2024 vielleicht noch einmal an
Nikki Haley war Trumps letzte verbliebene Rivalin. Doch am Ende zog auch sie sich aus dem parteiinternen Rennen um die US-Präsidentschaft zurück. Nach ihrer Serie von Niederlagen am Super Tuesday verkündete Haley ihren Ausstieg. Die ehemalige Gouverneurin des Bundesstaates South Carolinas wechselt ihre Haltung zu Donald Trump wie andere Leute die Kleidung. Als Botschafterin Trumps bei den Vereinten Nationen war sie enge Vertraute des Ex-Präsidenten, nach dem Sturm aufs Kapitol distanzierte sie sich. Dann sagte sie, sie werde nicht kandidieren, sollte Trump erneut antreten. Haley gilt als Establishment-Republikanerin, die für möglichst geringe Sozialausgaben, niedrige Steuern und eine aggressive Außenpolitik steht. © Evan Vuccid/dpa
Floridas Gouverneur Ron de Santis spricht nach dem Sieg bei den Midterms zu seiner Anhängerschaft
Als härtester Konkurrent für die Nominierung bei den Republikanern für die US-Wahl 2024 galt lange Ron DeSantis. Der Gouverneur Floridas feierte bei den Midterms einen klaren Sieg und wurde von der Wählerschaft im Amt bestätigt. Er galt als der Hoffnungsträger in der Partei. Das Rennen um die Präsidentschaftsnominierung hat er aber inzwischen aufgegeben. DeSantis hatte sich in der Vergangenheit als Trump-Fan inszeniert, geht mittlerweile aber auf Distanz zum Ex-Präsidenten. Hier zu sehen ist der Politiker mit seiner Frau Casey DeSantis und den drei gemeinsamen Kindern. © IMAGO/Luis Santana
Der erfahrene Politiker Asa Hutchinson tritt als Anti-Trump-Kandidat an
Er war bereits Staatsanwalt, Abgeordneter im Repräsentantenhaus, Behördenleiter der Anti-Drogenbehörde DEA und Gouverneur des Bundesstaates Arkansas. Jetzt wollte Asa Hutchinson 2024 republikanischer Präsidentschaftskandidat werden, doch nach der Vorwahl in Iowa zog er seine Kandidatur zurück. Hutchinson trat als Alternative zu Donald Trump an, denn seines Erachtens sollte dieser „nicht der nächste Anführer unseres Landes sein“. Hutchinson forderte Trump auf, seine Kandidatur aufgrund der Anklage gegen ihn in New York zurückzuziehen – eine Sicht, die die republikanische Wählerschaft nicht teilt. © SCOTT OLSON / AFP
Vivek Ramaswamy, Trump-Fan mit Anti-Woke-Agenda
Vivek Ramaswamy hatte Großes vor. Der 38-jährige, rechtslibertäre Tech-Unternehmer mit indischen Wurzeln wollte US-Präsident werden. Nach seinem enttäuschenden Abschneiden bei der Vorwahl in Iowa warf er aber das Handtuch und empfahl, Trump zu Wählen. Der Trump-Fan sieht die USA in einer „nationalen Identitätskrise“ und fordert eine „nationale Wiederbelebung“. Dazu will er z.B. das FBI und das Bildungsministerium abschaffen. Er wolle Trumps „America-First-Aganda auf die nächste Stufe bringen“.  © Anna Moneymaker / AFP
US-Wahl 2024: Ehemaliger Trump-Vertrauter Christie will ins Weiße Haus
Chris Christie hatte auch noch einmal Ambitionen auf das Weiße Haus angemeldet. Der frühere Gouverneur des US-Bundesstaats New Jersey war einst ein enger Vertrauter von Donald Trump, hat sich aber mittlerweile von ihm losgesagt und kritisiert ihn sogar öffentlich. So bezeichnete er den früheren Präsidenten wegen dessen Haltung zum Ukraine-Krieg als „Feigling“ und „Marionette“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Christie wollte 2016 schon einmal Präsidentschaftskandidat seiner Partei werden, zog nach schlechten Ergebnissen bei den Vorwahlen aber zurück. Diesmal gab er bereits vor den Vorwahlen der Republikaner auf. © Charles Krupa/dpa
Zu den krassen Außenseitern zählt auch Douglas James „Doug“ Burgum, der hier im Juli 2023 bei einer Veranstaltung in Iowa um Stimmen wirbt.
Zu den krassen Außenseitern zählte von Beginn an Douglas James „Doug“ Burgum, der hier im Juli 2023 bei einer Veranstaltung in Iowa um Stimmen wirbt. Der Republikaner, der am 4. Dezember aus dem Rennen ausstieg, ist seit dem 15. Dezember 2016 Gouverneur von North Dakota. Vor seiner politischen Karriere war er Softwareunternehmer, Microsoft-Manager und Risikokapitalgeber. Im April unterzeichnete Burgum ein Gesetz, das Abtreibungen in der sechsten Schwangerschaftswoche verbietet. Zudem hat er zahlreiche Gesetze unterzeichnet, die die Rechte von trans Menschen einschränken. © SCOTT OLSON/afp
Senator Tim Scott aus dem Bundesstaat South Carolina begreift seinen Aufstieg aus armen Verhältnissen als Verkörperung des amerikanischen Traumes. In einem im April veröffentlichten Video spricht er sich gegen eine Politik der Spaltung aus und fordert mehr Optimismus. Scott betont darin auch seine Religiosität und seinen Wunsch, die konservativen Werte Amerikas zu verteidigen. Als Beispiele nennt er etwa den Schutz der Grenzen und der Kampf gegen Abtreibung.
Tim Scott (blaues Hemd) hat sich aus dem Rennen um die Kandidatur verabschiedet. Am 12. November zog der Senator aus South Carolina seine Kandidatur zurück. In einem im April veröffentlichten Video sprach er sich gegen eine Politik der Spaltung aus und forderte mehr Optimismus. Scott betonte darin auch seine Religiosität und seinen Wunsch, die konservativen Werte Amerikas zu verteidigen. Als Beispiele nannte er etwa den Schutz der Grenzen und der Kampf gegen Abtreibung. Seinen Aufstieg aus armen Verhältnissen begreift Scott als Verkörperung des amerikanischen Traumes.  © ALLISON JOYCE
Mike Pence könnte 2024 bei der US-Wahl für das Amt des Präsidenten kandidieren.
Ausgestiegen ist auch Trumps ehemaliger Vizepräsident. „Dies ist nicht meine Zeit“, sagte Mike Pence am 28. Oktober 2023. Pence war in Umfragen weit abgeschlagen und hatte Medienberichten zufolge Probleme bei der Beschaffung von Geldern für seine Kampagne. „Wir wussten immer, dass dies ein harter Kampf sein würde, aber ich bereue nichts“, erklärte Pence. Mit kritischen Kommentaren nach den Midterms hatte sich der ultrakonservative Pence für einen möglichen Machtkampf innerhalb der Republikanischen Partei in Stellung gebracht. © IMAGO/Aimee Dilger
Larry Elder ist 2024 der erste schwarze Präsidentschaftskandidat bei den Republikanern
Am 26. Oktober zog sich Larry Elder zurück. Schon bei seinem ersten Versuch als Politiker war er gescheitert: 2021 versuchte der rechte Radiomoderator und Rechtsanwalt erfolglos, Kaliforniens demokratischen Gouverneur Gavin Newsom abzulösen. Elder vertritt rechtsradikale Ansichten, wie ein Abtreibungsverbot, glaubt, dass an Grenzen „Mauern funktionieren“, Antirassismus sowie Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion hingegen nicht. © SCOTT OLSON / AFP
Perry Johnson ist im Grunde der republikanische Antipolitiker im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur.
Am 20. Oktober zog sich auch Perry Johnson aus dem Wahlkampf zurück. Er war im Grunde der republikanische Antipolitiker im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur. Aufgefallen war der Unternehmer zuvor nur im Jahr 2022, als er für das Amt des Gouverneurs in Michigan kandidieren wollte. Wegen unsauberer Machenschaften wurde er allerdings von den republikanischen Vorwahlen vorzeitig ausgeschlossen. Johnson positionierte sich im Wahlkampf gegen Abtreibungen. Zudem kritisierte er die Höhe der Hilfsgelder, die die USA der Ukraine zur Verfügung stellen. Zugleich stellte Johnson aber klar, dass er Wladimir Putin nicht vertraue. © SCOTT OLSON/afp
Weitere Kandidaten im Kampf um die Bewerbung sind bisher Ryan Binkley, Will Hurd, Corey Stapleton und Francis Suarez.
Weitere Kandidaten im Kampf um die Bewerbung waren auch Will Hurd, Corey Stapleton und Francis Suarez. Auch sie haben ihre Kandidatur bereits wieder zurückgezogen. Im Rennen sind dagegen noch Ryan Binkley, John Anthony Castro und E. W. Jackson. Chancen auf eine Nominierung dürften sie allerdings kaum haben. Großer Favorit bleibt allen Anklagen und Prozessen zum Trotz weiter der frühere Präsident Donald Trump. Die Republikaner haben auf jeden Fall die Qual der Wahl. © ALLISON JOYCE/afp

Laut der rechten Seite werden Trump Jr. und seine Freundin vor Ort ihre Show auf Rumble, ein Youtube-Klon aus den USA, bewerben, und Interviews geben. An der Debatte auf der Bühne teilnehmen wird Trump Jr. selbstverständlich nicht. Dort wird sein Vater aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch in Abwesenheit das bestimmende Gesprächsthema der Republikaner bleiben. (dil)

Rubriklistenbild: © Win McNamee | Getty Images via AFP

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