Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Kampf um die Macht: Fünf Republikaner könnten Trumps Pläne durchkreuzen
VonBabett Gumbrecht
schließen
Trumps Nominierungen müssen nun vom Senat, in dem die Republikaner die Mehrheit haben, bestätigt werden. Einige Senatoren könnten aber Widerstand leisten.
Washington, D.C. – Die Nominierungen für das künftige Kabinett des designierten Präsidenten Donald Trump sind fast abgeschlossen. Entschieden ist aber noch nichts. Denn Trumps Vorschläge müssen nun vom Senat bestätigt werden, in dem die Republikaner eine Mehrheit von 53 Sitzen haben.
Erst letzte Woche erhielt Trump eine erhebliche Schlappe, als Matt Gaetz, der umstrittene ehemalige republikanische Kongressabgeordnete, seine Nominierung zum Justizminister zurückzog, nachdem klar wurde, dass er im Senat auf Widerstand stoßen würde.
Susan Collins: Senatorin aus Maine zeigt „schockiert“ über Trumps Nominierung von Gaetz
Laut Politik-Experten gibt es fünf republikanische Senatoren, die Trumps Agenda im Weg stehen könnten. Zum einen Susan Collins aus Maine. Die republikanische Senatorin äußerte sich „schockiert“ über Trumps Entscheidung, Gaetz zum Justizminister machen zu wollen.
Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen
„Ich bin mir sicher, dass es viele, viele Fragen bei Gaetz‘ Anhörung geben wird, falls die Nominierung weiterverfolgt wird“, sagte sie dem Radiosender NPR. Als Vorsitzende des mächtigen Haushaltsausschusses des Senats arbeitet sie mit den Demokraten zusammen, um den Haushalt zu schreiben. Collins stammt aus einem Staat mit Rangfolgewahl, sodass sie keine Herausforderung von rechts fürchten muss.
Lisa Murkowski: Senatorin aus Alaska zweifelt an Impfgegner Kennedy als Trumps Gesundheitsminister
Ebenfalls starke Zweifel daran, dass Gaetz genügend Stimmen im Senat für eine Bestätigung bekommen hätte, hatte Lisa Murkowski aus Alaska: „Ich halte es nicht für eine ernsthafte Nominierung“, wurde sie vom Sender NBC zitiert.
Sie könnte sich als ein echtes Problem für Trump entpuppen. Wie The Independent berichtet, stimmte sie 2021 für eine Verurteilung Trumps, unterstützte Nikki Haley bei der republikanischen Nominierung und war 2017 gegen die Aufhebung von Obamacare durch die Republikaner.
Letzte Woche sagte sie gegenüber The Independent, sie wolle mehr über Robert F. Kennedys Haltung zu Impfungen und Autismus erfahren. Kennedy soll der neue Gesundheitsminister werden. Der 70-Jährige ist ein erklärter Impfgegner und bekannt dafür, Verschwörungserzählungen zu wichtigen gesundheitlichen Themen zu verbreiten. Zu seinen Thesen zählt, dass Impfungen bei Kindern Autismus verursachten und dass WLAN Krebs erzeuge.
Murkowski muss erst 2028 wieder zur Wahl antreten, und Alaska hat kürzlich dafür gestimmt, die Rangfolgewahl beizubehalten, was sie vor einer Herausforderung durch die MAGA-Vorwahl schützt.
Thom Tillis könnte Trump-Kandidaten im Wege stehen: Senator aus North Carolina gilt als sprunghaft
Der Senator Thom Tillis aus North Carolina, einem der wichtigen Schlüsselstaaten bei der US-Wahl, könnte Trumps härtester Gegner werden. Da er aus einem Swing State stammt, ist es besonders bemerkenswert, dass er einige Wahlen knapp gewonnen hat.
Während der Amtszeit von Präsident Joe Biden handelte er Deals zu allem aus, von der Kodifizierung des Schutzes für gleichgeschlechtliche und gemischtrassige Ehepaare über Infrastruktur bis hin zu Waffen.
John Curtis: Senator aus Utah gilt als Klimapolitiker und Befürworter der gleichgeschlechtlichen Ehe
John Curtis ist Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage in Utah, einer Gruppe, die Trump gegenüber historisch skeptisch eingestellt ist, obwohl sie nach wie vor überzeugte Republikaner sind. Als Kongressabgeordneter gründete Curtis den Conservative Climate Caucus, der den Zweck erfüllen soll, „Republikaner im Repräsentantenhaus über Klimapolitik und -gesetzgebung aufzuklären, die mit konservativen Werten vereinbar sind“.
Außerdem stimmte Curtis sich gelegentlich mit den Demokraten ab, etwa als er für das Gesetz zum Schutz gleichgeschlechtlicher Ehen stimmte.
Mitch McConnell: Senator aus Kentucky gibt nach 17 Jahren den Vorsitz der Republikaner ab
Dieser Name auf der Liste könnte überraschen, schließlich hatte Mitch McConnell in den 17 Jahren als Vorsitzender der Republikaner maßgeblich an der Wiederwahl Trumps mitgewirkt. Im Februar hatte er angekündigt, dass er seinen Posten nach der Wahl aufgeben werde. Der 82-Jährige hatte zuletzt mehrfach mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
Sein Nachfolger wird der 63-jährige Senator John Thune. Die Wahl Thunes markiert das Ende der langen Amtszeit McConnells, der seit 2007 an der Spitze der Republikaner im Senat stand. Er war damit der am längsten amtierende Fraktionschef in der Geschichte der Kongresskammer.
Trumps Pläne zum Ukraine-Krieg: McConnell steht für Unterstützung der Ukraine gegen Russland
Da er nun nicht mehr den Vorsitz der Republikanischen Partei führt, ist er in seinen politischen Entscheidungen freier. Neben seiner Kritik an einigen von Trumps Nominierten wird er Vorsitzender des einflussreichen Senatsausschusses für Geschäftsordnung und des Unterausschusses für Verteidigungsausgaben sein. McConnell wird diesen Posten wahrscheinlich nutzen, um zu verteidigen, was er zu seinem Vermächtnis machen möchte: die Unterstützung der Ukraine in ihrem Kampf gegen Wladimir Putin.
Da dürften Trump und McConell künftig im Kongress anecken, da Trump die Ukraine-Politik der USA radikal ändern möchte. Außerdem kühlte das Verhältnis der beiden ab, nachdem McConnell Trump nach der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021 für die Gewalt mitverantwortlich gemacht hatte (bg/dpa).