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Ukraine greift erneut russische Ölraffinerien an – Berichte über schwere Brände
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Jens Kiffmeier
Nils Thomas Hinsberger
Sonja Thomaser
Bedrettin Bölükbasi
Die Ukraine bereitet sich auf eine neue russische Offensive vor. Unterdessen haben die USA ein milliardenschweres Hilfspaket gebilligt. Der News-Ticker.
HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist geschlossen. Über die aktuelle militärische Lage im Ukraine-Krieg informieren wir in unserem neuen Newsticker.
Update vom 24. April, 14.05 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat die neuen milliardenschweren Ukraine-Hilfen der USA begrüßt. Ein Regierungssprecher sagte am Mittwoch in Berlin, der Beschluss sei eine gute Nachricht. „Die Entscheidung zeigt: Wir sind sehr geschlossen mit unserer Unterstützung der Ukraine. Die USA bleiben ein verlässlicher Partner der Ukraine in ihrem Kampf gegen den russischen Aggressor.“ Zugleich sei dies auch eine starke Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er solle nicht damit rechnen, dass die Unterstützung aus Europa und den USA nachlasse.
Ukrainischer Geheimdienst führt Operation durch: Russische Ölraffinerien getroffen
Update vom 24. April, 12.45 Uhr: Wie die Nachrichtenagentur AFP von einer Quelle aus dem ukrainischen Verteidigungsministerium erfahren hat, waren die Explosionen in russischen Ölraffinerien in mindestens zwei russischen Regionen das Werk des ukrainischen Geheimdienstes SBU. Demnach trafen ukrainische Drohnen bei dem vom Geheimdienst SBU organisierten Einsatz in der 400 Kilometer von der Ukraine entfernten Region Smolensk „zwei Öldepots“, in denen „26.000 Kubikmeter Treibstoff“ gelagert würden. Die Energieanlagen seien „legitime Ziele“ gewesen, hieß es.
Einen weiteren ukrainischen Drohnenangriff meldeten die russischen Behörden auch im weiter südlich gelegenen Lipezk, einem wichtigen Standort der Metall- und Pharmaindustrie. „Das kriminelle Regime in Kiew hat versucht, Infrastruktur im Industriegebiet von Lipezk zu treffen“, schrieb der Regionalgouverneur Igor Artamonow auf Telegram. Wohngebiete hätten nicht im Visier gestanden. Angaben über mögliche Opfer machte er zunächst nicht.
Als Reaktion auf den täglichen Beschuss aus Moskau hat die Ukraine ihrerseits ihre Angriffe auf russisches Staatsgebiet verstärkt. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges hat die Ukraine dutzende Drohnen auf russische Energieanlagen abgefeuert, darunter auch Ölraffinerien, die teilweise mehrere hundert Kilometer von der Grenze entfernt liegen.
Update vom 24. April, 10 Uhr: Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, hat Nato-Militärübungen in Finnland nahe der Grenze zu Russland als „provokativ“ bezeichnet. Man wolle durch eine „Gewaltdemonstration“ militärischen Druck auf Russland ausüben. Sie warf der Nato zudem vor, eine „imaginäre russische Bedrohung“ zu verbreiten und so für „Hysterie“ zu sorgen. Außerdem warnte Sacharowa: „Die erwähnten Manöver in der Nähe der russischen Grenzen erhöhen das Risiko möglicher militärischer Zwischenfälle.“
Ukraine greift erneut russische Ölraffinerien an: Brände wurden gemeldet
Update vom 24. April, 8 Uhr: Trotz Kritik aus den USA hat die Ukraine in der Nacht erneut Angriffe gegen Ölraffinerien auf russischem Territorium durchgeführt. Die ukrainische Nachrichtenagentur UNIAN berichtete von schweren Bränden in den Regionen Smolensk und Woronesch. Dazu tauchten in sozialen Medien Videos der Brände auf.
Der Gouverneur von Smolensk, Wassili Anochin, bestätigte im Kurznachrichtendienst Telegram, dass ein Öldepot attackiert wurde und sprach von einem „feindlichen Angriff“ gegen Energieanlagen. Auch sein Amtskollege aus Woronesch, Alexander Gusew, sprach von einem Drohnenangriff. Vier Drohnen seien abgeschossen worden, hieß es von ihm. Berichte über den Brand in einer Ölraffinerie bestätigte er aber nicht.
Russian Telegram channels report a drone attack on an oil refinery in Russia's Voronezh and on fuel and energy facilities in two districts in Smolensk region.
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) April 24, 2024
▪️ A fire broke out at a refinery in Voronezh after a drone attack. At the same time, regional governor Gusev reports… pic.twitter.com/tmUHQ4lpJW
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland und Ukraine sowie ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Selenskyj bedankt sich bei den USA: Kongress genehmigt neue Hilfen für die Ukraine
Update vom 24. April, 7 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem US-Senat nach der Billigung eines milliardenschweren Hilfspakets für die „lebenswichtige Hilfe“ im Abwehrkampf gegen Russland gedankt. Er schrieb am frühen Mittwochmorgen auf der Plattform X (vormals Twitter): „Diese Abstimmung stärkt Amerikas Rolle als Leuchtturm der Demokratie und als Führer der freien Welt.“
Er sei auch allen Amerikanern dankbar, die die Ukraine weiterhin unterstützten und erkennen würden, dass die historische Bedeutung dieses Gesetzes über die Politik hinausgehe, schrieb Selenskyj. „Die Langstreckenkapazitäten, die Artillerie und die Luftverteidigung der Ukraine sind entscheidende Instrumente für die baldige Wiederherstellung eines gerechten Friedens.“
Update vom 24. April, 6.25 Uhr: Nach einer monatelangen Hängepartie hat der US-Kongress mit der Zustimmung des Senats milliardenschwere Hilfen für die von Russland angegriffene Ukraine gebilligt. US-Präsident Joe Biden will das Gesetz, das Hilfen im Umfang von rund 61 Milliarden US-Dollar (57 Milliarden Euro) für Kiew vorsieht, bereits an diesem Mittwoch unterzeichnen. Noch in dieser Woche solle mit der Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die von Russland angegriffene Ukraine begonnen werden, kündigte Biden an.
Biden sagte, das Parlament sei „dem Ruf der Geschichte“ gefolgt und habe die Macht der amerikanischen Führung in der Welt demonstriert. Es bestehe dringender Unterstützungsbedarf: Für die Ukraine, die einem unerbittlichen Bombardement aus Russland ausgesetzt sei, und für Israel, das sich in jüngster Vergangenheit beispiellosen Angriffen aus dem Iran ausgesetzt gesehen habe. „Dieses wichtige Gesetz wird unsere Nation und unsere Welt sicherer machen, da wir unsere Freunde unterstützen, die sich gegen Terroristen wie die Hamas und Tyrannen wie Putin verteidigen.“
Update vom 23. April, 22.43 Uhr: Jetzt soll alles schnell gehen: Nach der aufgelösten Blockade im US-Repräsentantenhaus will das US-Verteidigungsministerium der von Russland angegriffenen Ukraine nach eigener Darstellung „innerhalb weniger Tage“ neue militärische Ausrüstung liefern, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. Dabei soll es sich in einem ersten Schwung vor allem um Artillerie-Munition handeln. Seit Monaten wartet die Ukraine verzweifelt auf die Freigabe der US-Hilfen. Nach dem Ja im US-Kongress muss nun noch der Senat zustimmen. Dies gilt aber als sicher. Präsident Joe Biden will das Gesetz dann sofort unterschreiben.
Vorwurf von Nawalny bestätigt sich: Russland inhaftiert Vize-Minister wegen Korruption
Update vom 23. April, 22.01 Uhr: Der Kreml wehrt sich gegen Korruption: Mehr als zwei Jahre nach Kriegsbeginn ist in Russland einer von mehreren Vize-Verteidigungsministern festgenommen worden. Timur Iwanow werde verdächtigt, Bestechungsgelder entgegengenommen zu haben, teilte Russlands Ermittlungskomitee am Dienstagabend auf Telegram mit. Details nannte die Behörde nicht. Iwanow, der den Posten seit 2016 innehatte, war laut Medienberichten im Verteidigungsministerium vor allem für Bauvorhaben zuständig – darunter in der besetzten ostukrainischen Stadt Mariupol, die Russlands Armee während der Belagerung in den ersten Kriegsmonaten 2022 selbst völlig zerstört hatte. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat insgesamt zwölf Stellvertreter.
Korruptionsvorwürfe gegen den 48-jährigen Politiker hatte nach Kriegsbeginn bereits das Team des mittlerweile in Haft ums Leben gekommenen Kremlgegner Alexej Nawalny geäußert: In einer Ende 2022 veröffentlichten Recherche beschuldigten die Kremlgegner Iwanow, er habe sich den Bau von Immobilien in mehreren russischen Regionen durch Auftragnehmer des Verteidigungsministeriums finanzieren lassen.
Update vom 23. April, 20.02 Uhr: Die ukrainische Luftwaffe hat am Mittwochabend eine russische Orlan-10-Drohne über dem Bezirk Dnipro abgeschossen. Informationen des ukrainischen Luftkommandos Skhid zufolge, soll die russische Drohne gegen 20:00 Uhr im Bezirk Dnipro im Oblast Dnipropetrowsk von einer Einheit des Luftkommandos Skhid zerstört worden sein.
Abfuhr für Polen: Nato will Atomwaffen nicht neu vor Putins Haustür positionieren
Update vom 23. April, 18.10 Uhr: Absage an Polens Pläne: Die Nato hat nach Angaben ihres Generalsekretärs Jens Stoltenberg nicht vor, Atomwaffen in weiteren Mitgliedsländern zu stationieren. Es gebe keine Pläne, das bisherige Arrangement der nuklearen Teilhabe auszuweiten, sagte Stoltenberg am Dienstag bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak vor in Polen stationierten britischen Soldaten. Am Montag hatte Polens Präsident Andrzej Duda erneut bekräftigt, sein Land sei offen für die Stationierung von US-Atomwaffen.
Update vom 23. April, 16.20 Uhr: Das EU- und Nato-Land Litauen hat der Ukraine gepanzerte M577-Personentransporter übergeben, berichtete die dpa unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Vilnius. Nähere Informationen zur Ausstattung oder Anzahl der Fahrzeuge seien nicht bekannt.
Litauen gehöre zu den entschlossensten Unterstützern der Ukraine in ihrem Verteidigungskampf gegen Russland. Eigenen Angaben zufolge habe das Land bereits Militärhilfen in Höhe von 610 Millionen Euro geleistet – trotz seiner geringen Einwohnerzahl von rund 2,9 Millionen Menschen.
Update vom 23. April, 13.45 Uhr: Das ukrainische Außenministerium hat den Stopp von Konsulardiensten, wie dem Ausstellen von Dokumenten, für Ukrainer gefordert, die vor dem Krieg gegen Russland ins Ausland geflüchtet sind. Diese Forderung kommt nach dem Erlass eines neuen Rekrutierungsgesetzes. Damit sollen Geflüchtete keine staatlichen Dienstleistungen mehr erhalten, berichtete die dpa. „Wenn diese Leute meinen, dass dort weit weg jemand an der Front kämpft und sein Leben für diesen Staat opfert und ein anderer sitzt im Ausland und erhält dabei Dienstleistungen dieses Staates, so funktioniert das nicht“, schrieb der Außenminister der Ukraine, Dmytro Kuleba, auf X (ehemals Twitter).
Update vom 23. April, 11.10 Uhr: In der Nacht zum 23. April griff Russland die Ukraine nach Angaben eines Luftwaffensprechers mit einer relativ neuen Taktik an: Die russischen Truppen feuerten den Angaben zufolge Drohnen in verschiedene Richtungen und mit unterschiedlicher Frequenz ab.
Ilya Yevlash sagte dazu nach Angaben des Portals pravda.com.ua: „Der Feind versucht, den Beschuss mit neuer Taktik zu verstärken, wie heute mithilfe von Drohnen. Wir haben eine neue Vorgehensweise gesehen. Der Feind versuchte, eine oder zwei Drohnen in verschiedenen Richtungen und in unterschiedlichen Zeitabständen zu schicken, um die Abwehr der Drohnen so schwer wie möglich zu machen.“
Neue Taktik Russlands im Ukraine-Krieg - Ukrainischer Luftwaffensprecher äußert sich
Der Sprecher der Luftwaffe fügte hinzu, dass einige abgeschossene Trümmer darauf hindeuten, dass die Drohnen aus jüngerer Produktion stammen – konkret aus den Jahre 2023 und 2024.
Schwere russische Verluste im Ukraine-Krieg
Update vom 23. April, 10.50 Uhr: In den vergangenen 24 Stunden sind nach Angaben der ukrainischen Behörden etwa 800 russische Soldaten gefallen oder schwer verwundet worden. Die Zahl der Opfer beläuft sich somit seit Beginn der Invasion auf 461.060. Die Angaben kommen vom ukrainischen Militär und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Eine genaue Aufstellung der täglichen Zahlen finden sie in unsere Übersicht zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg.
Russland gibt Verluste bekannt: In Belgorod sind 120 Zivilisten umgekommen
Update vom 23. April, 10.40 Uhr: Auch Russland meldet Verluste unter der Zivilbevölkerung: In der russischen Region Belgorod sind nach Angaben der dortigen Behörden seit Beginn des Ukraine-Kriegs 120 Zivilisten bei ukrainischen Angriffen getötet worden. 651 Menschen seien verletzt worden, teilte der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden Region mit. Unter den Opfern sind demnach auch Kinder. Elf seien getötet und 51 verletzt worden.
Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine




„Die Lage ist extrem schwierig. Die Angriffe gehen weiter. Weitere Menschen sterben“, sagt Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow in einer Videobotschaft. Er ruft die Bevölkerung dazu auf, während der Feierlichkeiten zum orthodoxen Osterfest am 5. Mai wachsam zu sein. Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine tobt seit Februar 2022. Belgorod ist seit etwa einem Jahr wiederholt von der Ukraine aus mit Artillerie und Drohnen angegriffen worden. Zudem sollen pro-ukrainische Kämpfer mehrfache grenzüberschreitende Vorstöße unternommen haben.
Die Lage im Ukraine-Krieg: Kinder unter den Opfern in Odessa
Update vom 23. April, 9.10 Uhr: Bei dem nächtlichen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa sind offiziellen Angaben zufolge neun Menschen verletzt worden. „Vier davon sind Kinder – zwölf und neun Jahre sowie zwei Babys, die noch nicht einmal ein Jahr alt sind“, teilte der Militärgouverneur der Region, Oleh Kiper, am Dienstag mit. Alle vier seien mit mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Von Todesopfern ist bislang nichts bekannt.
Die Attacke hat ein Wohnviertel mit niedriger Bebauung getroffen. Mehrere Häuser wurden beschädigt. Die Bergungstrupps haben Dutzende Menschen aus den Trümmern gerettet, darunter auch drei Kinder.
Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: Russland startet neuen Angriff auf Odessa
Update vom 23. April, 6.00 Uhr: Bei einem russischen Drohnenangriff auf die Schwarzmeerhafenstadt Odessa sind nach ukrainischen Angaben mindestens sieben Menschen verletzt worden. Mehrere Wohnhäuser in der Stadt seien beschädigt worden und in Flammen aufgegangen, teilt der Gouverneur der Region, Oleh Kiper, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Mindestens 14 Wohnungen seien beschädigt worden, ergänzt die Stadtverwaltung.
Auch die Hauptstadt Kiew ist in der Nacht unter Beschuss geraten: Die ukrainische Luftabwehr habe aber alle von Russland auf Kiew abgefeuerten Drohnen zerstört, erklärt der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, auf Telegram. Es gebe keine Berichte über Schäden oder Verletzte. Die ukrainische Marine teilt mit, dass vier russische Drohnen über der südlichen Region Mykolajiw zerstört worden seien. Das Ausmaß des Angriffs auf die Ukraine ist zunächst unklar.
Update vom 22. April, 22.42 Uhr: Warten auf die Offensive: Trotz hoher Verluste intensiviert Russlands Armee seine Bemühungen bei der Einnahme der Stadt Tschassiw Jar. Berichten zufolge will der Kreml die Kleinstadt westlich von Bachmut mit 20.000 bis 25.000 Kämpfern stürmen. Das schreibt der Nachrichtensender ntv unter Berufung auf ukrainische Geheimdienstkreise. Um den Ort wird seit Wochen erbittert gekämpft.
Fernsehturm in Charkiw eingestürzt: Russlands Armee zerstört bei Angriff ein „Fernsehinfrastrukturobjekt“
Update vom 22. April, 19.07 Uhr: Auf Videos in sozialen Netzwerken war am Montag zu sehen, wie die Spitze des 240 Meter hohen Fernsehturms in die Tiefe stürzte; auch eine Explosionswolke war zu sehen. Gebietsgouverneur Oleh Synjehubow bestätigte, dass ein „Fernsehinfrastrukturobjekt“ getroffen worden sei.
„Es gibt derzeit Probleme mit dem digitalen Fernsehempfang“, führte er aus. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen verwies auf alternative Empfangsmöglichkeiten für das Nachrichtenradio in der Region. Vorläufigen Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge sei der Fernsehturm mit einer Luft-Boden-Rakete des Typs Ch-59 angegriffen worden.
Update vom 22. April, 17.40 Uhr: Ein Fernsehturm in der ukrainischen Stadt Charkiw ist eingestürzt, nachdem die Behörden zuvor einen russischen Angriff gemeldet hatten. Ein AFP-Journalist beobachtete den Einsturz des Gebäudes am Montag. Der Gouverneur von Charkiw, Oleh Synegubow, erklärte in einem Onlinedienst, Russland habe eine „Einrichtung der Fernsehinfrastruktur“ getroffen.
Bundesregierung fordert Flugabwehr für Ukraine
Update vom 22. April, 16.10 Uhr: Die Bundesregierung hat bei einem EU-Treffen in Luxemburg mit Nachdruck für die deutsche Initiative zur Lieferung zusätzlicher Flugabwehrsysteme an die Ukraine geworben. „Wir von deutscher Seite (...) appellieren eindringlich (...), dass jeder noch einmal in seine Bestände schaut und sichtet, wie die Luftverteidigungsunterstützung ausgebaut werden kann“, sagte Außenministerin Annalena Baerbock am Montag. Russland greife ganz gezielt auch die zivile Infrastruktur an.
Verteidigungsstaatssekretärin Siemtje Möller erklärte, die aktuelle Lage mache deutlich, dass die Ukraine mehr Schutz brauche. Im besten Fall könnten künftig Luftangriffe aus weiterer Distanz abgewehrt werden - „also noch bevor russische Flugzeuge ihre Waffen einsetzen können“. Deutschland hatte bereits vor rund einer Woche die Lieferung eines zusätzlichen Flugabwehrraketensystems vom Typ Patriot angekündigt. Es dient zur Bekämpfung von Flugzeugen, taktischen ballistischen Raketen und Marschflugkörpern.
Russland will Siedlung in Donezk eingenommen haben
Update vom 22. April, 13.45 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium behauptet, russische Truppen hätten die ukrainische Siedlung Nowomychajliwka in der Region Donezk eingenommen. „Als Ergebnis erfolgreicher Aktionen haben Einheiten der Südlichen Truppengruppe die Siedlung Nowomichajlowka in der Volksrepublik Donezk vollständig befreit und die taktische Situation entlang der Frontlinie verbessert“, teilte das Ministerium mit. Von ukrainischer Seite wurde die Mitteilung bislang nicht kommentiert. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig bestätigen.
Russland ist überzeugt: US-Hilfe werde der Ukraine nicht helfen
Update vom 22. April, 12.15 Uhr: Das vom US-Repräsentantenhaus genehmigte militärische Hilfspaket für die Ukraine wird nach Darstellung des Kremls keine grundsätzliche Änderung auf dem Schlachtfeld herbeiführen. Die russischen Einheiten seien derzeit auf dem Vormarsch, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
„Natürlich führen die bereitgestellten Gelder und die Waffen, die von diesem Geld geliefert werden, nicht zu einer Änderung dieser Dynamik.“ Stattdessen würden sie zu mehr Opfern unter den Ukrainern und zu einer größeren Zerstörung führen, sagte er. Peskow warf den USA vor, sich an der Waffenhilfe für die Ukraine zu bereichern. Das Repräsentantenhaus hatte am Samstag ein Hilfspaket über 61 Milliarden Dollar (57 Milliarden Euro) an die Ukraine verabschiedet.
Erstmeldung vom 22. April: Kiew – Die Truppen von Kreml-Chef Wladimir Putin machen immer stärker Druck auf die Ukraine entlang der gesamten Frontlinie. So ist etwa die Stadt Tschassiw Jar in der Ostukraine heftig umkämpft, auch die Stadt Charkiw im Nordosten gerät unter kräftigen Beschuss der russischen Armee. Der Druck dürfte allerdings sehr bald noch mehr zunehmen: Denn offenbar bereitet sich die Ukraine auf eine neue Offensive Russlands vor.
Russische Offensive in der Ukraine: „Ab Mitte Mai wird es Probleme geben“
Dies bestätigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Interview mit dem US-Sender CBS News erneut. „Wir bereiten uns vor, unser Personal bereitet sich vor, die Soldaten sind in der Ausbildung“, erklärte der Staatschef. In einem weiteren Gespräch mit dem Sender hatte er schon vor wenigen Wochen unterstrichen, dass Russland im Juni oder sogar schon Ende Mai eine neue Offensive starten will.
Ähnlich äußerte sich nun der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrlo Budanow. „Unserer Meinung nach erwartet uns in naher Zukunft eine ziemlich schwierige Situation“, sagte er gegenüber der ukrainischen Ausgabe des britischen Senders BBC. Zwar werde es nicht „katastrophal“ sein, beruhigte er gleichzeitig. „Doch ab Mitte Mai wird es Probleme geben.“
Ukraine fordert Waffen vom Westen
„Es wird eine schwierige Zeit sein. Mitte Mai, Anfang Juni“, bestätigte Budanow. Die russische Armee verfolge einen „umfassenden Ansatz“, sagte er außerdem und fügte hinzu, beim russischen Angriff werde es sich um eine „komplexe Operation“ handeln.
In seinen Aussagen gegenüber CBS News forderte der ukrainische Präsident zudem erneut Waffensysteme aus dem Westen. Die vom US-Repräsentantenhaus verabschiedete Militärhilfe dürfte Abhilfe schaffen.
Lieferung von ATACMS? „Ich hoffe, sobald der Präsident das Paket unterschreibt“
Indes zeigte sich der demokratische Senator Mark Warner, der zugleich Chef des Geheimdienstkomitees vom Senat ist, erfreut über die Entwicklung im Repräsentantenhaus. Die Zustimmung des Senats für das Paket steht noch aus, gilt aber als sicher.
Mit den rund 60 Milliarden Dollar, die genehmigt wurden, stellte er die mögliche schnelle Lieferung von ATACMS-Langstreckenraketen in Aussicht. „Ich hoffe, sobald der Präsident das Paket unterschreibt, wird dieses Material bis zum Ende der Woche zugeschickt“, so Warner.
- Russland kritisiert die Genehmigung der Ukraine-Hilfen im US-Repräsentantenhaus.
- Alexej Nawalnys Witwe befürchtet möglichen Atomwaffen-Einsatz von Putin.
- Putins Verbündeter Medwedew brachte seine Wut gegen US-Hilfen für die Ukraine zum Ausdruck.
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