Der Ukraine-Krieg im Ticker

Ukraine gelingt Erfolg an zwei Fronten – Mehrere Explosionen auf der Krim

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Die Lage im Ukraine-Krieg scheint sich weiter zugunsten Kiews zu entwickeln. Eine weitere Ortschaft könnte für Russland verloren sein. Der News-Ticker.

  • Raketen-Vorräte für Offensive: Beobachter sehen Russland vor „Herausforderung“
  • Lagebericht aus London: Russland verstärkt Verteidigung an strategisch wichtigem Ort
  • Nato-Admiral zur Gegenoffensive Kiews: Ukrainer rücken mit 220 bis 300 Metern pro Tag vor
  • Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist geschlossen. Über die aktuelle militärische Entwicklung im Ukraine-Krieg informieren wir in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 17. September, 22.05 Uhr: Erneuter Schlag gegen Putins Schwarzmeerflotte: Die Ukraine hat wieder den Hauptstützpunkt von Russlands Marine auf der Krim angegriffen. Am Sonntagabend wurden in Sewastopol zunächst drei große und danach mehrere leisere Explosionen registriert, wie die Nachrichtenagentur Suspilne berichtete. Demnach soll es sich bei dem Angriff um eine gemeinsame Aktion des ukrainischen Geheimdienstes und der ukrainischen Marine gehandelt haben.

Für neuen Frontverlauf: Ukraine attackiert erneut Krim-Hafen in Sewastopol

Wo genau die Explosionen stattfanden, ist noch unklar. Die ukrainische Armeeführung gab zunächst keine Details bekannt. Aber Sewastopol war zuletzt wiederholt Ziel von ukrainischen Angriffen. Unter anderem wurde mithilfe von Drohnen ein Landungsboot und zwei U-Boote zerstört. Militärexperten gingen zuletzt davon aus, dass hinter den Angriffen auf die Schwarzmeerflotte eine gezielte Taktik steckt, um den Frontverlauf im Ukraine-Krieg maßgeblich zu verändern.

Eine ukrainische MSLR BM-21 „Grad“ feuert auf russische Stellungen an der Frontlinie. (Archivfoto)

Neuer Frontverlauf im Ukraine-Krieg: Einnahme von Klischtschijiwka

Update vom 17. September, 20.33 Uhr: Neuer Frontverlauf im Ukraine-Krieg bestätigt: Das ukrainische Militär hat die Rückeroberung der lange von russischen Truppen besetzten Ortschaft Klischtschijiwka im Osten des Landes gemeldet. „Ich kann bestätigen, dass dies dank der Anstrengungen der 80. Luftsturmbrigade, der 5. Sturmbrigade und der vereinigten Brigade der Nationalen Polizei gelungen ist“, zitierte die Zeitung Ukrajinska Prawda am Sonntag den Sprecher der Heeresgruppe Ost, Ilja Jewlasch.

Mehrere Stunden zuvor hatte bereits der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, auf Telegram ein Foto veröffentlicht, das ukrainische Soldaten in dem Ort im Gebiet Donezk zeigen soll.

USA loben Gegenoffensive – Ukraine erobert Klischtschijiwka zurück

Update vom 17. September, 18.15 Uhr: Vor dem Hintergrund einiger Bewegungen am Frontverlauf haben die USA die Kampfkraft der Ukraine gewürdigt: US-Generalstabschef Mark Milley wies die Vorstellung zurück, dass die Ukraine in ihrer Gegenoffensive gescheitert sei. „Sie haben keinen Misserfolg erlitten. Ich bin mir bewusst, dass es Kommentare gibt, die behaupten, diese Offensive sei gescheitert. Das ist nicht der Fall“, unterstrich der General in einem Gespräch mit dem US-Sender CNN. Es gab zwar Teilgewinne, aber die Ukraine habe nach wie vor einen beeindruckenden Kampfeswillen.

Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine

Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz.
Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz. © Philipp Schulze/dpa
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben.
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben. © JONATHAN NACKSTRAND/afp
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bardley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechende Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren.
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bradley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechenden Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren. © U.S. Army/dpa
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil.
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil. © Björn Trotzki/Imago
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität.
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität. © Spc. Nicko Bryant Jr./Imago
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde der Marder mitten im Kalten Krieg. Er dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren.
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde er mitten im Kalten Krieg. Der Marder dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren. © Philipp Schulze/dpa
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden.
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden. © Sergei Supinsky/afp
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern. Die Entwicklung des Boden-Luft-Lenkwaffensystems reicht in die späten 1960er-Jahre zurück, eingeführt wurde es in den frühen 1980er-Jahren, seitdem wurde es immer wieder modernisiert.
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern.  © Kevin Schrief/dpa
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen.
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen. © Jeon Heon-Kyun/dpa
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen.
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen. © Birol Bebek/afp
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herausspringen. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herauskatapultiert werden. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.  © Lcpl. Tyler Forti/Imago
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C.
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C. © Robin Van Lonkhuijsen/dpa
Die Ukraine kann im krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für insgesamt zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre.
Die Ukraine kann im Krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre. © Russell Freeman/Imago
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe.
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe. © Björn Trotzki/Imago
Der PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.
Der polnische PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.  © Imago
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt und angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.  © Michael Mandt/afp
Italienische Panzerhaubitzen M109L werden über Udine und Österreich in die Ukraine geliefert.
Ende April 2023 lieferte Italien klammheimlich über die nordöstliche Region Friaul-Julisch Venetien und Österreich 30 schwere Panzerhaubitzen M109L in die Ukraine. Das Foto vom Transport ist am Bahnhof Udine entstanden. Laut italienischer Tageszeitung „La Repubblica“ erhält Kiew vom Nato-Mitglied insgesamt 60 Stück der Standard-Haubitze des Verteidigungsbündnisses. Die M109L zeichnet vor allem ihre schwere 155mm-Kanone aus. © Twitter@Topolin28714725
Ein gepanzerter MaxxPro-Truppentransporter der US-Streitkräfte. (Symbolfoto)
Zu Beginn ihrer Gegenoffensive hatten die ukrainischen Streitkräfte mit Hilfe der Vereinigten Staaten laut „Magazin für Europäische Sicherheit & Technik“ einen Bestand von 580 sogenannter MRAPs (Mine Resistant Ambush Protected Vehicle) aufgebaut. Dabei handelt es sich um Truppentransporter mit hohem Minenschutz. Etliche davon gingen im Frühsommer 2023 verloren, vor allem gepanzerte MaxxPro (Beispiel-Foto), was Videos brennender Exemplare bei Twitter beweisen sollten.  © IMAGO / ZUMA Wire
Ein Radpanzer Stryker der US-Streitkräfte.
Die USA haben der Ukraine im Verlauf des ersten Halbjahres 2023 bis zu 90 Radpanzer vom Typ Stryker geliefert. Der hochmobile Schützenpanzer mit einer Länge von knapp sieben Metern und einer Breite von 2,72 Metern soll Truppenverlegungen binnen kurzer Zeit ermöglichen, weil er mit bis zu 100 km/h deutlich schneller ist als viele Kettenpanzer. Mit bis zu 39 Millimetern Außenhülle ist er jedoch vergleichsweise schwach gepanzert. © IMAGO / ABACAPRESS
Ukrainische Soldaten werden an schwedischen Schützenpanzern CV 90 ausgebildet.
Das Combat Vehicle 90 (CV 90) gilt als einer der modernsten Schützenpanzer der Welt. Entwickelt wurde der Panzer in den 1990er Jahren vom britischen Rüstungskonzerns BAE Systems AB für die Streitkräfte Schwedens. Das skandinavische Land stellte der Ukraine im Frühjahr 2023 nach und nach 50 der Schützenpanzer bereit, die die 40-mm-Ma­schi­nen­ka­no­ne 40/70B auszeichnet. Bis zu acht Infanterie-Soldaten können mit dem CV 90 mitten in die Schlacht gefahren werden. © IMAGO / TT
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten. Bei den Maschinen soll es sich laut Medienberichten um Modelle der Variante „Mirage 2000-5“ handeln. Eine offizielle Bestätigung der Lieferung steht noch aus. Frankreich verfügt selbst über 26 modernisierte Kampfjets des Typs „Mirage 2000-5“. © KHALED DESOUKI/AFP
Ein Leopard-1-A5 der belgischen Armee, der in Deutschland produziert wurde. (Archivfoto)
Der Leopard 1A5 ist eine kampfwertgesteigerte Variante des „Leos“ 1 aus deutscher Produktion und Vorgänger des Leopard-2-Kampfpanzers der Bundeswehr. Zwischen 1986 und 1992 wurde im A5 eine neue Feuerleitanlage sowie erstmals ein Laserentfernungsmesser eingebaut. Anfang 2023 hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) der Ukraine 178 Exemplare in Aussicht gestellt. Beim Nato-Gipfel im Juli erfüllte Deutschland die zwischenzeitlich genannte Zielgröße von 25 gelieferten Leopard-1-A5 im Sommer 2023. © IMAGO / StockTrek Images
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet.
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet entwickelt. Sie trägt den offiziellen Spitznamen „Fighting Falcon“ (Kämpfender Falke), ist aber auch als „Viper“ bekannt. Der einstrahlige Kampfjet ist mit einer 20-Millimeter-Kanone mit mehreren Läufen bewaffnet und kann mit Luft-Luft-Raketen und Bomben ausgestattet werden. Nach Angaben der US-Luftwaffe erreicht die F-16 Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 2400 Kilometern pro Stunde und kann mehr als 860 Kilometer entfernt liegende Ziele anfliegen, ihre Raketen abfeuern und zum Startpunkt zurückkehren.  © PETRAS MALUKAS/afp
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert.
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert. Nach Abschuss vom Boden fliegen sie eine ballistische Kurve und sollen wieder am Boden detonieren. Obwohl sie als schwer abzufangen gelten, sind sie im Vergleich zu Marschflugkörpern nicht annähernd so präzise. Das liegt vor allem an der Geschwindigkeit. In der Spitze erreichen sie mehr als dreifache Schallgeschwindigkeit (Mach 3). Dieses hohe Tempo von rund 3700 km/h macht es auch deutlich schwerer, die Rakete zu kontrollieren. Bisher haben die USA Atacms mit einer gedrosselten Reichweite von 165 Kilometern geliefert. Die Ukraine wünscht sich aber Atacms mit einer Reichweite von 300 Kilometern. © U.S. Army/Imago
Kampfflugzeug des Typs „Gripen“ aus Schweden
Eigentlich sollte die Ukraine bereits im März 2024 die erste Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs „Gripen“ aus Schweden erhalten. Bislang sind aber keine Modelle des von der Firma Saab hergestellten Kampfjets im Kampf gegen Russland. Das wiederum liegt an der Lieferung der F16-Kampfjets an die Ukraine. Um die Luftwaffe des Landes und ihre Piloten nicht zu überfordern, wurde die Lieferung und Ausbildung des Personals an den schwedischen Flugzeugen zunächst ausgesetzt. Geplant sind die Lieferungen nun für 2025. © Sandor Ujvari/dpa

Frontverlauf im Ukraine-Krieg: Russland gerät an zwei Abschnitten unter Druck

Update vom 17. September, 16.26 Uhr: Möglicherweise hat sich der Frontverlauf erneut verschoben: Unbestätigten Angaben zufolge soll die Ukraine die Ortschaft Klischtschijiwka zurückerobert haben. Der Chef des Präsidialbüros in Kiew, Andrij Jermak, veröffentlichte ein Foto mit ukrainischen Soldaten, die vor der Kirche eine Flagge hissen. „Die Ukraine holt sich das ihre immer zurück“, unterschrieb Jermak auf seinem Telegram-Kanal das Foto. Der Ort, der im Januar 2023 von Russland besetzt worden war, liegt südlich der umkämpften Stadt Bachmut im Gebiet Donezk.

Offiziell hat das ukrainische Verteidigungsministerium die Befreiung noch nicht bekannt gegeben. Die Einnahme würde die taktische Lage der russischen Besatzer in Bachmut deutlich verschlechtern, die nun Gefahr laufen, vom Süden und vom Norden her in die Zange genommen zu werden.

Russland schlägt im Ukraine-Krieg zurück: Werkstatt für Gepanzerte Fahrzeuge bombardiert

Update vom 17. September, 15.08 Uhr: Rückschlag für die Ukraine: Russland soll angeblich eine Werkstatt für gepanzerte Fahrzeuge des ukrainischen Militärs bombardiert haben. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Bei dem Angriff in der Nähe von Charkiw seien Raketen auf das Ziel abgefeuert worden. Weitere Details nannte der Kreml nicht. Der Gouverneur der gleichnamigen ukrainischen Oblast Charkiw, Oleh Synehubow, schrieb dagegen bei Telegram, dass die russischen Truppen lediglich das Gebäude eines „zivilen Unternehmens“ getroffen hätten. Charkiw ist nach Kiew die zweitgrößte Stadt in der Ukraine, sie liegt nur wenige Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt.

Südliche Front im Ukraine-Krieg scheint sich zu verschieben - Gelang Kiew taktischer Durchbruch gegen Russland?

Update vom 17. September, 13.03 Uhr: Verschiebt sich im Ukraine-Krieg aktuell ein Frontverlauf im Süden? Beim Ort Robotyne (Region Saporischschja) ist der Ukraine jetzt „wahrscheinlich“ ein „erheblicher“ taktischer Durchbruch gelungen. Das berichtete das US-Institut für Kriegsstudien (ISW).

Die ukrainischen Kämpfer würden sich jetzt dort auf einen etwa 2,6 Kilometer langen Frontabschnitt konzentrieren, hieß es in der ISW-Analyse vom 16. September weiter. Allerdings habe die Ukraine die russische Verteidigungslinie aus Fahrzeugen und anderem schweren Gerät noch nicht vollständig durchbrochen, hieß es.

Seit Wochen arbeitet sich die ukrainische Armee im Zuge ihrer Gegenoffensive bei Robotyne durch stark verminte russische Verteidigungslinien. Vor einer Woche hatte sie nach eigenen Angaben weitere 1,5 Quadratkilometer um die zuletzt befreite Ortschaft Robotyne zurückerobert.  

Nordkoreas Machthaber Kim beendet mehrtägigen Russland-Besuch im Ukraine-Krieg

Update vom 17. September, 11.29 Uhr: Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, hat seinen mehrtägigen Russland-Besuch bei Wladimir Putin beendet. Nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen reiste Kim heute in seinem gepanzerten Sonderzug vom Bahnhof Artjom-Primsorski-1 im äußersten Osten des Landes in Richtung der gemeinsamen Grenze ab.

Werden für Russland die Raketen im Ukraine-Krieg knapp? Beobachter berichten von „Herausforderungen“

Update vom 17. September, 10.10 Uhr: Russland versucht nach Einschätzung britischer Geheimdienste „wahrscheinlich“, einen „erheblichen Vorrat“ an luftgestützten Marschflugkörpern aufzubauen, um sie diesen Winter gegen die Ukraine einzusetzen (siehe dieses Update). Interessant dabei ist, dass das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) schon diese Woche darauf hinwies, dass Russland beim „Wiederaufbau seiner Präzisionswaffen“ vor „Herausforderungen“ stehe. Das berichtete der Thinktank unter Berufung auf ukrainische und auch russische Quellen.

Ukraine veröffentlicht neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg

Update vom 17. September, 9.39 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten veröffentlicht. Demnach sind binnen eines Tages gut 530 russische Soldaten in den Gefechten getötet oder verletzt worden. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.

  • Soldaten: 272.320 (+530 zum Vortag)
  • Panzer: 4620 (+4)
  • Gepanzerte Gefechtsfahrzeuge: 8828 (+4)
  • Artilleriesysteme: 6003 (+15)
  • Flugabwehrsysteme: 523 (+2)
  • Fahrzeuge und Tanklaster: 8537 (+12)
  • Kampf- und Aufklärungsdrohnen: 4742 (+4)
  • Quelle: Angaben des Generalstabs der Ukraine vom 17. September 2023
  • Anm.: Nach Berechnungen unabhängiger russischer Medien von Anfang Juli 2023 sind bisher im Ukraine-Krieg circa 47.000 russische Soldaten getötet worden. Diese Zahlen weichen stark von denen ab, die von ukrainischer Seite veröffentlicht werden. Der britische Geheimdienst ordnet die Zahlen hingegen mittig dieser Behauptungen ein.

Russland: Angriffe mit Drohnen Richtung Krim und auf Moskau abgewehrt

Update vom 17. September, 6.25 Uhr: Russland hat am frühen Sonntagmorgen sechs ukrainische Drohnen auf dem Weg zur Halbinsel Krim zerstört. Das teilte das russische Verteidigungsministerium laut Staatsagentur Tass mit. Darüber hinaus sei ein Drohnenangriff auf Moskau abgewehrt worden – im Landkreis Istra sei eine ukrainische Drohne zerstört worden, hieß es weiter.

Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin schrieb auf seinem Telegram-Kanal, es seien bislang keine Opfer oder Schäden durch herabfallende Trümmerteile gemeldet worden. Spezialisten der Rettungsdienste seien vor Ort im Einsatz.

Update vom 16. September, 23.10 Uhr: Die Verteidigungskräfte der Ukraine haben am Samstag (16. September) in der Region Donezk mehr als zehn russische Angriffe im Gebiet Klishchiivka und mehr als zehn Angriffe im Gebiet Maryinka abgewehrt, wie die Zeitung Ukrainska Pravda auf Grundlage des Generalstabs der ukrainischen Armee berichtete. Insgesamt kam es zu 30 Kampfhandlungen. Die russischen Invasionstruppen feuerten acht Raketen ab und führten 50 Luftangriffe sowie 22 Angriffe mit Raketensalvensystemen auf Stellungen ukrainischer Truppen und besiedelte Gebiete durch. Auch die Zivilbevölkerung der Stadt Charkiw soll von Raketenangriffen betroffen sein. Durch „russische Terroranschläge“ soll es zu Toten und Verletzten gekommen sein.

Ukraine gelingt Schlag gegen Stützpunk Russlands im besetzten Tokmak

Update vom 16. September, 22.20 Uhr: Die Truppen der Ukraine haben am Samstag (16. September) in der besetzten Stadt Tokmak im Süden der Ukraine offenbar erfolgreich den Stützpunkt der russischen Besatzer beschossen. Das geht aus einer Telegram-Nachricht von Iwan Fjodorow hervor, Bürgermeister des ebenfalls besetzten Melitopol. Beide Städten liegen in der Oblast Saporischschja im Süden des Landes, ein Zentrum der ukrainischen Gegenoffensive.

„Heute ist es in Tokmak, das die Besatzer in eine Militärbasis verwandelt haben, wieder laut geworden“, schrieb Fjodorow, wie die ukrainischen Zeitungen Ukrainska Pravda und Korrespondent berichteten. „Geschenke“ der ukrainischen Streitkräfte hätten ein Lager für militärische Ausrüstung getroffen und wohl auch russische Soldaten getötet. Der Melitopoler Bürgermeister wies auch darauf hin, dass in dieser Woche bereits das russische Pass-Amt zusammen mit FSB-Mitarbeitern und einem Teil der Besatzungsverwaltung aus Tokmak nach Melitopol evakuiert wurde.

Update vom 16. September, 20.27 Uhr: Die Streitkräfte der Ukraine drängen die russischen Invasionstruppen jeden Tag um rund 200 bis 300 Meter zurück. Das sagte Nato-Admiral Rob Bauer laut der Deutschen Presse-Agentur auf der Jahreskonferenz des Nato-Militärausschusses in Oslo. „Die Russen verlieren daher jeden Tag 200, 300 Meter“, so der Niederländer. Ein schnelleres Vorrücken der Ukraine sei wegen der enormen Menge russischer Minen nicht möglich.

Bauer sprach von kilometerweiten Minenfeldern mit fünf bis sechs Minen pro Quadratmeter, die die Ukrainer zurückhielten. „Sie müssen buchstäblich vorwärts kriechen, um durchzukommen“, so Bauer. Fehlende Munition sei nicht der Grund für das langsame Tempo der ukrainischen Gegenoffensive. Russland kontrolliert einschließlich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim derzeit rund 100 000 Quadratkilometer ukrainischen Staatsgebiets.

Getreidelieferungen im Ukraine-Krieg: Zwei zivile ausländische Frachtschiffe sollen ukrainischen Hafen anlaufen

Update vom 16. September, 17.30 Uhr: Erstmals seit dem Ende des von Russland aufgekündigten Getreideabkommens wollen Angaben aus Kiew zufolge zwei zivile ausländische Frachtschiffe einen ukrainischen Hafen anlaufen. Die Reedereien der Schiffe „Resilient Africa“ und „Aroyat“ hätten ihre Bereitschaft bekundet, den Hafen von Tschornomorsk am Schwarzen Meer anzulaufen und dort rund 20.000 Tonnen Weizen für afrikanische und asiatische Länder zu laden, teilte der ukrainische Vizeregierungschef Olexander Kubrakow bei Facebook mit.

Klitschko drängt Bundesregierung zu „Taurus“-Lieferung

Update vom 16. September, 16.45 Uhr: Vitali Klitschko drängt die Bundesregierung zur raschen Lieferung weiterer Waffen und des Marschflugkörper-Systems vom Typ „Taurus“. „Für jede Verzögerung zahlen wir Ukrainer den höchsten Preis: Das kostet das Leben unserer Patrioten, unserer Soldaten“, sagt der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew der Süddeutschen Zeitung. Dies habe er „exakt so“ auch Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer Begegnung am Donnerstag in Berlin gesagt: „Die Unterstützung der Ukraine ist ein Schlüssel für den Frieden in Europa.“

Update vom 16. September, 15.35 Uhr: Noch ist unklar, ob es der Ukraine gelungen ist, das Dorf Andrijiwka im Osten des Landes zurückzuerobern. Schon am Freitag hatte das ukrainische Militär die Einnahme durch die eigenen Soldaten gemeldet (s. Update v. 10.40 Uhr). Russland bestreitet dies. Der Feind habe erfolglos versucht, die russischen Truppen zu vertreiben, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Gleichzeitig stellten ukrainische Soldaten neue Videoaufnahmen der Operation ins Netz. Sie zeigen Offensivaktionen von Soldaten der 3. Kompanie des 1. Sturmbataillons der Brigade.

Update vom 16. September, 14.30 Uhr: Am Morgen hat Russland nach ukrainischen Angaben den Bezirk Kholodnohirsk in Charkiw mit fünf S-300-Raketen angegriffen. Dabei seien fünf Zivilpersonen verletzt worden, wie Oleh Syniehubov, der Leiter der Regionalverwaltung, auf Telegram mitteilte. Zuvor hatte er von vier Raketenangriffen gesprochen.

Ukraine vermeldet Teilerfolge bei Offensive gegen Russland

Update vom 16. September, 10.40 Uhr: Nach ukrainischen Angaben ist das zurückeroberte Dorf Andrijiwka vollständig umzingelt worden. Dabei seien der Führungsstab einer russischen Schützenbrigade getötet und Teile der Brigade eingeschlossen worden. Die gesamte russische 72. Brigade sei „vernichtet“ worden, heißt es vonseiten der Ukraine. „Die Zerstörung dieser russischen Armeeeinheit reißt ein Loch in die russische Verteidigung südlich von Bachmut und verkompliziert die Situation für die russische Armee weiter.“

Schoigu empfängt Kim mit Ehrengarde – Neuer Waffendeal für Ukraine-Krieg?

Update vom 16. September, 6.33 Uhr: Bei seiner Russland-Reise hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un am Samstag laut einem Agenturbericht den russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu getroffen. Die Begegnung habe auf dem Knewitschi-Flughafen im ostrussischen Wladiwostok stattgefunden, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Kim wurde demnach von Schoigu und einer Ehrengarde empfangen.

Kim hält sich seit Dienstag in Russland auf, es ist seine erste offizielle Auslandsreise seit der Corona-Pandemie. Am Mittwoch traf er Wladimir Putin auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny im Osten Russlands. Der Westen befürchtet, dass Russland von Nordkorea Rüstungsgüter für seine Offensive in der Ukraine kaufen will. Nordkorea steht zugleich unter Verdacht, in Russland Technologien für sein Atom- und sein Raketenprogramm erwerben zu wollen.

Verluste für Russland: Truppen werfen versehentlich Fliegerbombe auf besetztes Gebiet ab

Update vom 15. September, 20.45 Uhr: Russische Streitkräfte warfen offenbar versehentlich eine Fliegerbombe auf die besetzte Stadt Nova Kakhovka in der Oblast Kherson ab. Das teilte die Sprecherin des ukrainischen Einsatzkommandos Süd, Natalia Humeniuk, auf einer Pressekonferenz am 15. September mit.

Die Sprecherin erklärte, dass die russischen Streitkräfte beabsichtigten, die Bombe auf das von der Ukraine gehaltene rechte Ufer des Flusses Dnipro abzufeuern, der Abschuss jedoch fehlschlug und das Geschoss stattdessen auf die besetzte Stadt fiel. Mehrere Wohnhäuser wurden beschädigt, so Humeniuk.

Update vom 15. September, 15.45 Uhr: Der Drohnenangriff der Urkaine auf Moskaus Schwarzmeerflotte vom Mittwoch (13. September) gegen eine russische Werft auf der Halbinsel Krim gelang offenbar mit der Hilfe eines russischen Informanten. Ukrainische Partisanen, die der ukrainischen Armee zuarbeiten sollen, sagten gegenüber der Kyiv Post, sie hätten einen gut informierten „Militärangehörigen der russischen Schwarzmeerflotte“ rekrutiert. Dieser habe sie mit Details für den Angriff versorgt. Die Partisanen verwiesen allerdings darauf, dass ihnen „einfache Einwohner Sewastopols“ einen Großteil der Informationen über russische Truppen zustecken würden.

Sie betonten, die Stimmung in den russischen Streitkräften auf der Krim sei auf einem Tiefpunkt. Der erfolgreiche Drohnenangriff auf die Schwarzmeerflotte habe die russischen Soldaten in „Angst und Schrecken versetzt“. Siehätten nun erkannt, dass die Bewohner der Krim bereit sind, gegen die Besatzer zu kämpfen. Zuvor hätten sie der russischen Propaganda geglaubt und alle Krim-Ukrainer für prorussisch gehalten. Die Kyiv Post konnte allerdings nicht alle Details der Partisanen-Berichte bestätigen.

Satellit über Belarus: Fotos zeigen offenbar den Abbruch des Wagner-Lagers im Ukraine-Krieg

Update vom 15. September, 12.04 Uhr: Satellitenbildern zufolge befindet sich das Lager der Wagner-Gruppe in Belarus offenbar in Auflösung, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Fotos, die am 25. Juli, 25. August und 9. September aus dem Erdorbit aufgenommen wurden, zeigen demnach den schrittweisen Abbau von Zelten in der Militärbasis Tsel in der Region Mogilev südöstlich der belarussischen Hauptstadt Minsk. Das deute darauf hin, dass die Wagner-Söldner wortwörtlich ihre Zelte in Belarus abbrechen, wohin sie nach ihrem gescheiterten Putsch Ende Juni exiliert worden waren. Was genau sich im Lager abspielt, lässt sich allerdings nicht sagen. Seit dem Tod ihres ehemaligen Anführers Jewgeni Prigoschin ist das weitere Schicksal der Wagner-Söldner ungewiss.

Erfolg im Ukraine-Krieg: Eroberung des Dorfes Andrijiwka bei Bachmut wohl gesichert

Update vom 15. September, 8.10 Uhr: Die ukrainische Armee hat die Rückeroberung eines Dorfes südlich der russisch besetzten Stadt Bachmut im Osten des Landes gemeldet. Der Ort Andrijiwka etwa zehn Kilometer von Bachmut sei eingenommen worden, wobei man dem Feind schwere Verluste zugefügt habe. Das teilte der ukrainische Generalstab in seinem morgendlichen Lagebericht für Freitag mit.

Zur Lage in Andrijiwka hatte es am Vortag widersprüchliche Angaben gegeben. Vor Ort eingesetzte Truppen dementierten Informationen der Kiewer Führung, dass der Ort an einer Bahnlinie bereits unter ukrainischer Kontrolle sei. Die Lage sei sehr dynamisch gewesen und habe sich im Lauf des Tages mehrmals geändert, schrieb Vizeverteidigungsministerium Hanna Maljar am Freitag auf Telegram.

Neue Attacke im Ukraine-Krieg: Angriff auf Boote in der Nähe der Krim

Erstmeldung: Kiew - Die ukrainische Armee hat laut eigenen Angaben zwei russische Schiffe in der Nähe der annektierten Halbinsel Krim im Schwarzmeer beschädigt. Die Angriffe auf zwei Patrouillenboote seien in der Nacht mit zwei Wasserdrohnen erfolgt, sagte die Abteilung für strategische Kommunikation der Armee am Donnerstagabend. Laut der Abteilung „gibt es einige Schäden“, unabhängig überprüfen lassen sich die Informationen jedoch nicht.

Russland räumte bislang lediglich einen Angriff auf ein Patrouillenboot ein, behauptet aber, alle fünf Drohnen der Ukraine abgewehrt zu haben. Neben den Angriffen auf russische Boote habe die Ukraine laut eigenen Angaben ebenfalls auf der Halbinsel selbst militärische Operationen durchgeführt. Dabei sei ein modernes Flugabwehrsystem vom Typ S-400 getroffen worden.

Neue Vorwürfe gegen inhaftierten Magnaten Kolomoisky

Dem wegen Geldwäsche bereits inhaftierten ukrainischen Geschäftsmann Ihor Kolomoisky werden nach Angaben eines Beraters im Büro des ukrainischen Präsidenten weitere Anschuldigungen zulasten gelegt. Wie der frühere Enthüllungsjournalist Sergej Leschtschenko auf Telegram mitteilt, wird Kolomoisky nun auch Fälschung von Dokumenten, die illegale Übernahme von Eigentum durch eine organisierte Gruppe und der Erwerb von Eigentum unter fragwürdigen Umständen vorgeworfen. Die neuen Anschuldigungen seien das Ergebnis einer Untersuchung des ukrainischen Büros für wirtschaftliche Sicherheit und Kolomoisky habe in der Haft bereits von den Vorwürfen erfahren, schrieb Leschtschenko. (Mit Agenturmaterial)

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