News-Ticker

Melnyk fordert von Pistorius „entschlosseneres und schnelleres“ Handeln im Ukraine-Krieg

Alle Autoren
    schließen
  • Nadja Katz
    Nadja Katz
  • Moritz Serif
    Moritz Serif
  • Helena Gries
    Helena Gries
  • Caspar Felix Hoffmann
    Caspar Felix Hoffmann
  • Vincent Büssow
    Vincent Büssow

Der ukrainische Vize-Außenminister Melnyk erwartet vom neuen Verteidigungsminister Pistorius die Lieferung von „Kampfpanzern, Kampfjets und Kriegsschiffen“.

Dieser News-Ticker ist geschlossen. Weitere Entwicklungen und Verhandlungen im Ukraine-Krieg finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom Mittwoch, 18. Januar, 06.50 Uhr: Der ukrainische Vize-Außenminister und frühere Berlin-Botschafter Andrij Melnyk fordert vom neuen Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) die Lieferung von „Kampfpanzern, Kampfjets und Kriegsschiffen“. Er hoffe auf umfangreiche schwere Waffenlieferungen an sein Land, sagte Melnyk dem Nachrichtenportal t-online. Dazu zählten „Kampfpanzer, Kampfjets, Kriegsschiffe, Mehrfachraketenwerfer, Artillerie, Flugabwehr und natürlich ausreichend Munition“.

Pistorius müsse „viel entschlossener und schneller“ agieren als seine Vorgängerin Christine Lambrecht, forderte der ukrainische Vize-Außenminister weiter. „Damit kann er beweisen, dass Deutschland seine Verweigerungstaktik für immer ad acta gelegt hat.“ Gleichwohl mache sich die Regierung in Kiew „keine Illusionen“, sagte der frühere Botschafter seines Landes in Berlin. Pistorius habe in der Vergangenheit umstrittene Äußerungen getätigt, etwa als er 2018 die EU-Sanktionen gegen Russland habe „überprüfen“ wollen.

Der ukrainische Vize-Außenminister und frühere Berlin-Botschafter Andrij Melnyk fordert im Ukraine-Krieg die Lieferung von Kampfpanzern, Kampfjets und Kriegsschiffen. (Archivbild)

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Biden und Scholz telefonieren erneut

+++ 21.00 Uhr: US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Scholz telefonierten am heutigen Dienstag erneut, um über die Situation in der Ukraine zu sprechen. Es sei vor allem um die Unterstützung des Landes im Krieg Russland gegangen, teilte das Weiße Haus anschließend mit. Aus dem Kanzleramt gab es zu dem Telefonat zunächst keine Angaben.

Bilder des Ukraine-Kriegs: Großes Grauen und kleine Momente des Glücks

ukraine-krieg-russland-bilder-eindruecke-kiew-rakete
Der Krieg begann Ende Februar mit Angriffen Russlands auf zahlreiche Städte der Ukraine. Die Truppen aus Moskau nahmen frühzeitig auch Kiew, die Haupstadt des Landes, unter Raketenbeschuss. Eine der russischen Raketen wurde als Teil einer Ausstellung vor dem Nationalmuseum für Militärgeschichte platziert. Kurator Pavlo Netesov wollte nach eigener Aussage mit der Ausstellung der zerstörten Ausrüstung die Bewohnerinnen und Bewohner Kiews an die Straßenkämpfe erinnern, die in anderen Städte der Ukraine tobten, von denen die Hauptstadt aber verschont blieb. © Sergei Supinsky/afp
Wolodymyr Selenskyi in Donezk
Eine dieser Städte war Donezk. Im Mai 2022 besuchte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die einstige Millionenmetropole und hörte sich dort den Bericht von Frontsoldaten an. In Donezk tobt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine bereits seit 2014. Seitdem herrscht dort ein von Moskau installiertes Regime, das sich selbst Volksrepublik Donezk nennt. Nach einigen vorübergehenden Waffenstillstandsabkommen ist die Stadt im Südosten nun wieder Ort erbitterterte Kämpfe. © Uncredited/dpa
Menschen suchen Deckung in Lyssytschansk
Es ist vor allem die Zivilbevölkerung, wie diese beiden Kinder und Seniorinnen in Lyssytschansk, die unter dem Ukraine-Krieg leiden. Die Großstadt liegt mitten im Donbass, die seit Kriegsausbruch am schwersten umkämpfte Region in der Ukraine. Die Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht fliehen oder konnten, müssen nun regelmäßig Schutz vor Artilleriebeschuss suchen. © Aris Messinis/afp
Tschassiw Jar, Kleinstadt der Ukraine in der Nähe Lyssytschansk
Unweit von Lyssytschansk liegt die Kleinstadt Tschassiw Jar. Dort räumen Arbeiter die Trümmer eines Hauses von der Straße, das von einer russischen „Hurrikan“-Rakete getroffen wurde. Im Juli 2022 feierte Russland vor allem in der Donbass-Region militärische Erfolge. Zahlreiche Städte und Gemeinden wurden erobert. Die Truppen Wladimir Putins schienen die Ukraine im Sturm zu erobern. © Anatolii Stepanov/afp
brennendes Weizenfeld in der Region Saporischschja
Dieser Mann in Militäruniform ist in einem brennenden Weizenfeld in der Region Saporischschja, während russische Truppen Felder beschießen, um die örtlichen Landwirte an der Getreideernte zu hindern. Die Ukraine auszuhungern und die Ernte zu stehlen, war von Anfang an Teil der russischen Strategie © Uncredited/dpa
Das sechsmonatige Jubiläum im August war ein trauriger Abschnitt im russischen Angriffs-Krieg
Das sechsmonatige Jubiläum des UKraine-Kriegs im August war ein trauriger Abschnitt der russischen Invasion. Doch die ukrainischen Streitkräfte leisteten mit Herz und allen Mitteln weiter Widerstand und feierten ihre Nation, wie hier mit Drohne und ukrainischer Flagge über dem „Monument des Mutterlands“ in Kiew. © Dimitar Dilkoff/afp
Hier wurde im September in der Stadt Kupiansk in der Kharkiv Region eine Brücke bombadiert
Im September begannen die Truppen Wladimir Putins, die Infrastruktur der ukrainischen Städte unter Beschuss zu nehmen. In der Stadt Kupiansk in der Region Kharkiw bombardierte Moskau eine Brücke. An vielen anderen Städten versuchten die russischen Streitkräfte, die Energieversorgung zu stören. © Yasuyoshi Chiba/afp
Statt eines kurzen Angriffskriegs, den der russische Präsident Wladimir Putin geplant hatte, dauert der Krieg immer noch an.
Weil die Erfolge in der Ukraine ausblieben, benötigten die russischen Truppen immer mehr Rekruten für die Front. Präsident Wladimir Putin verkündete deshalb eine Teilmobilisierung im eigenen Land. Tausende junger Männer mussten sich wie dieser Mann in der Stadt Kineschma von ihren Müttern verabschieden und in den Ukraine-Krieg ziehen. © Vladimir Smirnov/imago
Hier sieht man Putin bei einer Ansprache auf einem großen Screen auf dem Roten Platz anlässlich der Annexion von vier Regionen der Ukraine, die von russischen Truppen im September besetzt waren
Im Osten der Ukraine schuf Wladimir Putin Ende September Tatsachen. Vier Regionen des Landes, die zuvor ihre Unabhängigkeit erklärt hatten, wurden annektiert. Anlässlich der Gebietsgewinne richtete sich Putin in einer TV-Ansprache an die Bevölkerung Russlands. Zumindest auf dem Roten Platz in Moskau wurde Putins Rede frenetisch bejubelt. © Alexander Nemenov/afp
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf. Sie ist die einzige Landverbindung zwischen Russland und der annektierten Krim-Halbinsel. Russland versprach, die Täter zu finden, ohne die Ukraine sofort zu beschuldigen. © Uncredited/afp
Ukrainische Artilleristen feuern eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk Ende Oktober während des russischen Einmarsches in die Ukraine
Ebenfalls im Oktober gelingt es der Ukraine, an vielen Frontabschnitten vorzurücken. Das gelingt den Streitkräften vor allem dank der Unterstützung aus dem Westen, die immer mehr schweres Gerät in den Konflikt liefert. Hier feuern ukrainische Artilleristen eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk ab. © Dimitar Dilkoff/afp
Ein Einwohner von Cherson hebt seinen Daumen zur Unterstützung der Ukraine auf dem Hauptplatz der Stadt nach der Befreiung von den russischen Besatzern
Mitte November gelingt den ukrainischen Truppen ein großer Erfolg. Sie können die Hafenstadt Cherson im Südosten des Landes zurückerobern. Die Millionenmetropole besitzt neben hohem strategischem auch symbolischen Wert im Kampf gegen Russland. Ein Bewohner feiert die Befreieung mit erhobenem Daumen im Zentrum der Stadt. © Celestino Arce Lavin/dpa
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden. Russland attackierte die Ukraine mit einem massiven Angriff auf die zivile Infrastruktur, wodurch Millionen von Haushalten ohne Strom blieben. Unmittelbar nach dem Vorfall gab es Befürchtungen, dass es sich um eine neue Eskalation des Konflikts handeln könnte, doch am 16. November 2022 gab Polen bekannt, dass das Geschoss wahrscheinlich von der ukrainischen Luftabwehr stammte. Diese Theorie wurde dann auch von Washington bestätigt. © Wojtek Radwanski/Damien Simonart/afp
ein Werk des britischen Straßenkünstlers Banksy auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion
Auch Banksy besuchte die Ukraine inmitten des Krieges. Ein am 17. November 2022 aufgenommenes Foto zeigt ein Werk des britischen Straßenkünstlers auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass die Ukraine sich auf einen Winter des Krieges einstellen wird müssen. © Sergei Supinsky/afp
Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten
Weitere harte Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur. Sogar Kernkraftwerke werden zum Ziel russischer Raketen. Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten, der durch Beschuss im Zuge der russischen Militäroperation in der Ukraine in Enerhodar beschädigt wurde. © Alexey Kudenko/imago
Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022
Kleine Momente des Glücks im Wahnsinn des Krieges: Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022, als die Stadt nach den jüngsten massiven russischen Luftangriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur von einem geplanten Stromausfall betroffen ist. © Yuriy Dyachyshyn/afp
Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine
Für einen Augenblick darf dieses Mädchen einfach Kind sein. Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine © Dimitar Dilkoff/afp
Ukraine-Krieg - Jahrestag Kriegsbeginn- Kiew
Ukrainische Soldaten erinnern am 24. Februar 2023 an der Sophienkathedrale in Kiew an den Beginn des Ukraine-Kriegs ein Jahr zuvor. © Kay Nietfeld/dpa
Ukraine-Krieg - Orthodoxe Ostern in Saporischschja
Die kirchlichen Rituale werden in der Ukraine auch im April 2023 befolgt: Orthodoxe christliche Priester und Gläubige bei der Segnung der traditionellen Osterkörbe am Ostersonntag in der St. Nikolaus-Kirche in Saporischschja. © Andriy Andriyenko/dpa
Ukraine-Krieg - Ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes
Ukrainische Soldaten gestikulieren im September 2023 auf ihrem Bradley Fighting Vehicle (BFV) in der Frontstadt Orichiw. Aus ihrem amerikanischen Schützenpanzer berichten sie von schweren Gefechten. Seit Kriegsbeginn stand Orichiw unter ständigem Beschuss der russischen Armee. © Oliver Weiken/dpa
Ukraine-Krieg - Kupjansk
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Mitte) wird am 30. November 2023 während eines Besuchs in einem Gefechtsstand an der Front in Kupjansk über die Kriegssituation informiert. © dpa
Lwiw
Auch im Dezember 2023 feiern die Menschen in der Ukraine Weihnachten. In Lwiw besuchen sie den Gottesdienst an Heiligabend und bereiten sich darauf vor, den ersten Weihnachtsfeiertag am 25. Dezember zu feiern.  © Yuriy Dyachyshyn/AFP
Ukraine-Krieg - Charkiw
Ein großer Haufen Trümmer mit Resten von russischen Raketen liegt in der Stadt Charkiw. In den frühen Morgenstunden des 15. Februar 2024 schlug eine russische Rakete in einem Wohngebiet von Chugugyv ein und tötete eine 67-jährige Frau. © Ximena Borrazas/dpa
Charkiw
Trotz Gesprächen über eine Waffenruhe dauert der Ukraine-Blick auch im Jahr 2025 weiter an. Charkiw steht mehrmals schwer unter russischem Beschuss. Das Kunstwerk „Kreuz des Friedens“ mit einem Kruzifix aus 20.000 Fragmenten russischer Artilleriegeschosse wurde vom amerikanisch-ukrainischen Künstler Sergey Melnikoff (besser bekannt als MFF) und dem ukrainischen Künstler Viktor Belchik geschaffen. © Sergey Bobok/AFP
Ukraine-Krieg - Sumy
Bei einem schweren russischen Luftschlag mit ballistischen Raketen gegen die Stadt Sumy kommen am Palmsonntag 2025 mehr als 30 Menschen ums Leben. Mehr als 100 Zivilpersonen werden verletzt. Unter den Toten sind auch Kinder. © Evgeniy Maloletka/dpa

Scholz und Biden hatten vor zwei Wochen in einem Telefongespräch vereinbart, dass Deutschland und die USA der Ukraine Schützenpanzer liefern würden. Am kommenden Freitag soll es bei einem Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz um weitere Panzer-Lieferungen gehen. Von Bundesregierung nimmt der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) an der Konferenz teil.

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Niederlande könnten Patriot-System liefern

+++ 20.00 Uhr: Nach den USA und Deutschland erwägen nun auch die Niederlande, der Ukraine ein Patriot-Luftabwehrsystem zur Verfügung zu stellen. „Wir haben die Absicht, uns dem anzuschließen, was Sie mit Deutschland bei dem Patriot-Projekt machen“, sagte der niederländische Regierungschef Mark Rutte am heutigen Dienstag bei einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus.

Er habe darüber am Morgen auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) besprochen, fügte Rutte hinzu. Der niederländische Regierungschef verwies auf den russischen Luftangriff auf ein Wohnhaus in der ostukrainischen Stadt Dnipro, bei dem am Wochenende mehr als 40 Zivilisten ums Leben kamen. „Das sind furchtbare Bilder und ich denke, das stärkt sogar noch mehr unsere Entschlossenheit, an der Seite der Ukraine zu bleiben“, so Rutte.

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Kissinger für ukrainische Nato-Mitgliedschaft

+++ 19.25 Uhr: Der ehemalige Außenminister der USA, Henry Kissinger, spricht sich angesichts des russischen Angriffskriegs für einen Nato-Beitritt der Ukraine aus: „Vor diesem Krieg war ich gegen eine Mitgliedschaft der Ukraine in der Nato, weil ich befürchtete, dass damit genau der Prozess in Gang gesetzt würde, den wir jetzt erleben“, sagte der 99-Jährige am heutigen Dienstag im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos. Mittlerweile sei er der Auffassung, dass die Idee einer „neutralen Ukraine“ nicht mehr sinnvoll sei. Das westliche Verteidigungsbündnis dem Land daher nach Friedensgesprächen Garantien für eine Mitgliedschaft geben.

Russland sei wahrscheinlich nicht in der Lage, den Ukraine-Krieg mit konventionellen Mitteln zu gewinnen, so Kissinger weiter. Die USA sollten ihre militärische Unterstützung für die Ukraine fortsetzen, bis es eine Perspektive für einen Waffenstillstand gebe. Es dürfe aber keinen Krieg der Verbündeten gegen Russland selbst geben. Für Moskau müsse es die Perspektive geben, wieder Teil des internationalen Systems zu werden.

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Medwedew kritisiert Panzer-Diskussion in Davos

+++ 16.51 Uhr: Dmitri Medwedew, der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, hält es für beschämend, dass die Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos über Panzerlieferungen an die Ukraine diskutieren. Darüber berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass.

„Das ist, gelinde gesagt, eine beschämende Situation. Das Forum in Davos diskutiert ... über Panzerlieferungen an die Ukraine“, schrieb er am Dienstag auf Telegram. „Früher hat man in Davos über andere Dinge diskutiert. Zum Beispiel über die Wirtschaft und solche Dinge“, bemerkte Medwedew. Ihm zufolge „ist es gut, dass diesmal weder russische noch chinesische Geschäftsleute anwesend sind.“

Duda wirbt um Unterstützung für Panzerlieferungen

+++ 14.17 Uhr: Der polnische Präsident Andrzej Duda hat beim Weltwirtschaftsforum in Davos um Unterstützung für die Idee geworben, Kampfpanzer westlicher Bauart an Kiew zu liefern. Man habe die Hoffnung, dass mit dem jüngsten Vorstoß zur Übergabe polnischer Leopard-Panzer ein „neues Kapitel in der Militärhilfe“ für die Ukraine aufgeschlagen werde, sagte der 50-Jährige am Dienstag nach Angaben der Agentur PAP.

Ukraine-Krieg: Austausch steht wohl bevor

Update vom Dienstag, 17. Januar, 08.40 Uhr: Im Ukraine-Krieg soll ein Personen-Austausch bevorstehen. Nach Angaben von Şeref Malkoç, Ombudsmann der Türkei, gebe es eine Tauschliste mit rund 800 Personen auf der ukrainischen Seite und rund 200 auf der russischen Seite. Berichten von CNN Türk zufolge tritt die Türkei dafür ein, einen „humanitären Korridor“ für verwundete und alte Menschen sowie für Frauen und Kinder zu öffnen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan habe unterdessen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprochen und ihm erneut angeboten, bei den Gesprächen zwischen der Ukraine und der Russland zu vermitteln.

Ukrainische Soldaten zur Patriot-Ausbildung in den USA eingetroffen

+++ 17.20 Uhr: Während in Deutschland weiter über die Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern an die Ukraine gestritten wird, hat in den USA eine neue Phase der militärischen Unterstützung begonnen. Etwa 100 Soldaten aus der Ukraine sind in den Vereinigten Staaten gelandet, um mit der Ausbildung am Flugabwehrraketensystem Patriot ausgebildet zu werden. Das berichtet ein Fox-News-Reporter auf Twitter. Das Patriot-System gilt neben Kampfpanzern als möglicher Gamechanger im Ukraine-Krieg.

Streit um Panzerlieferungen: Morawiecki reist für Gespräche nach Berlin

Update vom Montag, 16. Januar, 11.27 Uhr: Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki will bei seinem Besuch in Berlin die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine zum Thema machen. Dies bekräftigte er vor seiner Abreise am Montag. Wichtig sei, das zögerliche Handeln zu beenden und sich auf echte Unterstützung zu konzentrieren, sagte er. Dafür will er mit Vertretern verschiedener Parteien sprechen.

Polen hatte bereits in der Vorwoche angekündigt, selbst Leopard-Kampfpanzer an die Ukraine liefern zu wollen. Auch dabei spielt Deutschland allerdings eine Schlüsselrolle, da die Militärgeräte hier produziert werden. Morawiecki räumte ein, dass Berlin deshalb auch eine polnische Lieferung an Dritte zunächst genehmigen müsste.

Erstmeldung vom Montag, 16. Januar, 10.05 Uhr: Kiew/Berlin – Der Druck auf die Bundesregierung, Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern, wächst. Erst vor Kurzem war Frankreich bei der Lieferung von Schützenpanzern vorgeprescht, woraufhin Deutschland nachzog. Nun sind es die Briten, die die restlichen Nato-Partner unter Zugzwang setzen. Schon in 14 Wochen will Großbritannien Kampfpanzer vom Typ Challenger 2 in das kriegsgebeutelte Land schicken, um sich gegen Russland zu verteidigen. Premierminister Rishi Sunak sagte, er wolle „Verbündete ermutigen“, ihre für 2023 geplante Unterstützung für die Ukraine „so bald wie möglich auf den Weg zu bringen, um maximale Wirkung zu erzielen.“

Panzer für die Ukraine: CDU-Politiker fordert Rückkauf von Panzern aus Katar

In Deutschland wird die Diskussion um die Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzer durch diesen Vorstoß weiter angeheizt. Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev appellierte am Wochenende eindringlich an die Bundesregierung, die entsprechenden Vorgänge schnell auf den Weg zu bringen. Der Rüstungskonzern Rheinmetall wies allerdings darauf hin, dass er etwa ein Jahr für die Instandsetzung alter Leopard-2-Panzer brauche.

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter schaut deshalb an anderer Stelle nach Militärgeräten. Er fordert nun den Rückkauf von Panzern, die von Deutschland an Katar geliefert wurden, um diese in der Ukraine einzusetzen, wie er der Süddeutschen Zeitung am Montag sagte. Hierbei handelt es sich nicht um den Leopard 2, sondern um Flugabwehrpanzer des Typs Katar. „Der Gepard hat sich im Einsatz bewährt“, sagte Kiesewetter. „Alles, was zum Sieg der Ukraine beitragen kann, sollten wir tun.“ (vbu mit dpa/afp)

Rubriklistenbild: © Fabian Sommer/dpa

Mehr zum Thema