Wladimir Putin, Präsident von Russland, leitet per Videokonferenz eine Sitzung zu wirtschaftlichen Fragen in der staatlichen Residenz Nowo-Ogarjowo.
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Wiederholt hat der russische Machtzirkel um Präsident Wladimir Putin im Ukraine-Krieg mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. (Archivbild)

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Putins nukleare Erpressung – ein Zeichen für Russlands schwindende Macht

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Putin setzt im internationalen Geschehen auf nukleare Abschreckung. Doch Moskau kann auf der Weltbühne nicht mehr gleichzeitig kooperieren und konkurrieren.

  • Russlands Präsident Wladimir Putin verkündete im Februar, dass Moskau den Abrüstungsvertrag „New START“ per Gesetz aussetzten werde.
  • Vor dem Hintergrund des andauernden Ukraine-Kriegs setzt der Kreml wohl zunehmen auf nukleare Abschreckung.
  • Die russische Position kann jedoch als Zeichen für schwindenden Macht angesehen werden. Der Supermacht Russland droht der Absturz, analysiert Experte Austin Wright.
  • Dieser Artikel liegt erstmals in deutscher Sprache vor – zuerst veröffentlicht hatte ihn am 04.April 2023 das Magazin Foreign Policy.

Moskau – Der russische Präsident Wladimir Putin versuchte in seiner Rede am 21. Februar, den sich ausweitenden Krieg in der Ukraine zu rechtfertigen. Unter die fantasievollen Anekdoten über die Ursprünge der russischen Identität und Staatlichkeit mischte sich die Behauptung, dass die Ukraine zu einem Stellvertreter für die Aggression des Westens geworden sei - und dass dies die Aussetzung der Umsetzung des Neuen Vertrags zur Reduzierung strategischer Waffen (New START) erfordere. Die Aufkündigung des Vertrags untergräbt jedoch nicht nur die globale Stabilität, sondern unterstreicht auch Russlands eigene geschwächte globale Position.

START-Abkommen zur nuklearen Rüstungskontrolle – Erfolg für die gesamte Menschheit

Das neue START-Abkommen von 2011 war eine Fortsetzung der bilateralen Bemühungen um nukleare Rüstungskontrolle zwischen den Vereinigten Staaten und der Russischen Föderation, die bereits zu Zeiten der Sowjetunion begonnen hatten. Mit diesem Abkommen sollte die Anzahl der stationierten offensiven strategischen Nuklearsprengköpfe begrenzt und deren Trägersysteme eingeschränkt werden, um das Risiko eines Atomkriegs zu minimieren.

Im Rahmen des Abkommens verpflichten sich beide Staaten zu jährlichen Inspektionen vor Ort, zum halbjährlichen Datenaustausch und zum jährlichen Austausch telemetrischer Informationen, um die Einhaltung des Vertrages zu überprüfen. Diese Bedingungen wurden von der internationalen Gemeinschaft als ein Erfolg für die gesamte Menschheit gelobt, da die Rüstungsreduzierung und der Informationsaustausch den Beziehungen zwischen beiden Parteien ein Gefühl der Stabilität verliehen.

Nukleararsenal als Druckmittel: Moskau steigt aus Abkommen mit Washington aus

Seit dem Inkrafttreten des Vertrags haben sich die Vereinigten Staaten voll und ganz dem Geist des Abkommens verschrieben und seine Bedingungen umgesetzt, selbst während der Trump-Administration, als andere Nuklearabkommen, wie der Vertrag über den Offenen Himmel, verwelkten. Auch heute noch stellen die Vereinigten Staaten Russland alle im Rahmen von New START geforderten Informationen zur Verfügung, trotz Putins angekündigter Aussetzung; und 2022 bemühte sich Washington um die Wiederaufnahme der Inspektionen nach COVID-19.

Russland hingegen hat den Vertrag immer wieder manipuliert, um politische Ziele zu erreichen. Mit seinem nicht-strategischen Atomwaffenarsenal, das aus Nuklearwaffen mit geringer Sprengkraft besteht, die nicht durch New START eingeschränkt sind, hat Russland seine Streitkräfte auf dem Schlachtfeld und auf dem Schauplatz immer wieder eingesetzt, um seine Nachbarn und den Westen zu erpressen. Erst im vergangenen Jahr weigerte sich Russland, die Inspektionen vor Ort wieder aufzunehmen, und nutzte sein Nukleararsenal einmal mehr als Druckmittel.

Putins Heuchelei – Russlands Position als Supermacht bricht zusammen

Putins Heuchelei und die Widersprüche in seiner Februar-Rede deuten auf den Zusammenbruch von Russlands eigener Position als Supermacht hin. Der Kern von Putins Argumentation beruht auf der Vorstellung, dass dies ein Wendepunkt für Russland ist und dass die Beziehungen zum Westen einen Tiefpunkt erreicht haben. Eine selbstbewusstere Sowjetunion war jedoch weitaus besser in der Lage, die Bemühungen um eine Verringerung des nuklearen Risikos auch in Zeiten globaler Konflikte und Spannungen mit den Vereinigten Staaten voranzutreiben.

Die Gespräche über die Begrenzung strategischer Waffen (SALT) und die Verhandlungen über den ABM-Vertrag (Anti-Ballistic Missile Treaty) verkörperten die Fähigkeit globaler Mächte, Risiken zu verringern, während sie in anderen Teilen der Welt nach wie vor - oft äußerst blutig - miteinander konkurrierten. Die Verhandlungen, die sich von 1969 bis 1972 erstreckten, konzentrierten sich auf die Begrenzung der Fähigkeiten zur Abwehr von ballistischen Raketen (bei denen die Sowjets einen leichten Vorteil hatten) und der Offensivfähigkeiten (bei denen die Vereinigten Staaten durch ihre Fähigkeit, mehrere Sprengköpfe auf einer Rakete zu platzieren, einen Vorteil hatten).

Eine moderne strategische russische Atomrakete vom Typ Topol-M bei einer Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau (Archivbild).

Die diplomatischen Verhandlungen führten dazu, dass beide Seiten ihren leichten Vorteil in verschiedenen Bereichen opferten, um die Stabilität zu fördern, und gleichzeitig einige Grundprinzipien für die Einsatzregeln aufstellten. Nicht schlecht für zwei eingeschworene Feinde. Ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit ist umso bemerkenswerter, wenn man die Litanei von Konflikten bedenkt, an denen beide Staaten direkt oder indirekt beteiligt waren. Stellvertreterkriege wie die Dhofar-Rebellion (1963-76) und der Bürgerkrieg im Nordjemen (1962-70) waren häufig und hässlich - ganz zu schweigen vom Vietnamkrieg (1955-75), der kaum einen Höhepunkt in den sowjetisch-amerikanischen Beziehungen darstellte.

Atomare Abrüstung trotz Kaltem Krieg – konstruktive Verhandlungen in der Vergangenheit

Fast zehn Jahre nach den Verhandlungen über den SALT- und den ABM-Vertrag bemühten sich die beiden Staaten erneut um einen weiteren Abbau der nuklearen Spannungen, obwohl sie in der ganzen Welt mit dem Schwert kämpften. Von 1979 bis 1989 unterstützten die Sowjets eine kommunistische Regierung in Afghanistan und führten einen blutigen Krieg gegen die Mudschaheddin - paramilitärische Gruppen, die von mehreren ausländischen Mächten unterstützt wurden, darunter auch von den Atommächten USA und China. Die CIA versorgte die Mudschaheddin mit Geld und Waffen und ermöglichte es den Gruppen, den eingesetzten sowjetischen Truppen erhebliche Verluste zuzufügen. Doch obwohl die US-Gelder direkt in die Tötung der sowjetischen Truppen flossen, wurden die konstruktiven Atomverhandlungen zwischen Moskau und Washington fortgesetzt.

Nach langen Verhandlungen in den Jahren 1981-83 und 1985-87, die von einigen der schlimmsten Spannungen des Kalten Krieges begleitet waren, handelten US-Präsident Ronald Reagan und der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow erfolgreich den Vertrag über nukleare Mittelstreckenraketen aus. Mit diesem Vertrag wurden alle landgestützten ballistischen Raketen und Marschflugkörper mit kurzer und mittlerer Reichweite (500 bis 5.500 km) abgeschafft. Diese Waffen, deren einziger Zweck darin bestand, einen Enthauptungsschlag gegen eine der beiden Seiten zu führen, wurden vernichtet - und das zu einer Zeit, in der die sowjetischen Medien Reagan regelmäßig als engagierten Kriegstreiber anprangerten.

Weltmacht im Kalten Krieg – Sowjetunion wagte die Zusammenarbeit mit den USA

Der Status einer Supermacht erfordert die Fähigkeit zum Multitasking. Der bipolare Charakter des Kalten Krieges ist ein hervorragendes Beispiel für zwei Mächte, die heftig miteinander konkurrierten und gleichzeitig Schritte unternahmen, um Spannungen und unnötige Risiken in der nuklearen Arena zu verringern. Die Sowjetunion glaubte, eine Weltmacht zu sein, aber im Gegensatz zum heutigen Russland war sie in der Lage, mit den Vereinigten Staaten militärisch und diplomatisch zu konkurrieren. Und manchmal schien sie auch zu gewinnen. Der Start des Sputniks war ein großer Sieg über die Vereinigten Staaten, das sowjetische Nukleararsenal entwickelte sich oft rasch weiter, und die sowjetische Unterstützung war in zahlreichen Konflikten auf der ganzen Welt gefragt.

Die Sowjets standen den Amerikanern als ebenbürtige Gegner gegenüber, und sie wussten es. Das Ziel war die Verbreitung des Kommunismus und das Überleben ihres Regimes, nicht die nukleare Vernichtung. Statt ihre Atomwaffen einzusetzen, wagte es die Sowjetunion, mit den Vereinigten Staaten zusammenzuarbeiten, um die Gefahr eines Atomkriegs zu verringern und es beiden Seiten zu ermöglichen, in anderen, sichereren Bereichen zu konkurrieren.

Wladimir Putin: Der Aufstieg von Russlands Machthabern in Bildern

Wladimir Putin ist seit dem 24. Februar 2022 auch Kriegsherr – auch wenn in Russland nach offizieller Lesart nur von einer militärischen „Spezialoperation“ in der Ukraine gesprochen wird.
Am 24. Februar 2022 befahl Wladimir Putin den Angriff russischer Truppen auf die Ukraine. Setdem ist er nicht nur Präsident Russlands, sondern Kriegsherr – auch wenn in Russland der Ukraine-Krieg nach offizieller Lesart nur eine militärische „Spezialoperation“ genannt wird. © Mikhail Klimentyev/Imago
Wladmir Putin mit Flottenchef Kurojedow
Von 1975 bis 1982 war der am 7. Oktober 1952 geborene Putin KGB-Offizier, von 1984 bis 1985 besuchte er die KGB-Hochschule in Moskau. Ab 1985 war er in der DDR tätig, hauptsächlich in Dresden. Danach ging es wieder zurück nach St. Petersburg. Vom 25. Juli 1998 bis August 1999 war Putin Direktor des Inlandsgeheimdienstes FSB. In dieser Eigenschaft traf er sich im November 1998 mit Flottenchef Wladmir Kurojedow (rechts). © Stringer/dpa
So sah Wladimir Putin im Alter von 40 Jahren aus, als er an der Eröffnung der Honda Motor Show 1992 in St. Petersburg teilnahm.
Eine Schwarz-Weiß-Aufnahme zeigt Wladimir Putin im Jahr 1992 im Alter von 40 Jahren, als er an der Eröffnung der Honda Motor Show 1992 in St. Petersburg teilnahm. Zwei Jahre später wurde er von einem der Vizebürgermeister zum ersten Vizebürgermeister der Stadt ernannt. Sein politischer Aufstieg nahm Formen an. © Russian Look/IMAGO
Dieses Foto zeigt den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Jahr 1994 in seinem Büro. Damals war er 42 Jahre alt und Vizebürgermeister von St. Petersburg.
In seinem ersten Jahr als erster Vizebürgermeister der Stadt St. Petersburg im Jahr 1994 wurde Wladimir Putin in seinem Büro fotografiert. Damals war er 42 Jahre alt. Von körperlichen Beschwerden aus dieser Zeit ist nichts bekannt. Putin war zudem bereits seit seiner Jugend sportlich und ging unter anderem dem Kampfsport Judo nach, in dem er sich einen Schwarzen Gurt verdiente. © Russian Look/IMAGO
Drei Jahre später enstand dieses Foto von Wladimir Putin zusammen mit Anatoly Sobchak, ehemaliger Bürgermeister von St. Petersburg.
Dieses Foto entstand drei Jahre später, 1997, und zeigt Wladimir Putin – damals 45 Jahre alt – zusammen mit Anatoly Sobchak, dem ehemaligen Bürgermeister von St. Petersburg. © Russian Look/IMAGO
Wladimir Putin mit Boris Jelzin im Kreml.
Im Jahr 1999 übernahm Putin zum ersten Mal das Amt des Ministerpräsidenten – mit Option auf die Nachfolge von Präsident Boris Jelzin (links). Als Jelzin am 31. Dezember 1999 sein Amt niederlegte, übernahm Putin kommissarisch auch die Amtsgeschäfte des Präsidenten. Im Mai 2000 wurde Putin dann regulär zum Präsidenten Russlands gewählt. © dpa
Im Jahr 2000 wurde Putin zum ersten Mal Präsident der Russichen Föderation. Das Foto zeigt den damals 48-Jährigen zusammen mit Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder in Berlin.
Im Jahr 2000 wurde Wladimir Putin erstmals zum Präsidenten der Russischen Föderation gewählt. Das Foto zeigt den damals 48-Jährigen zusammen mit Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in Berlin. Die Beiden sollte im weiteren Verlauf eine innige Freundschaft verbinden, die auch über Schröders politische Karriere hinaus Bestand hatte. © Thomas Imo/IMAGO
Wladimir Putin während einer Trainingssession in Sotschi im Jahr 2019. Der russische Präsident gilt als großer Judo-Fan und hat im Jahr 2000 in Tokio den Titel des sechsten Dan des „Kodokan-Judo“ verliehen bekommen.
Wladimir Putin während einer Trainingssession in Sotschi im Jahr 2019. Der russische Präsident gilt als großer Judo-Fan und hat im Jahr 2000 in Tokio den Titel des sechsten Dan des „Kodokan-Judo“ verliehen bekommen. © Mikhail Metzel/Imago
Am 7. Mai 2000 legte Putin seinen Amtseid ab.
Am 7. Mai 2000 legte Putin unter den Augen von Boris Jelzin seinen Amtseid ab. Mit einer Ausnahme einer Zeit als Regierungschef von 2008 bis 2012 hat Putin seither das Amt des Präsidenten der Russischen Föderation inne.  © Imago
Wladimir Putin und Bill Clinton bei der Unterzeichnung eines Vertrages in New York.
Im September 2000 führte Putin der Weg in die USA. Bill Clinton (rechts) war der erste US-Präsident, mit dem er es in den kommenden Jahren zu tun bekam. in seiner Mit dem damals noch amtierenden US-Präsidenten B © Imago
Mit einer Umarmung begrüßen sich Gerhard Schröder und Wladmir Putin im Foyer des Taschenbergpalais in Dresden.
Als Russlands Präsident reiste Putin im September 2001 zu einem dreitägigen Staatsbesuch nach Deutschland. Im Foyer des Taschenbergpalais in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden begrüßte ihn auch der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (links). Die beiden verstanden sich offensichtlich schon damals ausnehmend gut. Die Freundschaft hat auch heute noch Bestand. © Jan-Peter Kasper/dpa
Der schwarze Labrador von Wladimir Putin läuft beim Treffen seines Herrchens mit Angela Merkel durchs Zimmer.
Putin spielt gerne psychologische Spielchen – so auch 2007 mit Kanzlerin Angela Merkel. Bei ihrem Treffen in Sotschi am Schwarzen Meer ließ Putin während einer gemeinsamen Pressekonferenz eine Labradorhündin ohne Leine herumlaufen. Merkel, einst in ihrer Jugend von einem Hund gebissen worden, fühlte sich sichtlich unwohl.  © Dmitry Astakhov/dpa
George Bush und Wladimir Putin spazieren auf dem Gelände von Putins Sommerresidenz Bocharov Ruchei.
George W. Bush (rechts) war der zweite US-Präsident, mit dem es Putin zu tun bekam. Im April 2008 trafen sich beiden Staatschefs auf dem Gelände von Putins Sommerresidenz Bocharov Ruchei. © Imago
Wladimir Putin neuer russischer Regierungschef.
Am 7. Mai 2008 löste Dmitri Medwedew nach zwei Amtszeiten Putin im Amt des russischen Präsidenten ab. Einen Tag danach wählte die Duma Putin auf Vorschlag des neuen Präsidenten zum neuen Regierungschef. Putin blieb auch in dieser Position der starke Mann. © dpa
Im Jahr 2009 ließ sich Putin mit freiem Oberkörper auf einem Pferd sitzend zur Demonstration von Macht fotografieren, als er durch die südsibirische Republik Tuwa ritt.
Im Jahr 2009 ließ sich Wladimir Putin mit freiem Oberkörper auf einem Pferd sitzend fotografieren, als er durch die südsibirische Republik Tuwa ritt. Mit solchen Fotos pflegte Putin sein Macho-Image. Er wollte er laut Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ Wirkung in der russischen Bevölkerung erzielen und auch international demonstrieren, dass er ein starker Gegner ist. © epa Alexey Druzhinyn
Bekleidet mit olivgrüner Jagdhose und einem dazu passenden Sonnenhut präsentiert sich Wladimir Putin beim Angeln in den sibirischen Bergen im Jahr 2017. Geht es nach dem russischen Präsidenten, hat der Oberkörper aber freizubleiben.
Bekleidet mit olivgrüner Jagdhose und einem dazu passenden Sonnenhut präsentiert sich Wladimir Putin beim Angeln in den sibirischen Bergen im Jahr 2017. Geht es nach dem russischen Präsidenten, hat der Oberkörper aber freizubleiben. Das gilt für Reiten wie offenbar auch fürs Angeln. © Aleksey Nikolskyi/Imago
Putin und Obama stoßen miteinander an.
Am 7. Mai 2012 wurde Putin erneut zum Präsidenten gewählt. Sein Verhältnis zu US-Präsident Barack Obama war von Distanz geprägt. Das war auch im September 2015 bei einer Veranstaltung der Vereinten Nationen in New York der Fall.  © Amanda Voisard/dpa
Wladimir Putin in einem camouflage-farbendem Tauchanzug während eines Ausflugs in der russischen Republik Tuwa in Sibirien im Jahr 2017. Das Foto zeigt den russischen Präsidenten während einer Verschnaufpause.
Wladimir Putin in einem camouflage-farbendem Tauchanzug während eines Ausflugs in der russischen Republik Tuwa in Sibirien im Jahr 2017. Das Foto zeigt den russischen Präsidenten während einer Verschnaufpause. © Alexei Nikolsky/Imago
Putin trifft Trump beim Apec-Gipfel in Vietnam.
Als Donald Trump die US-Wahl 2016 gegen Hillary Clinton gewann, hatte Russland wohl seine Hände mit im Spiel. Putin hatte sicher seinen Grund. Mit Donald Trump kam er jedenfalls gut zurecht. Im November 2017 begrüßten sie sich Familienfoto im Rahmen des Gipfeltreffens der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in Da Nang (Vietnam) herzlich.  © Mikhail Klimentyev/dpa
Der chinesische Präsident Xi Jinping (r) und der russische Präsident Wladimir Putin (l) geben sich am 04.07.2017 im Kreml in Moskau (Russland) bei einem Gespräch die Hände
Unter Putin sind sich Russland und China zuletzt immer nähergekommen. Ein wichtiger Termin war der 4. Juli 2017, als der chinesische Präsident Xi Jiping im Kreml in Moskau zu Besuch war. Damals wurden mehrere Verträge und Wirtschaftsabkommen unterzeichnet. © Sergei Ilnitsky/dpa
Wladimir Putin und Olaf Scholz am Tisch im Kreml.
So pflegt Putin inzwischen seine Gäste zu empfangen – vor allem die aus dem Westen. Am 15. Februar 2022 reiste Kanzler Olaf Scholz nach Moskau. Damals hatte der Ukraine-Krieg noch nicht begonnen. Putin ließ sich von Scholz aber nicht beeindrucken. © Kremlin Pool/Imago
Wladimir Putin im Kreml.
Putin forcierte in seiner dritten Amtszeit die kriegerischen Auseinandersetzungen. Seit dem 21. März 2014 betrachtet Russland die Krim als Teil des eigenen Staatsgebiets, seit September 2015 unterstützt die russische Luftwaffe im Militäreinsatz in Syrien den syrischen Präsidenten Assad im dortigen Bürgerkrieg.  © Sergei Ilnitsky/dpa
Wladimir Putin (links) und Joe Biden schütteln sich bei ihrem Treffen in der „Villa la Grange“ die Hand.
Anlässlich der Genfer Gipfelkonferenz traf sich Putin am 16. Juni 2021 mit US-Präsident Joe Biden zu einem Gespräch. Schon damals waren die russischen Truppenaufmärsche an der Grenze zur Ukraine ein Thema. © Denis Balibouse/dpa
Wladimir Putin lacht
Genutzt hat das Gipfelgespräch wenig. Am 24. Februar 2022 begann mit dem Einmarsch der russischen Truppen ins Nachbarland der Ukraine-Krieg. Putin wusste es wohl schon in Genf.  © Denis Balibouse/dpa
Selbst wenn sich der Kreml-Chef nahe den Gewässern Russlands erholt, sind die Kameras der russischen Staatspresse nicht weit entfernt. Schnappschüsse von einem schwimmenden Wladimir Putin, wie hier im Jahr 2017, würde ihnen sonst glatt entgehen.
Selbst wenn sich der Kreml-Chef nahe den Gewässern Russlands erholt, sind die Kameras der russischen Staatspresse nicht weit entfernt. Schnappschüsse von einem schwimmenden Wladimir Putin, wie hier im Jahr 2017, würde ihnen sonst glatt entgehen. © Alexei Nikolsky/Imago

Kriegsbeil an die Nuklearverträge – Putin sucht nach Ablenkung von Versagen in der Ukraine

Moskau hat verstanden, dass es als Weltmacht auch die Verantwortung hat, die Beziehungen zu anderen Mächten zu pflegen. Es hat auch verstanden, dass der Verzicht auf kleine Vorteile im Nuklearbereich den Staat in der internationalen Gemeinschaft aufwerten und ihn besser in die Lage versetzen könnte, seine außenpolitischen Ziele zu verfolgen.

Im Gegensatz dazu zeigen Russlands derzeitige Haltung gegenüber New START und Putins jüngste Ankündigung, dass Russland nicht-strategische Atomwaffen auf weißrussischem Boden stationieren wird, dass Putin nach jeder Ablenkung von seinem peinlichen Versagen in der Ukraine sucht - und nach jedem Druckmittel, das er gegenüber einem weitaus mächtigeren Westen einsetzen kann. Während Russland das Kriegsbeil an die Nuklearverträge legt, die uns alle sicherer gemacht haben, sucht der Westen weiterhin nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Mit seinem Vorgehen hat Putin deutlich gemacht, dass Russland nicht länger als Supermacht betrachtet werden kann.

Austin Wright ist Fachmann für Nichtverbreitung und strategischen Handel und hat sich auf transatlantische Sicherheit und Ausfuhrkontrollen spezialisiert.

Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt.

Dieser Artikel war zuerst am 4. April 2023 in englischer Sprache im Magazin „ForeignPolicy.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

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