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Trump bleibt bei persönlichen Angriffen: Tiraden gegen Harris
VonSimon Schröder
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Kränkungen und Verleumdungen: Donald Trump teilte in einer Pressekonferenz mit, dass er Kamala Harris in den US-Wahlen weiterhin persönlich angreifen möchte.
Bedminster – US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat die Forderung seiner prominenten Parteikollegin Nikki Haley zurückgewiesen, seinen Wahlkampfstil zu ändern und die persönlichen Angriffe auf die Rivalin Kamala Harris zu unterlassen. Er sei „sehr wütend“ auf Harris, und deshalb sehe er sich „berechtigt zu persönlichen Angriffen“, sagte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit, 15. August) auf einer Pressekonferenz.
Der frühere Präsident sagte ferner über Harris, dass er „nicht viel Respekt für ihre Intelligenz“ habe und sie eine „fürchterliche Präsidentin“ wäre. Haley hatte Trump am Dienstag aufgefordert, mit den persönlichen Attacken auf Harris aufzuhören und sich stattdessen auf die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Präsidentschaftskandidatin der Demokraten zu konzentrieren.
Eigentlich sollte es um die Wirtschaft gehen: Donald Trump bei einer Pressekonferenz in Bedminster, New Jersey am Donnerstagabend. Stattdessen ging es auch um seine Wahlkampfstrategie.
Die US-Wahl lasse sich nicht gewinnen, indem darüber geredet werde, welcher Gruppe („race“) Harris angehöre, oder darüber, dass sie „dumm“ sei, sagte Haley im rechtsgerichteten Fernsehsender Fox News. Die frühere Botschafterin und Ex-Gouverneurin bezog sich damit darauf, dass Trump seine Rivalin immer wieder als unintelligent schmäht und ihre Identität als Afroamerikanerin angezweifelt hat. Harris ist die Tochter eines Jamaikaners, ihre Mutter stammt aus Indien.
Nikki Haley unterstützt Trump – und hält ihn an, von persönlichen Attacken gegen Harris abzusehen
Haley war Trump in den Präsidentschaftsvorwahlen der Republikaner unterlegen, inzwischen unterstützt sie seine Kandidatur. Trump sagte auf der Pressekonferenz in seinem Golfklub in Bedminster im Bundesstaat New Jersey zu den Forderungen seiner Parteikollegin, er schätze zwar Haleys Rat, doch müsse er den Wahlkampf auf „meine Art“ führen.
Der Ex-Präsident sagte zudem über sich, dass er eine „sehr ruhige Kampagne“ führe: „Es gibt kein Geschrei. (…) Ich bin eine sehr ruhige Person, glauben Sie’s oder nicht.“
Zugleich sagte der Ex-Präsident aber über Harris: „Ich bin sehr wütend auf sie wegen dem, was sie dem Land angetan hat. Ich bin sehr wütend auf sie, dass sie das Justizsystem gegen mich und andere Leute eingesetzt hat.“ Trump bezog sich damit auf die gegen ihn laufenden Strafverfahren, die er immer wieder als Machenschaften der Demokraten bezeichnet.
Trump bezeichnet Harris als „radikale Linke“ – Gott habe Trump beim Attentatsversuch gerettet
Der 78-Jährige sagte zudem, auch er werde von Harris persönlich attackiert, indem sie ihn wie auch seinen Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance als „sonderbar“ („weird“) bezeichne. Das Attribut „weird“ wird seit einigen Wochen von Harris und anderen Demokraten häufig auf Trump und Vance angewendet, ist aber bei weitem nicht so verunglimpfend wie die ständigen Äußerungen Trumps über die mangelnde Intelligenz seiner Rivalin.
Bilder einer Karriere: Kamala Harris strebt Präsidentenamt in den USA an
Trump bezeichnete Harris auf der Pressekonferenz zudem erneut als „radikale Linke“ und bescheinigte ihr eine „sehr starke kommunistische Neigung“. Das Einzige, was Harris liefern könne, sei „fürchterliche Inflation, massive Kriminalität und der Tod des amerikanischen Traums“.
Die Pressekonferenz des Ex-Präsidenten – oder besser gesagt die Wahlkampfveranstaltung – hatte noch einen weiteren bizarren Moment zu bieten, als ein Journalist Trump fragte, zu welchem Zweck Gott ihn vor dem Attentatsversuch am 13. Juli gerettet habe. Trump antwortete: „Ja, Gott hat etwas damit zu tun. Es ist ein Wunder, und Gott hat etwas damit zu tun. Und vielleicht liegt es daran, dass wir die Welt retten wollen.“
Trump ist durch Bidens Rückzug in den US-Wahlen in Bedrängnis: Kamala holt auf
Es war bereits Trumps zweite Pressekonferenz seit der vergangenen Woche. Der Rechtspopulist ist im Wahlkampf in die Defensive geraten, seit Präsident Joe Biden am 21. Juli nach wochenlanger Debatte über seinen geistigen Zustand seinen Verzicht auf die Kandidatur bei der Wahl im November erklärt und sich die Demokratische Partei danach rasch hinter Vizepräsidentin Harris als neuer Kandidatin vereint hatte.
In mehreren der jüngsten Umfragen ist Trump inzwischen von Harris leicht überholt worden. Dennoch behauptete er auf der Pressekonferenz, in den Umfragen vorn zu liegen. Doch das Momentum ist momentan auf Harris‘ Seite. Trumps Wahlkampf scheint seit Bidens Rückzug orientierungslos und die ständigen persönlichen Angriffe auf Harris bringen Trump zwar Jubel bei seinen Unterstützern ein, drängen die unentschiedenen Wähler jedoch in Richtung seiner Rivalin. (sischr/afp)