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Drohnen-Absturz nach Jet-Kollision: „Höchste Ebene“ im Kreml soll der Aktion zugestimmt haben

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  • Felix Durach
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US-Berichten zufolge soll die russische Führung die aggressiven Manöver des Kampfjets bewilligt haben, die zum Absturz der Drohne geführt hatten. Der News-Ticker.

Dieser Ticker ist beendet. Alle Neuigkeiten rund um den Ukraine-Krieg finden Sie in unserem aktuellen News-Ticker.

Update vom 17. März, 10.45 Uhr: Der russische Pilot des Kampfjets, der über dem Schwarzen Meer mit einer US-Drohne kollidiert war, wurde am Freitag in Moskau für seinen Einsatz geehrt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur RIA berichtete, habe Verteidigungsminister Sergei Schoigu dem Piloten mehrere Auszeichnungen verliehen. Als Begründung für die Auszeichnungen nannte die russische Regierung „die Verhinderung der Verletzung der Grenzen des Sondereinsatzgebiets durch die amerikanische MQ-9 Reaper-Drohne“.

Ein am Donnerstag (16. März) veröffentlichtes Video zeigt, wie der russische Jet die Drohne bei einem Überflug am Rotor touchiert hatte. Das unbemannte Fluggerät stürzte daraufhin in das Schwarze Meer. Die US-Regierung sprach anschließend von einem Kontrollverlust und mangelndem Können des russischen Piloten.

Reaktion auf Drohenabsturz: US-Senator fordert Abschuss von russischen Fluggeräten

Update vom 17. März, 07.14 Uhr: Bislang gibt es keine neuen Erkenntnisse zum Drohnen-Vorfall zwischen den USA und Russland. US-Senator Lindsey Graham plädiert jedoch bei Newsweek dafür, als Reaktion auf die Kollision russische Drohnen abzuschießen. Ob Präsident Joe Biden auf diesen Vorschlag eingeht, muss sich zeigen.

Fordert eine US-Antwort auf den Zwischenfall mit der Drohne: Senator Lindsey Graham knöpft sich US-Präsident Joe Biden vor.

Drohnen-Absturz: Kreml soll zugestimmt haben

Update vom 16. März, 15.45 Uhr: Vertreter der US-Regierung gehen davon aus, dass hochrangige Kreml-Beamte der Aktion des russischen Kampfjets gegen die US-amerikanische Drohne über dem Schwarzen Meer zugestimmt haben müssen. Das berichtet der US-Sender NBC mit Verweis auf drei mit dem Fall betraute US-Beamte. Es sei die „Absicht der russischen Führung gewesen, beim Abfangen aggressiv vorzugehen“, sagte einer der Beamten.

Ob auch Präsident Wladimir Putin über das Vorhaben informiert wurde, ist jedoch nicht bekannt. Die Beamten erklärten lediglich, dass Verantwortliche auf der „höchsten Ebene“ in Kenntnis gesetzt wurden. Die Kollision zwischen dem Jet und der Drohne und die daraus resultierende Beschädigung des Propellers soll jedoch nicht Teil des Plans gewesen sein. Regierungssprecher Ned Price erklärte bereits am Mittwoch, dass man von einem individuellen Fehler des Piloten ausgehe, der zu dem Zusammenstoß geführt habe.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Drohnen-Zwischenfall zwischen den USA und Russland: US-Regierung veröffentlicht Video der Kollision

Update vom 16. März, 11.00 Uhr: Die US-Regierung hat sich nun offenbar doch dazu entschieden, ein Video von dem Drohnen-Vorfall über dem Schwarzen Meer zu veröffentlichen. Die Aufnahme, die von der Drohnen-Kamera aus gemacht wurde, zeigt zwei Anflüge des russischen Jets auf das unbemannte Flugobjekt. Gut zu erkennen ist auch, wie das Kampfflugzeug Treibstoff über der Drohne ablässt. Nach dem zweiten Anflug und der mutmaßlichen Kollision bricht das Video kurz ab. Anschließend zeigt das Bild den Rotor am Heck der Drohne, der durch den Zusammenstoß beschädigt wurde.

Die Ausschnitte stammen aus einem Video mit einer Gesamtlänge von 30 bis 40 Minuten, erklärte das Pentagon.

Drohnen-Zwischenfall zwischen den USA und Russland: US-Regierung geht nicht von Absicht aus

Update vom 16. März, 10.41 Uhr: Die US-Regierung geht aktuell davon aus, dass die Kollision zwischen einer US-amerikanischen Drohne und einem russischen Kampfjet nicht bewusst herbeigeführt wurde. Das sagte Ned Price, ein Sprecher der Regierung von Präsident Joe Biden, erklärte, in einem Interview mit MSNBC. Die Videoaufnahmen würden den Anschein machen, dass der russische Pilot nahezu vollständig die Kontrolle über sein Flugzeug verloren hatte, bevor es zu dem Zusammenstoß gekommen war. Die Aktion zeige die offensichtliche Inkompetenz des Piloten, sagte Price weiter.

Drohnen-Absturz über dem Schwarzen Meer: USA erwägen Videomaterial-Veröffentlichung

Update vom 16. März, 5.15 Uhr: Nach dem Drohnen-Absturz über dem Schwarzen Meer will die US-Regierung möglicherweise Bildmaterial von dem Vorfall veröffentlichen. „Wir sind noch dabei, Videos und Fotos zu sichten, um festzustellen, was wir veröffentlichen können“, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in Washington am Mittwoch (15. März).

Mit dem Material könnten die USA ihre Darstellung untermauern, wonach ein russischer Kampfjet bei dem Vorfall eine amerikanische Militärdrohne rammte. Die Russen hatten jede Verantwortung für den Absturz zurückgewiesen und warfen den Amerikanern eine Provokation vor.

Drohnen-Zwischenfall zwischen den USA und Russland: Austin und Schoigu telefonieren

Update vom 15. März, 19.15 Uhr: Nach dem Zwischenfall mit einer amerikanischen Drohne und zwei russischen Kampfjets über dem Schwarzen Meer haben der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu und sein US-Amtskollege Lloyd Austin nach Angaben aus Moskau ein Telefongespräch gehalten. Das Gespräch habe auf Initiative der amerikanischen Seite stattgefunden, zitierte die russische Staatsagentur Tass das Verteidigungministerium in Moskau. Ein namentlich nicht genannter US-Beamter gab gegenüber dem US-Sender CNN an, auch der Generalstabschef Mark Milley werde mit seinem russischen Amtskollegen telefonieren.

Update vom 15. März, 12.45 Uhr: Der Militär-Experte Gerhard Mangott bewertete den Zwischenfall über dem Schwarzen Meer im Gespräch mit fr.de von IPPEN.MEDIA als „sehr riskant“. Der Vorfall berge ein „großes Eskalationsrisiko“.

Drohnen-Vorfall zwischen Russland und den USA: Ukrainischer Sicherheitschef sieht „Signal Putins“

Update vom 15. März, 12.05 Uhr: Nach der Kollision einer US-Militärdrohne mit einem russischen Jet über dem Schwarzen Meer steigt die Angst vor einer Eskalation des Ukraine-Kriegs. Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine ist jedenfalls davon überzeugt, dass Russland bereit sei, seinen Krieg auszuweiten. Oleksij Danilow äußerte sich auf Twitter wie folgt zu dem Zwischenfall: „Der von Russland provozierte Vorfall mit dem amerikanischen Reaper im Schwarzen Meer ist Putins Signal, die Konfliktzone unter Beteiligung anderer Parteien auszudehnen.“

Kiews Militär verteidigt US-Drohnen über dem Schwarzen Meer

Update vom 15. März, 10.15 Uhr: Es geht die Sorge um, dass der Ukraine-Krieg auch auf andere Staaten übergreifen könnte. Ein Zwischenfall zwischen den Militärs der USA und Russlands über dem Schwarzen Meer befeuert solche Ängste. Nach Angaben des US-Militärs war eine unbemannte amerikanische Militärdrohne am Dienstag (14. März) im internationalen Luftraum mit einem russischen Kampfjet zusammengestoßen. Moskau wies die Vorwürfe zurück und erklärte, die Drohne sei nach einem scharfen Ausweichmanöver abgestürzt.

Unterdessen haben die ukrainischen Luftstreitkräfte den Einsatz von US-Aufklärungsdrohnen überm Schwarzen Meer verteidigt. „Das Schwarze Meer ist kein Binnenmeer Russlands, so wie sie das Asowsche Meer besetzt haben und es für ihres halten“, sagte der Sprecher der ukrainischen Luftstreitkräfte, Jurij Ihnat, im Fernsehen in Kiew. Anrainer des Schwarzen Meeres seien auch Nato-Mitglieder, darunter die Türkei und Rumänien, weshalb die US-Drohnen dort auf rechtlicher Grundlage agierten.

Drohnen-Zwischenfall: Russland weist US-Kritik zurück

Update vom 15. März, 08.05 Uhr: Russlands Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, hat Moskau gegen Kritik wegen des Zusammenstoßes eines russischen Kampfjets mit einer US-Drohne verteidigt. „Die inakzeptablen Aktionen des US-Militärs in unmittelbarer Nähe unserer Grenzen geben Anlass zur Sorge“, so Antonow laut US-Medien. Man sei sich „der Aufgaben, für die solche Aufklärungs- und Kampfdrohnen eingesetzt werden, sehr wohl bewusst.“ Antonow warf den USA in seinem Statement vor, sie würden mit derartigen Drohnen Informationen sammeln, „die später vom Kiewer Regime genutzt werden, unsere Streitkräfte und Territorien anzugreifen“.

Russlands Verteidigungsministerium reagiert auf Absturz der US-Drohne

Update vom 14. März, 20.20 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium hat jede Verantwortung im Zusammenhang mit dem Absturz einer US-Drohne über dem Schwarzen Meer zurückgewiesen. Die Drohne sei weder beschossen noch auf andere Weise angegriffen worden, heißt es in einer von der Staatsagentur Tass verbreiteten Mitteilung. Eine Alarmrotte der russischen Luftwaffe sei aufgestiegen, um einen unbekannten Eindringling über dem Schwarzen Meer zu identifizieren.

Bei einem scharfen Ausweichmanöver habe die Drohne rapide an Höhe verloren und sei in das Meer gestürzt, lautete die Darstellung des russischen Militärs. „Die russischen Kampfflugzeuge haben keine Bordwaffen eingesetzt, sind nicht in Kontakt mit dem unbemannten Flugapparat geraten und kehrten sicher zu ihrem Heimatflughafen zurück.“

USA melden Absturz von Reaper-Drohne: ZDF-Korrespondentin sieht „ungewöhnliche Provokation“

Update vom 14. März, 20.12 Uhr: Der Zwischenfall über dem Schwarzen Meer, bei dem ein russischer Kampf-Jet vom Typ „Su-27“ und eine amerikanische Drohne „MQ-9 Reaper“ über internationalen Gewässern kollidierten, sorgt im Umfeld des Ukraine-Kriegs für Aufsehen.

Laut ZDF-Washington-Korrespondentin Claudia Bates handelt es sich um einen einmaligen Vorfall. „Solche Begegnungen im internationalen Luftraum kommen schon vor. Aber hier handele es sich doch um eine ungewöhnliche Provokation der russischen Piloten. Die Drohne war im internationalen Luftraum unterwegs, hätte dort eine Routineoperation durchgeführt“, berichtete Bates im „heute journal“ unter Berufung auf die US-Streitkräfte. „Die Piloten hätten dann zunächst Kraftstoff über der Drohne abgelassen und sie eben schließlich gestreift, wodurch sie von den Amerikanern vom Himmel geholt werden musste. Und das ist tatsächlich ein einmaliger Vorgang.“

Russischer Kampfjet kollidiert mit US-Drohne: Zwischenfall über Schwarzem Meer besorgt

Die USA würden sehr deutlich machen, „dass Russland hier mit Absicht gehandelt habe und verurteilen das sehr scharf“, erklärte Bates weiter. Laut der ZDF-Washington-Korrespondentin würden nun zunächst die jeweiligen Außenministerien Kontakt miteinander aufnehmen, um die Hintergründe des militärischen Vorfalls zu klären. Bei der „MQ-9 Reaper“-Drohne handelt es sich um eine Aufklärungs-Drohne, die jedoch auch Luft-Boden-Raketen mit sich führen kann.

Russischer Jet rammt US-Drohne: Auf „unsichere und unprofessionelle“ Weise

Erstmeldung vom 14. März: Frankfurt – Inmitten des Ukraine-Krieges ist es über dem Schwarzen Meer zu einem gefährlichen Vorfall gekommen. Ein russischer Kampfjet ist nach US-Angaben mit einer US-Drohne vom Typ Reaper zusammengestoßen. Zwei russische Kampfflugzeuge vom Typ Su-27 hätten die Drohne am Dienstag (14. März) auf „unsichere und unprofessionelle“ Weise über internationalen Gewässern abgefangen, erklärte das regionale Europa-Hauptquartier der US-Streitkräfte in Stuttgart (Eucom).

Gefährliche Kollision über dem Schwarzen Meer: Russischer Jet bringt US-Drohne zum Absturz

Bei dem Vorfall habe einer der Kampfjets den Propeller der Drohne berührt. Sie sei daraufhin abgestürzt. „Unser MQ-9-Fluggerät führte Routineoperationen im internationalen Luftraum aus, als es von einem russischen Flugzeug abgefangen und gerammt wurde“, erklärte US-Luftwaffengeneral James Hecker. „Das führte zu einem Absturz und kompletten Verlust der MQ-9.“ Wegen des „gefährlichen und unprofessionellen“ Vorgehens der Russen sei beinahe auch der russische Kampfjet abgestürzt.

Eucom erklärte, vor der Kollision hätten die Su-27 bereits Treibstoff auf die Drohne abgelassen und seien vor dem unbemannten Gerät geflogen. „Dieser Vorfall zeugt von einem Mangel an Kompetenz, zusätzlich dazu, dass er gefährlich und unprofessionell war.“ Am Schwarzen Meer liegt unter anderem die Ukraine, gegen die Russland Krieg führt, und die von Russland annektierte Halbinsel Krim. (bb/AFP)

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