Vor Europawahl
Strack-Zimmermann hat klare Botschaft an AfD-Wähler: „Gast, der im Wohnzimmer Feuer legt“
VonPeter Siebenschließen
Die AfD liegt in Umfragen bei über 20 Prozent. „Fatal“ findet das FDP-Kandidatin Strack-Zimmermann – und kritisiert auch EU-Kommissionschefin von der Leyen.
Berlin – Ausgerechnet Europa: Die AfD hält nichts von der EU, das macht die Partei immer wieder deutlich. In Umfragen zur Europawahl liegt die AfD, die in Teilen als rechtsextrem gilt, dennoch bei über 20 Prozent. Es wäre eine Verdopplung des Wahlergebnisses von 2019. „Fatal“ findet das die FDP-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Sie ist Spitzenkandidatin ihrer Partei zur Europawahl.
AfD und Europawahl 2024: „Wer sie wählt, sägt am Ast, auf dem er sitzt“
An potenzielle AfD-Wähler hat sie eine klare Botschaft: „Ich frage Sie, laden Sie allen Ernstes einen Gast ein, von dem Sie wissen, dass dieser, kaum betritt er ihre Wohnung, im Wohnzimmer Feuer legt?“, so Strack-Zimmermann im Interview mit IPPEN.MEDIA. Die AfD schickt Maximilian Krah ins Rennen. Der hatte zuletzt für Schlagzeilen gesorgt, weil die Plattform TikTok offenbar seine Reichweite deutlich gedrosselt hat. Grund laut TikTok: Homophobe Aussagen und Hetze.
Die AfD wolle die EU von innen heraus zerstören, wer sie wähle, säge am Ast, auf dem er sitze, so Strack-Zimmermann. Tatsächlich spricht die Partei immer wieder über einen Dexit, also einen Austritts Deutschlands aus der EU. Das wäre ein riesiger Fehler, sagt Strack-Zimmermann: „Der Wohlstand Deutschlands basiert auf den europäischen Freiheiten.“
Strack-Zimmermann über EU-Überregulierung: „Ursula von der Leyen ist verantwortlich dafür“
Im Wahlkampf gibt sich die FDP-Politikerin streitbar. Einer der Kampagnen-Claims von Strack-Zimmermann für die EU-Wahl: „Oma Courage“. Europa müsse einfacher werden, sagt sie: „Die Europäische Union erscheint weit weg vom Alltag, dabei kommen über 50 Prozent aller Gesetze und Regulierungen aus Brüssel.“ Viele europäische Regeln seien kompliziert, bürokratisch und würden „unmittelbar in unser Leben“ eingreifen. „Es ist daher nicht egal, wer im Parlament die Interessen der Bürgerinnen und Bürger vertritt und wer die Kommissionspräsidentin stellt“, so Strack-Zimmermann.
Die Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen kritisierte sie scharf. „Ursula von der Leyen ist verantwortlich dafür, dass wir inzwischen komplett überreguliert sind. Europäische Regeln greifen kleinteilig in unser Leben ein. Die Bürokratie fesselt die Wirtschaft. Die EU ist aber gegründet worden, um es den Menschen in Europa einfacher und leichter zu machen und nicht schwieriger“, so Strack-Zimmermann.
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