Militärgeheimnisse weitergegeben?

Mutmaßliche Spionage für China: Richter ordnet U-Haft für tatverdächtige Deutsche an

  • Jens Kiffmeier
    VonJens Kiffmeier
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Wegen Spionage-Verdachts werden drei Deutsche festgenommen. Sie sollen für China gearbeitet haben. Zwei Verdächtige sitzen jetzt in U-Haft.

Update vom 22. April, 18.31 Uhr: Die Justiz reagiert: Nach der Festnahme von zwei Männern und einer Frau wegen mutmaßlicher Spionage für den chinesischen Geheimdienst sind die beiden Männer in Untersuchungshaft gekommen. Das die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe der Nachrichtenagentur dpa mit. Demnach hat der Ermittlungsrichter die Haftbefehle in Vollzug gesetzt. Die festgenommene Frau soll am Dienstag dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt werden.

Spionage für Chinas Militär? Polizei nimmt drei Tatverdächtige fest

Erstmeldung: Karlsruhe – Die Bundesanwaltschaft hat am Montag (22. April) drei deutsche Staatsbürger festnehmen lassen, die für einen chinesischen Geheimdienst arbeiten sollen. Thomas R. sowie das Ehepaar Herwig und Ina F. seien in Düsseldorf und Bad Homburg festgenommen worden, teilte die Behörde in Karlsruhe mit. Generalbundesanwalt Jens Rommel wirft den drei Personen vor, sich der „geheimdienstlichen Agententätigkeit“ für China strafbar gemacht zu haben, berichtet die Tagesschau.

Wegen mutmaßlicher Spionage für China: Die Bundesanwaltschaft lässt drei Deutsche festnehmen. (Symbolfoto/Montage)

R. sei Agent für einen Geheimdienstmitarbeiter in China und habe in chinesischem Auftrag Informationen zu militärisch nutzbaren innovativen Technologien beschafft. Dazu habe R. sich des Ehepaars F. bedient, das in Düsseldorf eine Firma betreibt, teilte die Bundesanwaltschaft weiter mit. Die Firma diene als Medium zur Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit mit Vertretern der deutschen Wissenschaft und Forschung. Die Eheleute hätten über die Firma ein Kooperationsabkommen mit einer deutschen Universität zum Wissenschaftstransfer geschlossen.

Speziallaser im Auftrag Chinas beschafft? Drei Deutsche wegen mutmaßlicher Spionage festgenommen

Dabei sei es in der ersten Phase um die Erstellung einer Studie für einen chinesischen Vertragspartner zum Stand der Technik von Maschinenteilen gegangen, die auch für den Betrieb leistungsstarker Schiffsmotoren etwa in Kampfschiffen von Bedeutung seien. Hinter dem chinesischen Vertragspartner habe der Geheimdienstmitarbeiter gestanden.

Außerdem hätten die Beschuldigten in chinesischem Auftrag einen Speziallaser angeschafft und diesen ohne Genehmigung nach China exportiert. Sie sollen nach Angaben aus Karlsruhe am Montag und Dienstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden. (nak/lrg/afp)

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