Krieg in Nahost

Forderungen nach Waffenruhe in Gaza: UN-Sicherheitsrat unterstützt Bidens Plan

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Ein Vater erlebt die Befreiung seines Sohnes nicht mehr. Der UN-Sicherheitsrat stimmt über die Nahost-Resolution ab. Der News-Ticker zum Gaza-Krieg.

Dieser News-Ticker ist geschlossen. Alle Informationen zum Krieg zwischen Israel und der Hamas finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 11. Juni, 5.57 Uhr: Außenminister Antony Blinken ist zum wiederholten Mal im Nahen Osten unterwegs, um bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe zu vermitteln. Bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu machte Blinken deutlich, dass die USA und führende Politiker weltweit hinter dem von US-Präsident Joe Biden vorgestellten Plan für eine Waffenruh stehen. Das teilte sein Ministerium gestern mit. 

UN-Sicherheitsrat unterstützt Plan für Waffenruhe im Gazastreifen

Update vom 10. Juni, 21.46 Uhr: Der UN-Sicherheitsrat hat sich für einen von US-Präsident Joe Biden vorgestellten mehrstufigen Plan für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg ausgesprochen. Eine entsprechende Resolution wurde vom mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen am Montag in New York angenommen. 14 Mitgliedsländer stimmten dem Entwurf zu, die Veto-Macht Russland enthielt sich. „Heute haben wir für den Frieden gestimmt“, sagte die US-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield im Anschluss.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Das Papier unterstützt einen von Biden vorgestellten Plan, der eine Beendigung der Kämpfe im Gazastreifen in drei Phasen vorsieht. Den USA zufolge hat nur die islamistische Hamas dem Plan bislang nicht zugestimmt. Eine klare und öffentliche Zustimmung zu dem Plan gab es bislang aber auch von der Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nicht. 

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Forderungen nach Waffenruhe: UN-Sicherheitsrat stimmt über Nahost-Resolution ab

Update vom 10. Juni, 21.35 Uhr: Der UN-Sicherheitsrat will noch am Montag über eine von den USA eingebrachte Resolution abstimmen, die den von US-Präsident Joe Biden vorgestellten Plan für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg unterstützt. Eine entsprechende Sitzung wurde am Montag auf die Tagesordnung des Gremiums in New York genommen, sie soll im Anschluss an eine vorherige Sitzung gegen 21 Uhr (MESZ) stattfinden. 

Das Papier unterstützt einen von Biden vorgestellten Plan, der eine Beendigung der Kämpfe in Gaza in drei Phasen vorsieht. Den USA zufolge hat nur die islamistische Hamas dem Plan bislang nicht zugestimmt. Eine klare und öffentliche Zustimmung zu dem Plan gab es bislang aber auch von Israels Regierung nicht.

Israelische Streitkräfte haben vier Geiseln aus dem Flüchtlingslager Nuseirat im zentralen Gazastreifen befreit.

Blinken wirbt für Waffenruhe – arabische Staaten sollen Druck auf Hamas ausüben

Update vom 10. Juni, 17.04 Uhr: Inmitten der internationalen Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen hat US-Außenminister Antony Blinken am Montag bei seinem Besuch in Ägypten einen Appell an die arabischen Staaten gerichtet. „Meine Botschaft an die Regierungen der Region ist, wenn Sie eine Waffenruhe wollen, fordern Sie die Hamas dazu auf, Ja zu sagen“, sagte er in Kairo, der ersten Station seiner Reise. Die USA werben für einen von Israel vorgelegten Fahrplan für die Beilegung der Kämpfe.

„Ich glaube fest daran, dass die überwältigende Mehrheit der Menschen, sei es in Israel, im Westjordanland oder im Gazastreifen, an eine Zukunft glauben wollen, in der Israelis und Palästinenser in Frieden und Sicherheit leben“, sagte Blinken weiter.

Update vom 10. Juni, 15.11 Uhr: Die USA und Großbritannien haben Medienberichten zufolge Israel dabei unterstützt, den Militäreinsatz der jüngsten Geiselbefreiung in Gaza vorzubereiten. Unter anderem wegen dieser internationalen Hilfe mache der israelische Geheimdienst Fortschritte bei der Suche nach Geiseln, berichtete die New York Times am Sonntag (9. Juni).

„Washington Post“: Geiselbefreiung brachte Waffenruhe nicht näher

Update vom 10. Juni, 11.38 Uhr: Nach der Geisel-Befreiung in Gaza sind die Chancen für eine Waffenruhe weiter unklar. Dazu kommentiert die Washington Post heute: Die Geiselbefreiung könne „die Positionen beider Seiten verhärten, indem sie Netanjahu von einem militärischen Sieg überzeugt, und die Hamas entschlossen macht, sich für die blamable Niederlage zu rächen.“

Netanjahus Rivale Benny Gantz verlässt Israels Kriegskabinett

Update vom 9. Juni, 22.49 Uhr: Wie CNN berichtet, hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Oppositionsführer Benny Gantz aufgefordert, nicht zurückzutreten. „Mein Sohn, dies ist nicht der Zeitpunkt, den Feldzug aufzugeben – dies ist der Zeitpunkt, unsere Kräfte zu bündeln“, schrieb er auf X (vormals Twitter). „Meine Tür steht jeder zionistischen Partei offen, die bereit ist, sich unter die Bahre zu legen und uns zu helfen, den Sieg über unsere Feinde zu erringen und die Sicherheit unserer Bürger zu gewährleisten“, schreib Netanjahu weiter.

Oppositionsführer Benny Gantz erklärt Rücktritt nach abgelaufenem Ultimatum an Netanjahu

Update vom 9. Juni, 20.55 Uhr: Weil es in der israelischen Notstandsregierung massive Unstimmigkeiten über die Gaza-Politik des Landes gibt, hat der israelische Oppositionsführer Benny Gantz seinen Rücktritt erklärt. Zuvor hatte dieser einen Plan für eine Nachkriegsordnung im Gazastreifen gefordert und der Regierung von Benjamin Netanjahu ein Ultimatum gestellt, um darauf einzugehen. Das Ultimatum war am Samstag (8. Juni) abgelaufen. Daraufhin hatte Gantz Netanjahu „Zögerlichkeit und Zeitschinderei aus politischen Erwägungen“ vorgeworfen und den Präsidenten aufgefordert, Neuwahlen festzulegen. Dafür gilt der wichtigste Rivale des aktuellen Staatschefs als aussichtsreichster Kandidat.

Update vom 9. Juni, 20.05 Uhr: Infolge des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober 2023 hat der Kommandeur der Gaza-Division der israelischen Streitkräfte, Avi Rosenfeld, am Sonntag seinen Rücktritt erklärt. In der Stellungnahme des Brigadegenerals heißt es, dass er am Tag des Massakers in der Aufgabe seines Lebens, „das Gaza-Grenzgebiet zu schützen, gescheitert“ sei. Rosenfeld bleibe noch solange im Amt, bis ein Nachfolger gefunden sei.

Der 49-Jährige ist nach Militärgeheimdienstchef Aharon Chaliva der zweite hochrangige Offizier, der als Konsequenz des Hamas-Angriffs seinen Posten verlässt. Auch Israels Verteidigungsminister Joav Galant und der Chef des Inlandsgeheimdienstes, Ronen Bar hatten Verantwortung dafür übernommen, dass der Hamas-Angriff über 1200 Menschen das Leben kosten konnte. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dagegen hat bislang noch keine persönliche Verantwortung übernommen.

Israel im Krieg: Huthi-Rebellen

Update vom 9. Juni, 17.24 Uhr: Die Huthi-Miliz hat heute erklärt, sie habe erneut Schiffe vor der Küsten Jemens mit Raketen und Drohnen attackiert. Das Sicherheitsunternehmen Ambrey und die britische Seefahrtsbehörde UKMTO betätigten laut der Nachrichtenagentur AFP Angriffe auf zwei Frachtschiffe. Verletzt worden sei niemand. Die Huthi-Rebellen greifen seit November immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an. So wollen sie nach eigenen Angaben die Hamas im Krieg gegen Israel unterstützen.

Update vom 9. Juni, 12.00 Uhr: Drama in Israel: Der Vater einer aus Gaza befreiten Geisel ist nur Stunden vor der Rückkehr seines Sohnes gestorben. Der 22-jährige Almog Meir Jan wurde am Samstag nach acht Monaten Geiselhaft befreit. Sein Vater wurde jedoch nach seiner Befreiung tot aufgefunden, wie der israelische Kan-Sender heute berichtete. Der 57-jährige Jossi Jan soll am Sonntagnachmittag beigesetzt werden. 

Die Schwester des Verstorbenen erzählte dem Sender, sie habe einen Anruf von der Armee bekommen. Man habe ihr gesagt, ihr Neffe sei befreit worden, man könne aber den Vater nicht erreichen. Sie sei daraufhin zum Haus ihres Bruders gefahren, um ihm die frohe Botschaft zu überbringen. Sie sei durch die offene Tür ins Wohnzimmer gegangen, nachdem er auf das Klopfen und Rufen nicht reagiert habe. Dort habe sie tot aufgefunden. „Mein Bruder ist vor Gram gestorben und hat seinen Sohn nicht zurückkehren sehen“, sagte sie. „In der Nacht vor Almogs Rückkehr hat sein Herz aufgehört zu schlagen.“

Türkei verurteilt Geisel-Einsatz Israels in Gaza als „barbarischen Angriff“

Update vom 9. Juni, 11.30 Uhr: Die Türkei hat den Einsatz zur Befreiung von Geiseln im Gazastreifen als „barbarischen Angriff“ verurteilt und Israel Kriegsverbrechen vorgeworfen. „Mit diesem jüngsten barbarischen Angriff hat Israel der Liste der Kriegsverbrechen ein weiteres hinzugefügt“, erklärte das Außenministerium in Ankara am Sonntag, ohne die Geiselbefreiung zu erwähnen. 

Update vom 9. Juni, 6.45 Uhr: EU-Chefdiplomat Josep Borrell hat die Befreiung der israelischen Geiseln bei einem Militäreinsatz im Gazastreifen begrüßt, äußerte sich aber gleichzeitig angesichts der Berichte über ein „Massaker an Zivilisten“ entsetzt. „Das Blutbad muss sofort beendet werden“, forderte er auf der Plattform X. „Die Berichte aus Gaza über ein weiteres Massaker an Zivilisten sind entsetzlich.“

Update vom 8. Juni, 22.05 Uhr: Nach der Befreiung von vier Geiseln aus dem Gazastreifen haben in Israel wieder Zehntausende für ein Abkommen zur Freilassung der 120 verbliebenen Entführten mit der Hamas demonstriert. Bei der Hauptkundgebung in der Küstenstadt Tel Aviv versammelten sich örtlichen Medien zufolge Zehntausende. Auch in Haifa, Jerusalem und an vielen anderen Orten des Landes kamen jeweils tausende regierungskritische Demonstranten zusammen, um einen Geisel-Deal sowie Neuwahlen zu fordern.

Update vom 8. Juni, 20.53 Uhr: Zur Lage im Gazastreifen hat sich auch der Generalsekretär der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen gemeldet. „Die Szenen, über die unsere Teams in den letzten Tagen aus Gaza berichtet haben, sind absolut entsetzlich. Das einzige Wort, das mir einfällt, um es zu beschreiben, ist ‚apokalyptisch‘“, sagte Christopher Lockyear am Samstag dem US-Sender CNN.

Wir befinden uns in einer Situation, in der Menschen im Blut anderer Menschen behandelt werden.“ Auf der Plattform X erklärte die Organisation, nach den jüngsten „intensiven Bombardements“ im Zentrum des Gazastreifens sähen sich die Helfer in den Krankenhäusern Al-Aksa und Nasser mit einer „überwältigenden Zahl schwerverletzter Patienten, darunter viele Frauen und Kinder“ konfrontiert.

Update vom 8. Juni, 16.55 Uhr: Nach dem jüngsten Einsatz von Israels Militär im Gazastreifen, bei dem vier Geiseln befreit wurden, spricht die Hamas von einem „Massaker“ an den Palästinensern. Es blieb unklar, ob Hanija sich direkt auf die Nachricht über die Befreiung der vier Geiseln aus Gewalt der Hamas bezog. Direkt erwähnte er diese in seiner Mitteilung nicht. „Der Feind setzt sein Massaker gegen unser Volk, unsere Kinder und Frauen, in Nuseirat und Deir al-Balah fort“, sagte der Auslandschef der islamistischen Hamas, Ismail Hanija. In beiden Orten hatten israelische Sicherheitskräfte insgesamt vier Geiseln aus Gewalt der Hamas befreit. Mindestens 50 Menschen wurden medizinischen Kreisen zufolge getötet.

Hanija erklärte, Israel habe „militärisch, politisch und moralisch versagt“. Mit Blick auf die immer noch erfolglosen Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe erklärte Hanija, die Hamas werde keiner Vereinbarung zustimmen, die nicht „zuallererst Sicherheit für unser Volk“ ermöglicht.

Scholz äußert sich zu Israel-Einsatz im Gazastreifen: Rettung der Hamas-Geiseln sei „Zeichen der Hoffnung“

Update vom 8. Juni, 15.45 Uhr: Nach der Rettung der Hamas-Geiseln im Gazastreifen durch Israel hat sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu der Aktion geäußert. Es ist „ein wichtiges Zeichen der Hoffnung – insbesondere für die zahlreichen israelischen Familien, die weiterhin um ihre Angehörigen fürchten. Vier Geiseln sind nun frei“, sagt Scholz auf X. Zugleich forderte der SPD-Politiker die Hamas auf, alle verbleibenden Geiseln freizulassen und den Krieg zu beenden.

Vier Geiseln aus dem Gazastreifen befreit: Israel führt Militäreinsatz durch

Update vom 8. Juni, 14.45 Uhr: Militärsprecher Daniel Hagari hat am Samstag (8. Juni) mitgeteilt, dass es den vier aus dem Gazastreifen geretteten Geiseln gut gehe. „Sie leben. Es geht ihnen gut“, sagte er gegenüber Journalisten. In einem Krankenhaus, in dem sie nach der Befreiung gebracht wurden, würden sie wieder mit ihren Familien vereint werden, berichtete die dpa.

Es befinden sich weiterhin 120 Geiseln in der Gewalt der Terrororganisation Hamas. Sie wurden beim Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt. „Wir werden alles tun, um unsere Geiseln wieder nach Hause zu bringen“, so Hagari weiter. Er gehe jedoch davon aus, dass ein Großteil der Geiseln nicht mehr am Leben sei.

Update vom 8. Juni, 13.20 Uhr: Acht Monate nach dem Großangriff auf Israel sind vier Geiseln lebend aus der Gewalt der Hamas gerettet worden. Sie seien am Samstagmorgen bei einer „komplexen“ Befreiungsaktion in Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens in Sicherheit gebracht worden, teilte die israelische Armee mit. Alle vier seien bei guter Gesundheit, teilte die Armee mit. Sie seien zur Untersuchung in ein Krankenhaus in Israel gebracht worden.

Israel befreit vier Geiseln im Gazastreifen

Update vom 8. Juni, 12.45 Uhr: Die israelische Armee hat laut eigenen Angaben vier Geiseln aus der Gewalt der Hamas befreit. Das berichtete die Tagesschau. Alle vier sollen lebend aus dem Gazastreifen zurückgebracht worden sein.

Update vom 8. Juni, 11.20 Uhr: Eine Drohne aus dem Libanon soll in der Nähe von Nazareth eingeschlagen sein. Der Angriff werde zunächst der Hisbollah-Miliz zugeordnet, berichtete die Times of Israel. Laut der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) sei es nicht gelungen, die Drohne abzufangen. Der Vorfall werde nun untersucht. Bei dem Angriff sollen keine Menschen verletzt oder getötet worden sein.

IDF geben Details zu Angriff auf UN-Schule bekannt

Update vom 8. Juni, 8.23 Uhr: Einen Tag nach einem Angriff auf eine vom UN-Palästinenserhilfswerk betriebene Schule im Gazastreifen hat die israelische Armee weitere Einzelheiten zu dem Angriff bekannt gegeben. Bei dem Angriff auf die UNRWA-Schule nahe der Siedlung Nuseirat seien „17 Terroristen“ getötet worden, erklärte die Armee am Freitag. Unter den „acht weiteren“ inzwischen identifizierten „Terroristen“ seien sechs Mitglieder des militärischen Arms der Hamas gewesen. Einer von ihnen sei an dem Großangriff auf Israel vom 7. Oktober beteiligt gewesen.

In der Nacht zum Donnerstag hatte Israel nach eigenen Angaben einen „gezielten Luftangriff“ mit „Präzisionswaffen“ auf eine vom UNRWA betriebene Schule nahe Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens ausgeführt, in der sich laut Armee ein Hamas-Stützpunkt befand. Nach Angaben eines örtlichen Krankenhauses wurden dabei mindestens 37 Menschen getötet. UNRWA-Chef Philippe Lazzarini sprach von mindestens 35 Todesopfern.

Update vom 8. Juni, 8.20 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken möchte sich bei einer weiteren Nahostreise in der kommenden Woche für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg starkmachen. Blinken werde zwischen Montag und Mittwoch Ägypten, Israel, Jordanien und Katar besuchen, teilte sein Ministerium mit.

Bei den Gesprächen wird es demnach um den von US-Präsident Joe Biden vorgestellten Plan für eine Beendigung der Kämpfe im Gazastreifen gehen. Weder Israel noch die Hamas haben dem mehrstufigen Plan bisher zugestimmt.

Offenbar hochrangiger Hamas-Anführer im Gaza-Krieg getötet – Auch Bürgermeister stirbt

Update vom 7. Juni, 20.30 Uhr: Bei einem Angriff im südlichen Gazastreifen hat Israels Militär offenbar einen hochrangigen Hamas-Anführer getötet. Salame Muhammad Abu Ajaj war laut Angaben der israelischen Streitkräfte einer der Kommandeure der allgemeinen Sicherheitskräfte in Rafah. Er sei bei einem Kampfjet-Aangriff getötet worden, heißt es.

Neben Abu Ajaj wurde auch der Bürgermeister von Nuseirat, Eyad al-Maghari, bei dem Angriff getötet. Die israelischen Streitkräfte erklärten, al-Maghari sei ein Terrorist mit „einer langen Vergangenheit in der Hamas“ gewesen.

Hilfspier am Gazastreifen: Hilfslieferungen wieder möglich

Update vom 7. Juni, 16.30 Uhr: Nachdem der Hilfspier am Gazastreifen bereits nach wenigen Tagen schwer beschädigt wurde, könnte die provisorische Anlegestelle inzwischen repariert werden. Dies ermögliche die Fortsetzung von Lieferungen dringend benötigter humanitärer Hilfe für die Menschen im Gazastreifen, teilte das zuständige US-Regionalkommando Centcom am Freitag mit. Das Pentagon hatte bereits Anfang der Woche in Aussicht gestellt, dass der an der Küste verankerte Pier im Laufe dieser Woche repariert werde und die Hilfslieferungen dann wieder aufgenommen werden könnten. 

Mithilfe des Piers sollen die Menschen im Gazastreifen mit den notwendigsten Gütern versorgt werden. Vorgesehen ist, dass Frachter Hilfslieferungen von Zypern aus zunächst zu einer schwimmenden Plattform einige Kilometer vor der Küste des Gazastreifens bringen. Die Güter werden dort auf kleinere Schiffe verladen, die näher an die Küste heranfahren können. Diese legen dann an dem an der Küste befestigten temporären Pier an. Dort werden die Lieferungen von Hilfsorganisationen entgegengenommen und dann per Lastwagen im Gazastreifen verteilt.

Diskussion über israelischen Luftangriff auf Schulgebäude

Update vom 7. Juni, 5.36 Uhr: Die USA fordern mit Blick auf den tödlichen Luftangriff der israelischen Streitkräfte auf ein Schulgebäude im Gazastreifen vollständige Aufklärung. Selbst wenn Israels Armee versuche, 20 bis 30 Extremisten zu töten, dabei aber Kinder ums Leben kämen, dann „zeigt das, dass etwas falsch läuft“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Donnerstag (Ortszeit). „Das sind alles Sachverhalte, die noch überprüft werden müssen, und das ist es, was wir sehen wollen.“

Das Schulgebäude im Flüchtlingsviertel Nuseirat diente nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) als Notunterkunft. Bei dem Angriff wurden palästinensischen Behördenangaben zufolge mindestens 30 Menschen getötet, die islamistische Hamas sprach von 40 Toten. Aus medizinischen Kreisen verlautete, die meisten Opfer seien Frauen, Kinder und Jugendliche. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Schwere Kämpfe zwischen Israel und dem Libanon

Update vom 6. Juni, 16.55 Uhr: An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es erneut schweren gegenseitigen Beschuss gegeben. Auf libanesischer Seite wurde dabei am Donnerstag mindestens ein Mensch in Aitarun nahe der Grenze zu Israel getötet, wie lokale Medien berichteten. Eine weitere Person soll verletzt worden sein. 

Das israelische Militär teilte mit, Infrastruktur der Hisbollah in der Gegend mit Kampfflugzeugen angegriffen zuhaben. Dabei seien zwei Mitglieder der Schiitenmiliz getroffen worden. Die Hisbollah bestätigte den Tod eines ihrer Mitglieder. Für gewöhnlich führt die Miliz nicht weiter aus, wann, wo und wie ihre Kämpfer ums Leben kommen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Luftangriff von Israel auf Gaza: Offenbar Hamas-Stützpunkt in Schule getroffen

Erstmeldung: Gaza-Stadt – Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Stützpunkt der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in einer UN-Schule im Gazastreifen angegriffen. „Mehrere Terroristen“ seien getötet worden, erklärte die israelische Armee am Donnerstag (6. Juni). Die Hamas gab an, dass mindestens 27 Menschen bei dem Angriff getötet worden seien. Derweil liefen in Katar Gespräche über einen von US-Präsident Joe Biden vorgestellten israelischen Waffenruhe-Plan im Gazastreifen.

Die islamistische Hamas teilte mit, es gebe mindestens 27 Tote. Zudem seien zahlreiche Menschen verletzt worden. Die Hamas warf Israel vor, ein „schreckliches Massaker“ begangen zu haben. Israel beschuldigt die Hamas immer wieder, Zivilisten als menschliche Schutzschilde und zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser und Schulen für ihre Infrastruktur zu nutzen, unter anderem als Kommandozentralen und Waffenlager. Die Hamas streitet das ab.

Waffenruhe im Gazastreifen: USA, Katar und Ägypten bemühen sich weiter

Derweil wurden die Bemühungen um eine Waffenruhe fortgesetzt. Vertreter der Vermittlerländer Katar und Ägypten trafen sich in Doha zu einer neuen Verhandlungsrunde mit der Hamas über einen von US-Präsident Biden vorgestellten israelischen Plan für eine Waffenruhe im Gazastreifen. Der Chef des US-Geheimdiensts CIA, William Burns, wollte nach Angaben aus Verhandlungskreisen ebenfalls nach Katar reisen.

In dem Bestreben, die Gespräche wieder in Gang zu bringen, präsentierte US-Präsident Biden vergangene Woche einen neuen von Israel vorgelegten Drei-Stufen-Fahrplan. Biden zufolge umfasst das Angebot in den ersten sechs Wochen neben einer vollständigen Waffenruhe „den Abzug der israelischen Streitkräfte aus allen bewohnten Gebieten des Gazastreifens sowie die Freilassung einer Reihe von Geiseln“ im Austausch für die Freilassung hunderter palästinensischer Häftlinge. Während dieser sechs Wochen sollen Israel und die Hamas-Vertreter über eine „dauerhafte Einstellung der Kampfhandlungen“ verhandeln.

Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (Redaktion mit Agenturen)

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