Angriff auf Krim-Werft
Schwerer Schlag gegen russische Schwarzmeerflotte – Kriegsschiff von Rakete „skalpiert“
VonNail Akkoyunschließen
Die Ukraine trifft die russische Marine hart: Ein modernes Kriegsschiff soll stark beschädigt worden sein. Der Angriff könnte erhebliche Folgen haben.
Kertsch – Im Mai erhielt die Ukraine aus Großbritannien und Frankreich die sogenannten „Storm Shadow“- und „Scalp“-Raketen, mit deren Hilfe der Armee bereits einige Schläge gegen die russischen Truppen gelungen sind. Am vergangenen Samstagabend hat sich offenbar ein weiterer Angriff auf russische Stellungen ereignet – und zwar einer mit großer Wirkung.
Demnach haben die ukrainischen Luftstreitkräfte nach eigenen Angaben ein neues russisches Kriegsschiff in einer Werft auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim zerstört. Der Kommandeur der Luftwaffe, Generalleutnant Mykola Oleschtschuk, teilte auf seinem Telegram-Kanal am Sonntag mit, dass der Treffer bestätigt sei. Zudem berichtete auch der russische Telegram-Kanal Military Informant über die Folgen eines Volltreffers gegen den Raketenträger „Askold“.
Angriff auf russische Marine: Aufnahmen sollen stark beschädigtes Schiff „Askold“ zeigen
Zuvor hatte Oleschtschuk ein Video veröffentlicht, das den Angriff auf die Werft im Küstenort Kertsch zeigen soll. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, ob das Schiff der russischen Kriegsmarine tatsächlich getroffen worden war. Später berichteten auch russische Medien unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau von einem Schlag.
In seinem Beitrag auf Telegram nannte Oleschtschuk den Namen des Schiffes nicht, behauptete aber, dass Moskau eines seiner modernsten Kriegsschiffe in der Werft untergebracht habe. Derweil kursieren in den sozialen Medien Aufnahmen, die den Angriff auf die besetzte Werft der Russen zeigen sollen. Zu sehen sind auf den Fotos unter anderem der verkohlte Rumpf eines Schiffes, während das Video den Moment zeigen soll, in dem das Kriegsschiff von einer Rakete getroffen wurde.
Derweil meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax, dass die Werft Saliw zwar am Samstagabend beschossen worden sei, man aber 13 von 15 Raketen habe abwehren können. Die Werft gilt als eine der größten in Osteuropa und ist mit Sanktionen des Westens belegt.
Footage of the Russian Askold Project 22800 Karakurt ship at the Zaliv shipyard struck by Ukrainian Storm Shadow / SCALP missiles on November 4. https://t.co/2bmADP6R9Bhttps://t.co/zY9FRXirPu pic.twitter.com/8TdlPVVLha
— Rob Lee (@RALee85) November 7, 2023
Schwere Folgen für die russische Marine: Modernes Kriegsschiff vorerst außer Betrieb
Nach Darstellung des ukrainischen Luftwaffen-Chefs Oleschtschuk sollte das zerstörte Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte für den Abschuss von Marschflugkörpern eingesetzt werden. Die russische Marine sei „skalpiert“ worden, schrieb er unter Anspielung auf die von Frankreich gelieferten Marschflugkörper vom Typ „Scalp“.
Am Sonntag sagte die Sprecherin des ukrainischen Südkommandos, Natalija Humenjuk, dass der Angriff der russischen Armee einen „erheblichen“ Schaden zugefügt habe. Die Attacke sei „stark und erfolgreich“ gewesen. Auch wenn noch kein vollständiger Bericht vorliege, gehe man aktuell davon aus, dass der Schaden „ziemlich groß“ sei und das Kriegsschiff vorerst aus dem Verkehr gezogen wurde.
Die Ukraine beschießt immer wieder Ziele auf der Krim, darunter auch die von Kertsch zum russischen Festland gebaute Brücke. Die Streitkräfte setzen dabei neben den westlichen Waffen auch selbst hergestellte Drohnen ein. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat immer wieder angekündigt, im Zuge der andauernden Verteidigung gegen Russland auch die annektierte Krim zurückerobern zu wollen. (nak/dpa)
Rubriklistenbild: © Zentrum für strategische Kommunikation und Informationssicherheit der Ukraine/Screenshot X/Twitter
