„Abscheulich“
Schwurbel-Alarm: Präsidentschaftskandidat Kennedy äußert absurde Theorien
VonErkan Pehlivanschließen
Der Präsidentschaftskandidat Robert Kennedy Jr. hat bei einem Abendessen behauptet, das Coronavirus würde etwa Juden und Chinesen verschonen, Weiße und Schwarze nicht.
Washington – Über das Coronavirus gibt es verschiedene Verschwörungsmythen. Einer davon ist die Behauptung des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Robert Kennedy Junior, Covid-19 sei so konstruiert worden, dass nur bestimmte ethnische Gruppen betroffen waren und andere verschont blieben. Der ehemalige Anwalt und Neffe von John F. Kennedy machte diese außergewöhnliche Behauptung während eines Abendessens in New York City und sagte, das Virus sei „gezielt auf Weiße und Schwarze ausgerichtet“.
Seine Äußerungen, in denen er China die Entwicklung von Viren als Biowaffe vorwarf, wurden auf Video aufgenommen und von der New York Post am Samstag veröffentlicht, weswegen er mit Rassismus und Antisemitismus beschuldigt wird. „Covid-19 greift bestimmte Rassen unverhältnismäßig stark an“, sagte er. „Die Menschen, die am meisten immun sind, sind aschkenasische Juden und Chinesen“.
Weißes Haus nennt Aussagen von Kennedy „abscheulich“
Bei einer Pressekonferenz am Montagnachmittag verurteilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, die Äußerungen. „Die Behauptungen in diesem Video sind falsch und abscheulich. Es ist ein Angriff auf unsere Mitbürger, unsere amerikanischen Mitbürger. Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Stimme erheben.“ Auch Kennedys Verwandte schlossen sich der Kritik des Weißen Hauses an. „Ich verurteile die bedauerlichen und unwahren Äußerungen meines Bruders in der vergangenen Woche, wonach Covid für ethnische Ziele entwickelt wurde, aufs Schärfste“, schrieb seine Schwester Kerry Kennedy.
Ähnlich sieht es auch der ehemaligen Kongressabgeordneten Joe Kennedy III aus Massachusetts, der Neffe des Geschäftsmannes, der Joe Biden für die demokratische Präsidentschaftskandidatur im nächsten Jahr herausfordert. „Die Kommentare meines Onkels waren verletzend und falsch. Ich verurteile eindeutig, was er gesagt hat“, schrieb der jüngere Kennedy in einem Twitter-Eintrag.
Kennedy weist Vorwürfe zurück
Inzwischen hat der Präsidentschaftskandidat die Vorwürfe in einer Erklärung an die britische Zeitung Guardian dementiert. „Die Geschichte in der New York Post ist falsch. Ich habe nie und nimmer behauptet, dass das Covid-19-Virus entwickelt wurde, um ‚Juden zu verschonen‘, und ich weise diese widerliche und abwegige Verschwörungstheorie eindeutig zurück“, zitiert die Zeitung Kennedy. (erpe)
Rubriklistenbild: © Michael Kappeler/dpa
