Krieg in Israel

Hamas-Aufruf zum „Tag des Zorns“: Verfassungsschutz warnt vor Anschlägen – Frankreich erhöht Alarmstufe

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Die Hamas ruft zum „Tag des Zorns“ und zur Gewalt gegen Israel auf. In Deutschland steigt die Gefahr für Anschläge. Frankreich ist in höchster Alarmbereitschaft.

Update vom 14. Oktober, 10.44 Uhr: Der Thüringer Verfassungsschutz warnt nach Medieninformationen vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts vor islamistischen Anschlägen in Deutschland. Es könne passieren, dass radikalisierte Sympathisanten der Hamas es „nicht mehr nur beim Demonstrieren und bei Hasstiraden und einzelnen körperlichen Angriffen belassen, sondern möglicherweise konkrete Anschläge gegen jüdische und israelische Einrichtungen und Personen verüben“, sagte Landesverfassungsschutzpräsident Stephan Kramer dem Handelsblatt vom Samstag.

Nach dem Gewaltaufruf der Hamas: Der Verfassungsschutz warnt vor Anschlägen in Deutschland.

Motiviert durch die Taten der radikalislamischen Hamas in Israel seien auch „neue und intensivere Aktivitäten anderer Islamisten“ denkbar, sagte Kramer. Diese hätten ihren Kampf gegen den Westen schließlich nicht aufgegeben. „Deutschland wird dort ganz offen als der Feind der Muslime gesehen.“

Gewaltaufruf der Hamas: Festnahmen am „Tag des Zorns“

Update vom 14. Oktober, 7.57 Uhr: Am Freitag ist die Polizei in Berlin-Neukölln gegen Menschenansammlungen im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt vorgegangen. Angaben einer Polizeisprecherin zufolge hatten sich etwa 100 bis 150 Menschen versammelt. Einige von ihnen hatten nach Beobachtungen eines dpa-Reporters Palästinenser-Fahnen oder -Symbole dabei. Die Stimmung war aufgeheizt. Es sei Pyrotechnik gezündet worden, und es habe einen Flaschenwurf gegeben, sagte die Sprecherin.

Es sei zu drei Festnahmen gekommen. Insgesamt waren nach Polizeiangaben bis zu 400 Einsatzkräfte im Einsatz. Die Behörde hatte verstärkte Präsenz in den nächsten Tagen besonders in Neukölln, in Wedding und im Regierungsviertel angekündigt. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten, wurde im Stadtteil Reinickendorf eine am Rathaus hängende Flagge Israels angezündet. In Hamburg kam es zu ähnlichen Situationen. Demonstranten hielten vor dem Hamburger Hauptbahnhof Palästina-Flaggen in die Höhe. Auch hier seien einige Teilnehmer vorläufig festgenommen worden. Die Hamas hatte für Freitag weltweit zum „Tag des Zorns“ und zur Gewalt gegen Israel aufgerufen.

Teilnehmer einer pro-palästinensischen Kundgebung vor dem Hauptbahnhof tragen palästinensische Flaggen.

Tag des Zorns: FDP-Politiker fordert Aufnahmestopp von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten

Indes sprach sich FDP-Außenpolitikexperte Rainer Semet gegen eine Aufnahme von weiteren Flüchtlingen aus dem Nahen Osten aus. Gegenüber der Bild sagte er, dass aktuell nicht der Zeitpunkt sei, „neue Migration aus dem Nahen Osten gutzuheißen“. Die Bundesregierung müsse abwägen, „die Sicherheit der Juden, die in Deutschland leben, zu garantieren oder weiteren Zuzug aus dem Nahen Osten zu tolerieren“. Man müsse nämlich feststellen, dass der Hass gegen Juden, der in Deutschland offen auf den Straßen proklamiert werde, zu großen Teilen importiert sei, fügte Semet an.

Verbindung zur Gewalt im Nahen Osten: Tödliche Messerattacke in Frankreich

In Frankreich wurde indes am Freitag die höchste Alarmstufe ausgerufen. Hintergrund war ein tödlicher Messerangriff auf einen Lehrer im nordfranzösischen Arras. Innenminister Gérald Darmanin zeigte sich überzeugt, dass die Tat mit der Lage im Nahen Osten zusammenhänge. „Leider gibt es nach unseren Informationen eine Verbindung zwischen dem, was im Nahen Osten passiert, und seinem Entschluss zur Tat“, sagte Damanin dem Sender TF1. Details dazu nannte er nicht.

Tödlicher Messerangriff in Frankreich: Höchste Alarmstufe „Notfall Attentat“ ausgerufen

Update vom 13. Oktober, 21.52 Uhr: Höchste Alarmstufe in Frankreich: Nach dem tödlichen Messerangriff auf einen Lehrer im nordfranzösischen Arras hat das deutsche Nachbarland die dritte von drei Alarmstufen ausgerufen. Premierministerin Elisabeth Borne habe beschlossen, die Stufe „Notfall Attentat“ auszurufen, hieß es im Umfeld der Premierministerin am Freitag. Diese soll Schutz bei drohenden Angriffen oder unmittelbar nach einem Terroranschlag bieten. Sie ermöglicht etwa die Sperrung bestimmter Straßen oder Verkehrsmittel oder die Information aller Einwohner über ein Notsystem.

Bislang galt in Frankreich die mittlere Stufe, die bereits von einer erhöhten Bedrohung ausgeht. Innenminister Gérald Darmanin zog am Abend erstmals eine Verbindung zwischen dem Anschlag des etwa 20 Jahre alten, als radikalisiert bekannten Mannes und der Lage in Israel. „Leider gibt es nach unseren Informationen eine Verbindung zwischen dem, was im Nahen Osten passiert, und seinem Entschluss zur Tat“, sagte Darmanin dem Sender TF1. Details dazu nannte er nicht.

Bundesregierung geht von „erhöhter Gefährdungslage“ aus

Update vom 13. Oktober, 16.55 Uhr: Die Bundesregierung geht für den heutigen Freitag von einer „erhöhten Gefährdungslage“ aus und hat die Sicherheitsvorkehrungen für jüdische Einrichtungen noch einmal verstärkt. Das erklärte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Man nehme die Gefahr „sehr ernst“. In Berlin sowie in München und Hamburg wurden bereits geplante pro-palästinensische Kundgebungen untersagt. Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, bestätigte diese Einschätzung gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er rechne damit, dass der Aufruf der Hamas zum „Tag des Zorns“ bei ihren deutschen Anhängern „einen Widerhall findet“.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach deshalb heute von einem „Tag der Angst für Juden weltweit und in Deutschland“ und forderte beim Besuch einer Berliner Synagoge zur Solidarität mit Jüdinnen und Juden auf. Es gelte nun, ihnen „in ihrem Schmerz und ihrer Angst“ beizustehen. Aber auch der Staat sei gefragt: „Jüdisches Leben in Deutschland zu schützen, gehört zum Selbstverständnis unserer Demokratie“, betonte der Bundespräsident.

Der „Tag des Zorns“ der Hamas reicht offenbar bis nach China - Messerangriff in Peking

Update vom 13. Oktober, 16.14 Uhr: In der chinesischen Hauptstadt Peking ist heute ein Mitarbeiter der israelischen Botschaft mit einem Messer angegriffen worden. Das meldete das Außenministerium in Jerusalem. Die chinesische Polizei bestätigte den Vorfall. Wie Nachrichtenagenturen berichten, wurde der 50-jährige Israeli vor einem Supermarkt (anderen Angaben zufolge vor der Botschaft selbst) auf offener Straße attackiert. Auf Twitter kursiert ein Video, das den mutmaßlichen Angreifer bei der Tat zeigt. Das Opfer soll sich nach Angaben der israelischen Regierung in stabilem Zustand in einem Krankenhaus befinden. Die Pekinger Polizei erklärte, einen 53-jährigen Ausländer verhaftet zu haben. Ob der Vorfall in direktem Zusammenhang mit dem von der Hamas ausgerufenen „Tag des Zorns“ steht, ist noch unklar.

Am von Hamas ausgerufenen „Tag des Zorns“ gibt es in Frankreich ein Todesopfer

Update vom 13. Oktober, 13.00 Uhr: Der französische Präsident Emmanuel Macron ist laut France24 auf dem Weg zum Tatort in der Stadt Arras. Die französischen Fernsehsender France Info und BFM berichten, dass es sich bei dem Angreifer um einen ehemaligen Schüler handelt. Der Täter ist Le Figaro zufolge unter Berufung auf das Innenministerium in einer Datei für radikalisierte Personen geführt worden. Seit einigen Wochen hätte der Angreifer den Sicherheitsbehörden besondere Sorge bereitet.

Update vom 13. Oktober, 12.15 Uhr: In Frankreich ist es zu einem tödlichen Messerangriff gekommen. Das berichtet die Zeitung Le Parisien. Ein Mensch soll in der Stadt Arras getötet worden sein. Medienberichten zufolge soll es sich um einen Lehrer handeln. Die Polizei vermutet hinter dem Angriff ein terroristisches Motiv. Der Täter soll beim Betreten einer Schule „Allahu Akbar“ gerufen haben. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin bestätigte auf Twitter einen Polizeieinsatz in einer Grundschule in Arras. Die Polizei habe den Täter festgenommen.

„Tag des Zorns“ der Hamas: Israelitische Kultusgemeinde empfiehlt, keine jüdischen Symbole zu zeigen

Update vom 13. Oktober, 10.35 Uhr: Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) München hat ihren Mitgliedern empfohlen, sich unauffällig zu verhalten und öffentlich keine israelischen oder jüdischen Symbole zu zeigen. In der Landeshauptstadt soll um 17 Uhr zudem eine pro-palästinensische Demo auf dem Odeonsplatz stattfinden – Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) kündigte gestern jedoch an, solche Kundgebungen zukünftig verbieten zu wollen.

In Paris kommt es während einer propalästinensischen Demonstration zu Ausschreitungen. Die Hamas hat ihre Anhänger zum Tag des Zorns und Kampf gegen Israel aufgerufen.

„Wir haben bislang keine Kenntnisse zu konkreten Gefährdungssituationen“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums München am Morgen auf Anfrage. Daher seien bisher auch keine außergewöhnlichen Einsatzkonstellationen geplant. „Wir sind jedoch vorbereitet“, auch auf mögliche Ausschreitungen bei der für angekündigten Pro-Palästina-Demo. Die Polizei Hamburg rechnet indes im Stadtgebiet mit heftigen Pro-Palästina-Protesten. 

Hamas rufen weltweit zum Kampf gegen Israel auf

Update vom 13. Oktober, 10.10 Uhr: Weltweit hat die Hamas Muslime dazu aufgerufen, sich dem Kampf gegen Israel anzuschließen und eine „Botschaft der Wut“ zu senden. Auch in Bayern habe man sich auf die Situation eingestellt und „alle Polizeipräsidien sensibilisiert“, teilte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) mit. Man sei „äußerst wachsam“, die Sicherheit israelischer und jüdischer Einrichtungen habe „hohe Priorität“.

Update vom 13. Oktober, 9.50 Uhr: In London werden angesichts der Gefahrenlage mehrere jüdische Schulen heute geschlossen bleiben. In einem Brief erklärte der britische Rabbiner Feldman von Torah Vodaas, dass es keine „keine konkrete Bedrohung“ gebe. Darüber berichtet unter anderem die BBC. Es handelt sich bei den Schließungen daher um reine Vorsichtsmaßnahmen.

Hamas ruft zu „Tag des Zorns“ auf: Ausschreitungen in Berlin

Erstmeldung: Berlin/Tel Aviv – Nachdem der frühere Hamas-Führer Khaled Mashaal Muslime auf der ganzen Welt aufgefordert hatte, sich dem Kampf gegen Israel anzuschließen und eine „Botschaft der Wut“ zu übermitteln, herrscht die Sorge vor möglichen Ausschreitungen. Während der US-Heimatschutz derzeit noch keine Anzeichen dafür sieht, dass der Aufruf zu einem „Tag des Zorns“ in den Vereinigten Staaten führen wird, kam es in Berlin bereits zu Vorfällen.

So sollen Unbekannte im Stadtteil Kreuzberg einen Polizeiwagen mit Molotowcocktails beworfen haben. Die Polizei sei auf dem Weg zu vier brennenden Müllcontainern in der Friedrichstraße unterwegs gewesen, als eine acht- bis zehnköpfige Personengruppe aufgetaucht sei. Die Menschen seien jeweils vermummt gewesen, mit einer Art Schlauchschal um den Kopf und seien in Richtung Mehringplatz geflüchtet. Zwei Unbekannte aus der Gruppe warfen nach Polizeiangaben zwei befüllte Flaschen in Richtung des fahrenden Einsatzwagens – explodiert seien diese allerdings nicht. Nach Angaben der Polizei haben die Einsatzkräfte vernommen, wie die unbekannten Täter „Allahu akbar“ („Gott ist groß“) riefen.

Sorge vor Angriffen auf jüdische Einrichtungen: „Wir lassen uns nicht unterkriegen“

Der für politisch motivierte Taten zuständige Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen bereits übernommen. Nach dem Kriegsausbruch in Israel hatten einige pro-palästinensische Demonstrantinnen und Demonstranten in Deutschland den Hamas-Angriff bejubelt. In Berlin-Neukölln wurden zwei Proteste aufgelöst. Die Regierung verurteilte die Feiern aufs Schärfste und kündigte Maßnahmen an. Auch in anderen Ländern wird vor Ausschreitungen gewarnt.

Wegen des Gewaltaufrufs wurden auch die Sicherheitsmaßnahmen von jüdischen Einrichtungen noch einmal verstärkt. „Sowohl von staatlicher als auch von jüdischer Seite wird alles Mögliche unternommen, um die Sicherheit zu gewährleisten“, teilte der Zentralrat der Juden mit und dankte den Sicherheitsbehörden von Bund und Land ausdrücklich.

Auch in den sozialen Netzwerken kursieren seit vergangenen Mittwoch Protestaufrufe und Aufforderungen zu Gewalt gegen jüdische Einrichtungen. Die Drohungen seien nicht verifiziert, doch könnte es Trittbrettfahrer oder Einzeltäter geben. „Wir lassen uns nicht unterkriegen. Und wir stehen zusammen“, erklärte der Zentralrat.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Warnungen aus Tel-Aviv: Israelis sollen sich vor möglichen Protesten in Acht nehmen

Das Außenministerium und der Nationale Sicherheitsrat der Israelis gab am Donnerstagabend eine gemeinsame Erklärung heraus, in der allen Israelis im Ausland geraten wird, am Freitag besondere Vorsicht walten zu lassen. Explizit gewarnt wurde vor gewalttätigen Protesten sowie zu Übergriffen auf jüdische Einrichtungen.

Die Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ wollen derweil ihre Proteste am Freitag aussetzen. Auf der Plattform X teilten sie mit: „Tief bestürzt über die Aufrufe, morgen weltweit Angriffe auf Jüd:innen zu verüben, wollen wir keine Polizeikräfte binden, die erwartbar gebraucht werden, um Leben zu schützen. Wir haben die Polizei darüber informiert.“

Rubriklistenbild: © Bernd Weißbrod/dpa

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