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Vier Tote nach Angriff auf Saporischschja – Sanktionen schwächen russische Abwehrsysteme

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  • Bedrettin Bölükbasi
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  • Franziska Schwarz
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  • Sandra Kathe
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Nach britischen Einschätzungen wirken sich die Sanktionen gegen Russland auf die Verteidungssysteme des Landes aus. News-Ticker zum Militärgeschehen.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist geschlossen. Die neuen Entwicklungen im Ukraine-Krieg finden Sie in unserem aktuellen News-Ticker.

+++ 10.35 Uhr: Unter den Trümmern eines bei einem Bombenangriff zerstörten Wohnhauses in Saporischschja haben Rettungskräfte inzwischen vier zivile Todesopfer geborgen. Das meldet das Online-Medium Ukrainska Pravda am Freitagvormittag. Noch am Donnerstagabend galten 10 Menschen, darunter ein Kind, als vermisst. Das fünfstöckige Wohnhaus war bei einem russischen Angriff in der Nacht zum Donnerstag so stark beschädigt worden, dass es teilweise einstürzte. Elf Menschen wurden lebend aus den Trümmern geborgen.

Update vom 3. März, 08:34 Uhr: Laut britischer Einschätzung schwächen die internationalen Sanktionen Russlands Fähigkeit zur weitreichenden Nutzung moderner Abwehrsysteme in der Ukraine. Das Verteidigungsministerium Großbritanniens glaubt, dies sei „wahrscheinlich auf das Unvermögen der russischen Industrie zurückzuführen, Hightech-Systeme in großem Maßstab herzustellen“. Internationale Sanktionen würden dieses Problem London zufolge verschärfen. Laut Angaben der Behörde gibt es derzeit keine Belege, dass Russland eine neue Version seines Selbstschutzsystems Arena in der Ukraine einsetzt.

Nach dem Angriff auf ein Wohnhaus in Saporischschja haben Rettungskräfte bereits vier Tote geborgen.

Ukraine-Krieg: Ukraine schließt Verhandlungen mit Putin derzeit aus

Update vom 3. März, 06:31 Uhr: Nach Angaben von Verteidigungsminister Olexij Resnikow lehnt die Ukraine Verhandlungen mit Russland derzeit kategorisch ab. Der Bildzeitung sagte Resnikow, Präsident Selenskyj habe deutlich gemacht, „dass wir nicht mit dem derzeitigen Kremlchef verhandeln werden“. Sein Land werde „nur über Reparationen, ein internationales Tribunal und die Verantwortung für die Kriegsverbrechen des Kremlpersonals“ sprechen, so der Verteidigungsminister.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Ukraine-Krieg: Resnikow glaubt an ukrainischen Sieg in diesem Jahr

Update vom 3. März, 06:31 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat erklärt, er sehe die Möglichkeit auf ein Ende des Krieges noch in diesem Jahr. Resnikow sagte der Bildzeitung: Ich bin ein Optimist, ich sehe die Situation auf dem Schlachtfeld, ich sehe die Entwicklung der Unterstützung und ich sehe wirklich, dass es eine Chance gibt, diesen Krieg in diesem Jahr mit unserem Sieg zu beenden.“ Als Ziel nannte er die „Befreiung aller unserer zeitweilig besetzten Gebiete bis zu unseren international anerkannten Grenzen von 1991“. Eine Niederlage in Bachmut sei hingegen lediglich ein „kleiner Sieg“ für Russland, so der Verteidigungsminister.

Ukraine-Krieg: Selenskyj kündigt nach Raketenangriff Vergeltung an

Update vom 3. März, 5.30 Uhr: Nach dem russischen Raketenangriff auf die Stadt Saporischschja mit mindestens zwei Toten hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Vergeltung angekündigt.

„Auf den heutigen brutalen russischen Raketenangriff auf Saporischschja werden wir militärisch und rechtlich reagieren“, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache am Donnerstag. „Der Besatzer wird unweigerlich unsere Stärke spüren, die Kraft der Gerechtigkeit im wahrsten Sinne des Wortes.“ Bei dem russischen Luftangriff in der Nacht zum Donnerstag war ein mehrstöckiges Wohngebäude in der südukrainischen Stadt von einer Rakete getroffen worden. Zwei Bewohner wurden getötet, acht Menschen verletzt. Zehn Bewohner wurden nach offiziellen Angaben noch vermisst.

Selenskyj: „Der Besatzer wird unweigerlich unsere Stärke spüren“. (Archivbild)

Ukraine-Krieg: Konfrontation zwischen Kiew und Moskau verschärft.

Update vom 2. März, 21.47 Uhr: Der russische Vorwurf eines Angriffs von ukrainischen „Saboteuren“ in Russland mit zwei Todesopfern hat die Konfrontation zwischen Kiew und Moskau am Donnerstag noch einmal verschärft. Russische Behörden und der Geheimdienst FSB berichteten von einer Gruppe von bewaffneten ukrainischen „Saboteuren“, die in die Region Briansk an der Grenze zur Ukraine eingedrungen sei.

Ukraine-Krieg: Wagner-Chef meldet sich über Bachmut zu Wort

Update vom 2. März, 19.20 Uhr: Die Stadt Bachmut in der Ostukraine steht offenbar vor dem Fall. Die russische Söldner-Gruppe Wagner ist fast bis ins Zentrum der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut vorgedrungen. Das Umfeld von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin veröffentlichte auf dem Kurznachrichtendienst Telegram ein Video, das Wagner-Söldner „praktisch im Stadtzentrum“ von Bachmut zeigen soll.

Ukraine-Krieg: Russische Drohnenangriffe töten neun Zivilisten – darunter ein Kind

Update vom 2. März, 17.00 Uhr: Ukrainischen Angaben zufolge haben russische Drohnen Zivilisten in der Region Cherson angegriffen, die in einer Schlange für humanitäre Hilfe standen. Dies teilte laut dem Nachrichtenportal Ukrainska Prawda die Staatsanwaltschaft von Cherson mit. Bei dem Vorfall seien neun Zivilisten, darunter ein Kind, verletzt worden.

Ukraine-Krieg: Russischer Geheimdienst will Sprengstoff gefunden haben

Update vom 2. März, 15.15 Uhr: Der russische Geheimdienst FSB will in der russischen Grenzregion Brjansk große Mengen an Sprengstoff sichergestellt haben, wie die Staatsagentur Ria Nowosti berichtete. Der Fund stehe im Zusammenhang mit dem angeblichen Angriff von ukrainischen „Saboteuren“. Aktuell durchsuche man das Gebiet und entferne gelegte Minen.

Russland wirft Ukraine Angriff vor: Putin spricht von „Terrorangriff“

Update vom 2. März, 13.40 Uhr: Russland wirft der Ukraine vor, „Saboteure“ in das russische Gebiet Brjansk an der ukrainischen Grenze geschickt zu haben. Die ukrainischen „Saboteure“ seien in den Morgenstunden in die Region eingedrungen, erklärte Verwaltungschef Alexander Bogomaz laut der Staatsagentur Tass. Sie hätten zwei Dörfer infiltriert, wo die Kämpfe andauern würden. Der russische Geheimdienst FSB erklärte, man unternehme eine Operation, „um die Saboteure zu eliminieren“. Russische Behörden behaupten, bei den Gefechten sei eine Person getötet und eine weitere verletzt worden, wobei von sechs Geiseln in ukrainischen Händen die Rede ist.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nannte den Vorfall einen „Terror-Angriff“. Kreml-Chef Wladimir Putin hat nach offiziellen Angaben für diesen Freitag den nationalen Sicherheitsrat einberufen. „Für Freitag steht beim Präsidenten der Sicherheitsrat auf dem Plan“, sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge. Demnach sagte Putin im Zusammenhang mit den jüngsten Vorfällen kurzfristig auch eine geplante Reise in die Kaukasus-Region Stawropol ab.

Ukraine-Krieg: Russische Soldaten greifen Ostukraine an

Update vom 2. März, 12.20 Uhr: Die russischen Truppen setzen ihre schweren Angriffe im Osten der Ukraine fort. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs haben ukrainische Soldaten am vergangenen Tag mehr als 170 separate Angriffe in Kupjansk, Lyman sowie in der Nähe der schwer umkämpften Stadt Bachmut abgewehrt. Russische Truppen hätten binnen 24 Stunden insgesamt 21 Luftangriffe geflogen, erklärte der Generalstab. Zwei dieser Angriffe seien mit iranischen Kamikazedrohnen erfolgt. Die ukrainische Armee hingegen habe selbst 16 Angriffe aus der Luft geführt. Zudem seien zwei russische Munitionsdepots und drei weitere wichtige Objekte zerstört worden.

Ukraine-Krieg: Russischer General fordert Atomeinsatz gegen USA

Update vom 2. März, 10.45 Uhr: Im offiziellen Magazin des russischen Verteidigungsministeriums hat der stellvertretende Befehlshaber der Strategischen Raketenstreitkräfte Russlands, General Igor Fasletdinow, eine neue Art militärischer Operation mit der Nutzung von Atomwaffen vorgeschlagen, um sich gegen eine angebliche US-Aggression zu schützen.

Im Beitrag, den er zusammen mit dem ehemaligen russischen Oberst Wladimir Lumpow verfasste, warf Fasletdinow den USA vor, Russland mit einer „strategischen, globalen Multi-Sphären-Operation“ besiegen zu wollen. Russland müsse mit den „strategischen Abschreckungskräften“ antworten, forderte der General laut der Agentur Ria Nowosti. Dabei müsse man moderne strategische Angriffs- und Verteidigungswaffen sowie nukleare und konventionelle Waffen einsetzen.

Ukraine-Krieg: Russischer Angriff auf Wohnhaus in Saporischschja

Update vom 2. März, 07.45 Uhr: Bei einem Angriff auf einen fünfstöckigen Wohnblock in Saporischschja soll es nach ukrainischen Angaben mindestens zwei tote Zivilisten gegeben haben. Der amtierende Bürgermeister der Stadt, Anatoli Kurtev, erklärte, Rettungskräfte suchten unter den Trümmern nach Überlebenden. Das Gebäude sei „fast vollständig zerstört“, so Kurtev. Laut der regionalen Militärverwaltung von Saporischschja war das Gebäude von einer S-300-Rakete getroffen worden.

Ukraine aktuell: Gefechte um Bachmut halten an

Update vom 2. März, 6.20 Uhr: Das russische Militär setzte am Mittwoch nach Berichten des ukrainischen Generalstabs seine Angriffe im Osten der Ukraine unvermindert fort. Im Mittelpunkt der schwersten Gefechte stand einmal mehr die seit Wochen umkämpfte Stadt Bachmut, wie die ukrainische Armeeführung in ihrem täglichen Lagebericht mitteilte. Russische Einheiten bedrängen die Stadt bereits von drei Seiten.

Eine Serie russischer Artillerie- und Luftangriffe wurde auch aus der Umgebung der ostukrainischen Großstadt Charkiw gemeldet. Bei Raketenangriffen habe es auch zivile Opfer gegeben, hieß es. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Die ukrainische Flugabwehr habe in der Region zwei sogenannte Kamikaze-Drohnen aus iranischer Produktion abgeschossen.

Ukraine aktuell: Selenskyj prescht vor: „Wir haben jedes Gebiet an der Front unter Kontrolle“

Update vom 1. März, 21.40 Uhr: Die Streitkräfte der Ukraine haben die Lage an den Fronten des Landes im Ukraine-Krieg nach Einschätzung von Präsident Wolodymyr Selenskyj im Griff. „Wir haben jedes Gebiet an der Front unter Kontrolle“, sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner allabendlichen Videoansprache. Allerdings müssten die Menschen im Hinterland der Fronten weiterhin unter den russischen Angriffen leiden. „Bewusster Terror“, sagte Selenskyj zu den russischen Artillerieangriffen auf Städte und Dörfer hinter den Fronten im Süden und Osten der Ukraine.

„Im größten Teil unseres Landes, wo es uns gelungen ist, für relative Sicherheit zu sorgen, können sie (die Bewohner) vielleicht nicht nachempfinden, wie das Leben der Menschen ist, die in den Grenzgebieten zu Russland und im Süden unseres Landes leben“, sagte Selenskyj. Dort seien die Menschen zwar nicht an der Front, aber dennoch direkt im Krieg. „Dort, wo Russland ständig versucht, alles zu zerstören, was die Menschen haben, ständig - und das ist keine Übertreibung.“

Bachmut und Charkiw aktuell: Ukraine meldet Serie von schweren Angriffen im Ukraine-Krieg

Update vom 1. März, 20.22 Uhr: Neben Bachmut meldet die Ukraine auch eine Serie russischer Artillerie- und Luftangriffe aus der Umgebung der ostukrainischen Großstadt Charkiw gemeldet. Bei Raketenangriffen habe es auch zivile Opfer gegeben, hieß es. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Die ukrainische Flugabwehr habe in der Region zwei sogenannte Kamikaze-Drohnen aus iranischer Produktion abgeschossen.

Update vom 1. März, 19.03 Uhr: Das russische Militär hat am Mittwoch nach Berichten des ukrainischen Generalstabs seine Angriffe im Osten der Ukraine unvermindert fortgesetzt. Im Mittelpunkt der schwersten Gefechte stand einmal mehr die seit Wochen umkämpfte Stadt Bachmut, teilte die ukrainische Armeeführung in ihrem täglichen Lagebericht mit. Russische Einheiten bedrängen die Stadt bereits von drei Seiten.

Update vom 1. März, 15.15 Uhr: Im Ukraine-Krieg befindet sich die ostukrainische Stadt Bachmut aktuell im Zentrum der Zusammenstöße zwischen russischen und ukrainischen Truppen. Während die ukrainische Armee weiter Widerstand leistet, verstärkt das russische Militär Angriffe, um die Stadt nach Monaten endlich einzunehmen. Dennoch will sich die ukrainische Armee noch nicht zurückziehen, erklärte der Sprecher der östlichen Kampfgruppe, Serhij Tscherewatji, gegenüber dem US-Sender CNN.

Aktuell gebe es zwar keine entsprechende Entscheidung, betonte er. Sollte man aber eine bedrohliche Lage für Soldaten feststellen und sollte es angesichts der militärischen Lage nötig sein, werde man die Entscheidung zum Rückzug treffen, unterstrich er. Ein ukrainischer Soldat bestätigte dies gegenüber CNN: „Niemand zieht sich zurück. Wir stehen. Bachmut ist ukrainisch.“ Die Situation sei im Vergleich zu den vorigen Tagen ruhiger, sagte er.

Der als „Putins Koch“ bekannte Chef der Wagner-Söldnertruppe, Jewgeni Prigoschin, äußerte sich laut der britischen Zeitung The Guardian ebenfalls über Bachmut. Das ukrainische Militär werfe „Extra-Reserven in den Kampf und versucht die Stadt mit aller Kraft zu halten“. Die Zusammenstöße würden „jeden Tag immer blutiger“ werden, sagte er in einer Audiobotschaft.

Ukraine-Krieg: Ukrainische Scharfschützen erschießen wohl russische Aufklärer

Update vom 1. März, 11.36 Uhr:  Schlacht um Bachmut: Die Streitkräfte in Kiew teilten mit, dass Scharfschützen eine Gruppe russischer Aufklärer erschossen hätten, die in der Nacht zu ukrainischen Stellungen vordringen wollten. Sieben Russen seien getötet, drei verletzt worden. Die Angaben waren unabhängig nicht zu überprüfen. In Bachmut mit vormals rund 70.000 Einwohnern halten sich aktuell nur noch wenige Tausend Zivilisten auf.

Zahlen zum Ukraine-Krieg: Russland verliert so viele Soldaten wie seit Zweitem Weltkrieg nicht mehr

Update vom 1. März, 10.29 Uhr: Russland verzeichnet in den Gefechten im Ukraine-Krieg bislang bis zu 70.000 Tote. Das ist deutlich mehr als bei allen anderen gewaltsamen Konflikten seit dem Zweiten Weltkrieg. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Center for Strategic and International Studies (CSIS) hervor.

„Die durchschnittliche Zahl der pro Monat getöteten Soldaten ist mindestens 25 Mal so hoch wie im Tschetschenien-Krieg und 35 Mal so hoch wie im Afghanistan-Krieg“, heißt es in dem CSIS-Bericht. Die ukrainischen Kämpfer hätten sich „bemerkenswert gut“ geschlagen, merken die US-Analysten außerdem an. Das Portal Nexta hat ein Schaubild zu dem Bericht getwittert:

Drohnen-Angriffe im Ukraine-Krieg: Russland nutzt offenbar neuen Startplatz

Update vom 1. März, 8.52 Uhr: Russland hat für seine Drohnenangriffe inzwischen einen zweiten Startplatz im westrussischen Gebiet Brjansk. Zuvor sei seit Mitte Dezember nur ein Ort in der südrussischen Region Krasnodar genutzt worden. Diese Einschätzung des britischen Geheimdienstes teilte nun das Verteidigungsministerium in London mit.

„Ein zweiter Startplatz würde den Russen eine andere Angriffsachse ermöglichen, näher an Kiew“, hieß es. „Damit wird die Zeit in der Luft über der Ukraine wahrscheinlich verkürzt und ist ein Versuch, die ukrainische Flugabwehr weiter auseinanderzuziehen.“

Am Sonntag (26. Februar) meldete die Ukraine 14 Attacken mit „Kamikaze-Drohnen“, von denen sie elf abgeschossen habe. Dennoch mutmaßt Kiew: Der Rückgang beim Tempo mit den iranisch-produzierten Drohnen zeige, dass Russland der Vorrat ausgehe.

Ukraine aktuell: Russland setzt in Bachmut-Schlacht wohl auf Wagner-Söldner

Erstmeldung vom 1. März: Kiew - Beim Kampf um Bachmut beklagt die ukrainische Seite, dass Russland die „besten Sturmtruppen“ der als besonders brutal geltenden Söldnergruppe Wagner einsetzt. Aber auch anderswo im Land gehen die blutigen Gefechte unvermindert weiter.

Größtes AKW in Europa: Saporischschja bereitet im Ukraine-Krieg Sorgen

Denn Artilleriefeuer rund um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja alarmierte erneut die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA). Es seien am Montag (27. Februar) rund 20 Detonationen in der Nähe der Anlage zu hören gewesen, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi. Er berief sich dabei auf die in dem AKW stationierten Experten der UN-Behörde.

In jüngster Vergangenheit sei eine zunehmende Sicherheitspräsenz auf dem Gelände zu verzeichnen. „Dies ist ein besorgniserregender Trend, der die Dringlichkeit und Bedeutung der Einrichtung einer nuklearen Sicherheits- und Schutzzone im Kernkraftwerk Saporischschja zeigt.“

Frontverlauf im Ukraine-Krieg: Wolodymyr Selenskyj bespricht sich mit Militärs

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erörterte unterdessen mit führenden Militärs die Lage. Eduard Moskaljow wurde demnach das Kommando über den Bereich „Odessa“ übertragen.

Moskaljow wurde kürzlich als Chef der „Operation der Vereinten Kräfte“ entlassen. Die Operation bezeichnete ab 2018 den als „Antiterroroperation“ laufenden Kampf gegen ostukrainische Separatisten. Mit dem russischen Einmarsch verlor diese gesonderte Kommandostruktur von Armee, Nationalgarde und Geheimdienst ihren Aufgabenbereich.

Neue Zahlen zu Kiew: Mehr Menschen in der Stadt als vor Angriff Russlands

Außerdem gibt es neue Zahlen aus Kiew, dort leben wieder mehr Menschen: „Gerade sind etwa 3,5 Millionen Menschen in der Stadt“, sagte der Erste Vizebürgermeister Mykola Poworosnyk der Staatsagentur Ukrinform. Darunter seien rund 230.000 offiziell registrierte Binnenflüchtlinge. Mitte März 2022 waren weniger als 800.000 in der ukrainischen Hauptstadt verblieben. (frs mit Material von AFP und dpa)

Rubriklistenbild: © Katerina Klochko/AF

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