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Ukraine meldet dutzende Luftangriffe – und unterstellt Putin Frust: „Terrorisiert die Bevölkerung“

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  • Bettina Menzel
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  • Fabian Müller
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  • Bedrettin Bölükbasi
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Im Ukraine-Krieg greift Russland erneut massiv die ukrainische Infrastruktur an und berichtet von militärischen „Erfolgen“ aus mehreren Regionen. Der News-Ticker.

Update vom 11. Februar, 12.36 Uhr: Dieser News-Ticker ist beendet. Aktuelle Nachrichten zu militärischen Entwicklungen im Ukraine-Krieg finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 11. Februar, 9.28 Uhr: Beim russischen Sender RTVI hat der Chef der im Ukraine-Krieg kämpfenden Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, über die russischen Ziele im Krieg gesprochen. Prigoschin erklärte gegenüber dem prorussischen Kriegsblogger und Propagandisten Semyen Pegow, dass es circa noch 1,5 bis zwei Jahre dauern würde, bis Russland den ganzen Donbass einnehmen könne. Das Einnehmen der seit Wochen umkämpften Stadt Buchmut sei zudem zentral, sagt der Wagner-Chef: „Bachmut wird benötigt, damit unsere Truppen ungestört operieren können“. Im Zusammenhang mit der ostukrainischen Stadt wird auch vom „Fleischwolf“ gesprochen. Prigoschin begründet dies damit, dass die Ukraine immer mehr Truppen in Gefecht um Bachmut entsendet.

Ukraine-Krieg: Ukrainische Energieversorgung nach Angriffen gesichert

Update vom 11. Februar, 8.43 Uhr: Trotz der „massiven“ russischen Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur am Freitag ist die Energieversorgung im Land nach Angaben der Regierung größtenteils gesichert. „Russische Terroristen haben heute erneut massive Angriffe auf die Energie-Infrastruktur gestartet“, erklärte am Abend Ministerpräsident Denys Schmyhal. „Trotz des Terrors hat die große Mehrheit der Ukrainer weiter Heizung, Wasser und Strom.“

Russland hatte nach Angaben Kiews am Freitag erneut „massive“ Raketen- und Drohnenangriffe geflogen; auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew waren am Morgen mehrere Explosionen zu hören. Nach Angaben des ukrainischen Energieversorgers Ukrenergo hatten die Angriffe Auswirkungen auf „Kraftwerke und Hochspannungsleitungen“ im Osten, Westen und Süden des Landes. „Am schwierigsten“ sei die Situation in der Region Charkiw im Osten des Landes nahe der Grenze zu Russland.

Ukraine-Krieg: Russland gefährdet mit Raketenangriffen ukrainisches Energiesystem

Update vom 10. Februar, 22.15 Uhr: Der massive russische Raketenangriff vom Freitag hat nach Angaben des Versorgers Ukrenerho beträchtliche Schäden am Energiesystem der Ukraine angerichtet. Mehrere Wärme- und Wasserkraftwerke seien getroffen worden, sagte der Chef des Konzerns, Wolodymyr Kudryzkyj, am Freitagabend im ukrainischen Fernsehen. Besonders schwierig sei die Lage im Gebiet Charkiw.

Durch den Angriff seien die Pläne zur Wiederherstellung der ukrainischen Stromversorgung zurückgeworfen worden, sagte Kudryzkyj. „Aber es ist erneut keine Katastrophe passiert.“ Auch die 14. russische Angriffswelle seit vergangenem Oktober habe ihr Ziel nicht erreicht, das Energiesystem zu zerstören. Die Kernkraftwerke Riwne und Südukraine mussten aber wegen der Instabilität im Netz ihre Produktion drosseln, wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien mitteilte. Die russische Armee schoss am Freitag nach Kiewer Zählung etwa 100 Raketen und Marschflugkörper sowie zahlreiche Drohnen auf die Ukraine ab.

Ukraine, Bachmut: Ein Anwohner wärmt sich in einem Unterstand. Am Freitag waren tausende Haushalte in der Ukraine ohne Strom (Symbolbild).

Ukraine-Krieg: 150.000 Haushalte in der Ukraine ohne Strom

Update vom 10. Februar, 18.13 Uhr: Nur wenige Stunden nach neuen Hilfszusagen der EU für den Ukraine-Krieg hat Russland das Land wieder massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen. „Die Okkupanten haben Schläge gegen die kritische Infrastruktur geführt“, berichtete der Militärgouverneur von Charkiw, Oleh Synehubow, am Freitag. 150.000 Haushalte seien ohne Strom.

Auch aus anderen Regionen wurden Einschläge gemeldet. Am Morgen heulten im ganzen Land wieder die Sirenen. Viele Menschen mussten erneut in Schutzräumen Zuflucht suchen. Kiew fürchtet zudem neue russische Offensiven zum ersten Jahrestag des Kriegsbeginns am 24. Februar.

Ukraine-Krieg: Russland berichtet von Treffern auf ukrainischen Kommandoposten und Waffendepot

Angaben der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge griffen russische Truppen den Kommandoposten der ukrainischen Armee in Artemiwsk in der Oblast Donezk an. Auch ein Waffendepot in der Region Saporischschja soll getroffen worden sein.

„In den letzten 24 Stunden haben operativ-taktische und militärische Luftfahrtflugzeuge, Raketentruppen und Artillerie der russischen Streitkräftegruppe 89 feindliche Artillerieeinheiten an Feuerpositionen, Arbeitskräften und militärischer Ausrüstung in 122 Gebieten getroffen. Der Kommandoposten der 93. ukrainischen Armee wurde im Gebiet der Gemeinde Artemiwsk in der Volksrepublik Donezk zerstört“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Generalleutnant Igor Konaschenkow, am Freitag. Auch aus zahlreichen anderen Gebieten, darunter Cherson, meldete Russland erfolgreiche Angriffe. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig verifizieren.

Ukraine-Krieg: Russische Kräfte erzielen offenbar Fortschritte bei Offensive auf Bachmut und Wuhledar

Update vom 10. Februar, 17.30 Uhr: Bei ihrer Offensive auf die umkämpften ostukrainischen Städte Bachmut und Wuhledar haben russische Kräfte nach eigenen Angaben vom Freitag weitere Fortschritte gemacht. Nahe Bachmut hätten russische Soldaten „ihre Stellungen im Nordteil verstärkt“, erklärte Denis Puschilin, Verantwortlicher der pro-russischen Separatisten, nach von russischen Nachrichtenagenturen zitierten Angaben vom Freitag. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig verifizieren. Allerdings hatte zuvor auch der britische Geheimdienst ein Vorrücken von Wagner-Söldnern und der regulären russischen Truppe auf die ostukrainischen Städte Bachmut und Wuhledar gemeldet. Dabei hätten die russischen Streitkräfte und Söldner aber teils hohe Verluste erlitten, hieß es im täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Freitag.

Ukraine, Bachmut: Ein Anwohner geht an einem zerstörten Gebäude vorbei eine Straße entlang.

Das Vorgehen der russischen Truppen ist Teil der seit Monaten unter großen Verlusten verfolgten Strategie, Bachmut von Norden, Süden und Osten aus einzukreisen. Im weiter südlich gelegenen Wuhledar rückten russische Kräfte demnach bereits auf die unmittelbare Umgebung der Stadt vor. Bei Bachmut sei es Russland gelungen, „drei der vier Versorgungsstraßen“ der ukrainischen Armee in die Stadt zu kappen, erklärte Separatistenvertreter Puschilin. Lediglich die Verbindung ins weiter westlich gelegene Tschassiw Jar sei noch aktiv.

In Wuhledar, einer weiteren strategisch wichtigen Stadt, in der Moskau zuletzt seinen Druck erhöht hatte, festigten russische Truppen Puschilin zufolge ebenfalls ihre Stellungen. Die ukrainischen Kräfte verlegten „kontinuierlich“ Reservisten in die Gegend, um den russischen Vormarsch zu stoppen.

Ukraine-Krieg: Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats der Ukraine warnt vor massiven Cyberangriffen

Update vom 10. Februar, 17.25 Uhr: Militärexperten gehen von einer russischen Offensive aus, sobald die Teilmobilisierung, die personellen Änderungen an der russischen Militärspitze sowie die Umstellung auf Kriegswirtschaft ihre Wirkung entfalten. Nun warnte Oleksij Danilow, der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine, dass Russland im Rahmen einer erneuten Offensive auch einen massiven Cyberangriff planen könnte. Angaben Danilows zufolge habe die Ukraine das nationale Cybersicherheitssystem gestärkt und das Niveau der technischen Ausrüstung der ukrainischen Armee erheblich erhöht. Die Zahl der russischen Cyberangriffe habe sich seit 2021 fast verdreifacht und ziele unter anderem auf Logistik, Regierungsdatenbanken und militärische Einrichtungen ab.

Kurz vor dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hatte es ebenfalls massive Cyberangriffe gegeben: Die Microsoft-Analyse „Digital Defense Report 2022“ ergab 237 Angriffe von sechs verschiedenen Hackergruppen Russlands, die in Verbindung mit russischen Geheimdiensten standen. Eines der ersten Ziele der russischen Armee zu Beginn des Krieges war ein ukrainisches Datenzentrum gewesen. Doch die Cyberarmee an Freiwilligen leistet Gegenwehr gegen Russland und kämpft auch per Technologie mit den Männern an der Front.

Staatlicher ukrainischer Rundfunk meldet erneuten Luftalarm – unter anderem in Kiew

Update vom 10. Februar, 15.40 Uhr: Stehen den ukrainischen Großstädten weitere Raketenangriffe bevor? Der staatliche ukrainische Rundfunk vermeldete soeben auf Telegram einen erneuten Luftalarm – unter anderem in Kiew, Odessa, Lwiw und Winnyzja. Bereits am Morgen attackierten die russischen Streitkräfte neben Kiew auch Saporischschja, Charkiw, Lwiw und Dnipro.

Update vom 10. Februar, 14.05 Uhr: Russland hat nach ukrainischen Angaben am Freitag bereits mehr als 50 Raketen auf die Ukraine abgefeuert. Die meisten davon seien von der Flugabwehr abgeschossen worden, teilte Premierminister Denys Schmyhal auf Telegram mit: „Russland kann keine Misserfolge akzeptieren und terrorisiert daher weiterhin die Bevölkerung.“ Ziel der Russen sei weiterhin, die ukrainische Energieversorgung zu zerstören.

Soldaten der pro-russischen Streitkräfte feuern einen BM-21-Grad-Mehrfachraketenwerfer im Donbass ab. (Archivfoto)

Update vom 10. Februar, 11.50 Uhr: Russische Raketen sind offenbar in den Luftraum Rumäniens und Moldaus eingedrungen. Das berichtet das ukrainische Verteidigungsministerium. Die Raketen seien vom Schwarzen Meer aus gestartet worden und für Ziele in der Ukraine bestimmt. Die Republik Moldau bestätigte die Verletzung ihres Luftraums durch eine russische Rakete bereits.

Ukraine-News: Russland greift mehrere Großstädte an – darunter auch Kiew

Update vom 10. Februar, 10.55 Uhr: Russland hat eine neue Welle von Raketenangriffen auf die Ukraine gestartet. Dabei hat es unter anderem Einschläge in Krywyj Rih, der südostukrainischen Geburtsstadt von Wolodymyr Selenskyj, gegeben. Weitere Raketen würden erwartet, teilte der Chef der Stadtverwaltung, Olexandr Wilkul, in seinem Telegram-Kanal mit. In mehreren Gebieten, darunter in der Hauptstadt Kiew, wurde zudem von Explosionen berichtet, die von Raketen der Flugabwehr ausgelöst wurden. Über Schäden und mögliche Opfer wurde vorerst nichts bekannt. Schon in der Nacht hatte es russische Angriffe gegeben.

Der staatliche Energieversorger Ukrenerho teilte mit, dass es Einschläge „in einige Objekte der Hochspannungsinfrastruktur“ im Osten, Westen und Süden des Landes gegeben habe. Deswegen gebe es Störungen bei der Stromversorgung. Laut Ukrenerho ist es die 14. derartige russische Angriffswelle auf das Energiesystem der Ukraine seit vergangenem Oktober.

Auch in Lwiw nahe der polnischen Grenze soll die Flugabwehr mehrere russische Raketen abgewehrt haben. Dies berichtet die Ukrainska Pravda auf Twitter unter Berufung auf den Bürgermeister der Stadt, Andriy Sadovyj. Indes vermeldet der britische Geheimdienst schwere Kämpfe in der Region Bachmut und Wuhledar – dort sollen russische Truppen und Wagner-Söldner immer weiter vorrücken.

Bilder des Ukraine-Kriegs: Großes Grauen und kleine Momente des Glücks

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Der Krieg begann Ende Februar mit Angriffen Russlands auf zahlreiche Städte der Ukraine. Die Truppen aus Moskau nahmen frühzeitig auch Kiew, die Haupstadt des Landes, unter Raketenbeschuss. Eine der russischen Raketen wurde als Teil einer Ausstellung vor dem Nationalmuseum für Militärgeschichte platziert. Kurator Pavlo Netesov wollte nach eigener Aussage mit der Ausstellung der zerstörten Ausrüstung die Bewohnerinnen und Bewohner Kiews an die Straßenkämpfe erinnern, die in anderen Städte der Ukraine tobten, von denen die Hauptstadt aber verschont blieb. © Sergei Supinsky/afp
Wolodymyr Selenskyi in Donezk
Eine dieser Städte war Donezk. Im Mai 2022 besuchte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die einstige Millionenmetropole und hörte sich dort den Bericht von Frontsoldaten an. In Donezk tobt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine bereits seit 2014. Seitdem herrscht dort ein von Moskau installiertes Regime, das sich selbst Volksrepublik Donezk nennt. Nach einigen vorübergehenden Waffenstillstandsabkommen ist die Stadt im Südosten nun wieder Ort erbitterterte Kämpfe. © Uncredited/dpa
Menschen suchen Deckung in Lyssytschansk
Es ist vor allem die Zivilbevölkerung, wie diese beiden Kinder und Seniorinnen in Lyssytschansk, die unter dem Ukraine-Krieg leiden. Die Großstadt liegt mitten im Donbass, die seit Kriegsausbruch am schwersten umkämpfte Region in der Ukraine. Die Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht fliehen oder konnten, müssen nun regelmäßig Schutz vor Artilleriebeschuss suchen. © Aris Messinis/afp
Tschassiw Jar, Kleinstadt der Ukraine in der Nähe Lyssytschansk
Unweit von Lyssytschansk liegt die Kleinstadt Tschassiw Jar. Dort räumen Arbeiter die Trümmer eines Hauses von der Straße, das von einer russischen „Hurrikan“-Rakete getroffen wurde. Im Juli 2022 feierte Russland vor allem in der Donbass-Region militärische Erfolge. Zahlreiche Städte und Gemeinden wurden erobert. Die Truppen Wladimir Putins schienen die Ukraine im Sturm zu erobern. © Anatolii Stepanov/afp
brennendes Weizenfeld in der Region Saporischschja
Dieser Mann in Militäruniform ist in einem brennenden Weizenfeld in der Region Saporischschja, während russische Truppen Felder beschießen, um die örtlichen Landwirte an der Getreideernte zu hindern. Die Ukraine auszuhungern und die Ernte zu stehlen, war von Anfang an Teil der russischen Strategie © Uncredited/dpa
Das sechsmonatige Jubiläum im August war ein trauriger Abschnitt im russischen Angriffs-Krieg
Das sechsmonatige Jubiläum des UKraine-Kriegs im August war ein trauriger Abschnitt der russischen Invasion. Doch die ukrainischen Streitkräfte leisteten mit Herz und allen Mitteln weiter Widerstand und feierten ihre Nation, wie hier mit Drohne und ukrainischer Flagge über dem „Monument des Mutterlands“ in Kiew. © Dimitar Dilkoff/afp
Hier wurde im September in der Stadt Kupiansk in der Kharkiv Region eine Brücke bombadiert
Im September begannen die Truppen Wladimir Putins, die Infrastruktur der ukrainischen Städte unter Beschuss zu nehmen. In der Stadt Kupiansk in der Region Kharkiw bombardierte Moskau eine Brücke. An vielen anderen Städten versuchten die russischen Streitkräfte, die Energieversorgung zu stören. © Yasuyoshi Chiba/afp
Statt eines kurzen Angriffskriegs, den der russische Präsident Wladimir Putin geplant hatte, dauert der Krieg immer noch an.
Weil die Erfolge in der Ukraine ausblieben, benötigten die russischen Truppen immer mehr Rekruten für die Front. Präsident Wladimir Putin verkündete deshalb eine Teilmobilisierung im eigenen Land. Tausende junger Männer mussten sich wie dieser Mann in der Stadt Kineschma von ihren Müttern verabschieden und in den Ukraine-Krieg ziehen. © Vladimir Smirnov/imago
Hier sieht man Putin bei einer Ansprache auf einem großen Screen auf dem Roten Platz anlässlich der Annexion von vier Regionen der Ukraine, die von russischen Truppen im September besetzt waren
Im Osten der Ukraine schuf Wladimir Putin Ende September Tatsachen. Vier Regionen des Landes, die zuvor ihre Unabhängigkeit erklärt hatten, wurden annektiert. Anlässlich der Gebietsgewinne richtete sich Putin in einer TV-Ansprache an die Bevölkerung Russlands. Zumindest auf dem Roten Platz in Moskau wurde Putins Rede frenetisch bejubelt. © Alexander Nemenov/afp
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf. Sie ist die einzige Landverbindung zwischen Russland und der annektierten Krim-Halbinsel. Russland versprach, die Täter zu finden, ohne die Ukraine sofort zu beschuldigen. © Uncredited/afp
Ukrainische Artilleristen feuern eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk Ende Oktober während des russischen Einmarsches in die Ukraine
Ebenfalls im Oktober gelingt es der Ukraine, an vielen Frontabschnitten vorzurücken. Das gelingt den Streitkräften vor allem dank der Unterstützung aus dem Westen, die immer mehr schweres Gerät in den Konflikt liefert. Hier feuern ukrainische Artilleristen eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk ab. © Dimitar Dilkoff/afp
Ein Einwohner von Cherson hebt seinen Daumen zur Unterstützung der Ukraine auf dem Hauptplatz der Stadt nach der Befreiung von den russischen Besatzern
Mitte November gelingt den ukrainischen Truppen ein großer Erfolg. Sie können die Hafenstadt Cherson im Südosten des Landes zurückerobern. Die Millionenmetropole besitzt neben hohem strategischem auch symbolischen Wert im Kampf gegen Russland. Ein Bewohner feiert die Befreieung mit erhobenem Daumen im Zentrum der Stadt. © Celestino Arce Lavin/dpa
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden. Russland attackierte die Ukraine mit einem massiven Angriff auf die zivile Infrastruktur, wodurch Millionen von Haushalten ohne Strom blieben. Unmittelbar nach dem Vorfall gab es Befürchtungen, dass es sich um eine neue Eskalation des Konflikts handeln könnte, doch am 16. November 2022 gab Polen bekannt, dass das Geschoss wahrscheinlich von der ukrainischen Luftabwehr stammte. Diese Theorie wurde dann auch von Washington bestätigt. © Wojtek Radwanski/Damien Simonart/afp
ein Werk des britischen Straßenkünstlers Banksy auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion
Auch Banksy besuchte die Ukraine inmitten des Krieges. Ein am 17. November 2022 aufgenommenes Foto zeigt ein Werk des britischen Straßenkünstlers auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass die Ukraine sich auf einen Winter des Krieges einstellen wird müssen. © Sergei Supinsky/afp
Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten
Weitere harte Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur. Sogar Kernkraftwerke werden zum Ziel russischer Raketen. Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten, der durch Beschuss im Zuge der russischen Militäroperation in der Ukraine in Enerhodar beschädigt wurde. © Alexey Kudenko/imago
Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022
Kleine Momente des Glücks im Wahnsinn des Krieges: Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022, als die Stadt nach den jüngsten massiven russischen Luftangriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur von einem geplanten Stromausfall betroffen ist. © Yuriy Dyachyshyn/afp
Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine
Für einen Augenblick darf dieses Mädchen einfach Kind sein. Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine © Dimitar Dilkoff/afp
Ukraine-Krieg - Jahrestag Kriegsbeginn- Kiew
Ukrainische Soldaten erinnern am 24. Februar 2023 an der Sophienkathedrale in Kiew an den Beginn des Ukraine-Kriegs ein Jahr zuvor. © Kay Nietfeld/dpa
Ukraine-Krieg - Orthodoxe Ostern in Saporischschja
Die kirchlichen Rituale werden in der Ukraine auch im April 2023 befolgt: Orthodoxe christliche Priester und Gläubige bei der Segnung der traditionellen Osterkörbe am Ostersonntag in der St. Nikolaus-Kirche in Saporischschja. © Andriy Andriyenko/dpa
Ukraine-Krieg - Ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes
Ukrainische Soldaten gestikulieren im September 2023 auf ihrem Bradley Fighting Vehicle (BFV) in der Frontstadt Orichiw. Aus ihrem amerikanischen Schützenpanzer berichten sie von schweren Gefechten. Seit Kriegsbeginn stand Orichiw unter ständigem Beschuss der russischen Armee. © Oliver Weiken/dpa
Ukraine-Krieg - Kupjansk
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Mitte) wird am 30. November 2023 während eines Besuchs in einem Gefechtsstand an der Front in Kupjansk über die Kriegssituation informiert. © dpa
Lwiw
Auch im Dezember 2023 feiern die Menschen in der Ukraine Weihnachten. In Lwiw besuchen sie den Gottesdienst an Heiligabend und bereiten sich darauf vor, den ersten Weihnachtsfeiertag am 25. Dezember zu feiern.  © Yuriy Dyachyshyn/AFP
Ukraine-Krieg - Charkiw
Ein großer Haufen Trümmer mit Resten von russischen Raketen liegt in der Stadt Charkiw. In den frühen Morgenstunden des 15. Februar 2024 schlug eine russische Rakete in einem Wohngebiet von Chugugyv ein und tötete eine 67-jährige Frau. © Ximena Borrazas/dpa
Charkiw
Trotz Gesprächen über eine Waffenruhe dauert der Ukraine-Blick auch im Jahr 2025 weiter an. Charkiw steht mehrmals schwer unter russischem Beschuss. Das Kunstwerk „Kreuz des Friedens“ mit einem Kruzifix aus 20.000 Fragmenten russischer Artilleriegeschosse wurde vom amerikanisch-ukrainischen Künstler Sergey Melnikoff (besser bekannt als MFF) und dem ukrainischen Künstler Viktor Belchik geschaffen. © Sergey Bobok/AFP
Ukraine-Krieg - Sumy
Bei einem schweren russischen Luftschlag mit ballistischen Raketen gegen die Stadt Sumy kommen am Palmsonntag 2025 mehr als 30 Menschen ums Leben. Mehr als 100 Zivilpersonen werden verletzt. Unter den Toten sind auch Kinder. © Evgeniy Maloletka/dpa

Ukraine-News: Russland bombardiert Region Charkiw

Update vom 10. Februar, 10.10 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben am Freitagmorgen auch auf das Gebiet Charkiw einen groß angelegten Raketenangriff durchgeführt. Dies berichtet die Ukrainska Pravda unter Berufung auf die regionale Militärverwaltung und Juri Ihant, Sprecher der ukrainischen Luftwaffe. Russland habe „die Oblast Charkiw aus dem Gebiet bei Belgorod angegriffen“, wird Ihant zitiert.

Ukraine-News: Massive Drohnen- und Raketenangriffe gegen Energieinfrastruktur

Update vom 10. Februar, 7.57 Uhr: Das russische Militär hat erneut massive Drohnen- und Raketenangriffe gegen die Energieinfrastruktur der Ukraine durchgeführt. „Die Okkupanten haben Schläge gegen die kritische Infrastruktur geführt. Zehn Einschläge wurden registriert“, schrieb der Militärgouverneur von Charkiw, Oleh Synehubow, am Freitag auf seinem Telegram-Kanal. Es gebe Stromausfälle, teilte er mit. Auch aus anderen Regionen wurden in der Nacht Einschläge vermeldet.

Ein durch russischen Beschuss zerstörtes Gebäude in Charkiw. (Archivfoto)

In der ebenfalls umkämpften Region Saporischschja sollen offiziellen Angaben nach innerhalb einer Stunde 17 Geschosse eingeschlagen sein. „Das ist die größte Anzahl seit Beginn der Invasion“, teilte Militärgouverneur Anatolij Kurtjew auf Telegram mit.

Ukraine-News: Explosionen in Dnipro - Luftalarm in Kiew

Medienberichten zufolge waren in der Nacht auch Explosionen in der Millionenstadt Dnipro und im Gebiet Winnyzja zu hören. Laut dem Leiter der Gebietsverwaltung von Dnipropetrowsk, Serhyj Lysak, stammten die Explosionen von der ukrainischen Flugabwehr. Diese habe alle einfliegenden Drohnen abgefangen. In der Industriestadt Krywyj Rih sei jedoch eine Rakete in ein Objekt der Energieversorgung eingeschlagen. „Dort gibt es ernsthafte Schäden“, zudem sei ein 46-jähriger Mann verletzt worden, so Lysak.

Am Freitagmorgen gab es erneut landesweit Luftalarm. Gegen 8.30 Uhr Ortszeit (7.30 Uhr MEZ) heulten auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew wieder die Alarmsirenen, um vor einem weiteren russischen Raketenangriff zu warnen. Seit dem Herbst hat Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine mit dem systematischen Beschuss von Anlagen der zivilen Energie-Infrastruktur begonnen.

USA sollen Bericht zufolge die Ukraine bei der Koordination von Angriffszielen unterstützen

Update vom 10. Februar, 6.18 Uhr: Die USA sollen die Ukraine einem Bericht zufolge bei der Koordination von Angriffszielen gegen das russische Militär unterstützen. Bei einer Mehrheit der Angriffe, bei denen die fortschrittlichen Raketensysteme der USA zum Einsatz kommen, sollen die USA oder Verbündete Koordinaten von Angriffszielen bereitstellen oder bestätigen, wie die Washington Post am Donnerstag unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen aus der Ukraine und den USA berichtete. Die Informationen würden vom US-Militär in Europa bereitgestellt. Die Zeitung nannte als Ziele etwa russische Munitionsdepots oder Kasernen auf ukrainischem Boden.

Ukraine meldet: Russland geht in Region Luhansk in die Offensive

Update vom 9. Februar, 21.12 Uhr: Von ukrainischer Seite heißt es am Donnerstagabend, Russland gehe in der Region Luhansk vermehrt in die Offensive, ohne bislang „großen Erfolg“ zu haben. „Wir können feststellen, dass eine gewisse Eskalation bereits begonnen hat. Und wir können de facto sagen, dass dies ein Teil der von Russland geplanten Großoffensive ist“, sagte Serhiy Hayday, Leiter der Militärverwaltung der Region Luhansk in einem Fernsehinterview.

Der russische Vorstoß kommt aus dem Gebiet der von Russland besetzten Stadt Kreminna im Nordosten der Ukraine. „Unsere Soldaten haben dort ständig Angriffe der Besatzungstruppen abgewehrt“, sagte Hayday. „Sie hatten keinen großen Erfolg. Es gibt keinen Durchbruch. Die Lage ist schwierig, wird aber von unseren Verteidigungskräften noch kontrolliert.“

Die Zunahme der russischen Angriffe wurde auch vom Generalstab des ukrainischen Militärs in seinen regelmäßigen Berichten festgestellt. Kreml-nahe russische Militärblogger haben ebenfalls vorsichtig von einem Vorstoß in ukrainisch gehaltene Gebiete geschrieben.

Ukraine-News: Selenskyjs Ehefrau beklagt Kriegsfolgen für Kinder

Update vom 9. Februar, 14.34 Uhr: Wolodymyr Selenskyjs Ehefrau Olena Selenska hat die Folgen des Krieges für Kinder in ihrem Land beklagt. „Seit einem Jahr fehlt unseren Kindern die Sicherheit. Sie sind weder in der Schule noch zu Hause sicher“, sagte sie dem Kindernachrichtenmagazin „logo“ in der aktuellen Sendung.

Rund ein Jahr nach dem russischen Angriff habe eine ganze Generation - hätten Millionen Kinder - ihre Kindheit verloren. „Gerade richten die Kinder ihr ganzes Leben, ihre Pläne und Träume nach dem Krieg aus“, betonte die Präsidentengattin. Alles, was Kinder normalerweise erlebten, falle nun weg.

Wie präsent der Krieg für die Kleinen sei, zeigten auch Gespräche mit ihrem zehnjährigen Sohn. Er erzähle ihr, welche Waffen die ukrainischen Soldaten an der Front nutzten, sagte Selenska. „Er weiß, aus welchen Teilen ein Gewehr besteht und wie die Teile funktionieren.“ Die Informationen beschaffe er sich selbst. Selenska und ihr Mann redeten nicht mit ihm darüber, sagte sie.

Kontrolle über Moldau? Selenskyj berichtet von russischem Plan

Update vom 9. Februar, 14.10 Uhr: Putin will Selenskyj zufolge die Kontrolle über das Land Moldau übernehmen. Es gebe einen detaillierten Plan zur Störung der politischen Situation in dem Land, sagte Selenskyj zum Auftakt des aktuellen EU-Gipfels. Der ukrainische Geheimdienst habe entsprechende Informationen abgefangen.

Über diese Informationen habe er vor kurzem mit der Präsidentin von Moldau, Maia Sandu, gesprochen. Er sagte auch, die Ukraine wisse nicht, ob Moskau tatsächlich den Befehl gegeben habe, die Pläne umzusetzen. Aber es habe auch einen ähnlichen Plan gegen die Ukraine gegeben. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.

Ukraine-News: Strommangel führt zu starken Problemen

Update vom 9. Februar, 12.35 Uhr: Seit Monaten nehmen russische Raketenangriffe in erster Linie die ukrainische Energieinfrastruktur ins Visier. In den Städten führt dies zu massiven Stromausfällen. „Es ist klar, dass dieses Problem nicht schnell gelöst sein wird“, sagte Oleksandr Karschenko, Chef des ukrainischen Energieforschungszentrums, laut dem US-Magazin Newsweek. „Jedes Mal, wenn wir an einer Stelle reparieren, gibt es Angriffe an einer anderen Stelle“, so Karschenko. In Cherson und Odessa sei die Lage besonders schlecht, wobei er keine Besserung für die nächsten zwei bis drei Monate erwarte.

Der Mangel an Strom erschwert den Ukrainern das Leben, wie das Magazin berichtet. Zu Hause werden nun offenbar Kerzen genutzt, Mahlzeiten werden geplant, um Lebensmittel wie Fleisch wegen des drohenden Ausfalls des Kühlschranks schnell zu verzehren. Gasöfen werden jetzt wieder stärker genutzt. Laut Petro Obukhov vom Stadtrat in Odessa können die Bürger teils nur drei bis sechs Stunden lang mit Strom versorgt werden. Immerhin könne man Prioritäten wie Krankenhäuser und militärische Einrichtungen nicht vom Netz nehmen.

Ukraine-Krieg: Hat Putins Offensive bereits begonnen?

Update vom 9. Februar, 10.20 Uhr: Laut der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) könnte die erwartete russische Frühjahrsoffensive bereits begonnen haben. So schreibt das Institut im jüngsten Bericht zum Ukraine-Krieg, russische Truppen hätten in der Ukraine erneut die Initiative gewonnen und im Osten der Ukraine eine neue große Offensive gestartet. Signifikante Elemente von mindestens drei russischen Divisionen seien in das Gebiet verlegt worden, erklärte das ISW und ergänzte, dass ukrainische Truppen derzeit dennoch große russische Gewinne verhindern würden. Zugleich hieß es, die Offensive habe wahrscheinlich noch nicht richtig an Fahrt aufgenommen. Man beginne die Offensive lediglich schrittweise.

Ukraine-Krieg: Prigoschin will nicht mehr Straftäter rekrutieren

Update vom 9. Februar, 8.45 Uhr: Offenbar will der als „Putins Koch“ bekannte Chef der Wagner-Söldnertruppe, Jewgeni Prigoschin, nicht mehr Söldner aus Haftanstalten rekrutieren. Dieser Prozess sei vollständig gestoppt worden, berichtete die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf den Telegram-Kanal von Prigoschin. „Ja, tatsächlich, die Rekrutierung von Häftlingen für Wagner wurde komplett gestoppt“, zitierte die Agentur den Wagner-Chef. Seit Monaten rekrutierte Wagner teils Schwerverbrecher aus russischen Gefängnissen, aber auch aus dem Ausland wie etwa aus afrikanischen Ländern.

Ukraine-Krieg: Kommt nun Putins neue Attacke?

Erstmeldung vom 9. Februar: München – Der Krieg in der Ukraine nähert sich dem ersten Jahrestag. Eine Beruhigung ist allerdings noch lange nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil: Offenbar bereiten sich die Truppen von Kreml-Chef Wladimir Putin jetzt auf eine neue Offensive vor. Schon seit Monaten warnt die Ukraine davor. Nun steht sie wohl kurz bevor.

Russland kurz vor neuer Offensive – „Etwas kocht im Osten“

Ein anonymer ukrainischer Militärbeamter hat gegenüber der US-Zeitschrift Foreign Policy auf die anstehende Gefahr hingewiesen und dabei sogar einen Zeitrahmen gesetzt. „In den nächsten 10 Tagen erwarten wir eine neue, riesige Invasion“, sagte der Beamte. Auch Jonatan Wsewiow, der Generalsekretär des estländischen Außenministeriums, äußerte sich laut der Zeitschrift besorgt: „Etwas kocht im Osten.“ Immer mehr russische Soldaten kreuzen demnach an den Frontlinien auf.

Geht es nach Analysten, so sei die Offensive bereits im Gange, berichtete das US-Magazin. Um den ersten Jahrestag werde es allerdings zu einer Beschleunigung der russischen Angriffe. Dabei deckt sich diese Einschätzung mehr oder weniger mit den Aussagen des ukrainischen Verteidigungsministers Oleksii Resnikow am Wochenende. Auch er hatte betont, dass man eine erhöhte Geschwindigkeit der russischen Offensivoperationen um den 24. Februar erwarte.

Ukraine-Krieg: Putins Truppen rüsten auf und mobilisieren wohl leise weiter

Dem ukrainischen Militärbeamten zufolge stockt das russische Militär Ausrüstung für den bevorstehenden Angriff auf. So sei Putins Armee etwa im Besitz von 1.800 Panzern, 3.950 gepanzerten Truppenfahrzeugen, 2.700 Artilleriesystemen, 400 Kampfjets und 300 Helikoptern für die neue Angriffswelle.

Hinzu kommt laut europäischen Beamten, die anscheinend über September 2022 hinaus leise fortgeführte Mobilisierung von Rekruten. „Die Mobilisierung wurde nicht beendet“, zitierte Foreign Policy Wsewiow. Sie dauere immer noch an. Allerdings mache man dies, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Auch die Russland-Expertin Karolina Hird von der US-Denkfabrik Institute for the Study of War schließt sich dem an. Russische Bürger würden immer noch Mobilisierungspapiere bekommen. (bb)

Rubriklistenbild: ©  Libkos/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++