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Melania Trump äußert sich zum Abtreibungsrecht und Händchen-Halten-Drama mit Donald
VonHelmi Krappitz
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Kurz vor den US-Wahlen bringt Melania Trump ihr Buch heraus. Sie überrascht mit Unterstützung für das Recht auf Abtreibung - im Gegensatz zu ihrem Ehemann Donald Trump.
Palm Beach – Seit Jahren wird über die Ehe von Donald Trump und Melania Trump spekuliert. Meist zeigt sich die ehemalige First Lady zurückhaltend in der Öffentlichkeit. Doch nur vier Wochen vor der US-Wahl veröffentlicht sie ein Buch – und gibt einen Einblick in ihre Ehe, ihr Leben während der Trump-Präsidentschaft und ihre Ansichten. „Melania: A Memoir“ sorgt nun für weitere Spekulationen.
Melania Trump veröffentlicht ihr Buch vor US-Wahl: Ex-First-Lady äußert sich zu Händchen-Halten-Drama
Ein Moment im Jahr 2017 ließ die Öffentlichkeit stutzen: Als das Ehepaar am Flughafen in Tel Aviv angekommen war, hatte Melania Trump die Hand ihres Mannes weggeschlagen. Sie lief einen halben Schritt hinter Donald Trump, dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und seiner Frau her. Das Video verbreitete sich schnell und viele sahen die Situation als Anzeichen für eine Ehekrise.
In ihrem Buch äußert sich Melania Trump nun zu der Situation vor sieben Jahren. Sie schreibt: „Der rote Teppich bot einfach nicht Platz für vier von uns nebeneinander. Es war eine kleine, unschuldige Geste, mehr nicht.“
US-Wahlkampf: Melania Trump spricht sich für Abtreibungsrecht aus – anders als Donald Trump
Das Erstaunliche in ihrer Veröffentlichung: Melania Trump nimmt beim Thema Abtreibungsrecht eine andere Haltung als ihr Gatte ein. In „Melania: A Memoir“ schreibt sie: „Es ist zwingend erforderlich, Frauen die Autonomie zu garantieren, über ihren Wunsch, Kinder zu bekommen, auf der Grundlage ihrer eigenen Überzeugungen und ohne jegliche Einmischung oder Druck seitens der Regierung zu entscheiden.“
Donald Trump sagte gegenüber Fox News, er habe mit seiner Frau über das Buch gesprochen und ihr gesagt, sie solle „ihrem Herzen folgen“. „Wir haben darüber gesprochen. Und ich sagte, du musst schreiben, was du glaubst. Ich werde dir nicht sagen, was du tun sollst. Du musst schreiben, was du glaubst“, fuhr er fort.
Abtreibungsrecht in den USA: Donald Trump verantwortlich für das Kippen von Roe vs. Wade – zeigt sich jetzt moderater
Die Positionen der ehemaligen First Lady stehen im Gegensatz zu denen von Trump, der die Regelung von Abtreibungen den Bundesstaaten überlassen hat und sich damit rühmt, drei Oberste Richter ernannt zu haben, die maßgeblich dazu beitrugen, das Urteil Roe vs. Wade zu kippen und das verfassungsmäßige Recht auf Abtreibung abzuschaffen. Diese Entscheidung führte dazu, dass Abtreibungen in 22 Bundesstaaten verboten oder stark eingeschränkt wurden.
Seither bemüht sich Trump, in dieser Frage gemäßigter aufzutreten, da das Thema für die Republikaner zunehmend zur politischen Last wird. Vor Kurzem äußerte er, ein landesweites Abtreibungsverbot mit seinem Veto verhindern zu wollen, falls er wieder ins Weiße Haus einzieht – eine Position, die er zuvor abgelehnt hatte. Diese Kehrtwende sorgte wiederum für Unmut bei den Abtreibungsgegnern in seinen eigenen Reihen.
„Sie kann ihn nicht ausstehen“: Demokraten spekulieren über Ehe – Konservative widersprechen
Für viele kam Melania Trumps Aussage überraschend – besonders so kurz vor der Wahl. Manche spekulieren, dass eine öffentliche Stellungnahme für das Abtreibungsrecht einen weiteren Riss in der Beziehung zeige. Es sei ihre Art, die Wahlchancen ihres Mannes subtil zu schädigen, sagte der demokratische Wahlkampfberater James Carville gegenüber CNN. Er fuhr fort: „Ich glaube, sie kann ihn nicht ausstehen, und ich glaube, das war sehr beabsichtigt. Sie zeigt nicht nur, wie sehr sie für die freie Wahl über den Körper ist, sondern auch, wie viel positiver sie zu Einwanderung steht.“
Andere kritisieren Spekulationen. „Wenn jemand versucht, Ihre Gedanken zu lesen, gelingt ihm das nicht. Also bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Dinge aus seinem eigenen Kopf zu ziehen und sie zu ersetzen“, widersprach Fox News-Moderator Greg Gutfeld in seiner Sendung. „Ich finde es interessant, dass sie Melania verspotten, weil sie anderer Meinung ist als ihr Mann. Hätten sie Melania applaudiert, wenn sie genau so gedacht hätte?“ Ob und in welches Dilemma Melania Trumps Ansichten den ehemaligen Präsidenten bringen könnten, griff Gutfeld nicht auf.
Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht
Neues Buch: Melania Trump zeigt Unterstützung für Donald Trump
Doch bei allen unterschiedlichen Einschätzungen zu Melania Trumps Absichten handle es sich lediglich um Spekulationen. Insgesamt unterstütze Melania Trump ihren Ehemann in hohem Maße und ein großer Teil davon sei der Prahlerei über ihre Zeit als First Lady gewidmet, beurteilte Daily Beast. Gleichzeitig habe sie die Chance genutzt, sich über „die Medien“ und andere vermeintliche Kritiker zu beschweren. (hk)