Nach Automobilgipfel

Söder fordert „klares Bekenntnis zum Auto“ vom Bund – und neue Prämie für E-Autos

  • Babett Gumbrecht
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Markus Söder fordert nach dem Autogipfel in München ein „klares Bekenntnis zum Auto“ von der Bundesregierung und nannte einige CSU-Forderungen.

München – Rund ein Jahr ist es her, dass die Bundesregierung die staatliche Förderung von Elektroautos gestoppt hat. Seitdem ging es mit der Autobranche bergab. Deswegen fordert der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach dem Autogipfel in München nun eine Rolle rückwärts, und sprach sich für eine neue E-Auto-Prämie und eine „Autowende“ aus.

Die E-Prämie braucht es wieder“, sagte er im Anschluss an das Treffen mit Unternehmensverbänden und Arbeitnehmervertretern am Montag (2. Dezember). Zudem kündigte Söder eine Technologieförderung von etwa 100 Millionen Euro vor allem für die Zuliefererbranche an.

Markt für E-Autos laut Söder „eingebrochen“ – Forderungen der CSU nach Autogipfel

Der Markt für E-Autos in Deutschland ist laut dem Ministerpräsidenten „eingebrochen“, „nachdem die Prämie weggefallen ist“. Niemand wolle derzeit E-Autos kaufen, eine Prämie könne helfen, das zu ändern. Dabei müsse diese „auf Dauer“ nicht nur für E-Autos ausgezahlt werden, sondern könne für „alle alternativen Antriebsformen“ gelten, so Söder. Details für eine mögliche Prämie nannte Söder nicht. Er sei offen für die konkrete Ausgestaltung.

Nach dem Bayerischen Autogipfel präsentiert Markus Söder (M) die Ergebnisse.

Vom Bund forderte er ein „klares Bekenntnis zum Auto“. Er forderte eine bessere Ladeinfrastruktur, einen Abbau der Bürokratie und weniger Belastungen, beispielsweise durch das Absenken der Lkw-Maut. Er setze sich für eine „Autowende“ hin zu „mehr Innovation und Technologie“ ein.

Söder bezeichnet Bayern als „Autoland“: 100 Millionen Euro sollen in Transformationsoffensive fließen

Für Bayern, das Söder als „Autoland“ bezeichnete, kündigte der Ministerpräsident eine „Transformationsoffensive“ mit „mindestens“ 100 Millionen Euro Förderung an. Das Geld soll in die Technologieentwicklung, insbesondere von Zulieferern, aber auch von größeren Herstellern, gehen. Darüber hinaus kündigte Söder an, bis 2030 für den Bau von insgesamt 100.000 Ladepunkte in Bayern zu sorgen. Derzeit sind es etwa 13.000.

Automobilindustrie begrüßt Forderungen von Markus Söder zu E-Auto-Prämie

Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller, begrüßte die angekündigte Förderung. „Gerade dieser Ansatz auch Innovation zu fördern, zu entfesseln statt zu regulieren, ist der entscheidende in einer Transformaton“, sagte sie nach dem Autogipfel. Die Länder müssten ihre Möglichkeiten dort ausnutzen.

Bayerns Ministerpräsidenten seit 1945

Bundeskanzler Konrad Adenauer (mit Zylinder, CDU), Bundesratspräsident Karl Arnold (l, CDU) und Fritz Schäffer (r, CSU) bei der feierlichen Eröffnungssitzung des Deutschen Bundestages am 07.09.1949 in Bonn.
28. Mai 1945 – 28. September 1945: Fritz Schäffer (r, CSU) mit Konrad Adenauer (mit Zylinder, CDU), Bundesratspräsident Karl Arnold (l, CDU) bei der feierlichen Eröffnungssitzung des Deutschen Bundestages am 07.09.1949 in Bonn. © dpa
28. September 1945 – 21. Dezember 1946: Wilhelm Hoegner (SPD), ernannt durch die USA.
28. September 1945 – 21. Dezember 1946 (erste Amtszeit): Wilhelm Hoegner (SPD), ernannt durch die USA. © IMAGO/Rolf Poss
21. Dezember 1946 –
 14. Dezember 1954: Hans Ehard (CSU) mit Ehefrau Sieglinde.
21. Dezember 1946 – 14. Dezember 1954: Hans Ehard (CSU) mit Ehefrau Sieglinde. © IMAGO
14. Dezember 1954 – 16. Oktober 1957 (zweite Amtszeit): Wilhelm Hoenger (SPD) trat nach Verlust der Mehrheit im Landtag zurück.
14. Dezember 1954 – 16. Oktober 1957 (zweite Amtszeit): Wilhelm Hoenger (SPD) trat nach Verlust der Mehrheit im Landtag zurück. © IMAGO
16. Oktober 1957 – 26. Januar 1960: Hanns Seidel (CSU) überreicht General Lauris Norstad den Bayerischen Lowen.
16. Oktober 1957 – 26. Januar 1960: Hanns Seidel (CSU) überreicht General Lauris Norstad den Bayerischen Lowen. © IMAGO
26. Januar 1960 – 11. Dezember 1962 (zweite Amtszeit): Hans Erhard (CSU).
26. Januar 1960 – 11. Dezember 1962 (zweite Amtszeit): Hans Erhard (CSU). © IMAGO
11. Dezember 1962 – 7. November 1978: Ministerpräsident Alfons Goppel und Parteivorsitzender Franz Josef Strauß (beide CSU).
11. Dezember 1962 – 7. November 1978: Ministerpräsident Alfons Goppel, der aus Altersgründen zurücktrat, und Parteivorsitzender Franz Josef Strauß (beide CSU). © IMAGO
7. November 1978 – 3. Oktober 1988: Franz Josef Strauß (CSU) mit Münchens ehemaligem Oberbürgermeister Erich Kiesl.
7. November 1978 – 3. Oktober 1988: Franz Josef Strauß (CSU) mit Münchens ehemaligem Oberbürgermeister Erich Kiesl. © Heinz Gebhardt/IMAGO
3. Oktober 1988 – 19. Oktober 1988: Max Streibl (CSU) führte das Amt erst kommissarisch und trat dann in seiner offiziellen Amtszeit (19. Oktober 1988 – 28. Mai 1993) wegen der „Amigo-Affäre“ zurück.
3. Oktober 1988 – 19. Oktober 1988: Max Streibl (CSU) führte das Amt erst kommissarisch und trat dann in seiner offiziellen Amtszeit (19. Oktober 1988 – 28. Mai 1993) wegen der „Amigo-Affäre“ zurück. © IMAGO
28. Mai 1993 – 9. Oktober 2007: Edmund Stoiber (CSU) trat nach einem innerparteilichen Machtkampf zurück.
28. Mai 1993 – 9. Oktober 2007: Edmund Stoiber (CSU) trat nach einem innerparteilichen Machtkampf zurück. © IMAGO/Astrid Schmidhuber
9. Oktober 2007 – 27. Oktober 2008: Günther Beckstein (CSU) schied aus dem Amt, als die CSU bei der Landtagswahl 2008 einen deutlichen Stimmenverlust hinnehmen musste.
9. Oktober 2007 – 27. Oktober 2008: Günther Beckstein (CSU) schied aus dem Amt, als die CSU bei der Landtagswahl 2008 einen deutlichen Stimmenverlust hinnehmen musste. © IMAGO
27. Oktober 2008 – 13. März 2018: Horst Seehofer (CSU) gab das Amt ab, als die Ernennung zum Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat anstand.
27. Oktober 2008 – 13. März 2018: Horst Seehofer (CSU) gab das Amt ab, als die Ernennung zum Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat anstand. © Sammy Minkoff/IMAGO
13. März 2018 – 16. März 2018: Ilse Aigner (CSU) übernahm das Amt der Ministerpräsidentin kommissarisch.
13. März 2018 – 16. März 2018: Ilse Aigner (CSU) übernahm das Amt der Ministerpräsidentin kommissarisch. © Charles Yunck/IMAGO
Seit 16. März 2018: Markus Söder (CSU) ist Ministerpräsident von Bayern und CSU Vorsitzender.
Seit 16. März 2018: Markus Söder (CSU) ist Ministerpräsident von Bayern und CSU Vorsitzender. © IMAGO

Dass Söder die Autoindustrie zur Chefsache erklärt habe, sei das „richtige Signal“, sagte Horst Ott, Bezirksleiter der IG Metall Bayern. Er warnte aber davor, die Transformation hin zur E-Mobilität nur von einem technischen Blickpunkt voranzutreiben. „Dann werden wir verlieren“, sagte er. Es gehe auch darum, die Beschäftigten der Branche für den Weg zu begeistern und ihnen Sicherheit zu geben. (bg/dpa)

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