Aktuelle Lage
Selenskyj wehrt sich: Russland will Schuld an Attentat in Moskau auf die Ukraine „abwälzen“
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Franziska Schwarz
Nail Akkoyun
Nils Thomas Hinsberger
Sonja Thomaser
Stefan Krieger
Russland soll erneut Luftangriffe auf Charkow starten. Die Ukraine bestreitet eine Beteiligung am Anschlag in Moskau. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Russland greift wieder an: erneut Luftalarm in Charkiw
- Streit um Patriot-Raketen: Russland droht Japan mit „Vergeltungsmaßnahmen“
- Krieg in der Ukraine: Russland mit der Ukraine offiziell „im Kriegszustand“
- Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland und Ukraine sowie ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung in der Ukraine informieren wir in unserem neuen Newsticker.
Update vom 23. März, 21.22 Uhr: In seiner täglichen Videoansprache hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland vorgeworfen, die Schuld an dem Attentat in Moskau auf die Ukraine „abwälzen“ zu wollen, berichtete die AFP. Wladimir Putin versuche „einfach nur, jemand anderes die Schuld zu geben“, so Selenskyj. Putin hatte zuletzt behauptet, dass die mutmaßlichen Terroristen eine Verbindung in die Ukraine hätten.
Ukraine-Krieg aktuell: Russland feuert erneut Raketen auf Charkiw ab
Update vom 23. März, 18.32 Uhr: Russland soll erneut mit Angriffen auf die ukrainische Stadt Charkiw begonnen haben. Nach einer ersten Explosion in der Millionenstadt, habe Bürgermeister Igor Terekhow via Telegram eine Warnung an die Bürgerinnen und Bürger ausgesprochen, berichtete Ukrainska Pravda. „Die Stadt steht erneut unter Beschuss der Eindringlinge. Seien Sie vorsichtig“, hieß es in dem Beitrag.
Durch die Explosion, die schließlich zu einem Luftalarm führte, sei ein Gebäude in einem Industriegebiet der Stadt beschädigt worden. Es soll keine Verletzten gegeben haben.
Update vom 23. März, 16.24 Uhr: Der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) hat eine Verwicklung in den Terrorangriff in Moskau scharf zurückgewiesen. Wladimir Putin hatte zuvor davon gesprochen, dass vier der Täter versucht haben sollen, die Grenze zur Ukraine zu überqueren. Das sei ein „absolut falsche und absurde Aussage“, zitiert die dpa den HUR-Vertreter Andrij Jussow. „Seit mehr als zwei Jahren dauert die Vollinvasion an, die Grenzgebiete sind voller feindlicher Truppen, Spezialagenten, Vertretern von Geheimdiensten und Sicherheitskräften“, so Jussow. „Die Grenzlinie ist vermint, sie wird mit allen Mitteln überwacht – darunter Luftaufklärung von beiden Seiten.“
Russland soll Täter von Moskau verhaftet haben
Update vom 23. März, 10.05 Uhr: Nach dem Terroranschlag in Moskau mit Dutzenden Todesopfern meldet der Kreml elf Festnahmen, darunter sollen auch die vier Angreifer sein. Die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet unter Berufung auf den Geheimdienst FSB, dass die Verhafteten über die Grenze in die Ukraine fliehen wollten. Weiter heißt es, die Terroristen hätten Kontakt in das von Russland überfallene Nachbarland gehabt. Bereits kurz nach dem Anschlag hatte Kiew jedoch jegliche Beteiligung bestritten, somit steht Aussage gegen Aussage.
Update vom 22. März, 21.09 Uhr: In einem Konzertsaal bei Moskau ist nach russischer Darstellung ein „blutiges terroristisches Attentat“ mit dutzenden Toten und Verletzten verübt worden.
Bilder des Ukraine-Kriegs: Großes Grauen und kleine Momente des Glücks




Die USA erklärten, dass es aus ihrer Sicht „derzeit keine Anzeichen“ für eine Verwicklung der Ukraine in das Geschehen gebe. „Ich würde Ihnen zu einem so frühen Zeitpunkt davon abraten, irgendeine Verbindung zur Ukraine herzustellen“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby.
Streit um Patriot-Raketen im Ukraine-Krieg: Russland droht Japan
Update vom 22. März, 19.08 Uhr: Russland warnt Japan vor der Lieferung von Patriot-Raketen zur Flugabwehr an die Ukraine. Die Regierung in Moskau werde genau beobachten, wohin japanische Waffenexporte gelangen, nachdem Japan Ende 2023 seine Ausfuhrbestimmungen gelockert habe, zitierte die russische Agentur Ria Nowosti den russischen Botschafter in Japan, Nikolai Nosdrew.
Russland werde vor allem darauf achten, ob und wann in Japan unter US-Lizenz gebaute Patriots in die USA und dann in die Ukraine exportiert würden. Sollte das passieren, werde dies schwerwiegende Folgen für die bilateralen russisch-japanischen Beziehungen haben, „einschließlich unserer Vergeltungsmaßnahmen“, so Nosdrew.
25.000 Menschen suchen Schutz: U-Bahn in Kiew wird zum Luftschutzbunker
Update vom 22. März, 17.35 Uhr: Um Schutz vor den massiven russischen Angriffen zu finden, sollen sich in der Nacht mehr als 25.000 Menschen in die Kiewer U-Bahn zurückgezogen haben. Das teilte die „Kiev Metro“ auf Facebook mit. Um sich vor den russischen Luftangriffen in Sicherheit zu bringen, seien 46 U-Bahnstationen rund um die Uhr geöffnet, berichtete Ukrinska Pravda. Die Stationen seien außerdem mit Decken, Stühlen und Matratzen für die Unterbringung ausgestattet.
Russland startete schwersten Angriff auf die ukrainische Infrastruktur seit Beginn des Krieges
Update vom 22. März, 15.54 Uhr: Die ukrainische Energieinfrastruktur wurde von den schwersten Angriffen seit Beginn des Krieges gegen Russland getroffen. Am heftigsten seien die Angriffe in den Regionen Saporischschja und Charkiw gewesen, berichtete die dpa. Laut Angaben der ukrainischen Armee habe man von den mehr als 150 Drohnen- und Raketenangriffen lediglich 60 Prozent abfangen können.
Mehr als 160 Gebäude der Energiewirtschaft seien dabei getroffen worden. Darunter die Stromversorgung eines Atomkraftwerks und der Dnipro-Staudamm. In Folge der Angriffe sei es in sieben Gebieten zu Problemen bei der Stromversorgung gekommen.
Neben den Schäden in der Infrastruktur seien bei den Angriffen mindestens fünf Menschen getötet worden. Außerdem seien von den Stromausfällen die Wasserversorgung und Heizungen, sowie der elektronisch betriebene Nahverkehr betroffen gewesen. Einige Krankenhäuser mussten laut dpa die Ausfälle mit Generatoren überbrücken.
Russland könnte an Offensive gegen die Ukraine arbeiten
Update vom 22. März, 14.50 Uhr: Russland soll Berichten zufolge daran arbeiten, seine Armee mit mehr als 100.000 Soldaten zu verstärken. Das teilte der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, Generalleutnant Alexander Pawljuk, mit. Seiner Einschätzung nach könne Putin damit versuchen, im Sommer eine Offensive gegen die Ukraine durchzuführen, berichtete Ukrainska Pravda.
„Russische Pläne sind uns völlig unbekannt. Wir kennen nur die Daten, die sie haben, was sie schaffen“, so Pawljuk. Es lasse sich nicht abschließend bewerten, welche Ziele Wladimir Putin mit der Aufrüstung seiner Armee letztendlich verfolge. Die Ukraine werde jedoch „alles tun, um dem Feind maximale Verluste zuzufügen“.
Video soll Einschlag von russischer Rakete in Dnipro-Staudamm zeigen
Update vom 22. März, 13.30 Uhr: Auf einem auf Telegram veröffentlichten Video des Kanals „UNIAN - Ukrainische Nachrichten“, soll eine russische Rakete zu sehen sein, die in dem Dnipro-Staudamm einschlägt. Kurz nach dem Treffer ist ein Feuerball und brennende, umherfliegende Trümmer zu sehen. Der Filmende bringt sich wenige Sekunden nach der Explosion in Sicherheit. Die Informationen können von der Redaktion nicht abschließend überprüft werden.
Update vom 22. März, 12.00 Uhr: Bei russischen Angriffen auf die Ukraine sind nach Angaben des Leiters der Regionalpolizeibehörde Saporischschja, fünf Menschen ums Leben gekommen. Zudem seien 14 Menschen verletzt worden und drei weitere gelten als vermisst, berichtete Ukrainska Pravda.
Russland habe innerhalb einer Stunde fast 20 Raketen auf das Gebiet abgefeuert. Dabei seien kritische und zivile Infrastruktur, sowie 10 private Wohnhäuser getroffen worden.
Russland mit der Ukraine offiziell „im Kriegszustand“
Update vom 22. März, 11.00 Uhr: Russland befindet sich nach eigenen Angaben nun offiziell „im Kriegszustand“ mit der Ukraine. Wie die AFP mitteilte, sagte der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in einem Interview mit der russischen Zeitung Argumenty i Fakty: „Wir befinden uns im Kriegszustand. Ja, das hat als militärische Spezialoperation begonnen, aber seit (...) der gesamte Westen auf Seiten der Ukraine beteiligt ist, ist es für uns ein Krieg geworden“.
Die Äußerungen des Kremls könnten eine Reaktion auf den Plan von Frankreichs Premierminister Emmanuel Macron sein, Nato-Truppen in die Ukraine zu entsenden. Der Kreml habe betont, die Äußerungen der französischen Regierung genau zu verfolgen, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Novosti.
Stromleitung von Atomkraftwerk bei russischem Angriff beschädigt
Update vom 22. März, 10.15 Uhr: Bei Angriffen der russischen Armee auf die Ukraine, wäre es im leistungsstärksten Atomkraftwerk Europas beinahe zu einem Stromausfall gekommen. Die „massiven Raketenangriffe“ hätten am Freitagmorgen eine der Stromleitungen des Kernkraftwerks Saporischschja unterbrochen, zitiert der Guardian die ukrainische Militärverwaltung.
Wie die Kraftwerksleitung am Morgen mitteilte, sei die Stromversorgung aber durch eine Ersatzleitung gewährleistet gewesen. Eine Gefahr habe demnach nicht bestanden. Das Kernkraftswerk gilt als das größte in Europa und wurde im März 2022 von russischen Truppen besetzt. Aufgrund der Lage im Frontgebiet wurden alle Reaktoren heruntergefahren, die aber weiter gekühlt werden müssen.
Russische Raketen treffen Dnipro-Staudamm in der Ukraine
Update vom 22. März, 9.10 Uhr: Mehrere russische Raketen haben Medienberichten zufolge den Dnipro-Staudamm in der Nähe der ukrainischen Stadt Saporischschja getroffen, teilte das staatliche Wasserkraftunternehmen Ukrhidroenerho. Der Kanal BrennpunktUA teilte auf X (ehemals Twitter) ein Video des Staudamms, dessen Turbinen nach den Angriffen in Flammen stehen soll. Außerdem sei das östliche Betriebshaus getroffen worden sein, berichtete FOCUS online.
Mit einer Länge von 760 Metern und einer Höhe von 60 Metern, gilt der Staudamm, auch DniproHES genannt, als das zweitgrößte Wasserkraftwerk der Welt. Mit einem Wasserspiegel von etwa 38 Metern, dient er der Ukraine zur Stromerzeugung. Laut dem Unternehmen bestehe aber keine Gefahr vor einem Bruch des Dammes infolge der russischen Angriffe.
Ukraine meldet neue Angriffswelle aus Russland
Update vom 22. März, 8.55 Uhr: Russland hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge über Nacht fast 90 Raketen auf die Ukraine abgefeuert. Mehr als 60 Schahed-Drohnen seien eingesetzt worden, schrieb Selenskyj auf Telegram. Das Innenministerium teilte mit, dass bei den Angriffen in der Nacht mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen seien.
Update vom 22. März, 7.20 Uhr: Untergang in der Ostsee: Ein Manöver in der Zehn-Meilen-Zone vor der russischen Exklave Kaliningrad hatte fatale Folgen. Das Fischerboot „Kapitan Lobanow“ ist nach einer Explosion an Bord gesunken, drei Besatzungsmitglieder sind tot, vier weitere verletzt. Zunächst hieß es, dass ein Feuer Grund für den Untergang war. Nun deutet viel darauf hin, dass der Trawler durch eigenen Beschuss gesunken ist. Das berichten zumindest mehrere Medien aus Russland. Demnach ist das Schiff von einer Rakete getroffen worden, die während einer Übung der Baltischen Flotte abgefeuert wurde. Eine offizielle Bestätigung gibt es nicht.
Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: Russland attackiert – Raketenangriffe sorgen für Stromausfälle in Charkiw
Update vom 22. März, 5.00 Uhr: Nach Angaben des Bürgermeisters der ukrainischen Stadt Charkiw hat es am frühen Morgen etwa 15 Explosionen wegen russischer Raketenangriffe gegeben. Ihor Terechow zufolge waren die Angriffe darauf angelegt, die Stromversorgung der Stadt zu zerstören. Wie der Bürgermeister berichtete, haben sie teilweise zu Stromausfällen in der ganzen Stadt geführt.
Ukraine-Krieg: Selenskyj macht Westen wegen Raketenangriff auf Kiew schwere Vorwürfe
Update vom 21. März, 22.30 Uhr: Die von Russland bei dem Angriff auf Kiew eingesetzten Raketen sollen zahlreiche Komponenten aus dem Ausland beinhalten. Das sagte der ukrainische Präsidetn Wolodymyr Selenskyj, in einer Videoansprache auf Youtube. „Jeder russische Terroranschlag zeigt, dass die Sanktionen der Welt gegen das System Putin noch nicht ausreichen“, so Selenskyj. Insgesamt sollen laut dem ukrainischen Präsidenten „mindestens 1.500 Komponenten“ aus dem Ausland in den russischen Raketen verbaut gewesen sein, die in Kiew eingeschlagen waren. Selenskyj forderte deshalb härtere Sanktionen gegen Russland.
Update vom 21. März, 19.58 Uhr: Die Ukraine beobachtet nach eigenen Angaben den von Russland geplanten Bau einer Eisenbahnlinie auf die seit 2014 besetzt Krim sehr genau. „Das ist eine ernsthafte Bedrohung. Entsprechend ist dies ein Ziel“, sagte Andriy Yusov, Pressesprecher des ukrainischen Geheimdienstes laut der Nachrichtenagentur Interfax Ukraine. Im November 2023 gab Russland Pläne einer Eisenbahnverbindung zwischen Russland und der Krim-Halbinsel bekannt.
Update vom 21. März, 18.00 Uhr: Russland hat weitere Städte der Ukraine unter Beschuss genommen. Aus den Regionen Donezk und Cherson werden Angriffe aus Siedlungen gemeldet. Laut einer Nachricht der örtlichen Behörden auf Telegram sind dabei mindestens zwei Menschen getötet worden.
Ukraine News: Lage an der Ostfront stabil
Update vom 21. März, 16.35 Uhr: Dem ukrainischen Armeechef Oleksandr Syrskyj zufolge ist es den Truppen gelungen, die Situation im Osten des Landes zu stabilisieren. Zuvor hatte es schwere Kämpfe mit russischen Einheiten gegeben. Von neuen Rückeroberungen oder einem Rückzug Russlands an der Ostfront war jedoch nicht die Rede.
Update vom 21. März, 15.00 Uhr: In einer Serie von Angriffen hat Russland auch die südliche Stadt Mykolajiw attackiert. Dabei sei eine Zivilistin getötet sowie vier weitere Personen verletzt worden, wie die Kyiv Independent unter Berufung auf Gouverneur Vitalii Kim berichtet. Mykolajiw liegt weniger als 60 Kilometer von der Südfront entfernt und wird regelmäßig von russischen Streitkräften angegriffen.
Russland meldet Einnahme weiterer Ortschaft bei Awdijiwka im Ukraine-Krieg
Update vom 21. März, 12.00 Uhr: Russland meldet die Einnahme einer weiteren Ortschaft im Osten der Ukraine. Russische Soldaten hätten die Kontrolle über Tonenke in der Nähe der als strategisch wichtig geltenden Kleinstadt Awdijiwka erlangt, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zuvor hatte der ukrainische Generalstab erklärt, 14 russische Angriffe auf sechs Ortschaften – darunter Tonenke – abgewehrt zu haben. Tonenke liegt etwa 8,5 Kilometer westlich von Awdijiwka, das Mitte Februar von russischen Truppen erobert worden war.
Update vom 21. März, 11.40 Uhr: Russlands Vorstöße in der Ostukraine haben sich nach britischer Einschätzung in den vergangenen Wochen verlangsamt. Zum Teil könnte das auf die hohen Verluste im Kampf um Awdijiwka zurückzuführen sein, schrieb das britische Verteidigungsministerium am Donnerstag. Die Lage bleibe aber instabil, weil die Ukrainer angesichts von Personal- und Munitionsmangel Probleme hätten, ihre Stellungen zu halten.
Russische Streitkräfte konzentrierten sich bei ihren Einsätzen weiterhin auf das Gebiet Donezk und machten kleinere Fortschritte, teilten die Briten auf der Plattform X mit. Die Russen hätten versucht, ihren Einfluss nordwestlich der Stadt Donezk auszuweiten, und griffen höchstwahrscheinlich eine Reihe von Dörfern an.
Nach Raketenangriffen auf Kiew: Ukraine-Präsident Selenskyj fordert mehr westliche Hilfe
Update vom 21. März, 11.00 Uhr: Nach neuen russischen Raketenangriffen auf Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die westlichen Verbündeten seines Landes zur Lieferung von mehr Luftabwehrraketen aufgerufen. „Dieser Terror geht Tag und Nacht weiter“, schrieb Selenskyj am Donnerstag in den Online-Netzwerken. Ihn zu beenden sei „durchaus möglich, wenn unsere Partner ausreichenden politischen Willen zeigen“. Selenskyj forderte insbesondere die Lieferung von Patriot-Luftabwehrsystemen.
Bei den Raketenangriffen auf Kiew waren am frühen Donnerstagmorgen nach Angaben des ukrainischen Präsidialamts 13 Menschen in mehreren Stadtvierteln der Hauptstadt verletzt worden. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe gelang es ihr, insgesamt 31 russische Raketen abzufangen. Darunter seien zwei ballistische Raketen vom Typ Iskander und Kindschal sowie 29 von Kampfflugzeugen abgeschossene Marschflugkörper gewesen.
Angriff auf Kiew: Russland attackiert ukrainische Hauptstadt mit Raketen
Update vom 21. März, 10.50 Uhr: Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht zu Donnerstag (21. März) in mehreren Wellen mit Raketen angegriffen worden. In den Morgenstunden waren Explosionen von Flugabwehrraketen im Stadtzentrum zu hören, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete.
Nach mehreren Wochen Unterbrechung wurde nach Angaben der ukrainischen Armee wieder die strategische Luftwaffe des russischen Militärs vom Kaspischen Meer aus eingesetzt. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko informierte über herabgestürzte Raketenteile in mehreren Stadtteilen. Mehrere Autos und ein Transformatorenhaus seien in Brand geraten. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte Russland auch schwer abzufangende Hyperschallraketen des Typs „Kinschal“ (Dolch) ein.
Auch das benachbarte Lettland wird sich der Granaten-Initiative anschließen. Dazu sei mit Tschechien eine Absichtserklärung unterzeichnet worden, teilte das Verteidigungsministerium in Riga mit. Nähere Angaben wurden zunächst nicht gemacht. Die baltischen Staaten gehören – gemessen an ihrer Größe – zu den entschlossensten Unterstützern der Ukraine.
Kämpfe in Belgorod nehmen zu: Russland kündigt „angemessene Antwort“ an
Update vom 20. März, 20.33 Uhr: In der seit Tagen von ukrainischer Seite beschossenen russischen Grenzregion Belgorod verschärft sich die Lage weiter. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow kündigte für die gleichnamige Gebietshauptstadt und die an der Grenze zur Ukraine gelegenen Kreise einen vorzeitigen Ferienbeginn an. In sieben Kreisen wurde damit begonnen, wie in Krisengebieten Kontrollposten mit Sicherheitskräften einzurichten, die den Zugang zu Ortschaften regeln.
Bei Beschuss auf die kleine Kreisstadt Graiworon seien heute zwei Männer getötet und zwei weitere verletzt worden, teilte Gladkow mit. Unter den Trümmern eines eingestürzten Lebensmittelgeschäfts werde eine verschüttete Frau vermutet. Föderationsratschefin Valentina Matwijenko kündigte eine „angemessene Antwort“ auf die Angriffe sowie Vergeltung an. Die Attacken der ukrainischen Streitkräfte richteten sich gezielt gegen zivile Objekte und Städte, sagte die Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin – ohne dafür Beweise vorzulegen.
Rubriklistenbild: © Sergei Vedyashkin/Moscow News Agency/AP









