Huthi-Rebellen greifen Frachtschiff im Roten Meer an
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Das Frachtschiff „Galaxy Leader“ liegt im Hafen von Koper. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben vor der Küste des Jemens ein Frachtschiff entführt und mehrere Geiseln genommen. (Archivbild)

Angebliche Geiselnahme

Huthi-Rebellen wollen israelisches Schiff gekapert haben – Israel dementiert

  • Stefan Krieger
    VonStefan Krieger
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Huthi-Rebellen im Jemen haben angeblich ein Schiff entführt und Geiseln genommen. Zuletzt drohten sie mit Angriffen auf israelische Schiffe.

Hodeidah – Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben ein israelisches Schiff im Roten Meer gekapert. Die Rebellen hätten das Schiff beschlagnahmt und an die jemenitische Küste gebracht, erklärte der Militärsprecher der Huthis, Jahya Saree, am Sonntag (19. November) im Onlinedienst X. Das israelische Militär wies die Darstellung umgehend zurück und erklärte auf X, es handele sich nicht um ein israelisches Schiff.

Die Huthi-Rebellen betrachten sich als Teil der selbstproklamierten „Achse des Widerstands“ gegen Israel, zu der auch andere vom Iran unterstützte Gruppen wie die radikalislamische Hamas und die libanesische Hisbollah-Miliz zählen.

Huthi-Rebellen wollen „militärische Einsätze“ gegen Israel fortsetzen

Die Huthi würden „ihre militärischen Einsätze gegen den israelischen Feind fortsetzen, bis die Aggression gegen den Gazastreifen aufhört und die hässlichen Verbrechen (...) gegen unsere palästinensischen Brüder im Gazastreifen und dem Westjordanland aufhören“, schrieb Sprecher Saree weiter. Eine jemenitische Quelle sagte, die Huthis hätten ein Handelsschiff beschlagnahmt und es in den Hafen von al-Salif in der von den Huthis kontrollierten Küstenstadt Hodeidah gebracht.

Die israelische Armee erklärte hingegen, es handele sich nicht um ein israelisches Schiff. „Die Entführung eines Frachtschiffs durch die Huthis nahe Jemen im Roten Meer ist ein sehr schwerwiegender Vorfall von globaler Tragweite“, teilte das Militär mit. Das Schiff habe die Türkei auf dem Weg nach Indien verlassen. Die Besatzung bestehe aus Zivilisten mit verschiedenen Nationalitäten - „darunter keine Israelis“.

Israel verurteilt Angriff

Das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu verurteilte einen „iranischen Angriff auf ein internationales Schiff“. Der Frachter gehöre einem britischen Unternehmen und werde von einer japanischen Firma betrieben. „An Bord des Schiffs befinden sich 25 Besatzungsmitglieder verschiedener Nationalitäten, darunter Ukrainer, Bulgaren, Philippiner und Mexikaner“, hieß es.

Die Huthi-Rebellen hatten Israel zuvor mit Angriffen auf Schiffe im Roten Meer gedroht. Die schiitischen Rebellen würden israelische Schiffe „suchen und kontrollieren“ und „nicht zögern, sie ins Visier zu nehmen“, hatte Rebellen-Anführer Abdel Malek al-Huthi am Dienstag erklärt.

Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert

Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Am 7. Oktober 2023 feuern militante Palästinenser aus dem Gazastreifen Raketen auf Israel ab. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, hatte den Beginn einer „Militäroperation“ gegen Israel verkündet. © Hatem Moussa/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen ist Rauch aus einem Wohnhaus zu sehen.  © Ilia Yefimovich/ dpa
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Ein israelischer Soldat geht mit seinem Hund zwischen Autos in Deckung.  © Ohad Zwigenberg/ dpa
Israelische Polizisten evakuieren Frau und Kind im Israel Krieg
Israelische Polizisten evakuieren eine Frau und ein Kind von einem Ort, der von einer aus dem Gazastreifen abgefeuerten Rakete getroffen wurde. © Tsafrir Abayov/ dpa
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Militante Palästinenser fahren mit einem Pickup, auf dem möglicherweise eine deutsch-israelische Frau zu sehen ist, in den Gazastreifen zurück. Die islamistische Hamas hatte mitgeteilt, ihre Mitglieder hätten einige Israelis in den Gazastreifen entführt. © Ali Mahmud/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Angehörige der Feuerwehr versuchen, nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen das Feuer auf Autos zu löschen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Menschen suchen in Trümmern nach Überlebenden nach massive Raketenangriffen aus Gazastreifen auf Israel.
Menschen suchen zwischen den Trümmern eines bei einem israelischen Luftangriff zerstörten Hauses nach Überlebenden.  © Omar Ashtawy/ dpa
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Bei dem Rave-Musikfestivals Supernova im israelischen Kibbuz Re’im sterben rund 270 Besucher:innen. So sieht die verlassene Stätte nach dem Angriff aus.  © JACK GUEZ / AFP
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Palästinenserinnen und Palästinenser feiern in Nablus nach der großen Militäroperation, die die Al-Qassam-Brigaden, der militärische Flügel der Hamas, gegen Israel gestartet haben.  © Ayman Nobani/ dpa
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Das israelische Militär entgegnete mit dem Beschuss von Zielen der Hamas im Gazastreifen. Nach einem Angriff steigen bei einem Hochhaus in Gaza Rauch und Flammen auf. © Bashar Taleb/ dpa
Mann weint in Gaza bei Israel Krieg
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Am 8. Oktober beziehen israelische Soldaten Stellung in der Nähe einer Polizeistation, die am Tag zuvor von Hamas-Kämpfern überrannt wurde. Israelische Einsatzkräfte haben dort nach einem Medienbericht bei Gefechten in der an den Gazastreifen grenzenden Stadt Sderot mehrere mutmaßliche Hamas-Angehörige getötet. © Ilan Assayag/ dpa
Nach Hamas Großangriff - Sa'ad
Israelische Streitkräfte patrouillieren in Gebieten entlang der Grenze zwischen Israel und Gaza, während die Kämpfe zwischen israelischen Truppen und islamistischen Hamas-Kämpfern weitergehen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Palästinensisches Kind in einer Schule, die im Israel Krieg als Schutz dient
Ein palästinensisches Kind steht auf dem Balkon einer Schule, die von den Vereinten Nationen betrieben wird und während des Konfliktes als Schutzort dient.  © Mohammed Talatene/ dpa

Israel tarne seine Schiffe auf ihrer Route durch das Rote Meer, insbesondere bei der Passage der Meerenge Bab al-Mandeb, die Jemen und Dschibuti trennt und das Rote Meer mit dem Indischen Ozean verknüpft, erklärte al-Huthi weiter. Die Enge von Bab-al-Mandeb spielt eine entscheidende Rolle im globalen Seeverkehr, insbesondere in Bezug auf den Erdöltransport.

Die Huthi-Rebellen sind seit Jahren in einen Bürgerkrieg mit der international anerkannten Regierung Jemens verwickelt und haben seit 2014 die Kontrolle über die jemenitische Hauptstadt Sanaa. Seit dem Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der Hamas haben sie Israel mehrmals mit Drohnen und Raketen angegriffen. (AFP/skr)

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