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Meloni, PiS und Ex-AfDler: Von der Leyen schließt EU-Koalition nicht aus
VonNail Akkoyun
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Ursula von der Leyen schließt eine Zusammenarbeit mit der rechtskonservativen EKR-Fraktion nicht aus. Ein politisches Manöver vor der EU-Wahl?
Maastricht – Bändelt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor der Europawahl mit Rechtsaußen an? Eine Kooperation mit der rechtskonservativen Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) schließt die 65-Jährigen den eigenen Worten zufolge nämlich nicht aus. „Es hängt sehr stark davon ab, wie sich das Parlament zusammensetzt und wer in welcher Fraktion sitzt“, sagte sie am Montagabend bei einem Treffen mit Spitzenvertretern der EU-Parteien im niederländischen Maastricht.
Vor EU-Wahl: Von der Leyen schließt Kooperation mit AfD-EU-Fraktion aus
In der EKR-Fraktion ist unter anderem die ultrarechte Partei der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni, die Fratelli d‘Italia. Dazu zählt auch die nationalkonservative polnische Regierungspartei PiS und aus Deutschland der frühere AfD-Abgeordnete Lars Patrick Berg. Eine Zusammenarbeit mit der AfD, die Teil der Fraktion Identität und Demokratie ist, schloss sie bei der vom Portal Politico in Maastricht organisierten Debatte klar aus. Auch ihr Parteikollege und CDU-Chef Friedrich Merz schloss eine Koalition mit der AfD kategorisch aus.
Wenn von der Leyen nochmals an der Spitze der Brüsseler Behörde stehen will, muss die ehemalige deutsche Verteidigungsministerin nach der Europawahl im Sommer vom EU-Parlament bestätigt werden. Zwar ist es zunächst Aufgabe der Staats- und Regierungschefs, einen Vorschlag für die Präsidentin beziehungsweise den Präsidenten der Kommission zu machen, das Parlament kann diesen aber ablehnen. Die EU-Kommission hat das alleinige Recht, konkrete EU-Rechtsakte vorzuschlagen, die dann von Parlament und den EU-Staaten ausgehandelt werden.
Auf dem Weg nach Europa: Die Aufnahmekandidaten der EU
Von der Leyen fädelt Treffen zwischen Söder und Meloni ein
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) blickt indes einem eigenen Treffen mit der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni am kommenden Freitag entgegen. Dabei soll es vor allem um Energiefragen, die Migrationspolitik und den Brenner-Streit mit Österreich gehen. Zudem wolle er sich einen persönlichen Eindruck von Meloni machen, sagte Söder am Montag in München: „wie die Einschätzung ist, wie das Weltbild ist, wie die politischen Perspektiven sind, wie man zu Europa steht“. Er wolle beispielsweise wissen, wie Meloni zur AfD und anderen stehe oder sich abgrenze.
Söder betonte erneut, es handle sich um einen staatlichen Besuch – also in seiner Funktion als Ministerpräsident, nicht als CSU-Vorsitzender. Und er betonte mehrfach: „Das ist ein auszubalancierender Besuch.“ Zustande gekommen sei der Termin auf Initiative von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Sie habe ihn ermuntert und ihm empfohlen, den Kontakt zu suchen, sie habe die Einladung und das Treffen „letztlich eingefädelt“. (nak/dpa)