Staatsbesuch in Tel Aviv
Joe Biden spricht in Tel Aviv: „Lasst euch nicht von der Wut verzehren“
VonChristoph Gschoßmannschließen
Joe Biden reist mitten im Israel-Krieg nach Tel Aviv. Dort äußert sich der US-Präsident zu den Angriffen der Hamas. Der News-Ticker.
- Besuch in Tel Aviv: US-Präsident Joe Biden reist nach Israel
- US-Präsident betont Allianz mit Israel: USA stehen nach Angriffen der Hamas an der Seite Israels
- Angriff auf Krankenhaus in Gaza: Joe Biden spricht über Raketenangriffe im Krieg in Israel
Update vom 18. Oktober, 16.47 Uhr: Israel werde sich dem Aufruf von US-Präsident Joe Biden, die Zivilbevölkerung im Süden des Gazastreifens mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten zu versorgen, nicht entgegenstellen, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einer Erklärung mit. Nach dem Großangriff der im Gazastreifen herrschenden Hamas vor anderthalb Wochen hatte Israel das Palästinensergebiet abgeriegelt und die Lieferung von Treibstoff, Lebensmitteln und Wasser gestoppt.
Update vom 18. Oktober, 16.43 Uhr: „Israel stimmte zu, dass die Verlagerung der humanitären Hilfe von Ägypten nach Gaza beginnen kann“, sagt US-Präsident Biden nach seinem Treffen mit dem israelischen Kabinett am Morgen. „Wir arbeiten eng mit der ägyptischen Regierung, den Vereinten Nationen und ihren Organisationen wie dem Welternährungsprogramm und anderen Partnern in der Region zusammen, um Lastwagen so schnell wie möglich über die Grenze zu bringen“, sagte Biden. Die Menschen im Gaza-Streifen bräuchten Wasser, Medikamente und ein Dach über dem Kopf.
Joe Biden in Tel Aviv: „Die Hamas nutzt Unschuldige“
Update vom 18. Oktober, 16.32 Uhr: Bei seinem Besuch in Israel erinnert Biden in seiner Abschlussrede auch an die unschuldigen Menschen im Gaza-Streifen. „Die überwiegende Mehrheit der Palästinenser ist nicht Hamas. Hamas vertritt nicht das palästinensische Volk“, sagte er. „Die Hamas nutzt Unschuldige, unschuldige Familien in Gaza als menschliche Schutzschilde und platziert ihre Kommandozentralen, ihre Waffen und Kommunikationstunnel in Wohngebieten. Auch das palästinensische Volk leidet sehr“, fügte er hinzu. „Wir trauern wie die ganze Welt um den Verlust unschuldiger palästinensischer Leben“, sagte er, in Gedenken an die Verstorbenen bei einer Explosion in einem Krankenhaus in Gaza-Stadt am Dienstag. „Die Vereinigten Staaten stehen eindeutig für den Schutz des zivilen Lebens während eines Konflikts. Und ich trauere, ich trauere wirklich um die Familien, die durch diese Tragödie getötet oder verletzt wurden“, fügte er hinzu.
Update vom 18. Oktober, 16.25 Uhr: „Auch, wenn Sie die Wut spüren, lassen Sie sich nicht davon verzehren“, sagt US-Präsident Joe Biden bei seinem Besuch in Tel Aviv. Er warnt die Israelis vor Fehlern, die auch die USA bereits gemacht hätten: Nach dem 11. September waren wir in den Vereinigten Staaten wütend. Während wir Gerechtigkeit suchten und Gerechtigkeit bekamen, machten wir auch Fehler“, sagte er laut CNN.
Und er mahnt, dass Entscheidungen über Krieg nie einfach seien: „Es gibt immer Kosten. Aber es erfordert Überlegung. Es erfordert, sehr harte Fragen zu stellen. Es erfordert Klarheit über die Ziele und eine ehrliche Einschätzung, ob der eingeschlagene Weg diese Ziele erreichen wird.“
US-Präsident Joe Biden besucht Rettungskräfte und hält Rede in Tel Aviv
Update vom 18. Oktober, 16.20 Uhr: US-Präsident Joe Biden wird bei seinem Israel-Besuch in Kürze eine Rede halten. Zuvor hatte er sich mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu getroffen. Zum Abschluss seines Kurzbesuchs kam Biden auch mit israelischen Rettungskräften und Familien zusammen, die bei dem Großangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober Angehörige verloren haben oder deren Familienmitglieder von der Hamas verschleppt wurden. Unter ihnen sind nach US-Angaben auch Amerikanerinnen und Amerikaner.
Israel-Besuch: Joe Biden trifft sich mit Premierminister Benjamin Netanjahu
Update vom 18. Oktober, 14.20 Uhr: Nach Angaben des israelischen Senders Reshet 13 halten US-Präsident Joe Biden und der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu derzeit ein „ausgedehntes Treffen“ unter Beteilung der diplomatischen Delegationen aus beiden Ländern. „Das wird eine andere Art von Krieg, da die Hamas eine andere Art von Feind ist“, sagte Netanjahu zu Beginn des Treffens zu Biden. Er versicherte, Israel bemühe sich darum, so wenig Zivilisten wie möglich in Gefahr zu bringen, doch die Hamas kümmere sich nicht um Zivilisten und setze sie als menschliches Schild ein.
Update vom 18. Oktober, 13.05 Uhr: Sitzend neben Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat Joe Biden ein kurzes Statement zur Lage in Israel abgegeben. Der US-Präsident betonte die Solidarität der USA mit Israel. „Ihr seid nicht allein“, so Biden in Richtung der israelischen Bevölkerung.
Kaum hatte Joe Biden seine Erklärung beendet, brach Unruhe im Raum aus. Zahlreiche Reporter wollten dem US-Präsident offenbar Fragen stellen, auf die aber weder Biden noch Netanjahu einzugingen schienen.
Joe Biden erreicht Israel und landet in Tel Aviv
Update vom 18. Oktober, 10.25 Uhr: US-Präsident Joe Biden ist in Israel angekommen. Biden landete am Mittwochvormittag mit seiner Regierungsmaschine in Tel Aviv, wo ihn Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Empfang nahm, wie auf dem Livestream des Büros von Netanjahu zu sehen war. Der israelische Premier und Biden umarmten sich. Neben einem Gespräch mit Netanjahu ist nach Angaben der US-Regierung unter anderem auch ein Treffen Bidens mit dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog geplant.
Joe Biden reist nach Israel und trifft Benjamin Netanjahu
Erstmeldung vom 18. Oktober: Amman – Solidaritätsbesuche in Israel: Aktuell reisen viele hochrangige Politiker dorthin, um ihre Unterstützung nach den Hamas-Attacken vom 7. Oktober auszudrücken. Von Bundeskanzler Olaf Scholz, Außenministerin Annalena Baerbock, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen - bis zu US-Präsident Joe Biden. Dessen Reise und Treffen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwoch (18. Oktober) steht, doch ein anderer Teil seines Reiseplans wird gestrichen. Biden wird diese Woche nicht mehr nach Jordanien reisen, nachdem eine Explosion in einem Krankenhaus in Gaza-Stadt Hunderte Menschen getötet hatte. Das erklärte das Weiße Haus am Dienstagabend.
Wegen Krankenhaus-Explosion Biden und jordanischer König sagen Treffen ab
„Nach Rücksprache mit König Abdullah II. von Jordanien und angesichts der von Präsident [Mahmoud] Abbas von der Palästinensischen Autonomiebehörde angekündigten Trauertage wird Präsident Biden seine Reise nach Jordanien und das geplante Treffen mit diesen beiden Führern und dem Präsidenten von Ägypten verschieben“, hieß es in dem Statement. Bidens Treffen mit Netanjahu soll aber stattfinden.
US-Außenminister Antony Blinken hatte Bidens Besuch in Jordanien erst einen Tag zuvor auf einer Pressekonferenz in Jerusalem angekündigt. Noch ist unklar, wie es zur Explosion im Al-Ahli-Baptistenkrankenhaus kam. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld. Der palästinensischen militanten Gruppe Hamas zufolge habe das israelische Militär einen Luftangriff gegen das Krankenhaus gestartet. Die israelische Armee dagegen behauptetet, dass Raketen, die vom Islamischen Dschihad, einer anderen in Gaza operierenden palästinensischen militanten Gruppe, für den Angriff verantwortlich seien.
Biden verurteilt Angriff auf Al Ahli-Krankenhaus
Der 80 Jahre alte Biden verurteilte den Angriff am Dienstagabend in einer Erklärung und sagte, er sei „empört und zutiefst traurig über die Explosion im Al Ahli-Krankenhaus in Gaza und den daraus resultierenden schrecklichen Verlust an Menschenleben“. „Die Vereinigten Staaten stehen unmissverständlich für den Schutz des zivilen Lebens während eines Konflikts ein und wir trauern um die Patienten, das medizinische Personal und andere Unschuldige, die bei dieser Tragödie getötet oder verletzt wurden“, sagte Biden.
Die Explosion ist die jüngste Eskalation im Krieg. Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet, dort nach israelischen Angaben mehr als 1400 Menschen getötet und mindestens 199 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Bei den israelischen Gegenangriffen auf den Gazastreifen wurden nach bisherigen Angaben der dortigen Behörden etwa 3000 Menschen getötet. Die USA hat Israel öffentlich seine Unterstützung bei seinem Versuch zugesagt, die Hamas militärisch zu besiegen und deren Kontrolle über den Gazastreifen zu beenden. (cgsc)
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