Nach Tot von Hamas-Chef Hanija

Krieg in Nahost: Israel erklärt auch Top-Hamas-Führer Deif für tot

  • Nils Thomas Hinsberger
    VonNils Thomas Hinsberger
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Weiterer Hamas-Führer bereits tot – Israel soll Militärführer Mohammed Deif schon Mitte Juli getötet haben.

Gaza – Israel hat einen der führenden Köpfe der islamistischen Hamas, Mohammed Deif, für tot erklärt. Das Militär teilte auf der Plattform X und bei WhatsApp mit, man könne nun bestätigen, dass Deif getötet worden sei. Der Angriff auf Deif war Mitte Juli erfolgt.

„Die IDF (israelische Armee) teilen mit, dass am 13. Juli 2024 IDF-Kampfflugzeuge in der Region Chan Junis angegriffen haben, und nach einer Analyse der Geheimdienstinformationen kann bestätigt werden, dass Mohammed Deif bei dem Angriff eliminiert wurde“, zitiert die Nachrichtenagentur AFP aus einer Erklärung der Armee.

Hamas-Führer Deif für Angriff auf Israel am 7. Oktober verantwortlich – meistgesuchter Mann in Israel

Der Anführer des militärischen Arms der Hamas, der Kassam-Brigade, soll direkt für den Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 verantwortlich gewesen sein. Die Terrororganisation verschleppte an diesem Tag mehr als 250 Geiseln aus Israel in den Gazastreifen. Der Tag gilt als Auslöser der massiven Militäroperation Israels im Gazastreifen.

Bereits vor dem Angriff galt Deif als meistgesuchter Mann in Israel. Er soll laut einem Bericht der Washington Post unter anderem für den Ausbau des Hamas-Waffenarsenals und den Bau der berüchtigten Tunnelsysteme im Gazastreifen verantwortlich sein. Im Jahr 2002 bezeichnete Israel den Militär-Chef als Drahtzieher des Terrors im Nahen Osten, der Entscheidungen darüber fällt, wo und wann Selbstmordattentate stattfinden.

Unterstützer der Hamas tragen ein Bild von Mohammed Deif, der militärische Führer der Terrororganisation.

Hamas-Führer Deif ist tot – Meldung kommt nach Angriff auf Terror-Chef Hanija

Erst am vergangenen Mittwoch (31. August) bestätigte die Hamas den Tod ihres Führers Ismail Hanija. Der ehemalige Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiegebiete soll bei einem Luftangriff in Teheran, der Hauptstadt des Irans ums Leben gekommen sein.

Aus Teheran werden derweil Drohungen an Israel laut. Das Land unterstellt Israel, den Angriff auf den Hamas-Chef durchgeführt zu haben. Israel hat eine Beteiligung bislang nicht bestätigt. Wie die New York Times berichtete, ordnete der oberste Führer des Irans, Ayatollah Ali Chamenei, als Reaktion auf den vermeintlichen israelischen Angriff einen militärischen Gegenschlag an.

Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert

Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Am 7. Oktober 2023 feuern militante Palästinenser aus dem Gazastreifen Raketen auf Israel ab. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, hatte den Beginn einer „Militäroperation“ gegen Israel verkündet. © Hatem Moussa/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen ist Rauch aus einem Wohnhaus zu sehen.  © Ilia Yefimovich/ dpa
Israelischer Soldat mit Hund im Israel Krieg
Ein israelischer Soldat geht mit seinem Hund zwischen Autos in Deckung.  © Ohad Zwigenberg/ dpa
Israelische Polizisten evakuieren Frau und Kind im Israel Krieg
Israelische Polizisten evakuieren eine Frau und ein Kind von einem Ort, der von einer aus dem Gazastreifen abgefeuerten Rakete getroffen wurde. © Tsafrir Abayov/ dpa
Militante Palästinenser fahren im Israel Krieg mit einem Pickup, auf dem womöglich eine entführte deutsch-israelische Frau zu sehen ist.
Militante Palästinenser fahren mit einem Pickup, auf dem möglicherweise eine deutsch-israelische Frau zu sehen ist, in den Gazastreifen zurück. Die islamistische Hamas hatte mitgeteilt, ihre Mitglieder hätten einige Israelis in den Gazastreifen entführt. © Ali Mahmud/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Angehörige der Feuerwehr versuchen, nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen das Feuer auf Autos zu löschen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Menschen suchen in Trümmern nach Überlebenden nach massive Raketenangriffen aus Gazastreifen auf Israel.
Menschen suchen zwischen den Trümmern eines bei einem israelischen Luftangriff zerstörten Hauses nach Überlebenden.  © Omar Ashtawy/ dpa
Verlassene Stätte des Festivals Supernova nach dem Angriff der Hamas
Bei dem Rave-Musikfestivals Supernova im israelischen Kibbuz Re’im sterben rund 270 Besucher:innen. So sieht die verlassene Stätte nach dem Angriff aus.  © JACK GUEZ / AFP
Feiernde Palästinenser nach Angriff der Hamas auf Israel
Palästinenserinnen und Palästinenser feiern in Nablus nach der großen Militäroperation, die die Al-Qassam-Brigaden, der militärische Flügel der Hamas, gegen Israel gestartet haben.  © Ayman Nobani/ dpa
Hamas-Großangriff auf Israel - Gaza-Stadt
Das israelische Militär entgegnete mit dem Beschuss von Zielen der Hamas im Gazastreifen. Nach einem Angriff steigen bei einem Hochhaus in Gaza Rauch und Flammen auf. © Bashar Taleb/ dpa
Mann weint in Gaza bei Israel Krieg
Ein Mann umarmt einen Familienangehörigen im palästinensischen Gebiet und weint.  © Saher Alghorra/ dpa
Israelischer Soldat im Israel Krieg steht neben Frau
Am 8. Oktober beziehen israelische Soldaten Stellung in der Nähe einer Polizeistation, die am Tag zuvor von Hamas-Kämpfern überrannt wurde. Israelische Einsatzkräfte haben dort nach einem Medienbericht bei Gefechten in der an den Gazastreifen grenzenden Stadt Sderot mehrere mutmaßliche Hamas-Angehörige getötet. © Ilan Assayag/ dpa
Nach Hamas Großangriff - Sa'ad
Israelische Streitkräfte patrouillieren in Gebieten entlang der Grenze zwischen Israel und Gaza, während die Kämpfe zwischen israelischen Truppen und islamistischen Hamas-Kämpfern weitergehen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Palästinensisches Kind in einer Schule, die im Israel Krieg als Schutz dient
Ein palästinensisches Kind steht auf dem Balkon einer Schule, die von den Vereinten Nationen betrieben wird und während des Konfliktes als Schutzort dient.  © Mohammed Talatene/ dpa

Israel bereitet sich unterdessen auf mögliche Vergeltungsschläge vor. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete, sei die Armee in erhöhter Alarmbereitschaft. Die Luftabwehr halte sich bereit und israelische Kampfjets sollen den Luftraum des Landes sichern. (nhi)

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