Krieg in Israel

US-Senator Graham warnt den Iran: Der Krieg kommt dann „auch in Ihren eigenen Hinterhof“

  • Sandra Kathe
    VonSandra Kathe
    schließen

Sowohl die Hamas im Gazastreifen als auch die libanesische Hisbollah werden nachweislich auch aus dem Iran unterstützt. Das könnte Teheran nun zum Problem werden.

Tel Aviv/Teheran – Um einen Zweifrontenkrieg in Israel zu vermeiden, haben vergangene Woche etliche Diplomatenteams aus verschiedensten Staaten im Westen wie Nahen Osten Vermittlungsversuche zwischen den Kriegsparteien unternommen. Auch Abordnungen aus führenden Politikerinnen und Politikern sind nach Israel, Ägypten und in den Libanon gereist, um sich vor Ort für Frieden im Nahen Osten und die Freilassung von Geiseln aus den Händen der Hamas einzusetzen.

Einige, wie der republikanische US-Senator Lindsey Graham, haben sich dabei – nach einem Bericht der Zeitung Jerusalem Post – auch mit klaren Worten an den Iran gewandt, dem Politik-Fachleute eine wichtige Rolle bei den aktuellen Geschehnissen in Israel zurechnen. Denn tatsächlich gilt der Mullah-Staat unter Präsident Ebrahim Raisi als wichtiger Unterstützer für mehr als eine Partei im aktuellen Krieg in Israel.

Warnung an den Iran: USA beobachten Rolle des Landes im Krieg in Israel genau

Dass das Land, das zuletzt auch für die Unterdrückung seiner eigenen Bevölkerung und die Brutalität seiner sogenannten „Sittenpolizei“ in der Kritik stand, nicht nur die als Terrororganisation eingestufte schiitische Hisbollah-Miliz unterstützt, sondern auch die palästinensische Hamas, glaubt auch der US-Senator. Und das hat er bei einem Besuch mit Kolleginnen und Kollegen beider US-Parteien in Israel auch deutlich gemacht.

Bei einem Besuch in Israel hat sich US-Senator Lindsey Graham mit einer deutlichen Warnung an den Iran gewandt.

So warnte Graham nachdrücklich, dass die USA auch Iran dafür verantwortlich machen würde, wenn im Rahmen der Geiselnahme durch die Hamas, deren Terrorattacke auf Israel am 7. Oktober den Krieg ausgelöst hat, noch mehr Menschen sterben. Der Iran, betonte Graham, würde von den USA aufgrund seiner Rolle im Zusammenhang mit Hamas und Hisbollah genau beobachtet und müsse sich im Fall einer Eskalation im Nahen Osten auch darauf einstellen, dass der Krieg dann auch „in Ihren eigenen Hinterhof“ komme.

Rolle des Iran: US-Senator sieht klare Anzeichen für Unterstützung des Kriegs in Israel

Wie Iran und Hamas genau zusammenhängen und dass das Land wirtschaftlich wie militärisch der „größte Unterstützer der Hamas“ sei, erklärte am Wochenende auch Nahost-Expertin Natalie Amiri im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Zusätzlich zu den beiden großen Terror-Milizen Hamas und Hisbollah gebe es darüber hinaus auch eine enge Zusammenarbeit mit mehreren weiteren schiitischen Milizen, die der Iran seit seiner Gründung zu seiner eigenen Absicherung aufgebaut habe. Dazu zählten Organisationen etwa im Libanon, in Syrien, und auch im Irak.

Dass diese Verwicklungen des Iran auch ein Grund für die zunehmende Sorge sind, der Krieg in Israel könne sich auf weitere Teile des Nahen Ostens ausbreiten, macht auch Graham deutlich, indem er warnt: „Es wird keine zwei Fronten geben, sondern drei“. Damit machte er deutlich, dass sich die USA im Fall einer Eskalation an der Grenze zwischen Israel und Libanon den Blick auch klar auf die Rolle des Iran richten werde. „Der Gedanke, dass das ohne Unterstützung des Iran passiert ist, ist lachhaft“, betonte Graham und sagte, dass es in der Macht des Iran stünde, Konflikte, Krieg und Eskalation im Nahen Osten zu verhindern.

Krieg in Israel: Naher Osten kann nur gemeinsam die Hamas besiegen

Bei ihrem Besuch in Israel trafen sich die US-Politikerinnen und Politiker nicht nur mit Offiziellen aus der Regierung Israels sowie Angehörigen mehrerer Hamas-Geiseln, sondern auch mit dem saudischen Kronprinz Mohammed Bin Salman, den sie um die Unterstützung der Menschen im Gazastreifen baten, wie die Zeitung Times of Israel berichtet. Denn unter der Regierung der Hamas habe die Palästinenserregion „keine Zukunft“. So zitierte die Zeitung auch den demokratischen Senator Ben Cardin. Auch er ist sich sicher, dass „am Ende des Tages die Hamas eliminiert werden müssen“.

Um dieses Ziel zu erreichen, appellierte Graham neben Israel auch an die anderen Staaten im Nahen Osten, die nur gemeinsam die Pläne von Hamas, Hisbollah und Iran durchkreuzen könnten: „Damit die iranischen Pläne scheitern, muss der Nahe Osten zusammenkommen und gemeinsam ins Licht laufen, und weg von der Dunkelheit“, zitierte die Times of Israel.

Rubriklistenbild: © Gil Cohen Magen/AFP

Mehr zum Thema