News-Ticker zum Krieg im Nahen Osten

Israel attackiert Ziele im Libanon – „Operative Fähigkeiten“ der Hamas im nördlichen Gazastreifen ausgeschaltet

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  • Felix Busjaeger
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  • Nail Akkoyun
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  • Bedrettin Bölükbasi
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Israel setzt nach palästinensischen Angaben die Angriffe im Gazastreifen fort. Aus Chan Junis werden schwere Gefechte gemeldet. Der News-Ticker.

  • Erfolg in Gaza-Stadt: Armee hat Hamas-Brigade im Norden der Stadt ausgeschaltet
  • Mögliche Geisel-Freilassung: Hamas besteht weiterhin auf Abzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen
  • Streit in Kriegskabinett: Israels Verteidigungsminister weist Sicherheitsminister zurecht
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung im Nahen Osten informieren wir in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 19. Dezember, 21.03 Uhr: IDF-Sprecher Konteradmiral Daniel Hagari sagte, das Militär habe eine zusätzliche Brigade nach Chan Junis im südlichen Gazastreifen entsandt. „Im südlichen Gazastreifen, in der Region Chan Junis, weiten wir unsere Operationen aus und vertiefen sie. Wir haben eine komplette Brigade und zusätzliche Kampftechnikkräfte eingesetzt, um unsere Einsätze zu verbessern“, sagt Hagari. Zum riesigen Tunnelnetz der Hamas und anderen Infrastrukturen, an deren Zerstörung die IDF arbeitet, sagt Hagari: „Wir müssen Hamas zerschlagen, und das wird so lange wie nötig dauern.“

Krieg in Israel: Armee hat Hamas-Brigade im Norden von Gaza-Stadt ausgeschaltet

Update vom 19. Dezember, 20.33 Uhr: Die israelische Armee (IDF) vermeldete zur Lage im Gazastreifen, dass es ihren Streitkräften gelungen sei, „die operativen Fähigkeiten“ der Hamas-Brigade im Norden von Gaza-Stadt auszuschalten, da die Truppen die volle Kontrolle über das Viertel Jabaliya erlangt hätten. „Die 162. Division hat die operative Kontrolle in Jabaliya“, sagt Brigadegeneral Itzik Cohen laut der Times of Israel. „Jabaliya ist nicht mehr das Dschabaliya, das es einmal war. Wir haben in Jabaliya Hunderte Terroristen getötet und etwa 500 Terrorverdächtige festgenommen, von denen einige an den Ereignissen vom 7. Oktober beteiligt waren“, so Cohen.

Rauch steigt auf nach einem israelischen Bombardement im Gazastreifen, aufgenommen im Süden Israels. (Archivbild)

Laut der IDF sollen einige der Terrorverdächtigen, die sich den Truppen in Jabaliya ergaben, an zivilen Orten, darunter Krankenhäusern und Schulen, verschanzt gewesen sein. Viele Hamas-Standorte, darunter Übungsgelände, Kommandozentralen, Waffenproduktionsanlagen und Tunnel, seien in Jabaliya zerstört worden, fügt die IDF hinzu.

Mögliche Geisel-Freilassung: Hamas besteht weiterhin auf Abzug der israelischen Truppen

Update vom 19. Dezember, 19.55 Uhr: Die Hamas bekräftigte zuletzt ihre Position, „jede Form von Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch kategorisch abzulehnen“, solange die israelische Militäroperation im Gazastreifen andauert. „Wir sind jedoch offen für jede Initiative, die dazu beiträgt, die Aggression gegen unser Volk zu beenden und die Grenzübergänge zu öffnen, um dem palästinensischen Volk Hilfe und Erleichterung zu bringen“, heißt es in einer Erklärung der Terrorgruppe.

Die Terrorgruppe hat ein Abkommen auch davon abhängig gemacht, dass Israel seine Truppen aus dem Gazastreifen abzieht. Die Bedingungen kommen für Israel nicht infrage.

Streit in Israels Kriegskabinett: Verteidigungsminister Galant weist Sicherheitsminister Gvir zurecht

Update vom 19. Dezember, 18.49 Uhr: Der israelische Verteidigungsminister Joaw Galant hat seinen Kabinettskollegen, den rechtsextremen Sicherheitsminister Ben Gvir scharf angegriffen und ihm eine „verantwortungslose Politik“ vorgeworfen. Gvir hatte am vergangenen Montag (18. Dezember) in einer Kabinettssitzung den Stabschef der israelischen Armee (IDF), Herzi Halewi, scharf kritisiert, wie die Times of Israel berichtet.

Es ging dabei um eine Gruppe von Soldaten, deren Suspendierung die IDF beschlossen hatte. Sie hatten sich dabei gefilmt, wie sie in einer Moschee in der Stadt Dschenin im Westjordanland über eine Lautsprecheranlage demonstrativ Chanukka-Lieder sangen. „Sie sollten unter keinen Umständen entlassen werden“, sagte Ben Gvir während der gestrigen Sitzung zu Halevi.

Galant verbittet sich diese Attacke auf seinen Stabschef. „Ich werde die IDF und den Stabschef weiterhin unterstützen angesichts verantwortungsloser Politiker, die versuchen, auf dem Rücken der Kommandeure, die die Last des Krieges tragen, politisches Kapital zu schaffen“, sagt er in einer Erklärung.

Huthi-Rebellen kündigen weitere Angriffe auf Schiffe im Roten Meer an

Update vom 19. Dezember, 16.55 Uhr: Jemens Huthi-Rebellen wollen ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer auch nach Ankündigung der USA über eine neue Militärallianz in der Region fortsetzen. Das neue Bündnis werde die Rebellen nicht daran hindern, ihre „Einsätze zur Unterstützung Gazas“ fortzusetzen, teilte Mohammed al-Buchaiti mit, Mitglied des Politbüros der militanten Huthi-Bewegung. Das von den USA vorgeschlagene Bündnis solle „Israel schützen und die See ohne jede Rechtfertigung militarisieren“. Wer auch immer den Konflikt ausweiten wolle, müsse „die Konsequenzen seines Handelns tragen“.

Die Huthi-Rebellen haben in vergangenen Jahren immer wieder Schiffe an der Meerenge Bab al-Mandab und im Roten Meer angegriffen. Nach Beginn des Gaza-Kriegs erklärten sie ihre Solidarität mit der islamistischen Hamas und versuchten zunächst, Israel direkt anzugreifen. Ab Mitte November richteten sie ihre Attacken mit Drohnen und Raketen auf Schiffe mit Israel-Bezug. Inzwischen scheinen auch Schiffe, die keinerlei Verbindung zu Israel haben oder israelische Häfen ansteuern, zum Ziel zu werden.

Krieg in Israel: Hilfslieferungen in den Gazastreifen dauern an

Update vom 19. Dezember, 15.30 Uhr: Im Gazastreifen sind nach UN-Angaben etwa 180 weitere Lastwagen mit Hilfsgütern eingetroffen. Rund 100 davon sowie vier Tankwagen mit Diesel seien über den ägyptischen Grenzübergang Rafah nach Gaza eingefahren, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA in der Nacht zum Dienstag mit. Um die 80 weitere Lkw seien über den Übergang Kerem Schalom im Südosten Gazas gekommen, den Israel kürzlich für Hilfslieferungen geöffnet hatte. Vor Kriegsbeginn kamen im täglichen Durchschnitt rund 500 Lastwagen in den Gazastreifen.

Rafah passierten seit Wiederöffnung der Grenze zu Ägypten am 21. Oktober 4300 Lastwagen mit Hilfsgütern, wie der Palästinensische Rote Halbmond mitteilte. Darunter waren Essen, Wasser und Arzneimittel. Zwei Drittel der Güter hätten Mitarbeiter des Roten Halbmonds an Familien, in Wohngegenden sowie in Zentren verteilte, in denen sich Vertriebene aufhalten. Das übrige Drittel habe unter anderem das UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA erhalten.

Krieg in Israel: Erneut Beschuss zwischen Hisbollah und israelischer Armee

Update vom 19. Dezember, 13.45 Uhr: Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge nach Raketenbeschuss Ziele im Nachbarland Libanon angegriffen. Der Ursprungsort des Abschusses sei getroffen worden, teilte das Militär am Dienstag mit. Zuvor habe Israels Artillerie „mehrere Gebiete im Libanon“ beschossen.

Eine Rakete aus dem Libanon ging nach Militärangaben im israelischen Grenzort Metulla auf offenem Gelände nieder. Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah reklamierte den Angriff für sich.

Israel-Krieg: Tote bei Luftangriffen im Gazastreifen

Update vom 19. Dezember, 10.45 Uhr: Bei israelischen Luftangriffen im Süden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben mindestens 20 Menschen getötet worden. Im Gebiet von Rafah an der Grenze zu Ägypten seien drei Häuser zerstört worden, teilte die von der radikal-islamischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde am Dienstag mit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 19. Dezember, 10.15 Uhr: Die Huthi-Rebellen im Jemen zeigen sich von der von den USA geschmiedeten Allianz zur Sicherheit der Seeschifffahrt im Roten Meer unbeeindruckt. Die Huthi würden ihre Haltung zum Krieg im Gazastreifen nicht ändern, sagt der führende Vertreter der schiitischen Rebellen, Mohammed Abdulsalam, der Nachrichtenagentur Reuters. Das von den USA initiierte Bündnis sei „im Wesentlichen unnötig“. Denn alle an den Jemen grenzenden Gewässer seien sicher. Eine Ausnahme gelte für israelische Schiffe oder Schiffe, die Israel ansteuerten, wegen dessen „ungerechtfertigten aggressiven Krieges gegen Palästina“.

Die Huthi haben sich solidarisch mit der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen erklärt und bereits mehrfach Schiffe im Roten Meer angegriffen sowie Ziele in Israel mit Raketen beschossen.

Israel-Krieg: Piratenangriff auf Schiff nahe Aden

Update vom 19. Dezember, 9.50 Uhr: Die britische Firma für Schifffahrtssicherheit Ambrey hat nach eigenen Angaben einen Bericht über einen Angriff von Piraten auf ein Schiff in der Nähe der jemenitischen Hafenstadt Aden erhalten. Der Enterversuch sei erfolglos gewesen, die Besatzung sei unverletzt, teilt Ambrey mit. Der Golf von Aden ist über die Schifffahrtsstraße Bab al-Mandab mit dem Roten Meer verbunden.

Dies ist eine der wichtigsten Routen für Frachtschiffe zwischen Afrika und Asien sowie über den Suez-Kanal am nördlichen Ende des Roten Meeres nach Europa. Aden liegt an der Südküste des Jemens – gegenüber von Somalia am Horn von Afrika.

Schwere Gefechte in Chan Junis

Update vom 19. Dezember, 7.40 Uhr: In Chan Junis im Süden des Gazastreifens berichten Anwohner am Morgen von heftigen Gefechten zwischen israelischen Soldaten und Hamas-Kämpfern. Gewehrschüsse seien in der Stadt zu hören. Das israelische Militär greife Gebiete in der Nähe des Stadtzentrums mit Panzern und Flugzeugen an. Über mögliche Opfer ist zunächst nichts bekannt.

Am Montag hat die Gesundheitsbehörde des Gazastreifens mitgeteilt, seit Beginn der israelischen Gegenangriffe seien in dem Palästinensergebiet 19.453 Menschen getötet und rund 52.300 verletzt worden.

WHO-Vertreter: Krankenhaus nicht mehr funktionsfähig

Update vom 19. Dezember, 5.30 Uhr: Ein Krankenhaus im Norden des Gazastreifens ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach der Erstürmung durch israelische Truppen nicht mehr funktionsfähig. „Soweit wir wissen, ist es nicht mehr in Betrieb“, sagt der WHO-Vertreter für den Gazastreifen, Richard Peeperkorn, der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir können es uns nicht leisten, Krankenhäuser zu verlieren.“ Zwei Neugeborene seien mit einer Beschreibung, wie sie zu versorgen seien, nach Hause geschickt worden, während andere Patienten, darunter Kleinkinder, in die Krankenhäuser Al-Ahli und Al-Shifa evakuiert worden seien.

Mehrere Mitarbeiter des Gesundheitssektors sollen verhaftet worden sein. Nach Angaben der Behörden im Gazastreifen haben israelische Streitkräfte in der vergangenen Woche mit einem Bulldozer den Zaun des Kamal-Adwan-Krankenhauses durchbrochen, um die Menschen zu vertreiben. Israel behauptet, das Krankenhaus werde von Hamas-Kämpfern genutzt.

Israel wirft Hisbollah „systematische Eskalation“ vor

Update vom 18. Dezember, 21.50 Uhr: „Wir sind heute näher an einem Krieg als gestern“, sagte Militärsprecher Jonathan Conricus am Montag zur Lage im Israel-Krieg und zur Verschärfung der Kampfhandlungen mit der libanesische Hisbollah-Miliz und warf der Hisbollah eine „stetige, systematische Eskalation entlang der Grenze“ vor. Die Schiitenmiliz, die eng mit dem Iran verbunden ist, verwickele „den Libanon in einen gefährlichen Krieg“, sagte Conricus.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Hamas veröffentlicht Video von Geiseln im Gazastreifen: Umstände unklar

Update vom 18. Dezember, 20.51 Uhr: Die islamistische Terrororganisation Hamas hat am Montag ein neues Video von israelischen Geiseln im Gazastreifen veröffentlicht. Auf den Aufnahmen sind drei ältere Männer zu sehen, einer davon spricht auf Hebräisch in die Kamera. Über das Video berichtet unter anderem auch die Deutsche Presse-Agentur. Unter welchen Umständen das Video entstanden ist und wann es gedreht wurde, war zunächst unklar.

Ein Sprecher des israelischen Militärs bezeichnete die Aufnahmen als „grausamen Terror“. Es zeige die Grausamkeit der Hamas gegen ältere Zivilisten, die medizinische Hilfe benötigten. An die drei Männer gerichtet sagte Sprecher Daniel Hagari: „Wir werden nicht ruhen, bis ihr zurückkehrt.

Erneuter Angriff im Roten Meer: Tanker geraten inmitten des Israel-Kriegs ins Visier

Update vom 18. Dezember, 14.10 Uhr: Im Roten Meer ist wieder ein Handelsschiff angegriffen worden. Das bestätigte der norwegische Eigentümer des Schiffes, Inventor Chemical Tankers, am Montag dem Wirtschaftsmagazin E24. Der Tanker Swan Atlantic sei „von einem Objekt“ getroffen worden, sagte Geschäftsführer Øystein Elgan dem Magazin. Demnach wurde kein Besatzungsmitglied verletzt, der Tanker ist einsatzbereit. Ein Schiff der US-Marine habe den Tanker erreicht, erklärte Elgan laut E24.

Der norwegische Außenminister Espen Barth Eide sagte dem Wirtschaftsmagazin zufolge, er sei sehr besorgt aufgrund der Situation im Roten Meer. „Willkürliche Angriffe auf die zivile Schifffahrt sind völlig unakzeptabel“, meinte Eide zu E24. Zuletzt wurden mehrere Handelsschiffe im Roten Meer von schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen attackiert. Die vom Iran unterstützten Rebellen drohen, Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt im Roten Meer zu hindern.

Krieg in Israel: Zusammenstöße zwischen israelischer Armee und Hisbollah

Erstmeldung vom 18. Dezember: Tel Aviv – Seit etwa zwei Monaten läuft die israelische Offensive im Gazastreifen, nachdem palästinensische Hamas-Militanten am 7. Oktober einen blutigen Angriff gegen Israel durchgeführt hatten. Zusammenstöße gibt es allerdings auch fast ständig an der nördlichen Grenze Israels: Die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon attackiert israelisches Territorium mit Drohnen und Raketen. Allem Anschein nach hängt hier die Geduld Israels am seidenen Faden. Man werde gegen die Bedrohung vorgehen, sollte die Hisbollah ihre Angriffe nicht beenden, hieß es in den vergangenen Tagen immer wieder.

Krieg in Israel: Hamas-Unterstützer Hisbollah setzt Angriffe auf Israel fort

Die jüngste Warnung kam nun von Armeesprecher Daniel Hagari. In einem kurzen Video meldete er sich zu Wort und äußerte sich zur Situation an der nördlichen Grenze. „Hisbollah, ein Stellvertreter des Iran, zieht Libanon in einen unnötigen Krieg, der zerstörerische Konsequenzen für die libanesischen Menschen haben würde“, erklärte Hagari und ergänzte: „Das ist ein Krieg, den sie nicht verdienen.“

Er bezog sich auf die Drohnen- und Raketenangriffe der Hisbollah. Diese hätten 80.000 Menschen im Norden Israels vertrieben. „Wenn es um existenzielle Bedrohungen geht“, so Hagari, „dann sehen wir jeden Tag als den 6. Oktober, damit das Hamas-Massaker vom 7. Oktober nie wieder an einer unserer Grenzen passiert“.

Angriffe der Hisbollah: Israels Armeesprecher Hagari droht und warnt vor Krieg

Bis es eine effektive Lösung gebe, werde sich das israelische Militär weiterhin gegen Hisbollah-Angriffe verteidigen, kündigte er an. Die israelische Armee verübt Vergeltungsangriffe gegen Hisbollah-Ziele im Süden Libanons mit Luft- und Artillerieschlägen. Bislang sind die Befürchtungen vor einer Ausweitung des Krieges auf den Libanon nicht Realität geworden, doch Hagari warnte in seiner Erklärung: Falls keine diplomatische Lösung gefunden werde, werde man sich darauf vorbereiten, „diese Bedrohung von unserer Grenze zu entfernen“.

Zuletzt hatte auch Benny Gantz, Ex-Verteidigungsminister und derzeit Mitglied des Kriegskabinetts, gedroht, man werde Hisbollah im Hintergrund des Krieges in Israel auf eigene Faust bekämpfen, sollte die internationale Gemeinschaft keine Lösung herbeiführen. „Wenn die Welt die Hisbollah von der Grenze nicht entfernt, dann werden wir das machen“, so Gantz. (bb/nak mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Ariel Schalit/dpa