News-Ticker

Erstmals seit blutigem Hamas-Angriff: Hochrangiger israelischer Offizier will zurücktreten

Alle Autoren
    schließen
  • Bedrettin Bölükbasi
    Bedrettin Bölükbasi
  • Sonja Thomaser
    Sonja Thomaser
  • Felix Durach
    Felix Durach
  • Nail Akkoyun
    Nail Akkoyun
  • Jens Kiffmeier
    Jens Kiffmeier

Biden will Sanktionen gegen ein Bataillon Israels erlassen. Tausende Menschen protestieren gegen Netanjahu. Der News-Ticker zur Nahost-Krise.

Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung in Nahost informieren wir in unserem neuen Newsticker.

Update vom 22. April, 13.25 Uhr: Nach Angaben aus Teheran wird es in der iranischen Politik keine Revision der nuklearen Doktrin und auch keinen Bau von Atomwaffen geben. „Atomwaffen haben keinerlei Platz in der iranischen Verteidigungsstrategie und unser Atomprogramm wird weiterhin im Einklang mit internationalen Vorschriften sein“, sagte Außenamtssprecher Nasser Kanaani am Montag laut Nachrichtenagentur Tasnim. Es werde daher auch weder eine Revision der Verteidigungsdoktrin geben noch den Bau von Atomwaffen. Damit wies der Sprecher jüngste kontroverse Aussagen eines Kommandeurs der iranischen Revolutionsgarden zurück.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Der Kommandeur für die nukleare Sicherheit des Landes, Ahmad Hagh-Taleb, hatte vergangene Woche behauptet, dass das Land einen neuen Kurs beim Atomprogramm einschlagen könnte. Sollte Israel dem Iran mit Angriffen auf iranische Atomanlagen drohen und das Land damit unter Druck setzen wollen, sei eine „Überprüfung der nuklearen Doktrin und Politik der Islamischen Republik“ sowie ein Abkommen von alten Grundsätzen „möglich und denkbar“, sagte Hagh-Taleb der Nachrichtenagentur Tasnim. Zuletzt hatten sich die Spannungen zwischen dem Iran und Israel extrem zugespitzt.

Israel plante wohl größeren Angriff auf Iran - ruderte aber wegen westlicher Bitte zurück

Update vom 22. April, 11.45 Uhr: Israel hat einem Medienbericht zufolge ursprünglich einen umfassenderen Angriff gegen den Iran geplant. Das berichtete die New York Times unter Berufung auf drei hochrangige israelische Regierungsmitarbeiter. Demnach sollten mehrere militärische Ziele im Iran bombardiert werden, auch in der Nähe der iranischen Hauptstadt Teheran. Nach Appellen aus den USA, Deutschland und Großbritannien habe sich Israel letztendlich für einen begrenzten Schlag entschieden.

Der begrenzte Schlag habe es dem Iran ermöglicht, auf eine Gegenreaktion zu verzichten, berichtete die Zeitung weiter. Die israelische Luftwaffe habe eine zweite Rakete absichtlich zerstört, um größere Schäden zu vermeiden. Der Militärschlag sollte dem Bericht zufolge zeigen, dass Israel in der Lage sei, den Iran anzugreifen, ohne in dessen Luftraum einzudringen.

Update vom 22. April, 8.55 Uhr: In Israel will nun erstmals ein hochrangiger Offizier wegen des blutigen Hamas-Angriffs am 7. Oktober zurücktreten. Israelische Journalisten und Medien wie die Zeitung Yedioth Ahronoth berichten übereinstimmend, dass der Chef des Militär-Geheimdienstes AMAN, Aharon Haliva, aufgrund des Versagens am 7. Oktober seinen Rücktritt einreichen wird. Haliva hatte schon im Oktober eingeräumt, dass man „die wichtigste Mission versäumt“ habe.

Update vom 22. April, 7.51 Uhr: Die israelische Regierung hat die USA aufgefordert, die offenbar geplante Sanktionierung eines israelischen Militär-Bataillons zu überdenken. Eine Sanktionierung des weitgehend ultraorthodoxen Bataillons würde nicht nur Israels internationaler Legitimität beim Kampf gegen die Hamas-Terrorgruppe im Gazastreifen Schaden zufügen, sondern es gebe dafür für die USA auch keine Rechtfertigung, sagte Benny Gantz, Mitglied des israelischen Kriegskabinetts, in einem Gespräch mit US-Außenminister Antony Blinken am Sonntag, wie die Times of Israel unter Berufung auf das Büro von Gantz berichtete.

Das US-Nachrichtenportal Axios hatte am Samstag unter Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, es werde erwartet, dass Blinken in den nächsten Tagen Sanktionen gegen das Netzah-Yehuda-Bataillon der israelischen Streitkräfte wegen Menschenrechtsverletzungen im Westjordanland ankündigen werde. Es wäre das erste Mal, dass die USA Sanktionen gegen eine israelische Militäreinheit verhängen.

Auch der israelische Regierungschef Netanjahu reagierte empört auf Berichte über mögliche US-Sanktionen gegen das Bataillon. „Die israelische Armee darf nicht bestraft werden“, schrieb er am Samstag im Onlinedienst X. In einer Zeit, in der „unsere Soldaten gegen die Monster des Terrors“ kämpften, sei ein derartiges Sanktionsvorhaben „der Gipfel der Absurdität und ein Verstoß gegen die Moral“. Ähnlich betonte der israelische Verteidigungsminister Joav Galant: „Ich erwarte, dass die amerikanische Regierung ihre Absicht, Sanktionen gegen das Netzah-Yehuda-Bataillon zu verhängen, rückgängig macht.“ Er warnte, dass der geplante Schritt einen „gefährlichen“ Präzedenzfall schaffen würde.

US-Stützpunkt in Syrien wird aus dem Irak mit Raketen attackiert

Update vom 22. April, 6.54 Uhr: Aus dem Nordirak sind am Sonntagabend nach Angaben der irakischen Sicherheitskräfte Raketen auf einen in Syrien gelegenen Militärstützpunkt der US-angeführten internationalen Anti-Dschihadisten-Koalition abgefeuert worden. Nach dem Angriff sei ein großer Fahndungseinsatz in der nördlichen Provinz Niniweh eingeleitet worden, um die Urheber des Beschusses zu finden, erklärten die irakischen Sicherheitskräfte. Dabei sei das Fahrzeug gefunden und angezündet worden, von dem die Raketen abgefeuert wurden.

„Gesetzlose Elemente“ hätten die Raketen gegen 21.50 Uhr (Ortszeit, 20.50 Uhr MESZ) gestartet, heißt es. Es ist der erste größere Angriff nach mehreren Wochen der Ruhe. Im Winter hatten pro-iranische, bewaffnete Gruppen vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas Dutzende Luftangriffe mit Drohnen und Raketen gegen im Nahen Osten stationierte US-Soldaten verübt.

Israels Präsident warnt vor Irans Atomprogramm: „Größte Bedrohung für die Stabilität in der Welt“

Update vom 21. April, 21.25 Uhr: Der israelische Präsident Isaac Herzog hat vor der Entwicklung von Atomwaffen durch den Iran gewarnt. In einem Interview der Bild-Zeitung und anderen Axel-Springer-Medien in seinem Amtssitz in Jerusalem sagte Herzog: „Die eindeutig größte Bedrohung für die Stabilität in der Welt ist der Drang des Irans nach der Bombe.“ Er appellierte angesichts dieser Gefahr an die freie Welt, gemeinsam zu handeln und „falls nötig auch zu kämpfen“. Er warnte vor einer Beschwichtigungspolitik gegenüber dem Iran. 

Israels Präsident Isaac Herzog warnt Europa – und spricht vom Iran als „Imperium des Bösen“.

Ohne auf den Israel zugeschriebenen Angriff am Freitag auf militärische Ziele im Iran einzugehen, versicherte Herzog, sein Land handele „verantwortlich“ und strebe nach Frieden und Stabilität. Im „Schachspiel der Weltpolitik“ gehe es häufig darum, „verantwortungsbewusst und zurückhaltend zu handeln“. „Das haben wir während der ganzen Krise getan.“ Israel hat sich bisher nicht öffentlich zu dem Schlag geäußert. „Ich denke, das Beste wäre, wenn es für alle unklar bleiben würde“, sagte Herzog. 

Herzog rief die Europäer demnach auf, angesichts der „realen Bedrohung der Stabilität in der Welt“ durch das vom Iran angeführte „Imperium des Bösen“ endlich aufzuwachen. Es müsse mit der bestehenden Nato-Koalition bekämpft werden, zitierte Bild den Präsidenten.

Update vom 21. April, 8.55 Uhr: Tausende Menschen haben in Israel gegen die Regierung von Ministerpräsident Netanjahu protestiert. Die Demonstranten forderten einen Rücktritt der Regierung, Neuwahlen sowie einen schnellen Deal zur Freilassung der Geiseln, die sich im Gazastreifen noch in der Gewalt der Hamas befinden.

Update vom 21. April, 8.20 Uhr: Israelische Soldaten haben am Samstag bei einem Einsatz im besetzten Westjordanland vierzehn Palästinenser getötet. Unter den Opfern befinden sich nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsamtes ein bewaffneter Mann und ein sechzehnjähriger Junge. Es handelt sich um einen der schwersten Vorfälle der vergangenen Monate.

In einem weiteren Vorfall ist ein Krankenwagenfahrer in der Nähe eines Dorfes südlich der Stadt Nablus von israelische Schüssen getötet worden. Der 50-Jährige war unterwegs, um Verletzte eines Angriffs durch gewalttätige jüdische Siedler abzuholen.

Update vom 21. April, 6.30 Uhr: Zunächst bedankte sich Netanjahu für die neuen US-Hilfen für Israel in Milliardenhöhe – aber nur eine Stunde später schlug die Freude in große Empörung um: Der israelische Ministerpräsident befürchtet, die USA könnten gegen ein umstrittenes Bataillon der israelischen Armee Sanktionen erlassen, wie er in der Nacht auf X (vormals Twitter) schrieb.

„In einer Zeit, in der unsere Soldaten die Monster des Terrors bekämpfen, ist die Absicht, eine Einheit der IDF (Israel Defense Forces) mit Sanktionen zu belegen, der Gipfel der Absurdität und ein moralischer Tiefpunkt“, schrieb Netanjahu. Nur eine Stunde zuvor noch hatte er mit Blick auf das US-Hilfspaket ebenfalls auf X geschrieben: „Danke, Freunde, danke Amerika!“

Das US-Nachrichtenportal Axios berichtete zuvor, es werde erwartet, dass US-Außenminister Antony Blinken Sanktionen gegen ein Bataillon der israelischen Streitkräfte wegen Menschenrechtsverletzungen im Westjordanland ankündigen werde. Es wäre das erste Mal, dass die USA Sanktionen gegen eine israelische Militäreinheit verhängen. 

Benjamin Netanjahu ist erbost über einen US-Plan im Gaza-Krieg.

Israel-Iran-Konflikt: Offizielle dementieren Medienberichte über neue Kampfjets aus Russland

Update vom 20. April, 22.21 Uhr: Offizielle iranische Stellen haben Medienberichte über eine baldige Lieferung neuer russischer Suchoi SU-35 Kampfjets an den Iran dementiert. Dem Nachrichtenportal Fararu zufolge sind die Berichte in iranischen Medien, wonach das Land schon in den nächsten Tagen die Maschinen der jüngsten Generation erhalten sollte, nicht korrekt.

Update vom 20. April, 20.33 Uhr: Das US-Repräsentantenhaus hat neue Militärhilfen für Israel bewilligt. Die Abgeordneten stimmten am Samstag für ein Gesetzespaket, das 13 Milliarden Dollar (12,2 Milliarden Euro) für Israel vorsieht, die hauptsächlich zur Stärkung der israelischen Luftabwehr eingesetzt werden sollen. Der Senat, die zweite Kammer des US-Kongresses, muss die Gesetzesvorlage jetzt noch absegnen.

„Schäm dich“: Erdogan trifft Hamas-Führer Hanija – zum Unmut Israels

Update vom 20. April, 18.44 Uhr: Der türkische Präsidenten Recep Tayyip Erdogan traf sich am Samstag für zu Gesprächen mit Hamas-Führer Ismail Hanija. Die Regierung in Jerusalem reagiert erzürnt. „Die Muslimbruderschaft: Vergewaltigung, Mord, Leichenschändung und Babyverbrennung“, schrieb Israels Außenminister Israel Katz in einem Beitrag auf X. Dazu teilte Katz ein Foto, das einen Handschlag zwischen Hanija und Erdogan zeigt. „Schäme dich“, schrieb Katz in Richtung des türkischen Staatsoberhauptes weiter.

Update vom 20. April, 17.30 Uhr: Der iranische Außenminister hat angekündigt, dass man nach derzeitigem Stand auf einen erneuten Vergeltungsangriff auf Israel verzichten wolle. „So lange das israelische Regime keine neuen Abenteuer gegen die Interessen des Iran plant, werden wir nicht antworten“, sagte der Hossein Amir-Abdollahian dem US-Sender NBC News. Die Vorfälle in der iranischen Region Isfahan bezeichnete Amir-Abdollahian als „kein Angriff“. Die eingesetzten Drohnen seien lediglich „Spielzeuge“ gewesen, „mit denen unsere Kinder spielen“.

Krieg in Nahost: Erdogan trifft Hamas-Anführer Hanija

Update vom 20. April, 15.25 Uhr: Recep Tayyip Erdogan, der Präsident der Türkei, soll sich in Istanbul mit Ismail Hanija, dem Anführer der Terrorgruppe Hamas, getroffen haben. Laut AFP, die sich auf türkische Medienberichte beruft, strebt Erdogan durch dieses Treffen an, sich als Vermittler im Konflikt im Nahen Osten zu positionieren. Die Hamas habe angegeben, dass der Krieg im Gazastreifen ein Diskussionspunkt während der Gespräche sein soll. Es wird jedoch berichtet, dass Erdogan keine Informationen über die Agenda des Treffens preisgegeben habe.

Update vom 20. April, 13.07 Uhr: Die israelische Armee hat bei einem größeren Militäreinsatz im Westjordanland nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mindestens zwei palästinensische Personen getötet. Zudem seien sieben Bewohnerinnen und Bewohner durch Schüsse verletzt worden. Der Einsatz im Flüchtlingslager Nur Schams in Tulkarem habe am Freitag begonnen und dauerte am Samstag noch an, bestätigte die israelische Armee auf Anfrage.

Die Armee gehe gegen Bewaffnete vor. Dabei sei sie beschossen und mit Sprengsätzen angegriffen worden, sagte ein Sprecher. Vier Soldaten seien leicht bis mittelschwer verletzt worden. Nach palästinensischen Medienberichten wurden vier weitere Männer getötet, darunter der örtliche Kommandeur der palästinensischen Terrororganisation Islamischer Dschihad. Für deren Tod gab es jedoch zunächst keine offizielle Bestätigung, weil Nur Schams abgeriegelt war.

Nach Angriff auf Iran: Außenminister spricht sich für Deeskalation aus

Update vom 20. April, 12.15 Uhr: Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian hat sich für eine politische Lösung der Konflikte im Nahen Osten ausgesprochen. „Krieg und militärische Spannungen nützen keiner Partei in der Region und daher müssen grundlegende Lösungen gefunden werden“, sagte Amirabdollahian den iranischen Medien am Samstag in New York. Alle Seiten sollten sich auf eine politische Lösung konzentrieren. Gleichzeitig müsse Israel „seine Kriegsverbrechen“ in der Region einstellen. In diesem Fall wären auch im Gaza-Konflikt humanitäre Hilfsleistungen und ein Austausch von Geiseln gegen Gefangene machbar, so der iranische Chefdiplomat am Ende seiner US-Reise.

Israel-Iran-Krise: Neue Details zu Explosionen auf Stützpunkt im Irak

Update vom 20. April, 10.38 Uhr: Inzwischen sind neue Details zu den Explosionen auf einem irakischen Militärgelände bekannt. Wie die Times of Israel berichtet, handelt es sich dabei um den Militärstützpunkt Kalso, etwa 50 Kilometer südlich von Bagdad. Zudem sei ein Mitglied der irakischen Volksmobilisierungskräfte bei den Explosionen umgekommen, acht weitere seien verwundet worden. In einer Erklärung des Iraks heißt es, es wurden vor oder während der Explosion keine Drohnen oder Kampfjets im Luftraum des Gebiets Babil gesichtet.

Update vom 20. April, 8.30 Uhr: Nach dem mutmaßlichen Angriff Israels auf den Iran ist es am Samstag auch zu mehreren Explosionen im Irak gekommen. Dies berichtet der US-Sender CNN unter Berufung auf einen örtlichen Sicherheitsbeamten. Demnach seien mindestens drei Menschen verletzt worden, als fünf Explosionen eine pro-iranische Militärbasis im irakischen Babil erschüttert hätten.

Das Gelände gehöre den Volksmobilisierungseinheiten, sagte Muhannad al-Anazi, Mitglied des Sicherheitskomitees im Gouvernement Babil. Zunächst gab es keine unmittelbaren Hinweise auf die Ursache der Explosionen. Sowohl Israel als auch die USA erklärten, dass sie nichts mit dem Vorfall zu tun hätten. Auf X (ehemals Twitter) kursieren derzeit Videos, die das Feuer auf dem Militärgelände zeigen sollen.

Luftalarm im Norden Israels – Angriffe der Hisbollah befürchtet

Update vom 20. April, 7.33 Uhr: Im Norden Israels warnen laut der Times of Israel derzeit Sirenen vor Drohnenangriffen. Hinter den Attacken steckt in den meisten Fällen die schiitische Hisbollah-Miliz, die vom angrenzenden Libanon aus agiert. Zuletzt attackierte die Terrororganisation den Nachbarstaat unter anderen mit Panzerabwehrraketen, um den Krieg der Hamas gegen Israel zu unterstützen.

Update vom 20. April, 6.33 Uhr: Während sich die Fronten zwischen Israel und dem Iran weiter verhärten, wird am heutigen Samstag der Auslandschef der Terrormiliz Hamas, Ismail Hanija, in die Türkei reisen. Dort soll er sich zu Gesprächen mit dem Präsidenten Recep Tayyip Erdogan treffen. Der türkische Staatsführer gilt als großer Kritiker von Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu – dieser gefährde seine eigenen Landsleute und die Menschen in der gesamten Region, um sein politisches Überleben zu sichern, so Erdogan.

Iran will von Israel-Angriff nichts wissen

Update vom 19. April, 22.35 Uhr: Der Iran wies die US-Darstellung zu den nächtlichen Explosionen in der Region Isfahan zurück, wonach es sich um eine israelische Vergeltungsaktion gehandelt hat. „Die Informationen der US-Medien sind nicht korrekt“, erklärte der Sprecher der iranischen Raumfahrtbehörde, Hossein Dalirian, im Onlinedienst X. Es habe „bislang keinen Luftangriff von außerhalb der Grenzen auf Isfahan oder andere Teile des Landes gegeben“, betonte er. Stattdessen handele es sich um einen „missglückten und demütigenden Versuch“, Drohnen über die Region fliegen zu lassen, die erfolgreich abgeschossen worden seien.

Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian sagte, die israelischen „Mini-Drohnen“ hätten keinen Schaden verursacht. Er sprach von einem „verzweifelten Versuch, aus ihren wiederholten Niederlagen einen Sieg zu machen“. Der iranische Präsident Ebrahim Raisi äußerte sich bei einer Rede am Freitag nicht zu den nächtlichen Explosionen und erwähnte nur den direkten Großangriff des Iran auf Israel am vergangenen Wochenende.

Israels Vergeltung gegen den Iran erfolgte offenbar mit Raketen

Update vom 19. April, 19.50 Uhr: Offenbar wurde der israelische Gegenschlag im iranischen Isfahan nicht mit Drohnen, sondern Langstreckenraketen, die von Kampfjets abgefeuert wurden, durchgeführt. Dies meldete ein US-Beamter gegenüber dem Nachrichtensender ABC News. Die Flugzeuge hätten die Raketen außerhalb des iranischen Luftraums abgefeuert. Das Ziel: Die Radaranlage der Luftabwehrsysteme, die den Natanz-Nuklearreaktor schützen. Ersten Einschätzungen zufolge sei die Radaranlage vollständig zerstört worden, hieß es vom US-Beamten. Der US-Sender CNN berichtete gleichzeitig unter Berufung auf Satellitenfotos, dass keine großen Schäden am Luftstützpunkt in Isfahan zu sehen seien.

Update vom 19. April, 17.10 Uhr: Die EU hat gegen insgesamt vier „extremistische“ israelische Siedler und zwei militante Siedlergruppen Sanktionen verhängt, berichtete die AFP. Grund sei Gewalt gegen Palästinenser im Westjordanland. Die Beschuldigten seien „verantwortlich für schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen gegenüber Palästinensern“, hieß es am Freitag (19. April) in Brüssel.

Vorgeworfen werde den Siedlern „Folter und andere brutale, unmenschliche oder herabwürdigende Behandlung“, sowie die „Verletzung des Rechts auf Eigentum und auf Privat- und Familienleben von Palästinensern im Westjordanland“. Die Sanktionen sollen Einreisesperren und das Einfrieren von Konten gegen die Organisationen Lehava und Hilltop Youth, sowie deren Gründer und zwei weitere Siedler umfassen.

Iran will nicht direkt auf israelische Angriffe reagieren

Update vom 19. April, 16.15 Uhr: Am Freitag (19. April), soll ein ranghoher iranischer Beamter bekannt gegeben haben, dass der Iran nicht beabsichtigt, unmittelbar auf den israelischen Angriff auf Isfahan zu reagieren. Dies wurde von der Times of Israel berichtet. Israelische Offizielle hätten zudem zum Ausdruck gebracht, dass der Angriff eher als Warnung an Iran gedacht sei, statt erheblichen Schaden zu verursachen.

In Iran gebe es zudem Zweifel, ob Israel tatsächlich hinter dem Angriff steckt, obwohl israelische Politiker dies bereits bestätigt hätten. Eine anonyme iranische Quelle teilte mit: „Die ausländische Quelle des Vorfalls wurde nicht bestätigt“.

Update vom 19. April, 14.25 Uhr: China will offenbar eine „konstruktive Rolle in der Deeskalation“ im Nahen Osten einnehmen. Wie der Außenamtssprecher Lin Jian am Freitag in Peking mitteilte, lehne China „jegliche Maßnahmen ab, die die Spannungen weiter verschärfen“. Die chinesische Botschaft in der Landeshauptstadt Teheran mahne chinesische Bürger und Unternehmen im Iran zur Vorsicht, berichtete die AFP. Da sich die Sicherheitslage im Iran „rasch“ ändere, sollen Betroffene „Vorkehrungen hinsichtlich Sicherheitsrisiken treffen, die Entwicklung der Situation aufmerksam verfolgen und für ihre eigene Sicherheit zu sorgen“.

Israel-Angriff im Iran: Jetzt gehe es um „Deeskalation“ im Nahost-Konflikt

Update vom 19. April, 13.08 Uhr: Die sieben großen westlichen Industrienationen (G7) haben nach dem mutmaßlichen Angriff von Israel auf den Iran vor einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. Zum Abschluss des Treffens der Außenministerinnen und Außenminister auf Capri rief Italiens Außenminister Antonio Tajani im Namen der Siebenergruppe am Freitag „alle Seiten auf, eine Eskalation zu vermeiden“. Jetzt gehe es um „Deeskalation“. Zugleich verurteilte er den massiven iranischen Angriff auf Israel am vergangenen Wochenende. „Wir rufen alle Parteien dazu auf, einen positiven Beitrag zu leisten“, sagte Tajani und ergänzte: „Wir haben den jüngsten Angriff des Iran verurteilt. Die G7 unterstützt die Sicherheit Israels, aber wir rufen alle Parteien dazu auf, Eskalation zu vermeiden.“

Die G7-Minister verabschiedeten dazu auch eine gemeinsame Erklärung. Darin heißt es mit Blick auf die Anstrengungen zu einer Deeskalation der Lage, man rufe „alle Parteien in der Region und darüber hinaus auf, ihren positiven Beitrag zu dieser gemeinsamen Anstrengung zu leisten.“ Der Iran wird aufgefordert, die Unterstützung der islamistischen Hamas zu beenden. Zudem solle Teheran Maßnahmen unterlassen, die den Nahen Osten destabilisierten, „einschließlich der Unterstützung der libanesischen Hisbollah und anderer nichtstaatlicher Akteure“.

Scholz warnt vor weiterer Eskalation im Iran-Israel-Konflikt

Update vom 19. April, 12.22 Uhr: Nach dem mutmaßlichen Angriff Israels auf den Iran hat Kanzler Olaf Scholz erneut vor einer Eskalation im Nahen Osten gewarnt. „Alle müssen jetzt und in der nächsten Zeit dafür sorgen, dass es nicht zu einer weiteren Eskalation des Krieges kommt“, sagte er am Freitag auf einer SPD-Konferenz auf der Nordsee-Insel Norderney. Diese Position vertrete Deutschland gemeinsam mit seinen Verbündeten. Zu den Berichten über den mutmaßlichen Angriff äußerte Scholz sich jedoch nicht konkret. Er sagte lediglich, dass es in der Nacht zu Freitag „erneut eine militärische Aktivität“ gegeben habe. 

Update vom 19. April, 11.20 Uhr: Nach dem mutmaßlichen Israel-Angriff im Iran soll der Vorfall untersucht werden. Experten untersuchten die Dimensionen der Attacke und würden einen Bericht vorstellen, sagte der Oberbefehlshaber der regulären Streitkräfte, Abdolrahim Mussawi, am Freitag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Er bekräftigte die Aussagen des Militärs, dass die Explosionen in der Nacht auf die Luftabwehr zurückzuführen seien.

Israel-Angriff im Iran: Keine Schäden an Atomanlage

Update vom 19. April, 10.38 Uhr: Nach Berichten über Israels Angriff auf den Iran hat die Internationale Atomenergiebehörde Entwarnung gegeben. Keine iranischen Atomanlagen seien beschädigt worden, meldete die Organisation am Freitag in Wien. IAEA-Chef Rafael Grossi rufe weiterhin „alle zu äußerster Zurückhaltung auf“, hieß es in einer Stellungnahme auf X (vormals Twitter). Nukleare Anlagen sollten nie Ziele in militärischen Konflikten sein, betonte er. 

Eskalation im Nahen Osten: Vergeltungsschlag von Israel auf den Iran sorgt für Spekulationen

Update vom 19. April, 8.43 Uhr: Der Vergeltungsschlag von Israels Armee auf den Iran sorgt für Spekulationen: Nach dem Angriff auf einen Luftwaffenstützpunkt bei Isfahan hat das Regime in Teheran einen israelischen Drohnen-Angriff beklagt, der angeblich aus dem Iran heraus gesteuert worden sein soll. Eine von der Luftabwehr abgeschossene Minidrohne sei von „Eindringlingen aus dem Inneren des Iran“ geflogen worden, zitierte die Times of Israel einen Militäranalysten aus dem iranischen Staatsfernsehen. Eine Bestätigung für die Aussage, die sich nicht unabhängig überprüfen lässt, gab es nicht. Israel wies derartige Berichte jedoch indirekt zurück.

Erstmeldung: Erst der Großangriff aus dem Iran auf Israel, jetzt der Gegenschlag: Die israelische Armee hat nach übereinstimmenden US-Medienberichten eine Vergeltungsaktion für die iranische Militäraktion am vergangenen Wochenende gestartet. Demnach führte Israel in der Nacht zum Freitag (19. April) eine Militäroperation im Iran durch. Eine oder mehrere israelische Raketen haben ein Ziel im Iran angegriffen. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht.

Iran-Israel-Krieg: Was ist beim Angriff auf Isfahan aktuell passiert?

Wie die Jerusalem Post berichtet, sollen Raketen aus einem Langstreckenbomber auf den iranischen Luftwaffenstützpunkt Isfahan abgefeuert sein. Dies bestätigten zwei israelische Beamte aus dem Verteidigungsministerium dem Blatt. Insgesamt habe es sich um einen Angriff im Iran-Israel-Krieg in einem begrenzten Umfang gehandelt, hieß es weiter.

Iran-Israel-Konflikt: Kampf um Deutungshoheit hat begonnen

Irans Staatsmedien wiesen die Berichte über Raketenangriffe zurück. Es habe sich um keine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Freitagmorgen. „Vor ein paar Stunden wurden mehrere kleine Flugobjekte am Himmel von Isfahan gesichtet und getroffen“, sagte eine Reporterin in einer Live-Schalte des Staatsfernsehens. Der Luftverkehr sei wieder aufgenommen worden. Die iranische Regierung wies zugleich Berichte zurück, wonach der Sicherheitsrat des Landes zu einer Notsitzung zusammengekommen sei. 

Mit der Militäraktion reagierte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu auf einen Militärschlag des Iran. Das Mullah-Regime hatte am Wochenende erstmals mit mehr als 300 Raketen und Drohnen Israel direkt angegriffen. Hintergrund der iranischen Raketen- und Drohnenangriffe war ein mutmaßlich von Israel geführter Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem Anfang April zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet wurden. 

Rolle der USA im Nahost-Krieg

Fox News berichtete unter Berufung auf eine Quelle beim Militär, es habe sich um einen „begrenzten Angriff“ gehandelt. Die USA seien nicht beteiligt gewesen und die Israelis hätten die US-Regierung vorab informiert. CNN berichtete unter Berufung auf zwei Quellen, die US-Regierung habe kein „grünes Licht“ für den Angriff gegeben.

Weiter hieß es bei CNN, Atomanlagen im Iran seien kein Ziel der Angriffe gewesen. Militärexperten sagten, Israel habe demonstriert, dass die Luftabwehr des Irans nicht an die Israels heranreiche. Der Militärexperte Mark MacCarley sagte: „Die Israelis mussten Vergeltung üben, aber diese Vergeltung enthielt auch eine Botschaft, nämlich: Ja, wir können es schaffen. Macht das nicht noch einmal. Wenn ihr es noch einmal tut, dann wird Chaos ausbrechen.“

Folgen von Israels Angriff auf Isfahan: Atomanlagen vom Iran bleiben unbeschädigt

In Isfahan befinden sich zudem wichtige Einrichtungen der iranischen Rüstungsindustrie. Auch das größte nukleare Forschungszentrum des Landes ist in der Kulturstadt angesiedelt. Laut dem Rundfunk bestand für die dortigen Atomeinrichtungen keine Gefahr.

Unsere interaktiven Karten geben tagesaktuell einen Überblick über die Lage im Gazastreifen nach Beginn der Bodenoffensive im Ukraine-Krieg.

Rubriklistenbild: © DELIL SOULEIMAN/AFP