„Infam“

Knall im Bundestag: Scholz startet Migrations-Frontalangriff auf Merz – der kontert lautstark

Alle Autoren
    schließen
  • Lukas Rogalla
    Lukas Rogalla
  • Nail Akkoyun
    Nail Akkoyun
  • Jens Kiffmeier
    Jens Kiffmeier
  • Nils Thomas Hinsberger
    Nils Thomas Hinsberger

Im Bundestag wird über den Haushalt für 2025, aber auch über Migration diskutiert. Merz und Scholz geraten heftig aneinander. Der News-Ticker.

Update vom 11. September, 18.00 Uhr: In der Debatte um den Verteidigungshaushalt für das kommende Jahr hat die Union der Regierung vorgeworfen, keine ausreichenden Mittel für die Bundeswehr zur Verfügung zu stellen. Die von Kanzler Scholz ausgerufene Zeitenwende sei eine „Fassade“, sagte der CDU-Politiker Johann Wadephul am Mittwoch im Bundestag. Werde die Inflation einberechnet, sei der Verteidigungsetat „faktisch ein Kürzungshaushalt“. Er werde im kommenden Jahr „zu einem Rüstungsstopp“ führen.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) warf seinerseits der Union vor, in den vergangenen Jahrzehnten dafür gesorgt zu haben, die Bundeswehr „runterzuwirtschaften“, und wichtige Beschaffungsvorhaben beim Material „über 15 Jahre verschlafen“ zu haben. Dies müsse nun „im Speed-Tempo“ nachgeholt werden. Pistorius machte aber auch klar, dass in den kommenden Jahren mehr Geld für Verteidigung nötig sei. Dies gelte insbesondere ab 2028, wenn die Mittel aus dem wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine geschaffenen Sondervermögen aufgebraucht seien. Der Minister appellierte dabei an die Abgeordneten, hier für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr in den Haushaltsberatungen einzustehen.

Für den Verteidigungshaushalt sind im kommenden Jahr Ausgaben von 53,3 Milliarden Euro vorgesehen – knapp 1,3 Milliarden Euro mehr als dieses Jahr, aber deutlich weniger, als von Pistorius gefordert. Er hatte einen Bedarf von rund 58 Milliarden Euro angemeldet, konnte sich jedoch in den Haushaltsverhandlungen angesichts massiver Sparzwänge nicht durchsetzen.

Etatdebatte im Bundestag: Baerbock bedauert Kürzungen bei ihrem Ministerium

Update vom 11. September, 14.40 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock sieht die geplanten Einschnitte in den Haushalt des Auswärtigen Amts angesichts der Kriege und Krisen in der Welt als Hypothek für die Sicherheit in Deutschland. „Wir brauchen internationales Engagement, um den Wohlstand und die Sicherheit gerade bei uns zu schützen. Und dafür braucht es einen schlagfertigen Haushalt, einen Sicherheitshaushalt“, sagte die Grünen-Politikerin in der Debatte über den Haushalt des Auswärtigen Amts im Bundestag in Berlin. Sie ergänzte: „Leistet dieser Haushalt, den wir hier diskutieren, absolut alles, was wir dafür brauchen? Ehrlich gesagt, nein. Für unsere Sicherheit bräuchten wir weit mehr.“

Da die Unionsfraktion nicht für eine Reform der Schuldenbremse bereitstehe, appellierte Baerbock an die Abgeordneten von CDU und CSU, gemeinsam mit den Ampel-Fraktionen ähnlich wie beim Sondervermögen für die Bundeswehr einen „Sicherheitshaushalt“ auf den Weg zu bringen.

Grüne wirft Union „Politik ohne Sinn und Verstand“ vor

Update vom 11. September, 13.05 Uhr: Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katharina Dröge, wirft der Union in der Migrationsdebatte „Politik ohne Sinn und Verstand“ vor. „Sie hatten an einem vernünftigen Dialog einfach kein Interesse und das ist eine große verpasste Chance“, sagte Dröge in der Generaldebatte im Bundestag zu CDU-Chef Friedrich Merz. „Die Bürgerinnen und Bürger erwarten zu Recht in diesem Land, dass sich nicht jeder wie ein Kind im Sandkasten hinsetzt und sagt: ‚Wenn ich nicht alleine bestimmen darf, dann spiele ich nicht mehr mit.‘“ So könne man kein Land regieren. 

Die Union habe bei den Gesprächen mit der Ampel-Koalition im Kern auf einen einzigen Vorschlag beharrt. Sie habe nicht über eine Verschärfung des Waffenrechts, über die Bekämpfung organisierter Kriminalität, die Befugnisse der Sicherheitsbehörden oder den Schutz der kritischen Infrastruktur sprechen wollen. „Das Einzige, worüber Sie mit uns sprechen wollten, war das Thema Asyl.“ Hier sei der Vorschlag der Union zu Zurückweisungen an den deutschen Grenzen aber „leider Unsinn“ gewesen.

Update vom 11. September, 11.35 Uhr: Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat Vorwürfe von Kanzler Olaf Scholz (SPD) scharf zurückgewiesen, die Union habe die Gespräche mit der Ampel-Koalition zur Begrenzung der Migration aus taktischen Gründen platzen lassen. Die Behauptung, das Scheitern der Gespräche sei „sozusagen mein Drehbuch“ und „eine Inszenierung von mir gewesen, (...) ist infam“, sagte der CDU-Vorsitzende in der Generaldebatte zum Haushalt im Bundestag in seiner Antwort auf den Kanzler. 

Merz lehnte weitere Gesprächsangebote aus der Ampel-Regierung für eine Fortsetzung der Gespräche zur Begrenzung der Zuwanderung ab. Die Vorschläge der Ampel blieben hinter den Notwendigkeiten für eine Begrenzung der Migration weit zurück. „Und deshalb begeben wir uns, ich bitte um Nachsicht, wir begeben uns mit Ihnen auch nicht in eine Endlosschleife von Gesprächen“, sagte Merz und ergänzte: „Sie treffen die Entscheidungen in der Regierung und alles Weitere können wir hier im Deutschen Bundestag weiter diskutieren.“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), schaut zu Friedrich Merz, CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, in der Generaldebatte zum Bundeshaushalt 2025.

Scholz greift Merz und Union in Migrations-Debatte scharf an: „Sprücheklopfen, nichts hingekriegt“

Update vom 11. September, 10.15 Uhr: Nach den geplatzten Migrationsgesprächen hat Bundeskanzler Olaf Scholz CDU-Chef Friedrich Merz in der Bundestags-Generaldebatte äußerst scharf angegriffen. „Sie sind der Typ von Politiker, der glaubt, mit einem Interview in der ‚Bild am Sonntag‘ hätte er schon die Migrationsfrage gelöst“, tobte der SPD-Politiker am Podium. Kaum habe Merz die Redaktionsräume verlassen, habe er aber schon vergessen, was er vorgeschlagen habe. „Weil Sie niemals vorhatten, sich darum zu kümmern.“

Merz und die Union hätten sich in die Büsche geschlagen. „Sprücheklopfen, nichts hingekriegt“, rief Scholz der Union zu. Merz habe sogar vorgeschlagen, Scholz solle seine Koalition sprengen. „Habe ich nicht gemacht“, betonte Scholz. Die Bürger wollten keine Theateraufführungen erleben, sondern, dass ernsthaft und seriös Politik gemacht werde. Es wäre gut gewesen, in der Migrationsfrage zu gemeinsamen Lösungen zu kommen, sagte Scholz. Und er betonte: „Wir schlagen niemals eine Tür zu, Sie können immer wieder kommen.“

Update vom 11. September, 9.35 Uhr: Die Generaldebatte hat begonnen. Sie ist der Höhepunkt der Haushaltswoche im Bundestag und wird von der Opposition traditionell zur Abrechnung mit der Regierungspolitik genutzt. Zunächst ist CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt an der Reihe – der Olaf Scholz und die gesamte Ampel-Koalition gleich einmal scharf angreift.

Dobrindt wirft dem Kanzler Ignoranz und Arroganz vor. Dass er immer wieder behaupte, die Ampel-Regierung mache gute Arbeit, sei respektlos gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern Deutschlands. „Ihre Koalition ist keine Koalition des Fortschritts, es ist eine Koalition des Abstiegs in diesem Land“, sagte Dobrindt, der die Debatte anstelle des Oppositionsführers Friedrich Merz (CDU) eröffnet. Das Scheitern der Migrationsgespräche am Dienstag (10. September) sei ein weiterer Tiefpunkt in der „Abstiegsbilanz“ der Ampel.

Scholz habe einen Doppel-Wumms versprochen. „Geliefert haben Sie eine Doppel-Null. Herr Bundeskanzler, sie haben den Wumms verloren“, poltert Dobrindt. Die Folge sei der Aufstieg radikaler Parteien, meint er.

Alexander Dobrindt, CSU-Landesgruppenchef, spricht vor Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), in der Generaldebatte zum Bundeshaushalt 2025.

Generaldebatte im Bundestag steht an – Duell zwischen Merz und Scholz erwartet

Update vom 10. September, 19.15 Uhr: Am Mittwoch (11. September) steht der Höhepunkt in der laufenden Haushaltswoche im Bundestag an. In der geplanten Generaldebatte wird ein heftiger Schlagabtausch zwischen Regierung und Opposition erwartet, der mit einer Rede von Oppositionsführer und CDU-Chef Friedrich Merz beginnt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) antwortet Merz im Anschluss.

Nach der Generaldebatte, die voraussichtlich über vier Stunden gehen wird und auch Vorsitzende anderer Fraktionen zu Wort kommen lässt, werden Etats verschiedener Ministerien beraten. Am Mittwoch sollen der Haushalt des Außenministeriums, des Verteidigungsministeriums und des Verkehrsministeriums diskutiert werden.

Update vom 10. September, 15.06 Uhr: Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) ist mit seinem eigenen Haushaltsentwurf nicht so recht zufrieden. „Trotz aller Bemühungen“ sei noch eine sogenannte globale Minderausgabe von zwölf Milliarden Euro im Etatentwurf für 2025 eingeplant, sagte er am Dienstag im Bundestag. Diese habe die Regierung noch nicht so reduzieren können, „wie wir es uns vorgenommen haben“. Eine globale Minderausgabe bedeutet, dass das Geld eingespart werden muss – es ist aber nicht festgelegt, wie genau.

Monatelang hatten die Ampel-Spitzen in zähen Verhandlungen um den Entwurf gerungen. Der Entwurf sei aber rechtssicher. „Wir haben aus einem Fehler gelernt.“ Das Bundesverfassungsgericht hatte im vergangenen Jahr der Ampel 60 Milliarden Euro aus dem Klimafonds KTF gestrichen, weil die Regierung nicht genutzte Corona-Kredite umgewidmet und dorthin verlagert hatte. Seitdem ringen SPD, Grüne und FDP noch härter als zuvor über geplante Ausgaben.

Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit

Olaf Scholz spricht zur Energiepolitik.
Olaf Scholz (SPD) ist der neunte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Politisch wird er dem konservativen Flügel der Sozialdemokraten zugerechnet. Lange Zeit galt er als reiner „Scholzomat“ – ein Spitzname, den er sich wegen seiner mechanisch wirkenden Sprechblasen in seiner Zeit als Generalsekretär unter Kanzler Gerhard Schröder verdiente. Kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine kündigte er in einer Sondersitzung des deutschen Bundestages einen Wandel der deutschen Politik an: „Wir erleben eine Zeitenwende.“  © Britta Pedersen/dpa
Robert Habeck auf Deutschlandtour.
Robert Habeck ist Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz im Kabinett Scholz sowie Stellvertreter des Kanzlers. Vom 27. Januar 2018 bis zum 14. Februar 2022 hatte er zusammen mit Annalena Baerbock den Bundesvorsitz der Partei Bündnis 90/Die Grünen inne. Habeck ist auch als Schriftsteller tätig. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Andrea Paluch veröffentlichte er mehrere Romane, u.a. Hauke Haiens Tod (2001). © Soeren Stache/dpa
Jörg Kukies kommt zu Beginn der Sitzung des Bundeskabinetts im Kanzleramt.
Am 7. November 2024 hat Jörg Kukies das Amt des Finanzminister übernommen. Der Sozialdemokrat Kukies ist derzeit Staatssekretär im Kanzleramt und gilt als einer der wichtigsten Berater von Kanzler Scholz. Er ist sein Mann für Wirtschaft und Finanzen und verhandelt für ihn die Abschlussdokumente der G7- und G20-Gipfel.  © Michael Kappeler/dpa
Christian Lindner im Kanzleramt in Berlin am 27. Juli 2022.
Christian Lindner ist Bundesminister der Finanzen im Kabinett Scholz. Der FDP-Politiker ist seit dem 7. Dezember 2013 Bundesvorsitzender der Liberalen. Schon 2017 sah es lange so aus, als würde die FDP an der Regierung beteiligt sein. Doch nach vierwöchigen Sondierungsgesprächen zur Bildung einer Jamaika-Koalition erklärte Lindner die Verhandlungen schließlich für gescheitert. Seine Begründung: „Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren!“ © Emmanuele Contini/Imago
Nancy Faeser (SPD), alte und neue Landesvorsitzende der SPD in Hessen und Bundesinnenministerin, freut sich über ihre Wiederwahl.
Nancy Faeser führt im Kabinett Scholz als erste Frau das Bundesministerium des Innern und für Heimat. Die Juristin ist seit dem 2. November 2019 Vorsitzende der SPD Hessen. Zuvor war sie 16 Jahre lang Abgeordnete des Hessischen Landtags und ab 2019 als Vorsitzende der hessischen SPD-Fraktion auch Oppositionsführerin. Zudem war sie Spitzenkandidatin der SPD bei der Landtagswahl in Hessen 2023. Als Abgeordnete im Landtag erhielt sie zwei Drohbriefe, die mit NSU 2.0 unterschrieben waren. © Andreas Arnold/dpa
Annalena Baerbock ist im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie als Kanzlerkandidatin der Grünen an, die sich aber mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen mit Platz drei hinter SPD und Union begnügen mussten. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.
Annalena Baerbock ist im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie als Kanzlerkandidatin der Grünen an, die sich aber mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen mit Platz drei hinter SPD und Union begnügen mussten. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. © Thomas Imo/Imago
Marco Buschmann FDP, Bundesjustizminister, stellt Eckpunktepapier zum Selbstbestimmungsgesetz vor.
Marco Buschmann war bis zum 7. November 2024 Bundesminister der Justiz im Kabinett Scholz. Der FDP-Politiker war von Oktober 2017 bis Dezember 2021 Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion. Im Herbst 2020 warnte er während der Corona-Pandemie vor einer Verfassungskrise. Buschmann war auch Mitkoordinator der erfolgreichen Verfassungsklage der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und FDP gegen den Berliner Mietendeckel. Nach dem Rauswurf von Finanzminister Christian Lindner verließ Buschmann die Ampel.  © Jürgen Heinrich/Imago
Volker Wissing, Bundesverkehrsminister FDP, vor der Kabinettssitzung im Berliner Kanzleramt Bundeskanzleramt in Berlin
Volker Wissing wurde nah dem Ampel-Aus für sein Ausscheren aus dem Kurs von FDP-Parteichef Christian Lindner belohnt. Der Bundesminister für Digitales und Verkehr erhielt zusätzlich das Justizressort. Einer der letzten großen Ampel-Fans in der FDP zog nach dem Koalitionsbruch Konsequenzen: In einem beispiellosen Schritt trat er aus der Partei aus und bleibt bis zu den geplanten Neuwahlen als Parteiloser im Amt. Der Jurist war vom 19. September 2020 bis zum 23. April 2022 Generalsekretär der FDP. Wissing gibt als Hobby Weinbau an, vor allem im familieneigenen Weingut.  © Stefan Boness/Imago
Hubertus Heil besucht die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Berlin-Spandau.
Hubertus Heil ist im Kabinett Scholz Bundesminister für Arbeit und Soziales – ein Amt, das der SPD-Politiker bereits seit dem 14. März 2018 innehat. Heil ist seit Dezember 2019 stellvertretender Bundesvorsitzender der Sozialdemokraten. Von November 2005 bis November 2009 und von Juni bis Dezember 2017 war er Generalsekretär seiner Partei. Heil spricht sich für einen Mindestlohn von mindestens 12 Euro aus, eine Erhöhung des Rentenalters auf über 67 Jahre lehnt er ab. © M. Popow/Imago
Boris Pistorius ist als Nachfolger von Christine Lambrecht ins Chefbüro des Verteidigungsministeriums im Bendlerblock gerückt. Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius war zuvor seit 2013 Innenminister in Niedersachsen.
Boris Pistorius ist als Nachfolger von Christine Lambrecht ins Chefbüro des Verteidigungsministeriums im Bendlerblock gerückt. Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius war zuvor seit 2013 Innenminister in Niedersachsen. © Michael Kappeler/dpa
Verteidigungsministerin Lambrecht besucht Marder-Kompanie
Bis zum 19. Januar 2023 hatte Christine Lambrecht das Amt der Verteidigungsministerin inne. Die SPD-Politikerin stand zumeist unter einem immensen Druck. Kritische Stimmen warfen ihr fehlende Sachkenntnis, die schleppend angelaufene Beschaffung für die Bundeswehr, aber auch ihr Auftreten in der Öffentlichkeit vor. Irritation rief schließlich eine Neujahrsbotschaft hervor, in der sie begleitet von Silvesterfeuerwerk in Berlin über den Ukraine-Krieg sprach. © Robert Michael/dpa
Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft läuft beim Treffen der G7 Agrarminister zum Eingang des Schlosses Hohenheim.
Cem Özdemir ist Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft im Kabinett Scholz. Özdemir ist der erste Bundesminister mit türkischem Migrationshintergrund. Von November 2008 bis Januar 2018 war er Bundesvorsitzender der Grünen. Im Dezember 2021 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des gemeinnützigen Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ gewählt. Nach dem Ampel-Aus übernahm er auch das Ministerium für Bildung und Forschung.  © Bernd Weißbrod/dpa
Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, spricht beim hybriden Gipfeltreffen „Women7-Summit“.
Elisabeth „Lisa“ Paus ist seit dem 25. April 2022 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Kabinett Scholz. Sie ist die Nachfolgerin von Anne Spiegel, die zuvor von diesem Posten zurückgetreten war. Paus gehört zum linken Parteiflügel der Grünen. Sie ist seit 2009 Abgeordnete im Deutschen Bundestag.  © Bernd von Jutrczenka/dpa
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergibt im Schloss Bellevue anlässlich des Amtswechsels im Bundesfamilienministerium die Entlassungsurkunde an Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen), bisherige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Vorgängerin von Lisa Paus war Anne Spiegel, die am 25. April 2022 die Entlassungsurkunde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erhielt. „Es war zu viel“, hatte die Grünen-Politikerin vorher bekennen müssen. Ihr Verhalten als Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität in Rheinland-Pfalz nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 wurde vom Untersuchungsausschuss des Landtags bis ins Detail untersucht. Die Kritik wurde zum Sturm – ihr Amt als Bundesfamilienministerin gab Spiegel deshalb auf. In ihrer Rücktrittserklärung betonte Spiegel, dass sie das Amt nicht länger belasten wolle und entschuldigte sich für begangene Fehler. © Bernd von Jutrczenka/dpa
Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister, beantwortet auf einer Pressekonferenz Fragen von Journalisten zum Infektionsgeschehen und zur Impfentwicklung.
Karl Lauterbach ist Bundesminister für Gesundheit im Kabinett Scholz. Der SPD-Politiker ist Professor am Universitätsklinikum Köln und dort Leiter des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie. Wegen seines Bundestagsmandats ist er derzeit beurlaubt. Während der Pandemie ist er für viele zu einer Reizfigur geworden. Als Minister konnte er sich mit seiner Forderung nach einer allgemeinen Corona-Impfpflicht nicht durchsetzen.  © Wolfgang Kumm/dpa
Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz beim Treffen der G7 Klima-, Energie- und Umweltministerinnen und -minister.
Steffi Lemke hat im Kabinett Scholz den Posten als Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz inne. Die Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen absolvierte ein Studium der Agrarwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, das sie 1993 als Diplom-Agraringenieurin abschloss. Von 2002 bis 2013 war sie politische Bundesgeschäftsführerin ihrer Partei. © Chris Emil Janssen/Imago
Bettina Stark-Watzinger im Portrait bei der Bundespressekonferenz zum Thema Veroeffentlichung des nationalen Bildungsberichts Bildung in Deutschland.
Bettina Stark-Watzinger ist Bundesministerin für Bildung und Forschung im Kabinett Scholz. Seit 2017 ist sie Abgeordnete im Deutschen Bundestag und seit März 2021 Vorsitzende der FDP Hessen. Ihr Studium der Volkswirtschaftslehre an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main schloss sie 1993 als Diplom-Volkswirtin ab. Sie ist Mitglied im Stiftungsrat der Karl-Hermann-Flach-Stiftung. © Imago
Svenja Schulze SPD, Bundesministerin fuer wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, aufgenommen im Rahmen der Konferenz fuer globale Ernaehrungssicherheit im Auswaertigen Amt in Berlin.
Svenja Schulze ist Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland im Kabinett Scholz. Die SPD-Politikerin ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, der IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), ver.di, im Naturschutzbund Deutschland (NABU) und im Verein Slowfood. Sie ist Mitbegründerin des Netzwerkes „Frauenzeiten“. © Florian Gaertner/Imago
Klara Geywitz im Kanzleramt in Berlin am 27. Juli 2022. Kabinettssitzung in Berlin.
Klara Geywitz ist Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Kabinett Scholz. Zudem ist sie Beauftragte der Bundesregierung für den Berlin-Umzug und den Bonn-Ausgleich. Im Dezember 2019 wurde sie zu einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD gewählt. Geywitz gehört seit 2014 dem Vorstand der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit an. © Emmanuele Contini/Imago
Wolfgang Schmidt hisst die Regenbogenfahne am Bundeskanzleramt in Berlin.
Wolfgang Schmidt ist Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes im Kabinett Scholz. In dieser Funktion ist er außerdem Beauftragter der Nachrichtendienste des Bundes. Schmidt, der seit 1989 der SPD angehört, gilt als engster Vertrauter von Olaf Scholz. © Christian Spicker/Imago

Update vom 10. September, 13.57 Uhr: Die Union hat den Haushaltsentwurf der Bundesregierung für das kommende Jahr als verantwortungslos bezeichnet. Unionsfraktionsvize Mathias Middelberg sagte zu Beginn der Haushaltswoche im Bundestag weiter, der Entwurf sei „maximal unrealistisch“ und unehrlich. „Kein Haushaltsentwurf hat bisher in so umfassendem Umfang ungedeckte Positionen enthalten.“

Es sei sicher davon auszugehen, dass der Bundesregierung im Laufe des nächsten Jahres das Geld ausgehen werde. Die Koalition plane nur bis zum 28. September – an diesem Tag ist im kommenden Jahr die Bundestagswahl. Danach werde es wieder einen Nachtragshaushalt geben müssen. Middelberg verwies zum Beispiel auf die geplante sogenannte globale Minderausgabe von zwölf Milliarden Euro. Damit wettet die Bundesregierung, dass die Ministerien zwölf der ihnen zustehenden Milliarden ohnehin nicht ausgeben werden, etwa weil sich Projekte verzögern oder Fördergelder nicht abgerufen werden. Diese Summe ist ungewöhnlich hoch.

Die größten Ausgaben im Haushaltsplan der Ampel-Regierung:

MinisterienEtat in Euro
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales179,3 Milliarden
Verteidigungsetat53,3 Milliarden
Bundesministerium für Digitales und Verkehr49,7 Milliarden
Bundesministerium für Bildung und Forschung22,3 Milliarden
Bundesministerium für Gesundheit16,4 Milliarden

Lindner verteidigt Ampel-Haushaltsentwurf als „rechtssicher“

Update vom 10. September, 12.53 Uhr: Finanzminister Christian Lindner hat seinen Haushaltsentwurf für das kommende Jahr im Bundestag verteidigt. „Man darf sagen, das war kein Selbstläufer“, sagte der FDP-Politiker über die Verhandlungen in der Ampel-Regierung. Die Koalition habe ökonomische, rechtliche und auch politische Grenzen gesehen. Doch, so betonte Lindner, „solange es möglich ist, sich zu einigen, ist es nötig, sich zu einigen.“ 

Trotz der schwierigen Ausgangslage seien umfassende Entlastungen und Leistungsverbesserungen für die Bürgerinnen und Bürger gelungen, sagte der Finanzminister. Der Staat verzichtet laut Lindner auf Einnahmen, um die Kaufkraft der Bürger zu stärken und private Investitionen zu erleichtern. Lindner widersprach Vorwürfen aus der Union, der Haushalt sei womöglich nicht verfassungskonform. „Der vorliegende Haushaltsentwurf ist rechtssicher“, betonte er.

Haushaltsstreit: Sozialverbände fordern Ampel zu Stärkung des Sozialstaats auf

Update vom 10. September, 10.47 Uhr: Zum Start der Haushaltsberatungen im Bundestag fordern Sozialverbände die Koalition auf, sich stärker auf sozialpolitische Fragen zu konzentrieren. „Die Regierungsparteien müssen dringend gemeinsam und ohne öffentlichen Streit einen Haushalt auf den Weg bringen, der den Sozialstaat stärkt“, erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele am Dienstag. „Kürzungen im Sozialbereich und drohende Beitragserhöhungen bei Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung führen zu noch mehr Unzufriedenheit bei vielen Menschen.“

Der Haushaltsentwurf der Regierung „birgt die Gefahr, die Gesellschaft weiter zu spalten“, warnte Bentele. Unter anderem müssten „Menschen mit geringen Löhnen und Arbeitssuchende, Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sowie Menschen mit Behinderung auf die Solidarität der Gemeinschaft bauen können“, forderte die VdK-Präsidentin. „Das kann der derzeitige Bundeshaushalt leider nicht leisten.“ Streichungen im Sozialbereich „wären nicht nötig, würde sich die Regierung endlich nachdrücklich darum kümmern, Steuerhinterziehung und -vermeidung zu bekämpfen“, unterstrich Bentele zudem. Hier gehe es nach Schätzung von Expertinnen und Experten um jährlich rund 100 Milliarden Euro.

Haushaltsstreit der Ampel: FDP-Fraktionsvize spricht von „einer Frage des Wollens“

Update vom 10. September, 5.47 Uhr: Showdown im Haushaltsstreit: Kurz vor der Beratung des neuen Etat-Entwurfs hat die FDP um Zustimmung zu dem Finanzierungspaket geworben. Es gebe die Möglichkeit, die bisherige Finanzierungslücke von zwölf Milliarden Euro zu verringern. Das sagte FDP-Fraktionsvize Christoph Meyer der Funke Mediengruppe. Der Bedarf an zusätzlichen Mitteln mit 2,4 Milliarden Euro sei „überschaubar“, um eine Minderausgabe von zwei Prozent der Gesamtausgaben, wie bisher üblich, zu erreichen. Er betonte, dass dies „eine Frage des Wollens“ sei.

Es bleibt jedoch unklar, ob SPD und Grüne diesen Weg unterstützen würden. Sollte der Haushalt mit einer leicht erhöhten Minderausgabe verabschiedet werden, wäre dies laut Meyer immer noch „im Rahmen des Vertretbaren“. Am Mittag will Bundesfinanzminister Christian Lindner seinen Entwurf für den Haushalt 2025 offiziell in den Bundestag einbringen. Die Koalitionsspitzen setzen mit der globalen Minderausgabe darauf, dass ein Teil der Mittel nicht ausgegeben wird, beispielsweise durch gescheiterte Projekte oder nicht in Anspruch genommene Fördermittel. Mit zwölf Milliarden Euro ist diese Summe allerdings außergewöhnlich hoch.

Haushalt 2025 im Bundestag: SPD und Grüne streiten weiter mit Lindner

Update vom 9. September, 21.08 Uhr: Die SPD-Bundestagsfraktion will die ungewöhnlich hohe Lücke von zwölf Milliarden Euro im Bundeshaushalt 2025 auf unter zehn Milliarden Euro drücken und fordert von der Regierung Vorschläge dazu. „Das Ziel ist es, bei der globalen Minderausgabe auf zwei Prozent des Haushaltsvolumens zu kommen, also auf circa 9,6 Milliarden Euro“, sagte der SPD-Chefhaushälter Dennis Rohde der Welt. „Für die Umsetzung erwarten wir konstruktive Vorschläge auch von der Bundesregierung.“

Ampel stellt Haushalt vor: Deutlich mehr Ausgaben vorgesehen

Update vom 9. September, 19.51 Uhr: Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) wird am Dienstag um 12 Uhr den Entwurf des Haushalts 2025 in den Bundestag einbringen. Das mühsam von den Ampel-Spitzen ausgehandelte Zahlenwerk sieht Ausgaben von fast 490 Milliarden Euro vor – deutlich mehr als in diesem Jahr. Mehr als ein Zehntel davon – genauer 51,3 Milliarden – soll aus Krediten stammen. Damit würde die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse eingehalten, die bei schlechter Konjunktur in begrenztem Umfang neue Schulden erlaubt. 

Update vom 9. September, 13.45 Uhr: Die Union hat zum Beginn der Haushaltswoche verfassungsrechtliche Zweifel am Haushaltsplan der Ampel-Koalition geäußert. „Es besteht sowohl ein erhebliches finanzielles als auch rechtliches Risiko“, zitiert die Deutsche Presse-Agentur (dpa) den Kommunalpolitische Sprecher der Unionsfraktion Christian Haase. „Der Haushaltsausgleich wird hingetrickst, um sich über die Legislaturperiode zu retten und eigene Lieblingsprojekte nicht zu gefährden, egal gegen wie viele Haushaltsgrundsätze dabei verstoßen wird.“

Haushaltswoche steht an – und damit die nächste Bewährungsprobe der Ampel-Koalition

Erstmeldung: Berlin – Nach der Sommerpause steht traditionell die Haushaltswoche im Bundestag an. Die Grünen haben bereits angekündigt, dass das Parlament noch „relevante Verbesserungen am Kabinettsentwurf zum nächsten Haushalt vornehmen“ werde. Das sagte der Grünen-Haushaltspolitiker Sven-Christian Kindler gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Ob sich der Haushalt, auf den sich die Ampel-Spitze nach langen Beratungen geeinigt hat, hält, wird sich in der kommenden Woche zeigen.

Dass sich während der Debatte um den von der Ampel-Koalition vorgelegten Bundeshaushalt noch einiges ändern könnte, legt auch eine erste Einschätzung von Oppositionsführer und CDU-Chef Friedrich Merz nahe. Kurz vor Beginn der Verhandlungen warf dieser der Bundesregierung eine unseriöse Haushaltspolitik vor.

Merz kritisiert Ampel-Haushalt vor Beratung im Bundestag – „Das ist einfach nicht mehr seriös“

Im Fokus der Kritik von Merz stehen die globalen Minderausgaben von angeblich zwölf Milliarden Euro. Damit wird ein Betrag im Bundeshaushalt bezeichnet, der noch nicht durch Einnahmen gedeckt ist. Für den Oppositionsführer ein historischer Wert: „Das ist die größte Zahl, die jemals in einen Haushaltsentwurf geschrieben wurde. Das ist einfach nicht mehr seriös“, so Merz gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin.

Weil die Ampel versuche, sich damit „über die Haushaltszahlen hinweg zu schummeln“, glaube er, dass dies im Haushaltsausschuss die „langwierigsten Beratungen auslösen“ werde, so Merz. „Mir kommt das so vor wie jemand, der mit seiner Familie ins Restaurant geht, weiß, dass er die Rechnung nicht bezahlen kann, und hofft, dass der Wirt im Laufe des Abends die Preise senkt. Diese Hoffnung dürfte bei diesem Umfang der globalen Minderausgabe nicht aufgehen.“

„Falschmeldung des Kollegen Merz“ – Grünen-Politiker widerspricht CDU-Chef vor Haushaltswoche

„Das beginnt mit einer Falschmeldung des Kollegen Friedrich Merz, das sind keine zwölf Milliarden Lücke“, hält der Grünen-Bundestagsabgeordnete Andreas Audretsch im Welt-Interview dagegen. „Wir haben im Kern eine Größenordnung von ungefähr drei Milliarden, über die wir noch reden müssen. Das werden wir tun.“

Audretsch geht zum Angriff über und kritisiert den von der Union geforderten Sparkurs im Bundeshaushalt. „Das, was nicht seriös ist, ist das, was Friedrich Merz macht“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Es gibt keinerlei Vorschlag, wie die Union Zukunft finanzieren will.“

Was den Investitionsstau in Deutschland vor allem fördere, sei die aktuelle Schuldenbremse, so Audritsch. Seitens der Union, aber auch seitens der Ampel-Partei FDP, will man unbedingt an dieser Regelung festhalten. „Viele glauben, dass es einen leichten Weg gäbe, könnte man die Schuldenbremse loswerden. Davon bin ich nicht überzeugt“, so Finanzminister Christian Lindner (FDP) in einem Interview auf der Webseite des Bundesfinanzministeriums. „Denn wir würden sonst heute notwendige Entscheidungen nur auf die Zukunft verlagern. In einer alternden Gesellschaft mit potenziell immer weniger Menschen, die im Berufsleben stehen, wäre das keine verantwortliche Vorgehensweise.“

Der Bundeshaushalt der Ampel-Koalition für 2025 sieht Ausgaben von etwa 489 Milliarden Euro vor. Das ist etwas weniger als für das Jahr 2024 veranschlagt wurde. Trotz der viel diskutierten Schuldenbremse, sollen 51 Milliarden Euro weiterer Schulden für die Finanzierung des Haushalts aufgenommen werden, berichtete das ZDF heute.

(Quelle: Gesetzentwurf zum Bundeshaushalt 2025)

Als Bundesfinanzminister wird Christian Lindner den Haushaltsentwurf am Dienstag (10. September) in den Bundestag einbringen. Der endgültige Haushaltsplan für das Jahr 2025 wird erst wenige Wochen vor Jahresende verabschiedet. In dieser Zeit werde erwartet, dass noch massive Änderungen am Ampel-Plan vorgenommen werden, wie ZDF heute berichtete. (nhi)

Rubriklistenbild: © Michael Kappeler/dpa