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„Er hat heiligen Boden missachtet“: Harris schießt nach Friedhof-Debakel gegen Trump
VonNils Thomas Hinsberger
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Eklat auf Friedhof: Trumps Auftritt auf einer Trauerfeier geht nach hinten los. Jetzt schlachtet Kamala Harris den Vorfall für ihre Zwecke aus.
Update vom 31. August, 21.20 Uhr: Die US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat Donald Trump, ihren politischen Gegner bei der US-Wahl 2024, beschuldigt, den Nationalfriedhof in Arlington und das Militär insgesamt nicht ausreichend zu respektieren. Sie äußerte sich am Samstag auf der Online-Plattform X und bezog sich dabei auf einen Vorfall, der sich am Montag ereignet hatte, als Trumps Wahlkampfteam mit den Mitarbeitern des Friedhofs in Konflikt geriet. „Um es klar zu sagen: Der ehemalige Präsident hat heiligen Boden missachtet, nur um eines politischen Manövers willen“, so Harris.
Harris betonte weiterhin die Wichtigkeit der Anerkennung und Wertschätzung von Militärangehörigen und deren Familien. „Wenn es eine Sache gibt, auf die wir als Amerikaner uns einigen können, dann dass unsere Veteranen, Militärfamilien und Angehörige der Streitkräfte geehrt werden sollten, niemals verunglimpft und mit nichts anderem als unserem höchsten Respekt und Dankbarkeit behandelt werden sollten“, schrieb sie.
Trump-Team sorgt für Aufregung auf Militärfriedhof – Schlappe für Republikaner vor US-Wahl 2024
Am Montag hatte Trump, begleitet von seinen hochrangigen Beratern, an einer Kranzniederlegung teilgenommen. Diese wurde von Familienmitgliedern einiger der 13 Militärangehörigen organisiert, die in den letzten Stunden des US-Abzugs aus Afghanistan 2021 ihr Leben verloren hatten. Die Familien hatten den ehemaligen US-Präsidenten zu der Zeremonie eingeladen.
Ein Mitarbeiter des Friedhofs hatte jedoch versucht, Trumps Team daran zu hindern, in einem Bereich zu filmen und zu fotografieren, der den gefallenen Soldaten gewidmet und für Aufnahmen gesperrt ist. Ein Sprecher der Armee erklärte am Donnerstag, dass eine Mitarbeiterin des Militärfriedhofs „weggeschubst“ worden sei, als sie versuchte, ein Gesetz durchzusetzen, das politische Aktivitäten auf dem Friedhof untersagt.
Update vom 30. August, 9.15 Uhr: Der Auftritt von Donald Trumps Wahlkampfteam bei einer Trauerfeier auf dem Arlington Nationalfriedhof (ANC) zieht nun scharfe Kritik aus dem US-Militär nach sich. Wie CNN berichtete, habe die Armee am Donnerstag (29. August) in einer Erklärung das Verhalten der Trump-Anhänger gerügt. Demnach sei das Team „auf die Bundesgesetze“ hingewiesen worden, die politische Aktivitäten auf dem Friedhof verbieten. In der Erklärung werde darüber hinaus der Vorwurf bestätigt, zwei von Trumps Mitarbeitern seien gegenüber einem Friedhofsangestellten handgreiflich geworden und sollen diesen „abrupt beiseite geschoben“ haben.
„Dieser Vorfall war bedauerlich, und es ist auch bedauerlich, dass die ANC-Mitarbeiterin und ihre Professionalität zu Unrecht angegriffen wurden“, zitiert CNN die Erklärung eines Armeesprechers. „Der ANC ist ein nationales Heiligtum für die geehrten Toten der Streitkräfte, und seine engagierten Mitarbeiter werden weiterhin dafür sorgen, dass öffentliche Zeremonien mit der Würde und dem Respekt durchgeführt werden, den die Gefallenen der Nation verdienen.“
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Trump-Debakel bei Trauerfeier – wohl keine Anzeige gegen Wahlkampfteam vor US-Wahl
Die Armee habe zudem bestätigt, dass der Zwischenfall der örtlichen Polizei gemeldet worden sei. Der betroffene Friedhofsmitarbeiter habe jedoch von einer Anzeige abgelassen. Die Armee betrachte den Vorfall demnach als „abgeschlossen“. Eine offizielle Rüge der Armee könnte Trump im Wahlkampf für die US-Wahl 2024 trotzdem zum Verhängnis werden. Soldaten und Veteranen spielen in den USA und im Wahlkampf eine wichtige Rolle. Mit Blick auf die knappen Umfrageergebnisse kann es sich Trump eigentlich nicht leisten, wichtige Stimmen an seine Kontrahentin Kamala Harris zu verlieren.
Der Zwischenfall auf dem Friedhof ereignete sich, als Trump an einer Trauerfeier für in Afghanistan bei einem Selbstmordattentat gefallener Soldaten teilnahm. Der Ex-Präsident sei eigenen Angaben zufolge von den Angehörigen eingeladen worden. Zwei Personen aus Trumps Wahlkampfteam sollen Fotos und Videos auf dem Gelände angefertigt haben, was von der Friedhofsleitung wegen des Bezugs zur US-Wahl untersagt wurde. Als ein Mitarbeiter des Friedhofs sich den Männern in den Weg stellte, sollen diese den Mann verbal angegangen sein und gestoßen haben.
Ärger für Trump vor US-Wahl: Zwischenfall schlägt hohe Wellen
Update vom 29. August, 8.15 Uhr: Die Auseinandersetzung zwischen zwei Mitarbeitern aus Trumps Wahlkampfteam und einem Friedhofsangestellten wird wohl keine Konsequenzen nach sich ziehen. Wie die New York Times unter Berufung auf Militärbeamte mitteilte, sehe eine Mitarbeiterin des Militärfriedhofs in Arlington von einer Anzeige ab, weil sie Vergeltungsmaßnahmen aus dem Trump-Team befürchte.
Zuvor berichtete der Sender NPR, dass es zu einer verbalen und körperlichen Auseinandersetzung zwischen Trumps Mitarbeitern und einem Friedhofsangestellten gekommen sei. Demnach sollen die Personen aus dem Wahlkampfteam unerlaubterweise Fotos und Videos auf dem Gelände des Militärfriedhofs angefertigt haben. Laut der Friedhofsverwaltung verbiete ein Bundesgesetz wahlkampfbezogene Tätigkeiten auf dem Gelände. Ein Mitarbeiter habe sich daraufhin den Trump-Anhängern in den Weg gestellt. Diese sollen ihn geschubst und verbal angegangen haben.
Der Vorfall ereignete sich während einer Trauerfeier für 13 in Afghanistan gefallener Soldaten, zu der Trump von einigen Angehörigen eingeladen wurde. Trumps Vize J. D. Vance spielte den Zwischenfall herunter. Ihm zufolge habe es lediglich eine „kleine Meinungsverschiedenheit“ gegeben, wie die New York Times berichtete. Zudem habe das Team zuvor die Erlaubnis für Film- und Fotoaufnahmen erhalten.
Update vom 28. August, 12.58 Uhr: Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat sich zu den Vorwürfen geäußert, er habe seine Teilnahme bei einer Trauerfeier für 13 in Afghanistan getötete Soldatinnen und Soldaten für Wahlkampfzwecke ausgenutzt. Auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social veröffentlichte Trump einen Brief von Angehörigen der Verstorbenen. Insgesamt haben sechs Familienmitglieder von zwei der betrauerten Soldatinnen und Soldaten diesen unterzeichnet.
In dem Schreiben bescheinigen die Angehörigen, Trump und sein Team sollen sich „sich allen unseren Soldaten gegenüber mit dem allergrößten Respekt und der größten Würde verhalten“ haben. Zudem habe man Trump und seinen Mitarbeitern erlaubt, Filmaufnahmen und Fotos von der Trauerfeier zu machen. „Wir sind dem Präsidenten zutiefst dankbar, dass er sich die Zeit genommen hat, unsere Kinder zu ehren und uns in unserer Trauer beizustehen“, heißt es weiter.
Handgreiflichkeiten bei Trauerfeier – Kritik an Trump-Team vor US-Wahl
Zuvor wurde berichtet, dass zwei von Trumps Mitarbeitern mit einem der Friedhofsmitarbeiter aneinander geraten seien. Wie der Sender NPR berichtete, sei es zwischen den Personen aufgrund von Foto- und Videoaufnahmen zu einer „verbalen und körperlichen“ Auseinandersetzung gekommen. Grund sei ein Bundesgesetz, das Aufnahmen zu Wahlkampfzwecken auf Soldatenfriedhöfen verbiete. Trumps Team wies die Vorwürfe zurück. Der Arlington Nationalfriedhof habe lediglich mitgeteilt, dass es einen „Vorfall gab und ein Bericht eingereicht wurde“.
Trumps Wahlkampfteam soll Friedhofsmitarbeiter attackiert haben
Erstmeldung: Washington, D.C. – Mitglieder von Donald Trumps Wahlkampfteam sollen bei einer Trauerfeier mit einem Mitarbeiter des Nationalfriedhofs in Arlington aneinandergeraten sein. Demnach seien zwei Mitarbeiter aus dem Trump-Lager während einer Kranzniederlegung für 13 in Afghanistan bei einem Selbstmordattentat gefallene Soldatinnen und Soldaten in eine „verbale und physische Auseinandersetzung“ geraten. Das berichtete der US-Radiosender NPR unter Berufung auf zwei nicht genannte Quellen.
Grund dafür soll das Verbot von „wahlbezogenen“ Aktivitäten auf Armeefriedhöfen gewesen sein. Donald Trump nutzt den verpatzten Abzug der US-Truppen und die in diesem Zusammenhang bei einem Selbstmordattentat gestorbenen Soldaten oft als Thema bei seiner Kampagne zur US-Wahl 2024.
Bilder für US-Wahl 2024 – Friedhofsmitarbeiter soll Trump-Team an Fotos gehindert haben
Wie NPR berichtete, sollen Trumps Mitarbeiter versucht haben, Bilder und Videos in einem Bereich mit Soldatengräbern zu machen. Um ein Bundesgesetz, dass das Verbot von wahlbezogenen Aktivitäten auf solchen Friedhöfen verbietet, durchzusetzen, habe sich der Friedhofsmitarbeiter dabei in den Weg stellen wollen. Die beiden Wahlkampfhelfer seien daraufhin verbal auf den Mann losgegangen und sollen ihn gestoßen haben. Eine Quelle habe angegeben, dass Vertreter des Friedhofes zuvor klargemacht haben sollen, dass nur deren Mitarbeiter Bilder und Videos auf dem Gelände machen dürfen.
Trumps Team weist die Vorwürfe zurück und schießt seinerseits gegen den Mitarbeiter. Dieser habe „offensichtlich an einer psychischen Störung gelitten“, zitiert NPR aus einer Erklärung des Sprechers von Trumps Wahlkampfkampagne, Steven Cheung. Zudem besitze das Team Filmmaterial, dass die eigene Darstellung untermauere. Trotz mehrfacher Anfrage seitens der New York Times, seien die Aufnahmen jedoch nicht zur Verfügung gestellt worden.
Cheung habe zudem angegeben, dass das Fotografieren und Filmen auf dem Friedhof grundsätzlich erlaubt gewesen sei. Der Arlington Nationalfriedhofs selbst habe in einer Stellungnahme lediglich mitgeteilt, dass es „einen Vorfall gab und ein Bericht eingereicht wurde“.
Trump und Harris machen Armee zum Thema vor US-Wahl – beide haben nicht gedient
Trump hatte im Zusammenhang mit seinem Besuch bei der Trauerfeier auf dem Friedhof in Arlington versucht, Harris die Schuld an dem misslungenen Truppenabzug aus Afghanistan im Jahr 2021 zu geben. Die bei der Trauerfeier geehrten Soldatinnen und Soldaten sind bei einem Attentat im Zusammenhang mit dem Truppenabzug in der afghanischen Hauptstadt Kabul gestorben. Trump sprach vor der US-Wahl 2024 im November von dem „peinlichsten Tag in der Geschichte unseres Landes“.
Doch auch Harris teilt in Sachen Militär gegen ihren Kontrahenten aus. Die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten sagte bei einer Dankesrede auf dem Parteitag der Demokraten, dass sie „niemals den Dienst und die Opfer (von Militärangehörigen, Anm. d. Red.) verunglimpfen“ würde. Eine Anspielung darauf, dass Trump sich mehrfach abfällig über ehemalige Militärangehörige geäußert haben soll. Laut seines ehemaligen Stabschefs hat er amerikanische Kriegsopfer sogar als „Trottel“ oder „Verlierer“ bezeichnet.
Obwohl weder Trump noch Harris einen Dienst im US-Militär abgelegt haben, machen sie das Thema zu einem zentralen Streitpunkt im Rennen um die Präsidentschaft. Beide würden laut der Washington Post Veteranen um sich scharen, die für sie und gegen ihren politischen Gegner aussagen würden. (nhi)