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„Müssen wieder mehr arbeiten“: Söder lobt griechische Sechs-Tage-Woche
VonFranziska Schwarz
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„Wirtschaftswunder“ statt „blaues Wunder“: Bayerns Ministerpräsident Söder kritisiert die Wirtschaftspolitik der Ampel – und hat einen Vorschlag.
München – Markus Söder sieht Deutschland nach eigenen Worten ökonomisch in der „Abstiegszone“. Deshalb hat Bayerns Ministerpräsident jetzt ein „Wirtschaftswunder“ gefordert. Ein Vorbild sieht er dabei in der Sechs-Tage-Woche, wie es sie jetzt etwa in Griechenland gibt. Im Gespräch mit der Bild am Sonntag (BamS) sagte der CSU-Chef dazu, hierzulande werde hingegen über eine Vier-Tage-Woche diskutiert. „So werden wir den Rückstand nicht aufholen. Wir müssen wieder mehr arbeiten.“
Die wirtschaftlichen Probleme Deutschlands seien „hausgemacht“, kritisierte Söder die Bundesregierung, weil die Ampel-Koalition „keine Strategie“ fände, um sie zu beheben. Söder sprach dabei auch über eine „Gefahr für die Stabilität der Demokratie“ und verwies auf das AfD-Umfragehoch vor den Ost-Wahlen. „Anstatt eines blauen Wunders braucht unser Land ein Wirtschaftswunder“, formulierte Söder seinen Verbesserungsvorschlag in der BamS.
Wegen Fachkräftemangel: Griechenland macht Sechs-Tage-Woche möglich
Ähnlich wie in Deutschland fehlen in Griechenland Arbeitskräfte. Vom 1. Juli an dürfen in Griechenland deshalb Arbeitnehmer sechs Tage die Woche arbeiten – auf Freiwilligkeitsbasis. Ab dann sind maximal 48 Arbeitsstunden pro Woche erlaubt. Am sechsten Arbeitstag soll einen hohen Gehaltsaufschlag geben: 40 Prozent mehr. An Sonn- und Feiertagen sollen es sogar 115 Prozent mehr Geld sein.
Gegen die Arbeitsreform habe es starken Widerstand von Opposition und Gewerkschaften gegeben. Gewerkschaften sorgen sich um Ausbeutung und verwiesen nach Informationen von n-tv auf einen „praktisch nicht existenten“ Arbeitsschutz in Griechenland. Hinzu kommt: Laut dem Bericht soll auch der Einfluss von Gewerkschaften eingeschränkt werden. In Zukunft drohten hohe Geld- oder sogar Gefängnisstrafe, wenn sie arbeitswillige Beschäftigte an der Arbeitsaufnahme „hinderten“, also zum Beispiel Streiks durchsetzten.
Mit der Reform will die konservative griechische Regierung den Fachkräftemangel bekämpfen, unter dem unter anderem die für das Land wichtige Tourismusbranche leidet. (frs)